Die Bunker in der Waldsiedlung sind zwei unterirdische Schutzbauwerke, die in den 1960er Jahren vom Ministerium für Staatssicherheit (MfS) der DDR für die führenden Politiker der SED errichtet wurden. Die Waldsiedlung war eine abgeschirmte Wohnsiedlung bei Wandlitz, in der die Mitglieder des Politbüros und andere hohe Funktionäre lebten. Die Bunker sollten ihnen im Falle eines Atomkriegs oder eines Volksaufstandes als Zufluchtsort und Kommandozentrale dienen.
Der erste Bunker, der gebaut wurde, war das Objekt "OGK" (Operativ-Gefechts-Komplex), auch bekannt als "Stabsbunker". Er befindet sich im nördlichen Teil der Waldsiedlung, in der Nähe des ehemaligen Wohnhauses von Erich Honecker. Er besteht aus zwei spiegelbildlich angeordneten Flügeln mit jeweils acht stollenartigen Räumen, die durch einen Hauptverbindungsgang verbunden sind. Der Bunker hat eine Gesamtfläche von etwa 1000 m² und eine Schutzklasse von 1/15, was bedeutet, dass er einem Druck von 15 bar standhalten kann. Der Bunker verfügt über eine eigene Stromversorgung, eine Lüftungsanlage mit Filtern, eine Wasserversorgung mit Brunnen und Tanks, eine Sanitäranlage mit Duschen und Toiletten, eine Küche, einen Speisesaal, einen Konferenzraum, einen Funkraum, einen Kartenraum und mehrere Schlafräume. Der Bunker wurde nie fertiggestellt und nie genutzt. Er wurde später als Obst- und Gemüselager und als Champignonzucht umfunktioniert. Heute ist er verlassen und verwahrlost¹².
Der zweite Bunker, der gebaut wurde, war das Objekt "SKP" (Sonder-Kommando-Platz), auch bekannt als "Familienbunker". Er befindet sich im südlichen Teil der Waldsiedlung, in der Nähe des ehemaligen Wohnhauses von Erich Mielke. Er ist ähnlich wie der Stabsbunker aufgebaut, hat aber eine etwas größere Fläche von etwa 1200 m² und eine höhere Schutzklasse von 1/25, was bedeutet, dass er einem Druck von 25 bar standhalten kann. Der Bunker verfügt über dieselben technischen Einrichtungen wie der Stabsbunker, hat aber zusätzlich einen Operationssaal, einen Zahnarztstuhl, einen Friseursalon, einen Kosmetikraum und mehrere Wohnräume mit Möbeln und Dekorationen. Der Bunker war für die Familien der Politbüromitglieder vorgesehen und sollte ihnen ein möglichst komfortables Leben unter der Erde ermöglichen. Der Bunker wurde ebenfalls nie fertiggestellt und nie genutzt. Er wurde später als Lager für verschiedene Materialien genutzt. Heute ist er ebenfalls verlassen und verwahrlost¹².
Die Bunker in der Waldsiedlung sind ein Zeugnis für die Paranoia und den Größenwahn der DDR-Führung, die sich auf einen möglichen Krieg oder Aufstand vorbereitete, aber gleichzeitig ihre Privilegien und ihren Lebensstil nicht aufgeben wollte. Die Bunker sind heute ein historisches Denkmal und können im Rahmen von Führungen besichtigt werden³.
Quelle: Unterhaltung mit Bing, 5.9.2023
(1) Untergrund Brandenburg - Die Unterwelten der Waldsiedlung. www.untergrund....
(2) Untergrund Brandenburg - Die Unterwelten der Waldsiedlung. www.untergrund....
(3) - Leistungsspektrum. www.ddr-bunker....
13 сен 2024
