Egal, ob ich im Studium in den 80ern oder vor ein paar Jahren meine Freundin einen Nebenjob gesucht haben, das erste und einzige waren nebulöse Angebote, die sich im Vorstellungsgespräch als Strukturvertrieb entpuppten. War durch damalige Nachbarn aber schon gewarnt, die hatten die ganze Garage voll mit unverkäuflichem Zeugs, keine Ahnung was das damals war. Haben aber jahrelang den Urlaub ausfallen lassen müssen.
@@vonjd Bei mir nicht. Ich habe aber vor vielen Jahren die Abrechnungssoftware für so einen Laden entwickelt, und konnte mir das exponentielle Wachstum der Firma life anschauen. Aber auch das die wenigen der ersten Stunde ein heiden Geld verdient haben. Aber nichts im Vergleich zum Gründer.
Vor etwa 30 Jahren kam meine Cousine mit einem Zettel an: „gib mir eine Packung Gummibärchen, dann darfst Du fünf anderen Personen den gleichen Zettel geben und hast am Ende vier Päckchen Gummibärchen gewonnen“ - meine Eltern brauchten die halbe Autofahrt nach Hause um mir klar zu machen, dass das ein schlechtes System ist, aber hatte es in jungen Jahren verstanden. Als ich im jungen Erwachsenenalter auf eine Jobanzeige hin auf ähnlicher Weise Putzmittel verkaufen sollte, was das „Bewerbungsgespräch“ meinerseits ganz schnell abgebrochen. Echt ein 💩-System. Meine Tochter kam in jungen Jahren mit einem ähnlichen Zettel daheim an, da war dann auch erst mal Aufklärungsarbeit zu leisten.
Wenn Sie als Arzt, Architekt Geld verdienen wollen, dann müssen Sie viel Geld in Ihre Ausbildung investieren, ohne Erfolgsgarantie, viele geben zur Halbzeit auf, Ihrer Meinung nach ist das Betrug?
@@vonjd Das "Anfangsinvest" (ja, ich musste für eine Art Lizenz zahlen) konnte man nur zurück erwerben, wenn weitere 3 Verkäufer plus 10 Kunden anwirbt. Allerdings: in Zeitraum 3 Monaten oder so. Nur dann erhielt man selbst eine Provision, plus Provision für Kunden der Angeworbenen. Wer gut war, konnte sich so in paar Monaten Jaguar leisten und in der Welt auf deren einen Meetings mit anderen erfolgreichen Verkäufern treffen. Das Produkt war so... naja: Preselection beim Telefonieren, mit sekundengenauer Abrechnung. Wer nur kurz telefonierte, konnte ein paar cent sparen, aber mit langen Gesprächen war man teurer. Ich habe noch sämtliche Unterlagen. Zudem wurde man zu regelmäßigen Motivationstrainings in Hotels gedrängt, auf denen neue Verkäufer motiviert wurden. Das alles war natürlich nicht ganz kostenfrei.
Wann kam der Punkt, wo Sie gesagt haben "Jetzt ist Schluss"? Stelle mir das Aufhören schwer vor, wenn man schon so viel Zeit, Geld, Energie investiert hat.
Für die meisten Menschen ist es besser im Angestelltenverhältnis zu bleiben und auch das ist nicht ohne Risiko, ach ja, für diese Sicherheitsfanatiker gibt es immer und ewig das Bürgergeld, ich habe da meine Zweifel.