1922 wird Benito Mussolini in einem Italien, das stark geprägt ist von Unsicherheit, Orientierungslosigkeit und Analphabetismus, vom König zum Ministerpräsidenten ernannt. Dem Volk verspricht Mussolini eine neue Gesellschaft, eine bessere, in der auch die einfachen Leute Wohnraum, Arbeit und Wohlstand haben sollen. Ein neues Italien mit einer neuen Identität, modern und großartig.
Zur Durchsetzung seiner Ziele bemächtigt sich Mussolini auch sämtlicher Gebiete des kulturellen Lebens. Avantgardistische Künstler, Grafiker, Architekten werden in seine Propaganda integriert, Postkarten in immenser Auflage mit seinem Bild gedruckt, Filme mit seiner Person gedreht, Uniformen nach seinen Vorstellungen kreiert, Aufmärsche bis ins Detail choreographiert, ganze Städte nach seinem Plan entworfen. Mussolini ist omnipräsent in Bildern und Worten. Eine gigantische Propagandamaschinerie mit inszenierten Massenaufmärschen. Wie nie zuvor triumphierte in der Politik die mitreißende, durch Foto und Film massenhaft reproduzierte Geste. Dabei schafft Mussolini mit seinen Masseninszenierungen und Aufmärschen eine Art Modell: Es ist zugeschnitten auf einen zentralen Darsteller und bietet Staatskunst als Spektakel.
Die Dokumentation zeigt mit einzigartigem Archivmaterial des Istituto LUCE die Durchdringung von Ästhetik und Faschismus.
Ein Film von Cuini Amelio-Ortiz
© 2003, Lizenz MedienKontor
Abonniere wocomoDOCS: goo.gl/sBmGkp
Folge uns auf Facebook: / wocomo
1 мар 2017