Ein absolut tolles Modell! Ich wollte mir selbst eins holen, aber ich war wohl nicht schnell genug. Ich wollte eine Öllok mit Mischvorwärmer haben, aber seit dem ich mich dazu entschlossen habe, bin ich dieser Version nicht begegnet. Naja, im schlimmsten Fall muß ich mich dann vielleicht doch über einen Weinert Bausatz vermachen!🤣🤣🤣
Die Lampen kann man nicht mit denen von Fleischmann Modellen vergleichen, denn von Fleischmann ist ein entsprechendes Modell nie produziert worden! Fleischmann hat Modelle der Baureihe 03 im Programm gehabt, aber die haben alle freistehende Lampen besessen. Bei der Reko-03.10 und der 01.5 waren die Lampen dagegen in der Frontschürze fest eingebaut. Daß Lokomotiven der Baureihe 03.10 in die Sowjetunion verkauft worden wären, kann man so nicht sagen. Als Folge des Krieges verblieben einige Lokomotiven auf dem Gebiet des heutigen Polen. Aber diese besaßen bis zur Ausmusterung die Reste der ursprünglichen Stromlinienverkleidung. Bei den Lokomotiven in Deutschland mußte man spätestens Ende der 50er Jahre die Kessel austauschen, weil sie aus einem Stahl gefertigt waren, der mit zunehmendem Alter zu spontaner Eisbildung neigte. Daher erhielten sowohl bei der DB als auch bei der DR die vorhandenen Lokomotiven komplett neu gebaute Kessel, die sich deutlich von der Ursprungsausführung unterschieden. In sofern ist der Zustand der Lokomotive typisch für die 60er Jahre, denn sie besitzt den Rekokessel, aber noch keine Ölfeuerung! Die 1057 war, wenn ich mich nicht sehr täusche, eine von zwei Loks, die nicht umgebaut wurde, oder sie war sogar die einzige! Bis zur Rekonstruktion gab es Lokomotiven der Baureihe auch in Dresden für die Strecke nach Berlin, aber nach dem Umbau sind alle Loks in Stralsund zusammengezogen worden. Einzige Ausnahme waren die beiden Loks der VESM Halle, die für den Versuchsbetrieb aber ihre Oberflächenvorwärmer behalten hatten. Zu den Lokomotiven der Baureihe 03.10 , die sich nach dem Krieg in der Sowjetunion befanden, kann ich spontan nicht so viel sagen. Möglicherweise waren sie auch auf später sowjetischem Gebiet stehengeblieben oder schon während des Krieges in russische Hände gelangt, möglich ist aber auch, das sie erst nach dem Krieg dorthin gelangt sind. Genutzt wurden sie dort höchstens so lange, bis man mit der Umspurung der Strecken fertig war.. Danach sind diese Maschinen sicher nicht mehr im Einsatz gewesen!
Also etwas zum Verständnis! Die Verpackung ist typisch Gützold vor dem Eigentümerwechsel! Diese Modelle haben damals um 500 Euro gekostet und sind tatsächlich in Zwickau hergestellt worden! In Anbetracht der Detaillierung muß man sagen, daß sie damals zwar auch teuer waren, aber eben auch deutlich aufwendiger als konventionelle Industriemodelle. Ob sich die Preise bei aktuellen Modellen von Gützold noch lohnen, kann ich nicht sagen, weil die Modelle, die mich speziell interessieren, nicht mehr im Programm sind! Zum Beispiel die Kreuzspinne 98.0! Es gibt zwar Modelle der Baureihe 03.10, aber vorallem als 03 1010 in der Ausführung als Museumslok. Ich hätte aber lieber eine im typischen Aussehen der 70er Jahre, als sie noch im Regelbetrieb liefen. Und hier am liebsten die 03 0085, denn sie besaß einen Tender, den man sofort als für die Baureihe 03.10 beschafft erkennen konnte. Bei der Gelegenheit muß man darauf hinweisen, daß das Modell ein vollständiges, bewegliches Innentriebwerk hat. Und auch die durchbrochenen Stützen des Kohlenkasten findet man an Industriemodellen eher nicht. Es gab eben auch beim Vorbild verschiedenen Ausführungen, und Tender wurden ja auch gerne getauscht, sodaß es überhaupt kein Problem ist, einen Tender mit vollen Streben nachzubilden! Etwas seltsam mutet die Beschriftung der Verpackung an, denn die Lokomotive der Baureihe 03.10 besaßen stets der der Bauart 2' 2' T 34, auch wenn sich das Aussehen recht heftig unterscheiden konnte. Ursprünglich hatten die Tender auch eine Stromlinienverkleidung, später wurde diese entfernt. Die DB rüstete ihre Loks mit verschließbaren Klappen über dem Kohlenkasten und einer Mechanik aus, die die Kohle nach vorne schieben konnte. Die DR hatte in den 70er Jahren fast ohne Ausnahme nur noch Loks mit Ölfeuerung in Betrieb und die letzten beiden Kohleloks wurden bald abgestellt bzw noch umgebaut. Man hat damals bei Gützold bei den verschiedenen Varianten auch auf die entsprechenden Details geachtet. So besaßen die Ölloks keine Nachbildung des Aschekasten der Bauart Stüren wie das gezeigte Modell, aber dafür eben die geänderten Leitungen am Kessel, die für eine Ölfeuerung notwendig sind. Ach ja, die 1057 hatte ja eine Kohlestaubfeuerung erhalten, aber damals lief sie noch mit einem Ersatzkessel alter Konstruktion. Deren Tender basierte zwar auf der ursprünglichen Bauart, aber weil sich durch die notwendigen Umbauten auch das Volumen des Wassers geändert hatte, hatte er eine andere Bezeichnung. Leider bin ich mir nicht sicher, wie diese lautete und nachschauen kann ich das erst daheim!🤣🤣 Ach ja, zu den Pumpen: Die ersten Luftpumpen für die Bremse hatten ihren Platz auf der linken Seite, um die Sicht des Lokomotivführers nicht zu beeinträchtigen. Als man dann für die Verwendung von Vorwärmern Kolbenpumpen als Speisepumpen verwenden mußte, erhielten diese ihren Platz auf der Heizerseite, denn die Überwachung des Kessels war ja die Aufgabe des Heizers! Daher sitzt auf modernen Dampfloks in Deutschland die Luftpumpe stets rechts und die Pumpe für das Wasser links. Wenn überwiegend links gefahren wird, änderte sich diese Anordnung natürlich entsprechend. Es gab zwar auch spezielle Ölpresse zur Schmierung diverser Bauteile, doch diese waren recht klein und hatten ihren Platz im Führerhaus!
