"Großer Kant", so schreibt eine junge Frau aus Klagenfurth im August, die ihm dankt, weil seine Theorie sie vom Liebes-Selbstmord abgehalten habe. Heinrich von Kleist dagegen wird durch Kant in eine tiefe Lebenskrise geworfen, weil ihn die Kritik der reinen Vernunft daran zweifeln lässt, ob eine objektive Erkenntnis überhaupt möglich ist. Weil er nicht locker lässt, hat Kant immer schon die bewegt, welche sich auf sein philosophisches Denken einließen. Und wer ihm denkend folgt, verliert zunächst alles vermeintliche Wissen. Aber er bleibt dann doch nicht mit leeren Händen zurück: Was er schon verloren meinte, kommt überraschend wieder, wenn auch in verwandelter Form.
Vortrag zum Kant-Jahr 2024, gehalten am 16.04.2024 im Leibniz-Haus Hannover. Eine Veranstaltung von REFLEX.
18 май 2024