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Glocken der Martin-Luther-Kirche in Rehau 

glockenzeit
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Die oberfränkische Industriestadt Rehau, am Nordrand des Fichtelgebirges nahe der tschechischen Grenze gelegen, wurde nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs zum Zufluchtsort für viele Heimatvertriebene aus Schlesien und vor allem aus dem Sudetenland. So stieg die Einwohnerzahl Rehaus innerhalb weniger Monate von rund sechseinhalbtausend auf über zehntausend an. Dies führte besonders im Südwesten und im Osten der Stadt zu einer regen Bautätigkeit.
Im östlichen Stadtteil Ziegelhütte wurde für die stark angewachsene Gemeinde 1953-56 die Martin-Luther-Kirche nach Plänen des Rehauer Regierungsbaumeisters Karl Hertel errichtet. Der geostete Bau erhielt im Erdgeschoss Gemeinderäume und eine Wohnung, der für rund 220 Gemeindemitglieder konzipierte Kirchenraum wurde hingegen ins erste Obergeschoss gelegt und wird vom Westportal durch ein großzügiges Treppenhaus erschlossen.
Zunächst sollte die neue Kirche nur einen einfachen Dachreiter erhalten. Schließlich entschied sich
man sich für einen Turm, den man an die Nordseite des Gebäudes anfügte. Eine massive Stahlbetonplatte auf Traufhöhe trägt eine Stahlfachwerkkonstruktion, die bis in die 1980er Jahre hinein offen war. Als Glocke war von Beginn an die kleinste aus dem 1819 gegossenen Dreiergeläute der Pfarrkirche St. Jobst vorgesehen, welche als Einzige die Wirren der beiden Weltkriege überstand und ohne Verwendung blieb, nachdem für die Pfarrkirche selbst 1948 ein neues Geläut geschaffen wurde: • Glocken der Ev.-Luth. ...
Die Glocke von 1819 wurde von den Gebr. Lösch in Bayreuth-St.Georgen gegossen und ist recht aufwändig verziert. Sie verfügt neben einem Relief des Gekreuzigten über eine zwölfzeilige Stifterinschrift und schließlich auch einen Text, welcher wohl auch als mahnender Hinweis an den großen Stadtbrand Rehaus 1817 aufzufassen ist: O GOTT, NUR LIEB UND FRIEDE LASS IMMER UNS VERKUINDEN, VOR SCHRECK VND ANGST BEHUITE LASS ALLE NOTH VERSCHWINDEN!
Die Disposition sah noch Ende 1955 ein dreistimmiges Geläut vor, bei dem zur alten Glocke zwei kleinere Glocken hinzugegossen werden sollten. Als Gießerei hatte man sich aus nicht näher bekannten Gründen frühzeitig auf die Fa. Heinrich Kurtz in Stuttgart festgelegt. Die beengten Platzverhältnisse innerhalb der Trägerkonstruktion in Verbindung mit dem Wunsch des Kirchenvorstands, ein möglichst tontiefes Geläut zu erhalten, führte dazu, dass man sich im Mai 1956 dazu entschied, nur ein zweistimmiges Geläute zu realisieren und dafür eine größere Glocke im Ton a' hinzugießen zu lassen.
Weil der Glockensachverständige KMD Otto Meyer mit der Innenharmonie der alten Glocke unzufrieden war und eine Angleichung an das neue Geläute der Stadtkirche anstrebte, empfahl er in seinem Gutachten vom 11. Juni 1956, die Glocke mit ursprünglichen Schlagton c''-10 nachstimmen zu lassen. Am 28. Juni 1956 traf die alte Rehauer Glocke von 1819 zur Korrektur in Stuttgart ein. Aus heutiger Sicht ist die Tonkorrektur als kunsthistorisch sehr bedauernswert und musikalisch kaum notwendig zu betrachten.
Die große a'-Glocke wurde schließlich am Freitag, den 7. September 1956 um 16 Uhr von Heinrich Kurtz gegossen. Als Spruch für die Zier hatte man sich den Luthertext „Eine feste Burg ist unser Gott“ mit einem von Kurtz angebotenen Relief des Stuttgarter Bildhauers Helmuth Uhrig ausgesucht. Am 16. September 1956 wurden beide Glocken in Rehau eingeholt und unverzüglich auf den Turm gehoben. Die Weihe der Kirche erfolgte bereits kurz darauf, am 23. September 1956.
Technische Daten der Glocken
I. Martin Luther, Ton: a'-8
496 kg, 936 mm, Heinrich Kurtz, Stuttgart (1956)
II. Alte Glocke, Ton: c''-2,25
260 kg, 797 mm, Johann Ludwig Lösch, Bayreuth-St. Georgen (1819)
Herzlichen Dank der Kirchengemeinde, besonders Mesnerin Frau Schörner und Herrn Weber, sowie Marco Popp für die Einladung nach Rehau.
Quellenangaben:
Inventarisation des Geläutes durch den Verfasser, 31.10.2023.
Dr. Marco Popp: Glockengeschichte von Rehau. Bensheim/Rehau, 2023. (unveröff. Manuskript.)
Fotoaufnahmen des Kirchengebäudes: Evang. Kirchengemeinde Rehau.
Text, Ton, Bild: Ben Schröder. #Glocken

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2 окт 2024

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Комментарии : 5   
@dimaaaloco
@dimaaaloco 8 месяцев назад
jo
@kirchenmusikheiligedreifal1709
@kirchenmusikheiligedreifal1709 8 месяцев назад
Wenn das Joch und das Drahtseil gut geschmiert ist, passt alles 😅
@glockenfreak1
@glockenfreak1 8 месяцев назад
Sehr schön und ungewöhnlich eigentlich das Kurtz in dieser Gegend doch ein wenig vertreten ist 😮
@clocheshautsaonoises
@clocheshautsaonoises 8 месяцев назад
Joli petit duo. Ce n'est pas plutôt la petite cloche qui est un c'' -8 et la grosse un a' -2,25 ?
8 месяцев назад
Ich gehe bei Analysen maximal bis Komma-fünf. Ein Halbtonzweiunddreißigstel ist fürs Ohr nicht mehr zu unterscheiden, allerhöchstens noch ein Halbtonsechzehntel. Aber ein Halbtonvierundsechzigstel... 😅 Da kann man auch auf Cents gehen. ^^ Ist allerdings nur eine persönliche Einschätzung. Es soll Leute geben, die noch weitaus genauer messen, dann allerdings nur noch rein elektronisch.
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