Grundsetzlich »Die Vollendung der Einheit«

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Dirk Oschmann und Aron Boks im Gespräch mit René Schlott über Art. 23 und 146
»23 und 146 - zuerst waren die Zahlen da, dann das, was dahinter stand [denn] Anfang 1990 kam auf einmal die Frage auf, ob Vereinigung durch Vereinigung oder Vereinigung durch Beitritt«, schreibt Peter Richter im Band »Das Grundgesetz. Ein literarischer Kommentar«, der den Impuls für die Reihe »Grundsetzlich« gab. Man entschied sich damals für einen formalen Beitritt der DDR zur Bundesrepublik nach Artikel 23 und nicht für eine neue gemeinsame Verfassung nach Artikel 146. Ein Geburtsfehler der Einheit? Mit gravierenden Folgen noch mehr als drei Jahrzehnte später? Heute befasst sich Artikel 23 folgerichtig mit der europäischen Einigung, nachdem sein ursprünglicher Zweck mit dem Vollzug der deutschen Einheit obsolet wurde. Das Grundgesetz war nicht länger ein Provisorium. Oder doch? Immerhin ist Artikel 146 weiter in Kraft, wonach sich das deutsche Volk jederzeit eine neue Verfassung geben kann. Wäre es Zeit dafür?
Zwei Tage nach dem Tag der deutschen Einheit diskutieren wir über die Vollendung der deutschen und der europäischen Einheit mit dem Germanisten Dirk Oschmann (»Der Osten. Eine westdeutsche Erfindung«, Ullstein 2023) und dem Autor Aron Boks, Verfasser des Romans »Nackt in die DDR. Mein Urgroßonkel Willi Sitte und was die ganze Geschichte mit mir zu tun hat« (HarperCollins 2023). Es moderiert der Historiker René Schlott.
Georg M. Oswald (Hrsg.) »Das Grundgesetz. Ein literarischer Kommentar«, C.H. Beck 2022
Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem C.H. Beck Verlag und mit freundlicher Unterstützung des Vereins der Freunde und Förderer des Literaturhauses Berlin

Опубликовано:

12 сен 2024

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Комментарии : 21

@111jwfh 7 месяцев назад

Sehr toll, dass die vielfältigen Themen endlich zur Sprache kommen! Besten Dank dafür! Ich meine, dass aus westlicher Sicht sehr genau bewusst war, in welchem äußeren und vor allem inneren Zustand die Menschen der ehemaligen DDR waren! Wir hätten Zeit gebraucht zum Einordnen der Vorgänge, Bewusstwerdung der neuen Situation um dann adäquat mit entscheiden zu können! Das wurde mit großer Sicherheit absichtlich umgangen, deshalb d8e große Eile mit dem Festmachen von so wichtigen Themen von Westseite. Genau wie Herr Oschmann es beschreibt, sehe ich es auch- ich denke, dass Westdeutsche Ostdeutschen keine Meinung auf Augenhöhe zugestehen, was ein absolut verachtendes Fehlverhalten ist! Stattdessen klingt immer wieder durch, dass wir- in Wahrheit - keine Ahnung von Demokratie usw. haben. Dieses menschenverachtende Gebühren käme mir bezüglich Menschen, die in anderen Teilen der Welt leben, niemals ein! Warum den Westdeutschen? Woher kommt diese unendliche Arroganz?

@henryseidel5469 2 месяца назад

Inzwischen ist es den Menschen aus dem Osten sch....egal: Sie denken, was sie für richtig halten, und sie wählen auch, was sie für richtig halten. Dem ewigen Westonkel ist sein 'superficial sense of superiority' abhanden gekommen, und er hat alle Mühe, sein Ego über die Runden zu schleppen, seit er sich nicht mehr auf die Wolke aus dem Trabantauspuff berufen kann. Und so wächst vielleicht nach vier Jahrzehnten zusammen, was zusammengehört!

@henryseidel5469 19 дней назад

Diese unendliche Arroganz kommt aus dem altbundesdeutschen Zeitgeist von vor der Wende, als sich die meisten noch sicher waren, dass es wohl nie zu einer Vereinigung der Deutschen kommen würde. Entwickelt wurde ein 'superficial sense of superiority' ,der durch nichts als Arroganz unterlegt war. Die wohlfeilen Grüße über den Eisernen Vorhang kosteten nichts, der Trabant stank, und der Ulbricht fistelte auf sächsisch daher. Das alles lag sicher nicht an den westdeutschen Verwandten, die wirklich eifrig ihre Pakete schickten. Dafür bin ich denen heute noch dankbar. Aber offensichtlich gab es eine Politklientel in der altbundesdeutschen Verwaltungsbürokratie, die versuchte, daraus ihr Weltbild zu formen.