Nun der Transhumanismus, der den Mensch mit der Technik vereint, ist ja lediglich die Konsequenz aus dem technischen Fortschritt selbst. Den Alltag effizienter gestalten, alles bis ins Kleinste nutzbar zu machen. Was damit anfing lästige Krankheiten zu heilen führt dazu die Vergänglichkeit selbst zu überwinden. In diesem Streben selbst, steckt eine gewisse Passivität, da der Mensch nicht aus sich selbst heraus etwas neues schafft, sondern am bestehenden anknüpft und es, im technischen Sinne, quantifizierbar, weiterentwickelt. Konnten viele Männer früher mit vereinten Kräften eine Last bewegen, hat die Entwicklung der Dampfmaschine ermöglicht, eine noch schwerere Last zu bewegen. Das Ziel und das zu erreichende blieben gleich. Auch wenn es intellektuelle Meisterleistungen sind, die in solchen Maschinen und Entwicklungen stecken und auch wenn solche Entwicklungen natürlich unseren Horizont erweitert haben. Beim Beispiel der Dampfmaschine war es die industrielle Revolution. Der grundlegende Gedanke jedoch, Gegenstände zur Bewältigung des Alltages herzustellen, ist der gleiche, wie der eines Frühmenschen, der einen Faustkeil aus einem Stein klopft. Diese Kette der Weiterentwicklung zu durchbrechen, etwas wirklich neues zu schaffen, was nicht nur technischen Fortschritt bedeutet, etwas was außerhalb der bloßen Reaktion auf unseren Alltag entstammt, ist etwas, was nur das Kind zu Stande bringt, da es diese Kette nicht kennt, bzw. von ihr gelöst hat. Das Kamel kann in der Wüste, in der jedes Sandkorn dem anderen gleicht, in der es nichts gibt als Gleichheit und etwas Bewegung, mal eine Düne und sehr selten eine Oase, navigieren und sich selbst mit Wasser versorgend, die Oasen finden. Die Wüste kann kein Kamel sein. Das Kamel hat noch keinen sehr ausgeprägten eigenen Willen und läuft schwer beladen durch die Wüste, doch steckt schon etwas emanzipatorisches in ihm, da es in der Lage ist, den Widrigkeiten der Wüste zu trotzen. Der Löwe hingegen, hat mit der Wüste nicht mehr viel zu tun und hat sich in die Savanne begeben. Er hat sich von der Wüste gelöst und folgt seinem eigenen Willen. Doch ist er in all seinem Widerstand trotzdem ein Löwe, der in der Savanne, neben der Wüste, existiert. Das Kind hingegen ist nun komplett aus den geografischen Gleichnis entfernt. Kinder gibt es überall auf der Welt. Ein Kind kann nun wirklich ohne darauf zu achten was vorher war, sich im Spiel alles nach seinem Willen gestalten. Es hat nichts wogegen es sich auflehnen muss. Es erschafft wirklich neues, ohne die vorher entwickelten Dinge einfach weiterzuentwickeln. Die Grenzen bilden alleine seine Fantasie. Da also die Vereinigung von Mensch und Maschine mehr Konsequenz als Schöpfung ist oder wird, verändert sich vielleicht die Farbe der Sandkörner oder die Struktur in den Dünen aber dem Übermenschen bringt es, so glaube ich zumindest im ersten, kurzen überdenken, nicht hervor.
Habe die Götzendämmerung hinter mir ich muss sagen ich bin erschreckt ich habe den Wahnsinn in mir und der Menschheit gesehen Ego Transhumanismus Eugenik evolution jetzt hab ich echt Angst das muss man erstmal mal verarbeiten Ohje Der Wille zur Macht ist keine kleine Sache
Wieder ein sehr cooles Video 💪🏻 ich bin auf einige Begriffe und Wortspiele von Nietzsche gestoßen, die in der Vorrede Zarathustras fallen und wollte dich mal fragen, ob du mir dabei helfen kannst, was genau damit gemeint ist.. 😅 Sind aber schon so ca 5 einzelne Sätze
Selbst wenn sich der technische Fortschritt auf den Menschen direkt bezieht, hat dies meiner Meinung nach nicht direkt etwas mit Nietzsches Übermensch zu tun. Mit dem Übermensch meinte Nietzsche vielmehr eine Innere Transformation hinzu mehr Individualität. Der technische Fortschritt kann sich hiervon völlig unabhängig vollziehen.
Ich finde eine Zurückentwicklung wäre eine Weiterentwicklung…. Meiner Meinung nach meint er wir sollen unser Hirn einschalten und uns nicht von Gesellschaftlichen Zwängen lenken lassen…
Ich persönlich bin definitiv für Transhumanismus, aber nur, wenn es dem Einzelnen eine größere Expression des Eigenen erlaubt, und nicht von einem Kollektiv genutzt wird, bessere Diener für das System zu schaffen. Ich träume von einer Differenzierung des Menschen, von vielen verschiedenen Konkurrierenden Idealen, und von Künstlern, die in sich selbst die Leinwand sehen
Ein sehr schöner Gedanke aber realistisch gesehen wird es dann sehr viele Menschen geben die schreckliche Sachen mit und aus sich machen werden wenn sie die Möglichkeit dazu bekommen. Viele Menschen sind dumm / gestört und das wird sich auch in der Art wie sie technische Möglichkeiten anwenden reflektieren. Davor habe ich etwas Angst. Ich weiß nicht ob das Gesamte der menschlichen Psyche bereit für so etwas ist.
Die Fotomontage mit Nietzsches Kopf auf "Neos" Körper aus "Matrix", wie er die Kugeln der Agenten aufhält, ist wirklich richtig gut‼️ 🥰👍🥰 Passt sehr gut zur Frage des Transhumanismus...🪶
Meiner Meinung nach ist der transhumanist Der letzte Mensch, welcher sich der Herde anpasst und von seinem eigentlichen Weg der Selbstbeherrschung abkommt und dementsprechend als Spezies absondert.
Ich denke der technologische Fortschritt bietet die Möglichkeit zur Entwicklung in beide Richtungen. Hierdurch wird der Abstand zwischen dem "letzten Menschen" und "Übermenschen" immer größer, da Menschen sehr unterschiedlich sind und individuelle Wege bestreiten werden.
Ich denke, dass kann man auch jetzt schon sehen. Es muss unterschieden werden zwischen jenen Menschen, die von der Technologie kontrolliert/ versklavt werden, und jede, die die Technologie kontrollieren. Ich habe vor kurzem eine Aufnahme des Gymnastik Wettbewerbs bei den olympischen Spielen vor ca. 100 Jahren gesehen. Es ist wirklich beeindruckend, wie unbeeindruckend das ist. So wie bei den meisten Sportarten bin ich mir ziemlich sicher, dass die besten Sportler aller Zeiten alle heute leben. Und das nicht nur wegen der höheren Gesamtpopulation. BAP mag über die Heldentaten der antiken Griechen schreiben, aber moderne Elitesoldaten sind in jeder Hinsicht überlegen. Eben, weil man damals deutlich weniger Wissen über Ernährung, Physiologie, effektives Training usw. hatte. Gleichzeitig sind die meisten heute eben aber NICHT sportlicher, sondern einfach fett. Weil Menschen in der Regel faul sind, Willenskraft ist unnatürlich, ein Löwe muss sich nicht zurückhalten, um nicht übergewichtig werden. Aber wenn man den einfachen Weg geht, wird man eben Dick. Pythia drückt wieder und wieder ihren Knopf... Diese Eigenschaft, Technologie zu nutzen, ohne selbst korrumpiert zu werden, und die Kontrolle über das eigene Verhalten zu verlieren, ist nun die wichtigste Eigenschaft geworden. Sie bestimmt über Erfolg oder Untergang. Ein wenig wie der eine Ring ;)
@@aldoushuxley5953 Erstmal danke für den sinnvollen Kommentar ! Und sorry für die späte Antwort 😂. Du hast meinen Kommentar perfekt veranschaulicht doch in einem Unterpunkt muss ich dir etwas widersprechen: Du sagtest Willenskraft ist unnatürlich, aber ist nicht gerade die Willenskraft die die 2 Sorten von Menschen unterscheidet? Und ist diese nicht auch unter Anderem genetisch prädispositioniert? Somit ist die Entfaltung zum Technologie nutzenden und zum von der Technologie genutzten sozusagen ja gewissermaßen vorherbestimmt oder zumindest beeinflusst. Das ist doch dann einfach weiter natürliche Selektion und Evolution in dem Sinne. Wer die Willenskraft hat nicht faul zu sein wird überlegen sein. Gerade weil der Löwe keine Willenskraft hat / braucht, wird er dem Menschen nie ebenbürtig sein. Ah und das mit Pythia musst du mir erklären.
Ich denke, dass ein aktives Eingreifen in unsere Genetik, oder zumindest das benutzen von Technologie in Kombination mit unseren natürlichen Fähigkeiten (Stichwort Brille) schlicht notwendig ist, um gegen die dysgenischen Effekte der Moderne anzukommen. Zumindest, wenn du einen stabilen Zustand erzeugen möchtest. IQ Shredder und das Geburtenratendefizit von Ländern mit hoher technischer Kompetenz sind ja bekannt "At the demographic level, modernity selects systematically against modern populations. The people it prefers, it consumes." In der Evolution geht jede Eingenschaft, nach der nicht aktiv selektiert wird, verloren, einfach schon auf Grund der Entropie.
Wichtig ist bei der Diskussion auch noch zu erwähnen, dass es keine "neutrale" Position gibt, bzw. der Verzicht auf die Veränderung des Menschen nicht die neutrale Position darstellt. Sobald eine Handlung aktiv möglich ist, ist der Verzicht auf diese Handlung selbst auch eine Entscheidung. Ich kann bestraft werden, wenn ich den Mann im See ertrinken lasse, auch wenn ich ihn nicht selbst hineingeschupst habe.
Wäre es aber nicht auch möglich zu denken, dass durch den Verlust des evolutionären Druckes die Vielfalt der Eigenschaften steigen wird, und neben negativen Entwicklungen auch spezielle "Ausnahmetalente" erzeugt werden, die in einem anderen evolutionären Setting nicht hätten entstehen können? Und können diese dann nicht das Negativ ausgleichen? Ich erwarte jetzt keine krasse Antwort aber diesen Gedanken hatte ich grade.
@@svenmuller5332 Da kann man sich aber fragen wie weit man gehen will. Ist einem ein glückliches normales Leben genug oder will man Größe erreichen? Ich zum Beispiel bin bei allem dabei was du gesagt hast aber ich würde mich auch safe zum übermächtigen Cyborg Overlord machen lassen.
@@gryphonschnitzel7140 Ich möchte dich jetzt nicht zu sehr mit Evolutionsbiologie langweilen, aber in der Regel entsteht Diversität durch unterschiedliche (starke) Evolutionsdrücle. Auf dieser Insel gibt es nur Nüsse, hier nur Beeren, also... Wenn kein Evolutionsdruck herrscht gehen Informationen eher verloren. Du wirst nicht Glück haben, und plötzlich Flügel entwickeln etc. Das liegt zum einen daran, dass Mutationen nicht mehr gerichtet sind. Eine große Veränderung. die sinnvoll ist, braucht viele Einzelmutationen. Aber natürlich sinkt die Wahrscheinlichkeit, jede davon zu bekommen, wenn es wirklich nur zufällig ist, und du nicht gerade die Mutationen an deine Kinder weitergibst, die bestimmte Eigenschaften haben (da nur Individuen mit diesen Eigenschaften den Evolutionsdruck überleben) Außerdem verliert man eher bestehende Informationen, wenn Druck wegfällt. Denn was man ja eigentlich meint mit Diversität ist nicht nur "wie viele Gen Varianten hast du", sondern eigentlich sinnvolle, makroskopisch (phänotypisch) sichtbare Eigenschaften. Was passiert, wenn Druck wegfällt, siehst du z.B. ganz gut an Dodos. Das sind flugunfähige Vögel auf Inseln ohne Raubtiere. Aber warum haben sie die Fähigkeit zu fliegen verloren? Einfach weil es keinen Unterschied macht. Ob du fliegen kannst oder nicht, die nächste Insel ist eh zu weit weg. Und es gibt ganz einfach mehr Genotypen, die es dir nicht erlauben, zu fliegen, weil irgendetwas falsch läuft, als Genotypen, die es dir ermöglichen zu fliegen. Und der Rest ist dann einfach Entropie ;) Also ja: Genotypisch steigt die Diversität, aber phänotypisch sinkt die Diversität, bzw. sinkt die Komplexität. Stell es dir wie eine Tasse Kaffee vor. Es gibt einen Zustand, in dem z.B. ein Herz in den Schaum gemalt wurde. Aber es gibt unendlich viele Zustände, mit einfach zufälligen "Mustern" (also einfach eine weiße Oberfläche). Wenn ich jetzt bei Starbucks arbeite, und jedem einen Herz, oder Stern, oder ... Kaffee gebe, dann wird, mit der Zeit, dieses Muster verschwimmen und verschwinden. Die Muster werden weniger und verschwinden, aber lokal gibt es natürlich mehr Anordnungen für den Schaum, ein "weiß" Muster zu bilden So, Essay zu Ende, ich entschuldige mich, dass ich dir den Nachmittag geraubt habe ^^
@@freimutspitzkopf2258 Tatsächlich hab ich mich auch viel mit anderen Philosophen beschäftigt, Nietzsche war für mich aber immer besoders. ein Rebell, einer der nicht so ins Schema passt und vor allem einer, der sich gegen den immer noch aktuellen Zeitgeist, den ich als politischer Mensch sehr kritisch betrachte
