Es läutet das interessante dreistimmige Geläut der Evangelischen Kirche in Fläsch in der Bündner Herrschaft.
Stimmung: fis' a' cis''
Die Kirche präsentiert sich als einfacher Bau, dessen Kirchturm mit breiter Zwiebelhaube das Dorfbild prägt. Unterschiedliche Quellen geben Baudaten innerhalb der vorreformatorischen Zeit zwischen 1465 und 1479 an. Mutterkirche des Fläscher Kirchleins, das unter dem Patrozinium des Nikolaus von Myra stand, war seinerzeit St. Luzisteig, ab 1501 übernahm die Amanduskirche in Maienfeld diese Funktion. Im Chor sind noch Wandmalereien aus der Gründungszeit erhalten, welche 1963 freigelegt wurden. Links vor dem Chor steht seit 1987 eine zweimanualige Orgel.
1524 nahm Fläsch unter Pfarrer Ulrich Bolt als erste Bündner Kirchgemeinde die Reformation an, indem die Gemeinde das Abendmahl unter beiderlei Gestalt, also mit Laienkelch, feierte. Dieser Akt führte zu heftigen Auseinandersetzungen mit Maienfeld, welches eine Strafaktion ausführte, um Bolt als Ketzer zu verhaften. Letzterer wurde vom damaligen Gemeindevorsteher in dessen Keller versteckt.
Daten zu den Glocken:
Glocke 1
Name: Grosse Glocke
Ton: fis'
Gewicht: 730 Kg
Durchmesser: 108 ø
Giesser: Johannes Schmidt & Christian Schmidt, Bregenz
Gussjahr: 1732
Glocke 2
Name: Mittlere Glocke
Ton: a'
Gewicht: 424 Kg
Durchmesser: 96 ø
Giesser: Gebr. Theus, Felsberg
Gussjahr: 1887
Inschrift: "Arbeit ist des Bürgers Zierde, Segen ist der Mühe preis + Gemeinde Malans 1887"
(Die Glocke hing vor ihrem jetzigen Standort im Kirchturm der Evangelischen Kirche Malans. Diese schafften in den 1960er Jahren teilweise ein neues Geläut an und verschenkte eine ihrer alten Glocken nach Fläsch.)
Glocke 3
Name: Kleine Glocke
Ton: cis''
Gewicht: 250 Kg
Durchmesser: 76 ø
Giesser: Johan Baptista und Hansjörg Ernst, Lindau
Gussjahr: 1628
Ein herzliches Dankeschön gilt hiermit der Gemeindeverwaltung Fläsch für die Ermöglichung der Aufnahmen sowie den Mitarbeitenden der Kirchgemeinde für den freundlichen Empfang und das Öffnen des Turmes!
1 мар 2024
