Gut erklärt und animiert, dennoch bleiben bei mir zwei Fragen offen. Wie, bzw. aus welchem Grund geht der Kolben in die Ausgangsstellung zurück (und somit die Bremsbeläge)? Wenn die Bremsbeläge abgebremst und somit dünner sind, erhöht sich dann der Weg des Bremspedals oder stellt sich die Bremse irgendwie nach? So wie z.B. bei Trommelbremsen? Edit: Meine Fragen werden in Ihrem Video "Hauptbremszylinder - Funktion und Aufbau (Animation)" erklärt. Danke dafür!
Ich meine, der Bremskolben wird vom Dichtring in die Ausgangsstellung zurückgezogen. Dieser verformt sich beim Bremsen und wenn der Druck nachlässt, zieht er sich und somit den Kolben zurück.
Die Bremsscheiben- oder Beläge haben einen Freischlageffekt. Wenn nicht genügend Kraft resultierend aus dem Brensdruck anliegt "haut" es die Beläge nach hinten. Wenn du am Auto mal die Räder demontiert hast und die Bremsscheiben drehen willst, wirst du merken, dass es schwer gehen wird bzw. kurzzeitig sich berührt. Je nach Fahrzeug, Qualität, Abnutzung, Festlaufen...etc. . Auch neue Bremsscheiben weißen einen Schlag auf. Dieser sollte jedoch in der Toleranz des Herstellers liegen. Dieser schlag ist jedoch nicht gewollt ist aber nicht vermeidbar und führt auch zum Freischlageffekt.
Die Animation hat einen Fehler: Der lose Sattel federt beim Druckabbau nicht wieder zurück, der Belag bleibt an der Scheibe, allerdings ohne Druck. Der Kolben hingegen zieht sich aufgrund der Verformung des Dichtringes wieder leicht zurück. Daher werden Schwimmsattelbremse bauartbedingt im Betrieb deutlich heisser wie Festsattelbremesen, denn bei Festsattelbremsen erfolgt auf jeder Seite der Scheibe dieser minimale Rückzug der Beläge bzw. des Kolbens.
Tolles Video :). Eine Anmerkung zu Minute 1:47. Die Bremsscheibe ist normalerweise fest und bewegt sich nicht. Durch die schwimmende Lagerung bewegen sich beide Bremsbeläge zur Scheibe.
Bei mir ist es so, das die Innenseite total Glatze abgefahren und die Außenseite wie neu ist. Die Führungsstifte sind aber völlig freigängig, die kann man ganz leicht hin und her schieben und selbst die Federkraft der Staubgummis reicht sie zurückzudrücken. Wenn man das Pedal drückt, dann drückt der Kolben die Scheiben nach außen aber der Sattel bleibt fest. Woran könnte das liegen?
ich frag hier auch nochmal: Wenn ich die Bremskolben mit dem Rücksteller ganz auf Anschlag zurückdrehe, den (neuen) Sattel dann wieder einbaue und die Scheibe drehe, dreht diese frei und schleift nicht. Nach einmaligem bremsen wird es verdammt schwer, die Scheibe zu drehen. Die Scheibe schleift an den Bremsbacken. Es scheint, als hätten sich der Kolben zu wenig zurückgezogen, definitiv nicht mehr in Ausgangsstellung. Ist das normal? Was kann ich tun um das zu beheben?
Um den Kolben befindet sich ein Dichtring . Dieser hat eine rechteckige Form-Rechteckring. Wenn der Kolben ausgefahren wird, verdreht sich dieses Gummi. Sobald der Druck nachlässt, zieht sich dieses Gummiband wieder in seine Ausgangsposition zurück und zieht auch den Kolben wieder zurück. Lüftspiel ist immer ca. die Breite des Gummis und wird nach jeder Betätigung der Bremse automatisch eingestellt ( durch den Rechteckring)