Der Vortrag wurde aufgezeichnet am 16.11.2022
Die Landwirtschaft hat im 20. Jahrhundert einen gewaltigen Produktivitätsschub erlebt, ausgelöst von führenden Naturwissenschaftlern und bergbau- und erdölbasierten Innovationen. Als Folge davon stieg die Weltbevölkerung von 1,5 auf 7 Milliarden an. Erst ab Mitte des Jahrhunderts beobachtete die Wissenschaft intensiv die negativen Folgen für die natürlichen Ressourcen. Damals entstand auch der Biolandbau als möglicher Ausweg. Für die EU-Kommission ist der Biolandbau mittlerweile dem Beispiel Österreichs folgend zu einer wichtigen Nachhaltigkeitsstrategie geworden. Das Ziel von 25 Prozent bis in sieben Jahren ist aber wegen der drohenden wirtschaftlichen Rezession unerreichbar geworden. Sind die starren Anbaurichtlinien des Biolandbaus nach 70 Jahren tatsächlich noch geeignet, nachhaltig die Welt zu ernähren? Hat die Wissenschaft nicht längst viel bessere Lösungen? Welche Emotionen motivieren Bürger*Innen, sich nachhaltig zu ernähren und welche modernen Mythen müssten revidiert werden? Urs Niggli gibt unbequeme Antworten, aber er sucht auch hartnäckig nach besseren Lösungen für die gesamte Landwirtschaft und er nimmt die Konsumierenden in die Verantwortung.
URS NIGGLI
Prof. Urs Niggli ist Schweizer Agrarwissenschafter und Vordenker des Biologischen Landbaus. Er studierte an der ETH Zürich Agrarwissenschaften und promovierte 1985 über Unkrautphysiologie. Von 1990 bis 2020 war er Direktor des Forschungsinstituts für den Biologischen Landbau (FIBL) in Frick in der Schweiz. Urs Niggli hat zahlreiche Publikationen zu den Themen Bodenfruchtbarkeit, Biodiversität, nachhaltige Landwirtschaft und Ernährung in führenden referierten Zeitschriften publiziert. Er hat zahlreiche Tätigkeiten als Lehrbeauftragter, Honorarprofessor, Gutachter, Berater u.d.g. Im Jahr 2004 hat Urs Niggli den österreichischen Ableger des FIBL mitgegründet und ist dessen Obmann. Trotz seiner tiefen Verwurzelung im Biolandbau hat er dessen Entwicklung auch kritisch begleitet. Unter anderem hat er vor einigen Jahren dadurch aufhorchen lassen, dass er im Bezug auf Präzisionszüchtungsverfahren wie CRISPR/Cas nicht nur mögliche Risiken, sondern auch ihr großes Potential sieht. Nicht zuletzt deshalb wurde Urs Niggli schon als „pragmatische Visionär“ bezeichnet. Man kann ihn als Brückenbauer zwischen unterschiedlichen „Regimen“ der landwirtschaftlichen Praxis bezeichnen. Menschen wie er sind notwendig, um ideologische Gräben zu überwinden.
SKEPTICS IN THE PUB
Skeptics in the Pub diskutieren die heißen Eisen aus Wissenschaft, Technik und Gesellschaft bei kaltem Bier. Skeptics in the Pub sind mehr als spannende Vorträge. Reden Sie mit! Veranstaltungsort ist das Aera in der Gonzagagasse 11, 1010 Wien. Der Eintritt ist frei, Spenden sind erwünscht. Einlass ist jeweils ab 19 Uhr, Beginn um 19 Uhr 30.
www.skepticsint...
www.aera.at
VERANSTALTER
Die Gesellschaft für kritisches Denken (GkD) ist die Wiener Regionalgruppe der GWUP (Gesellschaft zur Wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften), vernetzt in der internationalen Skeptikerbewegung.
/ skeptikerwien
www.skeptiker.at
www.gwup.org
CREDITS
Daniel Kürner und Andreas Gerstinger: Video-Schnitt und Betreuung des RU-vid-Kanals
Stefan Uttenthaler: ReferentInnenbetreuung, Moderation und Twitter
Friederike Schlumm: Kamera und Website
Krista Federspiel: Terminkoordination und Reservierungen
Philip Olbrich: Technik
Michael Jachan: Technischer Support
Gilbert Hangel: Spendenboxen
Stefanie Handl: Saalmikrofon
Peter Stadlmaier: Facebook
Music: "Urbana-Metronica (wooh-yeah mix)" by spinningmerkaba Source: dig.ccmixter.or... Licensed under Creative Commons Attribution (CC BY 3.0) creativecommon...
6 сен 2024