Frank Martin: GOLGOTHA 

Ja, ich stimme Ihnen zu - es ist ein grandioses Vermächtnis des musikalischen Schaffens von Martin. Habe dieses Werk 1984 in Freiburg unter der Leitung von Clemens Böhler in französischer (Original)und ein Jahr darauf in München unter der Leitung von Zöbeley in deutscher Sprache gesungen. Die der Aufführung vorangegangene Probenzeit war für mich zwar die längste, dafür aber sind mir zahlreiche Details noch so gut in Erinnerung, dass ich es heute noch mitsingen könnte. Große Teile des Werks spiegeln durch ihre Disharmonien die europäisch geschichtliche Epoche kurz nach dem 2. Weltkrieg und Martin hat dies musikalisch so ausdrücken wollen, als er 1949 dieses Oratorium veröffentlichte. Aber auch harmonische Sequenzen lassen sich im Werk finden, besonders an den Stellen, wo während des Passionsgeschehens Jesu selbst das Wort ergreift oder sich verteidigt. Ergänzend hat Martin Texte des hl. Augustinus vertont und in das Werk einfließen lassen.