Droht eine neue spanische Dominanz? Und: "60 years of hurt" für England | EM Weekly
England rund um Kapitän und Bayern-Star Harry Kane: am Boden zerstört. Nach der 2:1-Niederlage im EM-Finale 2024 in Berlin gegen Spanien scheint der Titel-Fluch unbesiegbar. Und die Spanier? Die blicken einer goldenen Zukunft entgegen.
Europameister - und bald auch Weltmeister? An Spanien führt kein Weg vorbei, wenn es um die Favoritenrolle geht. Auch wegen der Optionen der Furia Roja, die bei der Konkurrenz Schwindelgefühle auslösen dürften.
Europa hätte ja schon gereicht. Doch Luis de la Fuente ging in seiner Ansprache in der Halbzeit des EM-Finals gegen England noch einen Schritt weiter. "Ich habe ihnen gesagt, dass wir die Besten der Welt sind." Das hätten seine Spieler dann auch "sofort verstanden".
Ein Selbstverständnis, um das die restliche Fußballwelt Spanien beneidet. Denn welche Nation könnte das sonst von sich behaupten, ohne auf Widerworte zu stoßen? Am ehesten fiele einem da noch der frischgebackene Sieger der Copa America ein. Argentinien, das im Rahmen der "Finalissima" auf Spanien trifft, ist ja nicht umsonst WM-Titelverteidiger. Doch im Vergleich zur Seleccion besteht ein gewaltiger Unterschied.
Das machte schon das Siegerbild bei der Copa deutlich. Da hoben Angel di Maria (36), Nicolas Otamendi (36) und Lionel Messi (37) gemeinsam die Trophäe in die Luft. Dass di Maria im Nationaldress aufhört, ist bekannt - reicht Kraft und Lust noch für die anderen beiden Routiniers? Man muss kein Hellseher sein, um zu wissen, dass das WM-Turnier in den USA, Mexiko und Kanada gerade wegen der zu erwartenden hohen Temperaturen und 48 Teilnehmern ein strapaziöses wird. Erstmals wird bei einer WM ein Sechzehntelfinale ausgetragen.
Wie glänzend und grenzenlos sind da hingegen die Perspektiven Spaniens! Klar, einen Jesus Navas (38) wird man in Übersee nicht mehr zu Gesicht bekommen, doch alle anderen Europameister wären theoretisch noch in der Lage, das nächste große Turnier zu spielen. Der zweitälteste im Kader ist Nacho, danach folgt Joselu, beide 34 Jahre alt. Auf Rang vier steht Dani Carvajal, der mit seinen 32 Jahren vielleicht noch nie so gut war wie jetzt.
Wen bringt Olympia hervor?
Bis auf Carvajal - die Rechtsverteidigerposition ist auch wegen des anstehenden Abschieds von Jesus Navas noch das größte Problem der Seleccion - wären die Abgänge der Oldies zu verschmerzen. Es bleiben mit Kapitän Alvaro Morata (31), Aymeric Laporte (30), Rodri oder Fabian (beide 28) immer noch genügend erfahrene Spieler übrig, um arrivierte Youngster wie Nico Williams (22), Lamine Yamal (17) oder Pedri (21) zu leiten. Und es ist ja auch nicht so, als würde die spanische Talentschmiede nicht fleißig weiter produzieren: EM-Luft schnupperten bereits Fermin Lopez (21) und Alex Baena (22). Gavi (19) und Balde (20) wären zwei weitere Optionen gewesen, die beiden Schüler aus Barcelonas namhafter Jugendakademie "La Masia" verpassten das Turnier aber verletzungsbedingt.
Ein Hauen und Stechen, das auch für die passende Motivation bei den bevorstehenden Olympischen Spielen sorgen dürfte. Im Sammelsurium weiterer Hochbegabter findet sich mit Pau Cubarsi (17) ein Barcelona-Youngster, der im erweiterten EM-Kader stand. Im Auge behalten sollte man in Paris auch den zuletzt von Atletico Madrid an Deportivo Alaves ausgeliehenen Samu, der in der vergangenen Saison neun Tore erzielte. Kaum auszudenken, wie stark Spanien mit einem richtig zuverlässigen Knipser im Sturmzentrum wäre ...
So richtig schwer dürfte es für Spieler werden, die sowohl den EM- als auch den Olympia-Zug verpassten. Namen, die den meisten Fußballfans geläufig sein dürften: Kepa, Marcos Llorente, Pau Torres, Ansu Fati, Marco Asensio, Pablo Sarabia oder Gerard Moreno etwa. Bayern-Stürmer Bryan Zaragoza passt schon fast nicht mehr in die Aufzählung, zu weit weg ist der 22-Jährige inzwischen von seinem zweiten Einsatz in der Seleccion.
18 Siege und ein Remis lautet Spaniens Bilanz seit März 2023, nach dem Triumph in der Nations League war der EM-Titel beinahe folgerichtig. "La Roja läutet eine neue Fußballära ein", schrieb nicht zuletzt die Mundo Deportivo. Mittendrin steht Erfolgstrainer de la Fuente, der aufgrund seiner unendlichen Optionen zu beneiden ist.
Obwohl - er dürfte das in zwei Jahren anders sehen. Während sich so mancher Trainer den Kopf darüber zerbrechen wird, welche Spieler WM-tauglich sind, muss er sich vielmehr die Frage stellen, wen er denn bloß zuhause lassen soll.
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8 сен 2024