schöne folge! Freut mich im er wieder zu hören wenn jemand direkt aus der Branche für „uns 18 Jährige Träumer“ den Tipp mit dem 2ten Standbein weitergibt. Bestärkt much darin das die Entscheidung erstmal zu studieren richtig war und sich lohnen wird. Den Traum verlier ich aber nicht aus dem Auge ;)
Sehr gutes Interview! Endlich mal die Perspektive von Ryanair, die die Medien ständig vermeiden. Erst wenn man sich mit den Piloten unterhält, sieht man die Wahrheit. Natürlich gibt es, wie erwähnt, Baustellen, aber für viele Piloten sind easyJet, Ryanair & Co. genau das richtige: Man ist jeden Abend zuhause bei seiner Familie, viele Flugstunden, schnell Erfahrung sammeln, viele verschiedene Plätze werden mit alten Anflugverfahren angeflogen. Die Bezahlung ist nicht so schlecht wie immer wieder gesagt wird und es wird immer besser (siehe Mentour Pilot). Zur Finanzierung vom Type Rating: Ryanair ist bei weitem nicht die einzige Airline, die diese Kosten den Piloten überlässt. 30k € ist noch im Rahmen, je nach dem wie man seine Flugschule finanziert hat...Andere Leute wie jpcvanheijst auf Instagram müssen inkl. Zinsen fast eine halbe Million zahlen, danach zehn Jahre nonstop arbeiten und auf Urlaub verzichten, um sich das Geld wieder zu holen. Natürlich muss dieser Brauch unbedingt abgeschafft werden, aber Ryanair steht da nicht alleine. Für die Passagiere, die sich über die Bezahlung bei Ryanair & Co. beschweren: DANN ZAHLT DOCH MEHR FÜR EUER TICKET. Hössls Geschichte zeigt doch, das Ryanair hervorragend als Sprungbrett genutzt werden kann. Ich bin übrigens genau einer dieser 18-Jähriger und studiere jetzt, bis bei den Airlines wieder Gas gegeben wird. Heutzutage ohne Plan B zur Flugschule zu gehen ist fahrlässig, auch wenn es Corona nicht gegeben hätte. Wenn man mit 18 Jahren von der Schule direkt zur Flugschule geht, darf man sich nicht wundern, wenn man danach bei kleinen Airlines landet und vielleicht die Lust verliert. In vielen Ländern außerhalb Europa wird mindestens ein Bachelor vorausgesetzt, das würde ich auch jedem empfehlen. Es muss auch nicht unbedingt etwas mit der Luftfahrt zu tun haben.
Ich stimme dir mit dem Kommentar vollständig zu. Die Sache mit den Kosten für das Typerating und der Lohn Sind wie in der Folge erklärt wurde von Person zu Person unterschiedlich. Außerdem spiegelt es die Marktsituation zum Zeitpunkt der Einstellung wieder. Also werden aktuell kaum Piloten gesucht, weil der Markt gesättigt ist wird die Airline auch sehr schlecht zahlen, neben den weiteren Einbußen bei Sozialstandards und in extremen Situationen wie einer Krise. Gibt es zu einem Zeitpunkt kaum Piloten auf dem Markt und ryanair möchte wachsen, dann werden auch sie mehr Lohn bieten. Insbesondere bei solchen Fluggesellschaften ist der Hauptanreiz und manchmal sogar einzige Anreiz eben der Lohn. Die Sache mit dem Typerating: Das kann jeder für sich selber entscheiden, ob er das entsprechende Geld investieren möchte. Die airline bindet dadurch natürlich Stück weit die Piloten an sich. Aber wenn man eben keine Alternative hat, die einem das Typerating zahlen würde, muss man den Weg wohl gehen.
Das mit dem zweiten Standbein ist echt wichtig. Ich bin leider in der Situation, vor ca. einem Jahr meine ab inito ATPL Ausbildung angefangen zu haben ohne ein zweites Standbein zu haben. Zu der Zeit sah es mit Jobs nach der Ausbildung noch recht gut aus, jedoch durch Covid leider nichtmehr. Da ich noch relativ jung bin, werde ich wohl nach der Ausbildung ein Studium bzw. eine Zweitausbildung anfangen um eben dieses zweite Standbein zu haben. Parallel kann man ja trotzdem die Bewerbungen an Airlines abschicken und auf eine Anstellung hoffen. Der Markt wird sich wieder erholen (wenn auch wahrscheinlich nicht direkt wieder wie 2019), aber irgendwann wird es hoffentlich eine Anstellung geben.
@@Bikerace333 Das ganze Thema ist natürlich richtig aber war auch schon vor vielen Jahren relevant, auch wenn es ein Boom in der Luftfahrt gibt. Nach der Piloten Ausbildung ist man faktisch eine ungelernte Arbeitskraft, die in keinem anderen Job eingesetzt werden kann (Flugdienstberater ggf ausgenommen). Der Schuldenberg nach der Ausbildung ist riesengroß und wenn man hier ohne eine entsprechende Absicherung im Markt kein Fuß fassen kann ist man ganz schnell in der Insolvenz. Und die Situation auf dem Arbeitsmarkt wird sicherlich auch noch in den nächsten Jahren sehr schwierig sein, bereits vorhandene Pilot mit viel Berufserfahrung werden bevorzugt eingestellt und verteilen sich auf sehr wenige Arbeitsplätze. Die nächsten 5-10 Jahre werden sicherlich nicht einfach.
Eine Sache muss ich aber noch erwähnen, ich empfinde das Thema ryanair in den Medien nicht als schlecht recherchiert oder, dass man Ryanair extra in das falsche Licht stellen möchte. Alle Behauptungen, die zu dem Zeitpunkt aufgestellt wurden waren ja immer mit Fakten belegt und dadurch auch validiert. Es ist nun mal richtig, dass zumindest vor ein paar Jahren die Sicherheit an Bord von Ryanairflugzeugen nicht an oberster Stelle stand und auch bis heute sehr fragwürdige Geschäftsmethoden an den Tag gelegt werden. Die Sicherheit ist zum Teil durch sehr schlechte Schulungen der Flugbegleiter in Gefahr und die Sozialstandards sind auch kein Geheimnis. Also es bleibt dennoch viel Kritik offen, über die man sicher streiten kann. Und zu guter letzt muss man auch verstehen, wie das Geschäftsmodell von Ryanair im Hinblick auf Marketing funktioniert. Es findet in der Realität praktisch kaum externes Marketing statt, das Marketing findet zum einen über die Preise, zum anderen über Schlagzeilen statt. Das kann man sicher mit Donald Trump vergleichen. Wenn der Chef regelmäßig den Besuch der Bordtoilette als zukünftig gegebenfalls kostenpflichtige Leistung benennt, wird das eben von den Medien entsprechend aufgenommen, sorgt aber natürlich auch für einen großen Marketing Effekt. Also ganz unschuldig ist die Firma da sicherlich nicht, das wird so schon gewollt.
@@Bikerace333 Sehr nice. Ich habe jetzt auch ein paar Kommilitonen, die die Flugschule hinter sich haben oder mittendrin von der EFA gekickt wurden. Ich frage mich aber wie schwierig es für Leute in deiner Situation sein wird, 3-5 gar nicht zu fliegen und sich dann bei Airlines zu bewerben. Weil deine Currency wird ja schnell ablaufen. Deswegen wollte ich von Anfang an studieren...Außerdem ist es oft so, dass wenn man etwas technisches studiert, für die low cost Carriers eher überqualifiziert ist. Ich meine die wenigsten Ryanair Piloten haben einen M.Sc. in Luft- und Raumfahrttechnik. Aber wir werden sehen. Wenn wir Glück haben, werden wir die Uni in einer kleinen Boomphase verlassen🤞🏼
Auch sein Beitrag zum Thema Persönlichkeit eines Kapitäns. Bin da wieder zu 100% seiner Meinung. Selbst wenn ich mit 25 angeboten bekomme Kapitän zu werden (nach vielleicht 3-4 Jahren auf der Linie) wüsste ich nicht ob ich es machen könnte. Die Reife und der Charakter müssen einfach passen und da gibts genug die das theoretisch mit 20 oder 18 können, andere die es erst ab 30 können und wieder andere die es nie schaffen werden.
"Mit der Sicherheit wurden da keine Abstriche gemacht" - Im Cockpit vielleicht nicht. In der Kabine bin ich oft froh wenn die Purser-Anwärter wissen wie sie das Licht einschalten. Ich wünschte das wäre ein Witz, ist es aber nicht.
Und noch ein Grund mehr, nicht mit Fluggesellschaften, wie Qatar Airways zu fliegen. Michael Hössl hatte wenigtens die Möglichkeit jederzeit wieder nach Europa zu gehen. Man stelle sich nur mal vor, er wäre kein Österreicher, sonder Inder, oder Pakistani.....
Das hast du Recht. Es gibt einen riesigen Unterschied zwischen den Arbeitsbedingungen für Inländer und Ausländer bei Qatar. Qataris machen 3 Langstreckenflüge im Monat und die anderen müssen schwitzen. Das ist rassistisch. Und das alles schon bei den Piloten; stell dir vor wie es den Arbeitern am Vorfeld geht...
@pascal Ja, das ist geplant aber erst wenn wir uns wieder gegenübersitzen können. (Wir hatten aber auch gedacht, dass wir das schon im Februar schaffen könnten..)
Danke für den Hinweis, Chris! RU-vid scheint derzeit Verarbeitungsprobleme zu haben. In der Zwischenzeit können die tonlosen Parts aber ganz gut mit unseren Untertiteln überbrückt werden (die gibt es auch auf Deutsch).
Rapid decompression ist der Verlust des Kabinendrucks, also praktisch das Angleichen des Außendrucks (viel geringer als innerhalb der Kabine) im Inneren der Kabine. Bei einer "rapid" decompression, also schlagartiger Dekompression durch ein großes Leck in der Druckkabine (wie z.B. einer gebrochenen Scheibe oder einer großen Beschädigung am Rumpf) kann es wie im Video gesagt zu platzenden Trommelfellen kommen. Wichtig bei einer Dekompression ist das aufsetzen der Quick-Donning-Mask (Sauerstoff Maske) im Cockpit, da sonst der Sauerstoffgehalt der Luft zu gering ist und es zu Hypoxie kommen kann (also der Komplettausfall der Piloten). Wirklich nichts schönes was man erleben möchte. Ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen !
Höchstens indirekt seit Corona. Wobei ich bezweifle, dass Lufthansa seit März 2020 seine Piloten auf Typeratings geschickt hat. LH ist nach wir vor kein Staatsbetrieb. Trotz 9 Mrd. aus öffentlicher Hand.
Der SFO gibt viele Weisheiten von sich. Mir gefällt sein Satz " Man soll dort fliegen wo man sich wohl fühlt" und damit hat er zu 100% recht. Was nützt es mir Kapitän bei einer beliebigen Airline zu sein, wenn ich mich nicht wohlfühle und nicht motiviert und glücklich zum Dienst komme. Schlägt auf die Motivation und damit auch die Qualität der Arbeit.
Das ist realistisch. Es ist viel besser als immer wieder gesagt wird. Natürlich gibt es dubiose Verträge hier und da, aber sobald du bei Ryanair eine Weile bleibst und das Unternehmen erkennt, dass du auch bleiben willst, steigen die Gehälter noch mehr. Dann kann man auch Trainings- oder Managementrollen übernehmen. Dienstalte Kapitäne verdienen bei Ryanair über 100k € Brutto im Jahr.
@JNS Kann ich absolut verstehen. Das passiert halt wenn die Verträge nicht einheitlich sind. Gegenbeispiel: Ich habe letztes Jahr im Sommer ein Praktikum bei einem Simulatorhersteller gemacht und habe in der Zeit mit einem neuen Ryanair-Piloten gelebt. Er hat erzählt, dass ein Kumpel für flydubai für ca. 3 Jahre geflogen und danach zu Ryanair gewechselt ist. Finanziell ist das ein riesen Downgrade, aber der Arbeitsplan ist klar definiert, man ist jeden Abend Zuhause und es ist eine familienfreundliche Airline... Man muss also mehr betrachten als nur das Gehalt. Für manche ist Ryanair genau das richtige und wenn nicht, ist es trotzdem von der Flugerfahrung her ein guter Sprungbrett.
