Alleine am Watzmann? Ist man äußerst selten. Selbst im Winter nicht, wenn man die Spuren im Schnee betrachtet, aber die stammten vermutlich vom Wochenende. Wir starteten an einem Montag und hatten daher ab der Mitterkaser-Alm bis zur Wimbachgrieshütte keine Menschenseele weit und breit gesehen.
Für den Fall dass unsere Kondition und Geschwindigkeit nicht ganz an die von Hannes Namberger oder Toni Palzer (komplette Überschreitung in 2 Stunden und 47 Minuten!) heranreichen würde, waren wir für ein Biwak im Freien ausgerüstet. Als wir am Hocheck ankamen sahen wir die offenstehende und beschädigte Tür des Not-Unterstands, die wohl irgendein Horst mit Gewalt aufgerissen hat und dabei die Schließriegel zerbrochen und Scharniere beschädigt hat. Wir befreiten die Tür vom Schnee und schaufelten die in die Hütte hineinverfrachteten Schneemassen wieder nach draußen und beschlossen dort zu übernachten.
Die Überschreitung am nächsten Morgen bot großartige Rundumsicht, steile Tiefblicke und herrliches Wetter. Die Schwierigkeiten waren dank vorhandener Spur nicht besonders hoch und unser Seil konnte am Rucksack bleiben. Auch wenn der Weg zur Mittelspitze und von dort weiter zur Südspitze weit aussieht, war er doch in ca. 2 Stunden geschafft. Der viel anstrengendere Teil ist dann der Abstieg, der sich über mehr als 2000 Höhenmeter zieht und mir einen ordentlichen Muskelkater in den Oberschenkeln beschert hat.
Tour vom 01.-02.03.2021
10 мар 2021