Text: Aaron Zeitlin, 1940
Melodie: Sholom Secunda, 1941
Bilder: Pixabay u.a.
Gesang und Gitarre: Jürgen Wagner
Das Lied ist ursprünglich für ein Musical geschrieben. Es reflektiert die Shoah, die Verfolgung und Ermordung der Juden zur Zeit des Dritten Reiches. Sie werden mit einem Kälbchen verglichen, das auf einer Karre gefesselt zum Schlächter geführt wird. Das klingt an an Jesaja 53/7, wo der Gottesknecht sich wie ein Lamm willig und stumm zur Schlachtbank führen und töten lässt. Doch während dessen Tod einen sühnenden Sinn hatte, ist das Kalb nur noch ein Kalb, gefangen, elend und machtlos. Es ist ein Klagelied, ist die Sehnsucht nach einem anderen Sein und einem anderen Leben: ach wären wir so frei wie die Schwalbe, die den Himmel durchkreuzt, frei wie der Wind, der Tag und Nacht über die Felder streicht, dann wären wir unseren Häschern nicht so ausgeliefert!
Entgegen landläufiger Meinung, 'Dana, dana' oder 'Donna, donna' im Refrain wäre nur eine Lautmalerei, halte ich es durchaus für naheliegend und stimmig, hier einen leisen Gebetsruf zu hören, der den Namen Gottes, wie im Judentum üblich, nicht ausspricht, sondern nur umschreibt (Adonai, aschkenasisch Adojnoj). Warum sollte einem Juden angesichts des Todes nicht der Gedanke an Gott kommen?
23 сен 2024