Top Darstellung, man muss einfach differenzieren zwischen einem Single Malt Whiskey welcher 15 Jahre im Faß reift, der dann halt mal zwischen 30 und 90€ kosten kann und einem Gin, der weder Reifung noch großen Wareneinsatz hat, selbst wenn er traditionell destilliert ist. Viele denken eventuell an die hohe Steuer bei Alkoholprodukte und schieben es da drauf, ich wusste tatsächlich aber auch nicht, dass die Steuer mit 6€ pro Liter, die hälfte bei 500cl dann doch auf die 40€ gerechnet auf eine Flasche mit 0,5L dann doch gar nicht mehr so hoch ist.
Hochinteressant, sehr lehrreich! Auch in anderen Getränke-Marktsegmenten ist die Kalkulation ähnlich frappierend. Zum Beispiel gibt es einen geflügelten Spruch in der Bierbranche: "Die meisten Biere werden am Etikettierer gemacht." Gemeint ist dabei das sog "Fernseh-Bier", dessen Markenwahrnehmung im Zusammenspiel zwischen Fernseh-Spot und Etikett entsteht, statt zwischen Hopfen und Malz.
Hi Nico ! Mega geil und detailliert erklärt ! Arbeite selber seit 14 Jahren im Getränke Großhandel , und das war eine Lehrstunde für mich ! Danke ! 😊👍 LG Chris aus Bremen
Sehr interessantes Video und toll, dass es von jemandem kommt, der sich auch auskennt. Wenn man den Vergleich allerdings noch größer sieht, bezogen auf den kompletten Markt für Luxus-Konsumgüter wie Mode, Parfüm, Wein etc. kann man froh sein, dass immerhin noch ein relativ hoher Anteil am Brutto-VK wirklich für das Produkt ausgegeben wird. In anderen Bereichen bleibt noch viel mehr Geld bei Handel und Marketing als bei Spirituosen.
Erneut ein lehrreicher Beitrag, mein Lieber! Danke für die detaillierten Informationen, die mein flaues Bauchgefühl mit Fakten erklärt. Die Herausforderung ist schlechtersings, guten und preiswerten Stoff zu finden. Gin ist allerdings nicht eben mein Favorit. Danke und Daumen hoch!
Sehr gutes Video. Kleine Anekdote am Rande: Bei der Destillerieführung bei Bruichladdich haben sie erzählt, dass Sie in der Finanzkrise mit The Botanist angefangen haben, weil sie Cash Flow brauchten und erhöhen der Whiskyproduktion wegen der Lagerzeiten keine kurzfristige Option war. Da sie noch eine Distille hatten, die sich als für Whisky ungeeignet erwiesen hatte, war Gin der Weg zum „schnellen Geld“.
@@BarWagemut Nein, natürlich nicht. War damals nur für mich der Moment in dem ich kapiert habe, warum Whisky und Co viel teurer sein müssen/dürfen als Wodka und Gin. Deswegen ist das Video ja nur Wasser auf meine Mühlen. Was ich auch noch nicht wusste und grob unterschätzt hätte, ist der hohe Wareneinsatz bei Obstbränden.
@@BarWagemut sehr cooles Video mit interessanten Gedanken. Kannst du mir aber bitte sagen, wo ich Primasprit für 9 Euro/Liter herbekomme? Ich bezahle hier immer in Richtung 25/Liter. Vielen Dank im Voraus für die Info.
Richtig gutes Video! Durch Corona habe ich ne eigene kleine Homebar aufgebaut und ich bin auch ein kleines Marketing Opfer geworden. Werde dein Video immer im Hinterkopf behalten!
Mein Lieber das war wieder Aufklärung pur, bin gespannt wie lange das Video online ist. Sie destilieren doch Gold, denn es gibt ein Gold Gin 999,9 oder so ähnlich. Ich denke ein Problem ist die Hochwertigkeit zu erkennen, also welcher 40 € Gin ist denn sein Geld wert aufgrund der Zutaten. Da haben wir wieder unser Transparenzproblem. Jedoch muss dabei der Einzelhandel die Aufklärungsarbeit leisten z.B. Regionalität, Direkt vom Produzenten kommunizieren usw. wie du ja bereits erwähnt hast. Gibt es eine einfache Möglichkeit für den Käufer hochwertige Qualität zu erkennen? Vorsicht vor dem nahe liegenden Fazit "Billiger ist besser" !
Ansicht ja - einen Einwand habe ich nur: Niemand (Hersteller/Händler, etc) muss irgend etwas. Die richten sich ja einfach nur danach, was der Kunde will. Wenn der Kunde ein authentisches ehrliches Produkt verlangt, dann wird er es in einem guten Fachgeschäft auch erhalten.
Sehr informativ. Selbst wenn man wie ich so lange in der Gastronomie arbeitet, lernt man hier noch mal echt viel dazu. Allerdings fragt man sich jetzt noch einmal mehr, wie es Discounter schaffen, ihre Spirituosen so günstig anzubieten. Kommt noch ein Video zu den Produktionskosten von Rum?
Danke, freut mich sehr! Dazu kann ich leider kein Video machen, da ich keine Destillerie in der Karibik betreibe. Also habe ich keine Fakten vorliegen - darüber will ich mir also kein Urteil erlauben.
Moin, gutes Video, solide erklärt. Ein Punkt scheint mir aber zu fehlen: die Personalkosten bei der Produktion, oder sollen die in den Produktionskosten mit enthalten sein? Mit Marge des Produzenten ist doch sicherlich seine Gewinnmarge gemeint, oder? Auch die Einberechnung evtl. zukünftiger Rabatte, die ich Großabnehmern zugestehen möchte oder bei Werbeaktionen gewähren will, fehlt im Ergebnis noch, oder?
Hallo Nico, danke für die Info- mich als Gin-Liebhaber hat der Vortrag allerdings etwas deprimiert. Habe gerade einen Rum bei dir gekauft, vielleicht komme ich dadurchauf einen anderen Geschmack. 😊
Gutes Video zunächst, danke! Aber bist du dir sicher, dass bei Gin nur Naturalkohohl mit Botanicals zusammen gerührt wird? Ich meine das wird auch noch (manchmal sogar mehrmals) destiliert... Ich kenne mich aber auf keinen Fall aus. Ich hatte das nur so immer gedacht Liebe Grüße
Hallo Stevie, ja das passiert durchaus. Bei London Dry Gin z.B. werden alle Botanicals nochmal mitdestilliert. Wenn allerdings einfach nur Gin vermerkt ist, dann kannst du sehr sicher davon ausgehen, dass nicht nochmal destilliert wurde.
Was mich verwundert: Im Lidle bekomme ich Doppelkorn mit 60% 700ml für 4,99€ Wie geht das wenn die Branntweinsteuer mit 5,47€ schon deutlich drüber ist ? Geschweige denn zusätzlich zum Warenwert + flasche + Vertrieb.
Moin Nico, was sagst du zu dem Tinte Gin von Edelranz, falls du das Produkt kennst? mit 43EUR / 500ml wirklich sehr teuer und viel Marketing dahinter, aber geschmacklich auch sehr spannend, finde ich. Weißt du, ob es sich dabei um einen Manufaktur- oder Agentur-Gin handelt? Letzteres würde mich dann doch ein wenig enttäuschen. Liebe Grüße, Christian
Kann jemand kurz klarifizieren woran man erkennt ob ein gin nicht einfach neutral alkohol mit aroma ist? Ich habs jetzt so verstanden, dass die keywords: "destilled", "london dry" angeben, dass es sich um ein produkt handelt bei dem der alkohol mit botanicals aufgesetzt und dann destilliert wurde. Also "richtiger" Gin ist. Auf so gut wie jedem Trend Gin den ich sehe steht einfach nur "dry" drauf. Also dass ist dann aromatisierter neutral alkohol? Und was mich noch wundert: Ich mochte den "The botanist" immer gerne. Leider ist er auch sau teuer geworden. Der ist als "Islay Dry Gin" definiert. Hat das irgend eine bedeutung? Deren Webseite und drittseiten reviews suggerieren dass er ein "richtiger gin" ist mit echten botanicals, aber wenn das so ist, warum schreiben sie nicht "london dry" drauf?
Die einzige Spirituose die mir viel Geld wert ist ist Whiskey. Bei so ziemlich allen anderen Dingen ist es für mich verschwendung. Einen guten Wein bekomme ich schon für 10€ die Flasche, einen ziemlich guten Gin für 7,99€ Es gibt bessere keine Frage, bin jedoch nicht bereit für die letzten 5-10% Geschmack das 10 bis 20 Fache zu zahlen. Vor ein paar Jahren bauten für eine Gräfin einen großen Weinkeller. Als dank hat Sie und zusätzlich eine sehr edle Flasche Wein geschenkt, Wert ungefähr 550€. Die haben wir an Weihnachten aufgemacht. Geschmacklich zwar ganz gut aber den Preis überhaupt nicht wert.