Rund um das Erstläuten des sanierten und erweiterten Geläutes des Paderborner Domes wurden etliche Ton- und Videoaufnahmen vom 21.07.2018 auf RU-vid veröffentlicht, darunter auch viele Aufnahmen des Sologeläutes der bisher größten Glocke des Domes, der Liboriusglocke. Eine Soloaufnahme im Vorzustand blieb bisher ein Desiderat. Dies möchte ich mit der Veröffentlichung meiner Tonaufnahme von 2002 ändern.
Die Liboriusglocke hat durch die 2017/2018 erfolgte Sanierung des Geläutes klanglich enorm gewonnen, sie hängt nun oben im Glockenstuhl in der Mitte, anstelle der a°. Der Klöppel, welcher seit 1951 zu hoch anschlug, wurde korrekt eingehängt, der Läutewinkel ist nun moderat. Zuvor wurde die Glocke, um einen gleichmäßigen Läuterrhythmus zu gewährleisten, auf bis zu 72° hochgezogen. Dieser Zustand ist in der hier vorgelegten Aufnahme zu hören. Sie soll dem Vergleich zum neuen Zustand dienen. Der im Vorspann beschriebene Zustand 1984 bis 2017 bezieht sich auf die Maßnahmen bei der letzten Sanierung des Turmes, bei denen u. a. die Schallöffnungen mit einer nicht zu dichten Verbretterung, ohne lenkende Jalousien, versehen wurden.
Fehlerfrei ist die Aufnahme, noch mit einem Minidisc-Recorder gefertigt, leider nicht. Zu Beginn gibt es ein kurzes Stolpern, zum Ende stören Stundenschlag und Domorgel. Auf eine ausführliche Beschreibung der Glocke wird an dieser Stelle verzichtet, sie soll der künftigen Präsentation des Geläutes auf der Internetseite des Paderborner Domes vorbehalten bleiben. dom-paderborn.de/Glocken-1/
Liboriusglocke fis° -3, gegossen im Juni 1951 beim Bochumer Verein in der Versuchsrippe 7h.
Gewicht: 4.740kg, unterer Durchmesser 2361mm, Gußnummer 3490.
Aufnahme: Dienstag, 30.07.2002 zum Pontifikalrequiem der in der der Liboriwoche 2002 anwesenden Gastbischöfe für den am 25.07.2002 verstorbenen Paderborner Erzbischof Johannes Joachim Kardinal Degenhardt, unmittelbar vor Beginn des Amtes um 9.00 Uhr. Standort: Plateau auf der Nordseite des Diözesanmuseums mit Blick auf die Südseite des Turmes in Läuterichtung.
Bildquellen:
Foto vom Glockenaufzug: Netzfund unbekannter Herkunft, veröffentlicht auch mit dem Spendenflyer für die Geläuteerweiterung, Metropolitankapitel Paderborn
Sonstige S/W-Fotos: Verein für christliche Kunst im Erzbistum Paderborn/Dr. Wilhelm Tack (Hrsgb.): Alte und neue Kunst im Erzbistum Paderborn, Band 2 1951/52 - darin: Joseph Brockmann: Die neuen Glocken des Paderborner Domes, S. 91-98.
Die beiden letzten Farbfotos: Fabian Thürlimann, Rickenbach/TG, Schweiz, 2014.
Alle anderen Fotos durch den Autor.
9 сен 2018