Wenn Unterhaltung und Literatur sich ausschließen, dann höre ich noch heute auf zu lesen ;-) Habe mich auch an Krieg und Frieden rangewagt, 250 Seiten liegen hinter mir (wow, schon 10% ^^). Wenn ein solches Werk nicht auch unterhaltsam sein dürfte, na dann gute Nacht.
Ich stimme dir in den meisten Punkten zu. Für mich persönlich grenzt sich die "hohe Literatur" aber dadurch ab, dass man sie nicht nur mehrfach lesen will, sondern eigtl. schon mehrfach lesen muss. Ihr Reiz besteht nicht in der Spannung und den Wendepunkten der Handlung, sondern in der Botschaft, die der Autor vermitteln will. Bei Büchern die ihren Reiz nach einmaligem Lesen verlieren handelt es sich für mich dementsprechend "nur" um Unterhaltungsliteratur. Das sind dann keine Werke wo ich mir z.B. noch Analysen zu anschaue. Das ist aber auch nur meine Laienmeinung und um ehrlich zu sein lese ich auch ab und zu ganz gerne "Unterhaltungsliteratur" erneut, vor allem wenn sie schön kurz ist (bin großer H.G. Wells fan).
Danke für deine Meinung, Edgar! Ich persönlich finde auch, dass gute Literatur zur erneuten Lektüre auffordert oder zumindest stark einlädt, um gerade in unterschiedlichen Lebensjahrzehnten jeweils neuen Gewinn und neue Freude daraus zu ziehen. Aber freilich ist es völlig subjektiv, welche Bücher uns hier einfallen, für den einen sind es die Karl-May-Romane, für die andere Zauberberg und Buddenbrooks und der dritte liest alle Wallander-Krimis mehrfach. Daraus also eine qualitative Aussage über Literaturarten abzuleiten ist meiner Meinung nach nur ganz subjektiv möglich. Liebe Grüße
Ich weiß, dass MRR natürlich (zumindest in der Öffentlichkeit) auch oft markige, apodiktische Statements abgegeben hat, aber sympathisch fand ich zum Beispiel, dass er irgendwo in der Reihe "Lauter schwierige Patienten" Shakespeare ganz klar als Unterhaltungsschriftsteller bezeichnet und dann sagt: "Dass dabei die besten Stücke der Welt entstanden sind, ist eine andere Geschichte!" Die Reihe ist noch auf YT zu finden; ich weiß aber nicht mehr, in welcher Folge das war. Edit: Es war in Folge 04 (die über Max Frisch) und beginnt etwa bei 3m35s
Danke so habe ich das nicht gesehen. Trotzdem bin ich der Meinung Literatur ist oder kann unterhalten. Was es jedoch immer ist. Es ist immer Kunst. Das ist doch der Unterschied.
Bin ganz deiner Meinung, auch, wenn ich lange nicht so viel Wissen habe wie du! Habe jetzt mal in die TikToks hineingesehen und musste ehrlich gesagt schmunzeln. TikTok ist für manche Fragen, die gestellt werden keine günstige Plattform. Den Antworten fehlt die Erklärung, weil es soll ja kurz und knackig sein. Alter, Bücher und dementsprechende Weisheit lassen wenig Spielraum für Zweifel, dass er es ja wissen muss….
So viel Wissen habe ich nicht, ich fake nur geschickt ;-) Stimmt schon, TikTok ist eine Plattform der Aussagen und daher als Informationsquelle für News durchaus geeignet, finde ich. Eventuell würden die meisten TikToker auch dementsprechend argumentieren, dass sie also einfach über die Existenz von Büchern informieren wollen. Nur leider gibt es halt nichts anderes mehr, keine Auseinandersetzungen. Liebe Grüße
Ist letzten Endes nicht jede Form von Literatur Unterhaltung? Ausnahmen sind Sachbücher,die ich aus beruflichen Gründen lese,wobei mich da ja auch meist die Thematik interessiert.Aber in dem Moment wo ich meine Freizeit lesend verbringe ob nun mit Büchern von Stephen King,Lovecraft, Hesse oder wem auch immer ,möchte ich mich unterhalten.Sicherlich ist das Niveau jedes Schriftstellers anders,ebenso wie Intention und Botschaft aber dennoch mehr oder weniger hübsch verpackt als Unterhaltung
Ja, da gehe ich mit. Für mich wäre die Aussage, dass bestimmte Bücher nicht Literatur sind, auch nur in Bezug auf Sach- und Fachpublikationen sinnvoll. Eine Lektüre von Marcuse würde ich wohl tatsächlich weder als Unterhaltung noch als Literatur bezeichnen. Eventuelle ist also dies der Kern: Dass viele Bücher so dicht sind wie philosophische Schriften, so klug, dass sie eine eigene Kategorie des Lerneffekts verdienen. Mein Vorschlag wäre dagegen, dass diese Bücher tatsächlich so lehrreich sind, aber darüber hinaus zusätzlich noch Literatur, was ihre Genussmöglichkeit, also ihren Unterhaltungswert erklärt. Aber ich bin da ganz simpel gestrickt: Ist ein Buch mehrheitlich fiktionalisiert, ist`s Literatur für mich. Ganz unabhängig von meinem Einschätzung der Güte. Liebe Grüße
Was ich ebenfalls an den TikTok-Videos problematisch finde: Das Medium färbt auf das (Lese-)Verhalten der Content CreatorInnen und ZuschauerInnen ab. TikTok ist ein Medium für das kurzweilige, flüchtige Vergnügen und ich habe (leider) manchmal den Eindruck, dass viele NutzerInnen gleichermaßen mit ihren Büchern umgehen; es wird gelesen, um sagen zu können, dass ein Buch gelesen wurde, es findet aber keine tiefere Beschäftigung mit einem Buch statt. Es wird sozusagen von Buch zu Buch geswiped, um den nächsten (Buch-)Trend nicht zu verpassen. Das finde ich sehr schade und trägt mMn ebenfalls dazu bei, dass Bücher schnellstmöglich abgefrühstückt werden.
Hallo Max, ich habe eine Frage, unabhängig vom Video, und zwar zu Deiner Arbeitsweise. Wie ich weiß, verwendest Du Post-its, was ich jetzt auch vermehrt tun möchte. Und wollte fragen, was genau Du darauf schreibst. Wenn Du bspw. eine Stelle Dir vermerken möchtest, schreibst Du dann den Text ab, oder gibst Du einfach nur ,,S. 17, Z. 15" an? Wie sieht ein typischer Post-it von Dir aus? würde mich sehr interessieren und vielen Dank für eine Antwort schon mal! Herzliche Grüße, Martin
Grüß dich, Martin. Danke für deine Frage, auf die ich in einem nächsten Video eingehen werde. Hab noch ein bisschen Geduld, dann zeige ich Beispiele meiner Annotationen. Liebe Grüße
Du bist der erste, den ich hier auf BookTube sehe, der Backman genauso sieht wie ich! 🫣 Ich dachte echt schon, dass mit mir etwas falsch ist, weil jeder und jede hier seine Bücher kritiklos feiert! Gerade auch diese innovative Sprache hat bei mir zum Abbruch geführt..
Hi Eva, ein Buch als Grundlage einer Bewertung (oder eines Verrisses) des Autors ist natürlich dünn, aber dieses Buch im Speziellen hat mich vor etwa 4 Jahren mächtig geärgert, so blöd fand ich es. ;-) Liebe Grüße
Bzgl Unterhaltung vs. Hochliteratur: Man sollte nicht vergessen, dass Goethes Ruhm auf „Die Leiden des Jungen Werther“ fußt-ein Bestseller seiner Epoche in ganz Europa, und durchaus damals wegen seines Unterhaltungswerts gelesen. Ob ein Werk „Hochliteratur“ wird kann eh nur die Zeit sagen, und auch die ändert manchmal ihre Meinung
Habe das Video mit Murakami auch gesehen und mein erster Gedanke war…wenn so ein Satz fällt, wird da bestimmt irgendein Booktuber darauf eingehen 😅👍🏻bin übrigens absolut deiner Meinung
Ich wundere mich ehrlich, dass diese Videos verhältnismäßig durch die Decke gehen, während viele Shorts unentdeckt bleiben. Seine Aussagen zu Murakami sind so obskur, dass ich mich kaum dazu positionieren kann. Klingt bei ihm mitunter wie Dadaismus.
Stimme dir auch größtenteils zu. Ich mache es mir hier auch etwas einfach, aber man muss echt im Hinterkopf behalten, dass es ein "sehr alter Mann" ist, der (von seiner Enkelin?!) ins digitale Rampenlicht gezogen wurde. Er weiß null, wie das Internet funktioniert, wie unmittelbar Kritik folgt. Es macht auch den Anschein, dass er sich vorher auch nicht wirklich Gedanken gemacht hat, wie er sich wirklich positionieren möchte. Wahrscheinlich wird er sich auch inhaltlich noch sehr weiterentwickeln. Möchte seine Aussagen aber auch nicht relativieren. Noch meinen kleinen Klecks Senf zur Literatur: Für mich ist "wertvolle Literatur", ohne damit jetzt zu pathetisch klingen zu wollen, immer auch eine Konfrontation. Natürlich ist auch oft die Sprache, aber für mich braucht es auch immer einen inhaltlichen Widerstand, den man sich erarbeiten oder den der Autor inhaltlich gegen ankämpft. Es kann aber auch passieren, wie im "Roman eines Schicksalslosen" oder eben "Im Stahlgewitter", dass der wirkliche Schrecken und inhaltliche Verknüpfung von einem selber kommt und bewusst nicht vom Autor.
Deine Einschätzung zur Person finde ich klug und wichtig, um Verständnis für die Aufnahmesituation zu wecken. Meine Mutter meinte zu ihm, er sei offensichtlich gut umhegt und aufgeräumt und trage durch die Arbeit mit (evtl.) Enkelin zum Familienszusammenhalt bei. 😂 Das ist natürlich auch ein Weg, darüber nachzudenken. An eine rasche Verbesserung der Inhalte glaube ich nicht, vor allem, weil seine Shorts, genauso, wie sie sind, auf TikTok enorme Aufmerksamkeit und durchaus Begeisterung wecken - von einer Kritik ist man dort weit entfernt. Und da die dortigen Dimensionen ganz andere als bei YT sind, gibt es praktisch keine Notwendigkeit zur Änderung. Never change a winning team. Na gut, gönnen wir ihnen das gutlaufende Projekt, auch wenn es primitiv ist. Liebe Grüße
Diese Diskussion wurde schon oft zwischen einem guten Freund und mir gefochten, drum eine Frage in Bezug auf das Genre der Fantasy: ist dir bereits ein Roman begegnet, der diesem Genre zu zuordnen und gleichzeitig als „Literatur“ zu bezeichnen ist?
Grüß dich! Weshalb fragst du mich das, wenn ich im Video doch sage, dass Literatur für mich keine geschützte Marke ist, sondern auf alle belletristischen Bücher Anwendung findet. Jede Fantasy ist Literatur. Die unendliche Geschichte. Liebe Grüße
@@KainUndAbelBooks ich hatte dich eher dahingehend verstanden, dass die Bezeichnung „Literatur“ zumindest nicht kategorisch für bestimmte belletristischen Bücher auszuschließen ist. Für mich ist es eine besondere Auszeichnung einen Roman als Literatur zu bezeichnen, etwas das natürlich keinesfalls ausschließt, dass er auch unterhaltsam ist. Krieg und Frieden oder auch Anna Karenina sind hervorragende Beispiele. Vielmehr erweitert die Bezeichnung eines Romanes als Literatur, das Spektrum von „gut“ bis „schlecht“, erlaubt es sogar eine neue Qualitätsebene zu erschließen. Für mich ist ein Roman dann Literatur, wenn er es nicht nur schafft mich zu unterhalten, sondern auch meine Wahrnehmung für das menschliche Sein erweitert, wenn er mir eine Erkenntnis ermöglicht, die mir zuvor verwehrt war, mir neue Gedanken eröffnet, die vorher verborgen waren, Zustände artikuliert, die bisher nur gefühlt wurden. Das Prädikat „Literatur“ empfinde ich als Bereicherung, wenn ich Bücher empfehle. Denn viele gute Romane sind eben unterhaltend, aber keine Literatur. Deswegen aber nicht immer, weniger wert.
Ich habe den Eindruck, dass der RU-vidr Murakami nicht gelesen hat oder nur angelesen hat. Die Frage, ob Murakami Literatur oder Unterhaltung sei, das geht auf das berühmte "literarische Quartett" aus den 1990er Jahren zurück, in dessen Verlauf Sigrid Löffler in eine Konfrontation mit Marcel Reich-Ranicki geriet. In dieser Debatte ging es u.a. auch um die Frage ging, ob Murakami literarisches "fast-food" und somit keine Literatur sei oder eben bedeutende Literatur. Der Herr hat vermutlich nur diese Debatte im Hinterkopf gehabt und frei daraus zitiert... Es ist aber ein Phänomen, dass dieser Kanal so erfolgreich sein soll.
Danke, dass du dieses Stück Mediengeschichte noch einmal in die Kommentare getragen hast. Das war in der Tat eine aufregende Folge des Literarischen Quartetts, hätte ich gerne live im Studio verfolgt, muss unangenehm gewesen sein. Mich irritiert ehrlich gesagt vor allem die Aussage, Murakami sei seltsam, weil er nicht mehr in seiner Kultur lebe. Was für ein Verständnis von Menschen und Kultur herrscht hier? Ist es nicht vielmehr aufregend, Motive und Kontexte in Romanen zu erschließen? Aber gut, kann man ja so ausdrücken, aber mich persönlich würde dann ja eine Erklärung interessieren. Liebe Grüße
@@KainUndAbelBooks Ja, das ist der irritierendste Teil in diesem Beitrag. Überdies ist die Aussage, Murakami sei ein "Exil-Japaner" (Exil wovon?), schlicht falsch, ua da dieser längst wieder in Japan lebt, was seinen großen Erfolg ja keinesfalls beeinträchtigt. Und warum auch. Es freut mich, dass Du dies auch so siehst bzw. die Aussage als verstörend empfindest. Liebe Grüße zurück!
Hallo Max, Danke für die treffende Analyse der Schwächen des Kanals von Herrn W. Ich stimme Dir größtenteils zu, denn ich halte das antiquiert-elitäre Kultur- und Literaturverständnis sowie die gleichermaßen hemdsärmligen wie apodiktischen Werturteile auch für problematisch. Seine ersten Videos hier auf YT fand ich noch recht gut und erfrischend anders als das sonst hier Übliche. Dann häuften sich aber die markigen Urteile, die ich als schief oder substanzlos empfand. Trotzdem schaue ich immer gerne auf seinen Kanal. Wahrscheinlich auch, weil ich Regalen voller antiquarischer Bücher nie widerstehen kann 😂. Über die Schwächen kann ich dann souverän schmunzeln. Ich finde es aber gut, dass Du hier Stellung beziehst und das dahinterstehende Wertegerüst kritisch beleuchtest und einordnest. Als ich sein Video mit der Gegenüberstellung von Literatur und Unterhaltung gesehen habe, musste ich auch schallend lachen. Habe aber auch großen Respekt davor, dass man in diesem Alter noch etwas Neues ausprobiert (ich bin 30 Jahre jünger und fühle mich schon zu alt für Insta und TikTok 😂). Liebe Grüße, - David
Hallo David, Danke für deine Antwort! Interssant, dass wir beide recht zeitgleich auf den Kanal des Kollegen aufmerksam geworden sind. Mir geht es wie dir, dass ich den Videos durchaus lausche und die Behandlung selten thematisierter Bücher immer genießen kann. Gleichzeitig fielen mir von Anfang an skurrile Widersprüche und dogmatische Setzungen auf, die mich - mea culpa - leider immer auf die Palme bringen, erst recht, wenn ein großes Publikum widerspruchsfrei darauf anspringt. Naja, wurscht, ist nicht zu ändern. Ich gönne ihm seinen Erfolg aber freilich, ist sicher auch nicht ganz einfach, ein Antiquariat zu führen. Endlich kommt er mal unter Leute 😉 Liebe Grüße
Selbst, wenn man nicht viel zu sagen hat, kann man trotzdem erfolgreiche Tiktoks machen. Da kommt es ja mehr auf den Stil, den Schnitt an. Wahrscheinlich hat der Typ junge Menschen, die sich um die Produktion kümmern und er ist mehr so ein "Maskottchen", weil er sehr klischeehaft nach Literaturkenner aussieht. Dass der RU-vid Kanal zehntausende Abos erhalten wird, wage ich aber mal zu bezweifeln. Habe mir ein Video (kein Short) angesehen und keine 10sek durchgehalten, das ist ja grauenhaft langatmig.
Du magst recht damit haben, dass da jemand hinter der Kamera die Regie über die Inhalte führt und der gute Herr über die medialen Folgen seiner Sätze nur unklar in Kenntnis gesetzt wird. Dennoch sind die wiederholten Fehlinformationen zu Büchern und dogmatischen Aussprüche aus dem Humidor des blauen Dunstes doch völlig unangebracht. Das kann er auch ohne PR-Agentur reflektieren. Da sind wir Literaturliebhaber uns ja größtenteils einig. Und seine Präsenz hier auf YT ist nur ein Bruchteil dessen, was auf TikTok und Insta geschieht. Von dem her prognostiziere ich: Wenn er (oder sie) weiter Videos hier hochladen, wird der Kanal steil nach oben rennen. Dann hoffentlich mit angemessener Qualität. Liebe Grüße
Wenn ich Die Blechtrommel und Hundert Jahre Einsamkeit also ehrlich unterhaltsam fand, dann sind sie also keine Literatur. Verstehe. Die Literatur ist also wirklich mit Goethe gestorben. :D
Oh nein, mir fällt gerade ein, dass ich neulich mal den Faust wieder in der Hand hatte und Fausts Einstiegsmonolog unterhaltsam geschrieben fand! D: Hier sitz ich nun, ich armer Tor, und bin so schlau als wie zuvor. Was für Lit'ratur ich hielt, mir mein fragil Ego stiehlt!
Mir gefällt der angesprochene Kanal nicht. Ich bin zum Beispiel nicht der Meinung, dass es in die Physiker um demente figuren geht. Wie behauptet. Ich habe da gar keine demente figur ausmachen können. Auch andere Aussagen haben mich eher abgeschreckt. Dein Video hat mich auch angeregt zu recherchieren wie ein Rezension aifgebaut ist. Danke für die Anregung. Nichtsdestotrotz verstehe ich viele deiner Begriffe nicht, glaube aber wir sind einer Meinung. Was du über Tolstoi gesagt hast ist für mich besonders interessant, da ich mich nicht mehr scheue krieg und Frieden zu lesen. Gruß Andreas
Hallo Andreas, wenn in meinem Video zumindest klar geworden ist, dass ich zu Tolstoi rate, dann ist es ja schon maximal erfolgreich, mehr will ich gar nicht. Das Video zu Dürrenmatt habe ich noch nicht gesehen, aber als dement habe ich die Figuren auch nicht in Erinnerung, die Physiker sind doch ganz absichtsvoll dort und gehen geschickt und planmäßig vor. Das ist ja seltsam. Na gut, dann werde ich mir diese Besprechung doch ansehen. Liebe Grüße
Was so einige vergessen, es geht um das Lesen und dabei ist es egal was, lesen soll Spaß machen, die Fantasie anregen, der Welt auch entfliehen können. Was mir halt auffällt, es sind oft ältere Männer, die sich dann hinsetzen und ihre Meinung raushauen. Ich würde mir sowas nicht anmaßen, ich sage ja auch nicht, was er liest ist verstaubt und braucht kein Mensch. Er sagt sozusagen, alle anderen Bücher und Autoren sind Schrott und nicht wert gelesen zu werden. Ein Ken Follett zum Beispiel, der jahrelang recherchiert, kann Geschichte und Unterhaltung bieten oder Rebecca Gable und auch ganz normale Unterhaltungsliteratur kann mir etwas beibringen, auch daraus kann ich lernen und habe Spaß dabei, es gibt kein richtig und falsch. Jeder soll das lesen was er will und das ist gut so.
Danke für deinen Kommentar! Dass vor allem ältere Menschen Aussagen über den Wert oder Unwert von Literatur treffen, mag gut sein, liegt vielleicht auch an der entsprechenden Erfahrung - die ihnen in manchen Fällen auch zu Kopf gestiegen ist. 😉 Glücklicherweise gibt es sehr meinungsstarke ältere Frauen, Iris Radisch zum Beispiel, die jede Kritikerrunde durch ihre Intelligenz rasiert. In diesem Fall haben wir es aber einfach mit Ignoranz und einer kaum zu unterbietenden Literaturbesprechung zu tun. Du hast sicherlich recht damit, dass jeder Leser auf seine Weise glücklich werden sollte. Vor Jahren habe ich mal 200 Seiten Ken Follett gelesen und wollte mir danach die Augen mit Ätzkalk auswaschen, aber jeder Jeck is anders 😂
Wenn ich den Satz nur hören würde, "Literatur ist nicht Unterhaltung, Unterhaltung ist nicht Literatur", dann noch ohne Ausführungen, nur mit selbstgefälligem Gebaren verbunden, würde ich gleich wegschalten. Weil ich wüsste, aah okay, "Mr. Wichtig is on the road", alles klar. Ein Satz von ihm entscheidet über Aufnahme im Kreise der Wissenden oder nicht. Er will dir das Gefühl geben, dass du bekloppt bist, wenn du das nicht ohne Erklärung verstehst, wobei die Frage wäre, ob er es überhaupt erklären könnte, geschweige diskutieren, aber darauf kommt es ja gar nicht an bei solchen Typen. Im Vordergrund steht seine Wirkung und nicht der Inhalt. Das nennt sich Manipulation mit dem Ziel, sich groß, die anderen klein zu machen und ist eine narzisstische Verhaltensweise. Ich glaube, typisch für jemanden der in den 70igern anfing, sowas wie ein "Intellektueller" zu sein, oder? Kommt ja hin altersmässig. Er hat nochmal so richtig seinen Auftritt, yeah. :-))Da würd ich ganz locker bleiben, und Qualität war schon immer ein schweres Geschäft.:-)
Jo, sehe ich genauso, deinen Ausführungen stimme ich absolut zu. Was mich auch so irritiert, ist die Selbstverständlichkeit, mit der hier die Grenzen abgesteckt und alle anderen aus dem Kreis der Literaturliebe gedrängt werden. Bücher zu lesen und zu besprechen, weckt ja üblicherweise die Fähigkeit, von sich abzusehen und empathisch zu sein, andere Konzepte wahrzunehmen etc. Hier eher nicht. Seltsames Schauspiel. Liebe Grüße