" Ich gehöre nicht hierher und deswegen gehe ich. " | Majas Desaster im Studium 

Jetzt habe ich beim Anhören gedacht, dazu hab ich was zu sagen, und dazu auch. Vier Punkte sind mir eingefallen, mal sehen, ob ich sie zusammenbringe jetzt. 1. Formulierungen: Für mich ist es unverständlich, dass wir auf der einen Seite so wachsam geworden sind, was Sprache betrifft. Dass man möglichst inklusv formuliert und möglichst sensibel. Uns ist die Macht der Worte bewusst und daher gibt es diese Bestrebung, hier achtsam zu sein. Und im selben Moment ist es völlig okay, solche Begriffe wie "Human Ressources" oder "Bodycount" zu benutzen. Für mich sind das zwei Strömungen, die parallel in zwei Richungen zugleich fließen, und damit kann ich nicht umgehen. 2. Der Blick AUF Klienten: Da ich Autistin bin, und Depressionen habe, komme ich immer wieder in den zweifelhaften Genuss, Kontakt mit Sozialarbeitern und Ähnlichen zu haben. Dabei stelle ich immer wieder diesen Blick "herab" fest, der den Leuten selbst aber gar nicht bewusst zu sein scheint. Aber es kommt zu oft durch, dass sie eine Art zu sein für "richtig" halten, und eine für falsch, die aber nur rein systemisch und wirtschaftlich begründet ist. Ich empfinde sie daher oft als "Handlanger" des Systems, im negativen Sinne, obgleich sie sich mit Sicherheit als jene in positivem Sinne sehen. Ich fühle mich meistens ungesehen oder verraten. Ja, praktische Hilfe bei Formularen oder so, okay, aber zum Beispiel sah sich noch keiner bemüßigt, sich mit den Schwierigkeiten von speziell Autisten zu befassen, auch wenn sie mich schon seit einem Jahr als Klient haben. Ich muss mich ständig erklären, Aufklärungsarbeit leisten. Und ja, es wird zu oft ÜBER uns geredet, nicht mit uns. Was dieses Undercoverding auch erklärt, das du mit dem Rollstuhlfahrer beschrieben hast. Es wird nicht gefragt, es wird angenommen, aber auf welcher Basis? Und Hilfe ist Teil von Verurteilung. So. Jetzt habe ich zwei Punkte und weiß nicht mehr, was die anderen beiden waren. Vermutlich habe ich sie bereits integriert in Punkt zwei. 3. Ich glaube, Punkt drei war dieses Gefühl, zugleich zwei Wege zu gehen. In genau diesem Wortlaut habe ich das erst diese Woche beschrieben. Ich habe seit Beginn des Jahres das Gefühl, ich gehe zugleich auf zwei Wegen, und werde dies wohl noch eine ganze Weile tun. Es ist mühsam, verwirrend, jeder Weg fühlt sich auf seine Weise richtig und falsch an. 4. Ach ja, und schon ist Punkt vier da. Und zwar diese Diskussionen, die nur innerhalb geringer Abweichungen innerhalb eines Systems stattfinden, während man selbst komplett in einem anderen System denkt. Wo soll man da anfangen zu argumentieren und erklären? Oft schweige ich daher, weil ich zu weit ausholen müsste. Weil ich erst einmal zwei Stunden erklären müsste, was meine Beobachtung und Realität ist. Denn ich stehe seit jeher am Spielfeldrand. Ich wurde nie integriert, weil ich anders bin, alle Versuche meinerseits schlugen Fehl. Und nun sieht man zu, wie die Leute sich um Aspekte innerhalb des Spiels streiten, ohne zu erkennen, dass dieses Spiel nur ein Spiel ist, dass es nicht alles ist, dass es erdachte Regeln sind. Dass es andere Spiele gibt. Exemplarisch und sehr schmerzhaft sind für mich da immer Diskussionen zum BGE. Wenn da Menschen Kritikpunkte aus der Sicht und Problematik des alten Systems bringen, die aber bei einem BGE gar nicht erst existieren würden. Das tut dann richtig körperlich weh, weil diese Argumente so deutlich zeigen, dass Menschen sich oft nicht einmal ansatzweise in ein anderes System eindenken können. Ihr System ist so Teil ihrer Wahrnehmung, Denkweise, Handlungsweisen geworden, dass sie sich sinnlos im Kreis drehen. Ich denke mir dann, wo soll man da anfangen? Diese Leute müsste man erst wochenlang trainieren, aus ihren Denkbahnen auszubrechen. Und deswegen schweige ich oft. Ich beobachte, denke mir meinen Teil und erkenne, um das zu sagen, was ich zu sagen hätte, müsste ich zu weit ausholen. Und reden, nur um "ich existiere" zu symbolisieren, wie viele andere, tu ich nicht gern. Wenn ich mir die Mühe mache, etwas zu sagen, will ich auch verstanden werden. Sehe ich da keine Chance, schweige ich. Was du sagst, kann ich sehr gut nachvollziehen und ich glaube, wir denken in vielerlei Hinsicht ähnlich. Das gibt mir Hoffnung.

Ich finde es faszinierend (was sich ja auch teilweise hier in den Kommentaren widerspiegelt) dass man gleich davon ausgeht, dass jemand psychologische Hilfe braucht, nur weil man mit unserem Gesellschaftssystem nicht zurechtkommt. „Oh, du bist anders als wir alle, dann brauchst du dringend Hilfe, damit du genauso wirst wie wir“. Letzendes fügt man sich in dem System ein, aber ob das alles immer so richtig ist, ist eine andere Frage. Natürlich braucht es in einer Gesellschaft Regeln und Gesetze, um die Ordnung aufrecht zu erhalten. Und auf die Bedürfnisse von jeden einzelnen einzugehen, ist auch nicht immer realisierbar. D.h. aber noch lange nicht, dass man alles so akzeptieren muss, wie es für die Mehrheit oder für einige wenige, die massiv davon profitieren geschaffen wurde. Es gibt immer Wege und Möglichkeiten. Da ich auch ein Nachtmensch bin, kenne ich das nur zu gut, was du U.A. beschreibst. Habe aber zum Glück Gleitzeit, weshalb ich auf der Arbeit anfangen kann, wann ich möchte. Gibt aber auch einige Kollegen, die um 06:00 Uhr schon anfangen und dann meinen immer einen blöden Spruch machen zu müssen. Wo ich mich immer frage, was das soll. Als ob man denen irgendwas wegnimmt, nur weil man nicht den gleichen Rhythmus hat und später anfängt.

Keine Ahnung warum mir dein Kanal vorgeschlagen wurde, aber ich mag deine Art.

Bin früher auch immer zu spät gekommen - aber ich hatte immer das Gefühl, dass ich genau im richtigen Moment komme. Du hast eine sehr gute bildliche Sprache ... fühlst dich wie ein "Undercover-Rollstuhlfahrer" oder so als wärst du der Ball. "Stell dein Licht nicht unter den Scheffel" und "Probieren geht über Studieren" ... ich benutze nur einfache Redewendungen. Aber stimmt schon - den meisten Leuten fehlt das aktive Bewusstsein. Du packst das schon. Viele Studenten zweifeln am 1. Vorlesungstag an ihren Fähigkeiten - aber das pendelt sich mit der Zeit ein 😎

Hast du dich mal auf Autismus testen lassen ?

Hab mir schon öfter die gleichen Gedanken gemacht und kann deine daher sehr gut nachvollziehen.

Ich empfehle den besten Film aller Zeiten zu deinen gemachten Gedankengängen: "Fight Club".

Ich finde nicht, daß Du oder Dein Bruder komisch reden. Zugegeben, schon spezifisch aber sympathisch. Besonders dieses fast schon resignierende "Naja..." zwischendurch, mag ich. :)

Ich höre dir sehr genau zu und verstehe alles so verdammt gut . Deine Gedanken(gänge),...etc... Bin erst bei etwas über der Hälfte deines Videos,.... Soviel ich weiss ist das Wort" Subjekt "keines das in" gebildetem "Bereich Anwendung findet . Ich kenne es zumindest nur als eine Art Schimpfwort sogar , jedenfalls nur in dem Kontext,einen Menschen herabzusetzen, bewusst beleidigen wollen. Vielleicht zeigt es den wahren Charakter , seine Überheblichkeit , sich doch bewusst oder sogar unbewusst , als etwas besseres zu fühlen. Das kam von einem Art Professor ? Mitstudiernde? Höre noch zu Ende , aber liebe Grüße von uns beiden zu euch dreien schon mal. Nachtrag: Sinnvoll Zeit verbringen liegt im Auge des Betrachters,dachte ich spontan, für mich wäre es wahrscheinlich sinnvoller,die Zeit im neuen Haus zu verbringen um es bald irgendwie mit Leben füllen zu können. Erstmal nur ein Zimmer,Küche,Bad? fertig machen und den Rest wenn ihr schon drin seid? Finde nicht das da irgendwas respektloses von dir kam , oder du die anderen schlecht gemacht hast . Du hast deine Sicht der Dinge geschildert , deine Wahrnehmung. "So" zu sein , wahrzunehmen,ahnlich wie du es tust ,und damit einer Minderheit anzugehoren und nicht von anderen verstanden , wahrgenommen zu werden,..alles Gründe die mich ! an dieser Gesellschaft haben zerbrechen lassen.

Wenn ich dir zuhöre wegen der anderen Wahrnehmung von Dingen und Situationen, klingeln bei mir etwas die Alarmglocken. Eine Ferndiagnose werde ich aber nicht stellen. Ich befürchte auch, das Studium hast du innerlich bereits gekündigt.

Ich verstehe das sehr gut.. Mir geht's in vielen Situationen sehr ähnlich. Ich bin auch im sozialen Bereich . Es gibt auch sozipädadgogen die sehr nett und menschlich sind. Vielleicht auch in deinem Studium. Eventuell sind das eher die ruhigeren . Du kannst ja mal überlegen in welchen Bereich du am liebsten arbeiten möchtest. Vielleicht brauchst du gar kein Studium. Im sozialen Bereich ist 3s leider meistens Voraussetzung mit dem Studium. Es gibt auch Ausbildungen zum Beispiel als Ergotherapeut oder ähnliches. Vielleicht ist eine Ausbildung besser für dich... Oder ein Fernstudium ohne Präsenz veranstaltungen ... Das ziel wichtiger als die mitstudenten zu sehen könnte vielleicht helfen. Das hatte mir geholfen. Ich empfinde es auch so dass ich anders denke und fühle als andere. Das ist nicht leicht. Aber manchmal gibt es auch Gleichgesinnte. Liebe Grüße 🌞

Man kann auch gelbe Säcke bestellen gibt es auf Amazon 24 oder 10 st...😊❤❤❤günstig 😊

Hi, also ich möchte auch gern darauf antworten. Auch wenn ich einiges deiner kritik nachvollziehen kann läuft doch vieles immer wieder auf ein hauptproblem hinaus, deinen umgekehrten schlaf-wach rhythmus. Das stell ich mir wahnsinnig anstrengend vor. Und ich frage mich warum du nicht daran arbeitest den zu ändern. Hat es wirklich so einen großen mehrwert für dich nachts wach zu sein? Du versäumst doch auch viele schöne stunden im sonnenlicht. Selbst als aussteiger würde es ja sinn machen sich dem hell dunkel rhythmus anzupassen. Und zu dem studium generell; versuch es doch etwas positiver zu sehen. Als freiwilliges bildungsangebot. Ich denke es erweitert auf jeden fall dein wissen/denken. Aber wenn du gar nicht mehr möchtest, macht es natürlich wenig sinn. Lg

33:33 „Die Welt" befindet sich scheinbar im Downgrade. 😢Ich habe gerade versucht eine Capi Sonne zu trinken... 😳Meine letzte ist über 10 Jahre her. 😆Seit wann heißt das Capri Sun und warum?🤔 Auch muss man wissen das dass Papiertrinkröhrchen nach 10 min seine Funktion nicht mehr erfüllt 🤣😅schwierige Welt🥲

Maja: Carpe Diem 😊

Zu wenig Zoom, nächstes Mal bitte näher ans Gesicht

Als Du von deiner Vorlesung und was Dich so daran gestört hat erzählt hast, hatte ich ein DejaVu. Es wird nicht nur im Studium sondern auch später in der Praxis immer stets mehr das Trennende als das Verbindende betont. Echte Unterstützung sieht für mich anders aus. Congratulations wenn Du da nicht dazu gehören möchtest.

Maja woher kommst du, Dame ?

Also du legst da ja schon ne richtige Kapitalismus Kritik hin vielleicht solltest du dir Soziologie anschauen🙊