Danke für das Video und die meist zutreffenden Kommentare! Zusammenzufassen ist: es ist ein Kunstobjekt und nicht ein Taschenmesser! Ein Künstler nimmt sich des ältesten Werkzeugs der Menschheit an, und geht der Evolution vom Faustkeil bis zum Schweizermesser nach. Dabei geht es wie immer bei Kunst um die Verfremdung. Victorinox ist die ideale Basis für so ein Objekt, das kein Taschenmesser sein will und folglich auch nicht ist. Der richtige Ort für dieses Objekt ist das Museum für moderne Kunst oder Industriekunst nicht der Messerladen. Wahrscheinlich wäre es besser gewesen, wenn dieses Objekt gar nicht auf der Victorinoxwebseite gelistet wäre, sondern nur im Design- und Kunsthandel - das hätte viele Missverständnisse verhindert.
Ich bin mit fast allem einverstanden. Aber nicht mit deiner Prognose, dass in 10 Jahren keiner mehr über Off-White sprechen wird. Vielleicht nicht über dieses "Produkt", aber: Virgil Abloh hat in sehr kurzer Zeit viel erriecht in der Modewelt. Ich habe über ihn und Off-White wegen Nike Sneakers gehört. Und die Schuhe, mit denen er etwas zu tun hatte, waren schon begehrte Kultobjekte, als er noch gelebt hat, jetzt sind sie es noch mehr. Sneakerheads werden noch in Jahrzehnten die Off-White Schuhe jagen, so wie Alox-Sammler Swiss Bianco nie vergessen werden.
Spannender Kommentar, vielen Dank! Das ist durchaus möglich betreffend den Sneakern. Wobei dies Sneaker-Sammler sind, und nicht unbedingt Anhänger der Marke Off-White. Die haben ja dort nur das Design geliefert - produziert hat Nike wenn ich es richtig verstanden habe. Sicher spannend zu sehen, wie sich die Marke in den nächsten Jahren etablieren kann. Genau verstanden habe ich die Botschaft nicht. Grau als eigene Farbe definieren - dann sind die Produkte dennoch klar in Schwarz-Weiss gehalten. Und so Schwarz-Weiss sind doch auch genau die Reaktionen auf dieses Victorinox-Off-White Produkt: man liebt es, oder man hasst es. Grautöne gibt es fast nicht.
Erst mal Danke für das Review. Mich persönlich spricht das Messer / Kunstobjekt überhaupt nicht an. Liegt vielleicht auch daran dass ich im Bezug auf Taschenmesser eher auf der traditionelleren Schiene bin. Im Bezug auf Design bei Gebrauchsgegenständen habe ich eine sehr einfache Meinung: Ein gutes Design ist immer auch funktionell, ist es nicht funktionell, ist es kein gutes Design. Selbst wenn die Funktionalität gegeben ist, finde ich persönlich die Form der bisherigen Taschenmesser wesentlich ansprechender. Die Funktion bestimmt das Design, und so soll es auch sein. Die hervorgehobene Kreativität scheint hier darin zu bestehen, bei einem bisher erhältlichen Taschenmesser die Werkzeuge mit "Buckeln" zu "verzieren". Das Material Corian wird u.a. auch für Waschtischanlagen in Badezimmern verwendet, scheint mir jetzt also nicht soo luxuriös zu sein. Eine neue Ikone kann ich hier nicht sehen, im Gegensatz zu den weltweit bekannten roten Taschenmessern, auf die das zweifellos zutrifft. Spontan musste ich an den Markt für Gemälde (oder Off-White Produkte) denken, auf dem für etwas Material und Farbe Preise verlangt werden, die ich nicht ansatzweise nachvollziehen kann. Wie Sie schon sagten mag ein Teil des hohen Preises den höheren Produktionskosten geschuldet sein, dennoch sehe ich hier nichts was ich gerne haben möchte. Die Erklärung des Designs seitens Victorinox wirkt auf mich ziemlich künstlich und krampfhaft zusammengeschustert. Zugegeben, wenn ich für dieses Produkt so eine Erklärung verfassen müsste, würde mir auch nichts Überzeugendes einfallen. Ich habe mir auch mal die Webseite von Off-White angesehen um mir ein Bild zu machen wofür die Marke eigentlich steht und wen sie ansprechen will. Wo da Gemeinsamkeiten mit Victorinox sein sollen erschließt sich mir allerdings nicht. Das Projekt Off-White (Produkt Taschenmesser und die Verbindung mit der Marke Off-White) finde ich in sich nicht stimmig, und scheint mir eine Sackgasse zu sein. Das "Brot und Butter"-Geschäft werden für Victorinox auch in Zukunft, auf Grund ihrer Nützlichkeit, die normalen Taschenmessser sein. Als Zubrot, und um im Gespräch zu bleiben, müssen aber natürlich auch neue und innovative Produkte angeboten werden. Bei Qualität und Funktionen scheint nicht mehr viel Luft nach oben zu sein, bleibt also nur das Design. Da dies die Sammler anspricht gilt es deren Interessen zu bedienen. Bietet man zu wenig Neues, verlieren sie das Interesse, desgleichen, wenn man zu viele Designs auf den Markt wirft. Vielleicht wären Griffschalen in Messing oder Kupfer mit schönen Prägungen mal eine Option.
