Gleitschirmflug von der Choralpe (Westendorf 2020) 

Ja, im Stubaital war ich im Sept 2021 auch wieder. Aber irgendwie ist für mich der Reiz dort etwas verloren gegangen. Vielleicht lag es auch daran, dass ich in den letzten Jahren dort immer weniger Wetterglück hatte. Ich muss mir für den Spätsommer wohl eine Alternative suchen. Nein, in Ölüdeniz war ich noch nicht, und ich plane auch nicht dorthin zu reisen. Hat unterschiedliche Gründe.

Angenommen man fliegt in der Luft ohne jeglichen Auf- und Abwind, dann verliert der Gleitschirm im Gleitflug ca. 1m Höhe pro Sekunde. Also z.B. bei 900m Höhendifferenz sind das 15min. Im Gebirge hast du aber immer irgendwo Hangaufwinde oder Thermiken, die du natürlich erst einmal finden musst. Und je nach Stärke dieser Aufwinde kannst du auch schon mal stundenlang oben bleiben. Natürlich gibt es auch im Mittelgebirge oder Flachland Thermiken. Der Vorteil in den Alpen ist jedoch, dass du mehr Möglichkeiten hast, dich an einen Berghang zu retten, der dich mit seinem Hangaufwind wieder nach oben zur nächsten Thermik bringt. Bei guten Bedingungen bleibe ich in den Alpen ca. 1-2 Stunden pro Flug in der Luft (bei Streckenflügen auch länger). Im Sauerland passiert es mir auch mal, dass ich nach 3 Minuten Flugzeit wieder am Boden stehe.

Die Frage ist gar nicht so dumm. Das ist nicht immer einheitlich. Aber an einem normalen Sommertag musst du mit ca. 0.5°C Temperaturabnahme pro 100m rechnen. Also ca. 5°C pro 1000m. Zusätzlich musst du den Windchill einrechnen. Du fliegst ja immer mit ca. 35km/h gegen die Luft ohne dich groß anzustrengen. Da kühlst du auch schnell aus. Da man oft nicht genau weiß, wie hoch es einen in der Thermik hebt, zieht man sich lieber immer etwas wärmer an. Aber für kurze Flüge könnte man bei diesen Temperaturen auch mal mit T-Shirt fliegen.

@@Textilflieger Danke für die Erklärung! Sehr interessant

Hallo Paulino, Super! Diese Frage hat mir noch niemand gestellt. Na ja, um so hoch zu kommen, hat man i. A. auch schon längere mit Thermiksuche in unteren Schichten verbracht. Ich fliege nun schon etwas länger, und möchte halt etwas mehr als "nur" den Hausberg-Jojo erleben. Also kleinere Strecken fliegen. Und da ist viel Höhe sehr wichtig, um sich bis zur nächsten Thermik zu retten. Speziell in diesen Video wollte ich mal Antesten, welche Chancen ich für einen Streckenflug in Richtung Süden hätte. Da muss man von der Choralpe bestimmt mit mindestens 2500m abfliegen. Die Perspektiven in großer Höhe sind aber auch sehr spektakulär. Das wirst aber du bestimmt auch noch erfahren. Und nein, ich hatte glücklicherweise bislang noch keinen Retterabstieg.

@@Textilflieger Danke vielmals für deine Antwort.... da wirst du wohl Recht haben.... so weit bin ich noch nicht.... stehe noch ganz am Anfang.... werde deine super Eindrücke weiter verfolgen..... wenn mal nach Südtirol kommst können wir ja gemeinsam eine runde machen... kann sicherlich viel von dir lernen.... lg

@@paulino3320 Südtirol steht dieses Jahr leider nicht auf meinem Plan. Aber ein Flug von der Seiser Alm fehlt mir noch. Im September 2019 bin für einen Tag wegen schlechten Wetter aus dem Stubaital nach Seis geflüchtet und habe mir mal einen Überblick über das Fluggebiet verschafft. Als Alleinreisender ist es dort leider etwas umständlich, da Landeplatz und Talstation ziemlich weit auseinanderliegen. Eventuell Bus nehmen. Und man muss auch Landegebühren vorher online überweisen.

Naja, das kann man nicht pauschal beantworten. Es hängt auch von dem eigenen Talent ab. Vielleicht würde ich es am ehesten mit Skifahren vergleichen. Manche erlernen es schnell und manche irgendwie nie. Wenn du es aber einmal kannst, dann verlernst du es auch nicht mehr. Aber je häufiger du es praktizierst desto besser und routinierter wirst du. Der große Unterschied zum Skifahren ist aber die dritte Dimension. D.h. wenn du beim Skifahren einen Fehler machst, dann runinierst du dir vielleicht dein Kreuzband. Beim Fliegen kann ein Fehler auch schnell mal dein Leben kosten. Deshalb sollte die Schirmklasse immer deinen Fähigkeiten angepasst sein, damit du in Extremsituationen nicht überfordert bist. Ja, Starten und Landen sind die Schlüsselpunkte beim diesem Sport. Das kann man nie genug üben.

Woody Valley Voyager plus

@@Textilflieger Danke

Vielleicht. War echt spooky. Ich habe es sie einfach "Die böse Wolke" genannt.

@@Textilflieger sah auf jeden Fall nicht sehr einladend aus!

Yepp, war so gewollt, weil's einfach Spaß macht und ich den Landepunkt treffen wollte. Landevolte war nicht mehr möglich, da ich möglichst lange über dem Dorf fliegen wollte und ich von weit hinten kam. Da der Gegenwind mehr als erwartet nachgelassen hat, hatte ich noch zu viel Höhe. Durch das Einbauen kleinerer Kurven im Landeanflug kann man dosiert Höhe verlieren ohne den Schirm durch irgendwelche Bremsmanövern runterzuwürgen. Sieht vielleicht besoffen aus, ist aber beabsichtigt.

@@Textilflieger mag ja sein, aber es ist nun mal nicht ohne Grund die Regel das man den Endanflug gerade machen muss, ist ja häufig genug eine Unfallursache. Für diese Fälle gibt es ja noch die Landing-Flaps um den Landetrichter steiler machen zu können unter Beibehaltung eines stabilen Flügel. Das geht echt super