Der Begriff „Mystik“ leitet sich vom griechischen Wort „myein“ = schließen ab. Ein Mystiker schließt die Augen und Ohren für die materielle Welt, um Gott in der Stille der Innerlichkeit zu begegnen. Vom 11.-15. Jahrhundert wurde dieser kontemplative Zugang zu Gott im christlichen Abendland sehr populär. Männer und Frauen (!) schrieben ihre geistlichen Erfahrungen auf und verbreiteten sie, wodurch - ganz unabhängig von offiziellen Kirchenstrukturen - neue geistliche Kommunitäten entstanden. Bis heute werden viele Menschen durch die mystischen Schriften des Mittelalters inspiriert.
Zusatzmaterial für Tabor-Studierende
1. Arbeitsblatt: K-052: Die Mystik im Mittelalter
2. Leseempfehlung: Armin Sierszyn, 2000 Jahre Kirchengeschichte (Witten 2012), 325-333.
3. KGQ-059: Quellentexte zur Mystik Bernhard von Clairvauxs
4. Filmtipp: Vision - Aus dem Leben der Hildegard von Bingen (Deutscher Film von 2009)
5. Mögliches Thema für eine Seminararbeit:
Warum wurden manche Sätze von Meister Eckart als häretisch verurteilt?
6. Für die Klausurvorbereitung:
Nennen Sie mindestens drei Namen von Vertreter(inne)n der mittelalterlichen Mystik.
(c) Prof. Dr. Frank Lüdke, Ev. Hochschule Tabor, Marburg
Aufgenommen am 23.08.2020
16 сен 2024