Rohstoffe Hilfsstoffe Betriebsstoffe - Wie wird die Entnahme gebucht? 

Das kannst laut sagen, ohne Grund hab ich hier auf RU-vid so ein Video nicht gesucht. Beim Lehrer hab ich null verstanden .

Meine Einschätzung zu deiner Frage: Wenn du Bauteile einkaufst, die du im Unternehmen behalten möchtest, kannst du nicht abschreiben, sondern sie bleiben als Vermögen im Unternehmen. Ich würde sie auf ein Konto namens Fremdbauteile buchen. Wenn du die Fremdbauteile einkaufst, buchst du: Fremdbauteile / Vorsteuer an Verbindlichkeiten a.L.L. / Wenn du die Rechnung bezahlst, buchst du z.B. Bank an Verbindlichkeiten a. L.L. Jetzt lagerst du quasi die Fremdbauteile bei dir. Wenn sie nun für eine eigen hergestellte Maschine genutzt werden, buchst du während der Erstellung: Anlagen im Bau an Fremdbauteile (aus deinem Lager). Während der Erstellung der Maschine wird nicht abgeschrieben. Wenn die Maschine für dein eigenes Unternehmen einsetzbar ist, aktivierst du sie zu Herstellungskosten. Die Buchung lautet dann: Maschine an Anlagen im Bau. Wenn der Betrag Anlagen im Bau und die Herstellungskosten der Maschine nicht übereinstimmen, wird mit Buchungen auf den entsprechenden Aufwandskonten (z.B. Materialaufwand, Löhne, Gehälter) ausgeglichen. Nach Fertigstellung kannst du nach Afa Tabellen abschreiben. Bei einer Lasermaschine müsste es ca. 13 Jahre Abschreibungsdauer sein. Schaue auch: www.haufe.de/finance/haufe-finance-office-premium/sachanlagen-5-anlagen-im-bau_idesk_PI20354_HI2729418.html GWG können nur bis zum Wert von 1.000 Euro angedacht werden. Hier gibt es klare Kriterien, wann es GWGs sind: www.haufe.de/thema/geringwertiges-wirtschaftsgut/ Ich hoffe, ich konnte dir helfen. Viele Grüße, Anne

Vielen Dank für deinen Kommentar. Ja, das stimmt. Die Produkte ähneln sich alle. Das liegt daran, dass es sich um die Buchhaltung der Industrieunternehmen handelt. Diese Buchhaltung wird mehrheitlich in Schule und Uni gelehrt. Dienstleistungsunternehmen buchen vom Prinzip gleich, aber es gibt eben Rohstoffe, Betriebsstoffe und Hilfsstoffe nicht in dieser Verwendung. Dort werden eher Lizenzen gebucht, Softwareentwickler bezahlt usw. Von daher bleibt gar nichts anderes möglich, als bei diesen drei Konten, Materialien zu nehmen, die man anfassen kann. Ansonsten benötigst du andere Konten. Die Personalkosten sind generell Aufwendungen, die über das GuV Konto abgeschlossen werden. Wenn die Sozialabgaben berechnet werden sollen, wird die Aufgabe komplexer. Das Prinzip des Buchens von Personalaufwendungen kannst du bei den Erfolgskonten nachschauen: ru-vid.com/video/%D0%B2%D0%B8%D0%B4%D0%B5%D0%BE-NIDHkyRQiRs.htmlsi=V1bz3QO8Vzytnw-B Ein Video gesondert zu Personalkosten gibt es auf diesem Kanal nicht, aber bei RU-vid findest du mehrere dazu. Betriebsstoffe, Hilfsstoffe und Rohstoffe sind nicht ALLE Kosten. Die Konten sind erst einmal überhaupt keine Kosten, sondern Vermögen, das dem Unternehmen zur weiteren Verarbeitung zur Verfügung steht. Aufwendungen schmälern den Gewinn und werden hier als Rohstoffaufwendungen etc. beschrieben. Kosten sind nur die Ausgaben, die zum betrieblichen Zweck dienen. Wenn du über Kosten nachdenkst, solltest du dich mehr mit der Kosten- und Leistungsrechnung beschäftigen. Hier ist ein Video, wo ich allgemein erkläre, was alles zu Kosten und Leistungen zählt: ru-vid.com/video/%D0%B2%D0%B8%D0%B4%D0%B5%D0%BE-xatwKXnidQg.htmlsi=pPxc82ujo0GbT7pg Welchen großen Softwarehersteller würdest du denn gerne mal näher unter die Lupe nehmen? Wenn es eine Kapitalgesellschaft ist, veröffentlichen sie ihre Jahresabschlüsse und ich kann dir vielleicht mehr zu den Konten dieses Unternehmen erzählen.

@@AnneTomiuk Naja mehrere Aussagen stimmen hier nicht aber ich glaube es macht keinen Sinn für dich oder für mich so Kleinigkeiten durchzuargumentieren. Beispiel: Ich bin Softwareentwickler und es werden bei mir nie Lizenzen eingekauft^^ Die Frage war nicht ob Personalkosten Aufwendungen sind, sondern ob das Betriebsstoffe sind. Aber das war mir nicht so wichtig. Ich habe auch keine Frage zu Konten gestellt sondern nur zu den Begriffen Hilfsstoffe, Betriebsstoffe und Rohstoffe. Und natürlich sind das Kosten, es gibt doch mehr als eine Perspektive und nicht nur die des Buchhalters. Interessant wäre das Beispiel Netflix. Denn Netflix bietet ein Abo an und kauft Film-Lizenzen aber Produziert auch selbst Filme. Da speziell die produzierten Filme finde ich im Zusammenhang mit den Begriffen interessant. Die Regie welche nicht nur am Set ist sondern auch im Büro um Vorarbeiten zu machen und somit auch Büroausstattung verwendet. Oder Schauspieler, sind diese Rohstoffe? Kamera könnte nach meinem Verständnis Betriebsstoff sein.

@@luggiiiluggiii7179 Selbst hergestellte Software, Lizenzen und Patente werden in der Bilanz unter Immaterielle Vermögensgegenstände zusortiert. Zum Beispiel werden beim BVB die Fußballspieler auch zu immateriellen Vermögensgegenständen in der Bilanz sortiert. Personalkosten sind keine Betriebsstoffe, sondern Löhne oder Gehälter. Man kann sie nicht zu den Betriebsstoffen, Hilfsstoffen und Rohstoffen zu sortieren. Natürlich musst du Vorräte (Rohstoffe, etc.) kaufen und damit kannst du sie gerne umgangssprachlich als Kosten bezeichnen, aber du verwertest sie und schaffst somit einen Mehrwert. Deswegen zählen sie zum Vermögen. Dein Bankkonto wird dann geringer, wenn du die Rohstoffe per Banküberweisung bezahlst. Natürlich antworte ich dir mit meiner Rechnungswesen-Brille auf der Nase. Du bist hier auf einem Rechnungswesen Channel unterwegs. Der Jahresabschluss bei Netflix ist auf Englisch. Damit bilanzieren sie nach anderen Standards. Da müsste ich mich tief einarbeiten, damit ich im Detail was herauslesen kann. Das schaffe ich jetzt nicht auf die Schnelle. Aber du hast meine Neugier geweckt. Wenn ich mehr Zeit habe, werde ich mir die Annual Reports von Netflix näher anschauen. Deswegen hier meine Einschätzung mit meiner Rechnungswesen-Brille auf der Nase: Abos werden als Aufwand gebucht und landen nur über Umwege in der Bilanz, nämlich unter dem Posten Eigenkapital. Die Gage der Schauspieler werden zu Fremdleistungen oder Honoraraufwendungen sortiert. Die Schauspieler sind vermutlich Freelancer, die nur für den Film eingesetzt werden. Damit sind sie Aufwendungen und verringern das Eigenkapital. Die Lizenzen werden in der Bilanzposition Lizenzen (immaterielle Vermögensgegenstände) einsortiert. Die Kamera ist wie eine Maschine für Industrieunternehmen und würde demnach als Technische Anlage im Anlagevermögen einsortiert werden. Die Begriffe Betriebsstoffe, Hilfsstoffe und Rohstoffe können im Sinne ihrer Bedeutung laut Gesetz (HGB) dafür nicht verwendet werden.

@@AnneTomiuk Hi Anne, danke für deine umfassende Antwort. Nun fühle ich mich unter Druck diese entsprechend zu würdigen ^^ Die Art deiner Antwort lässt auf sehr positive Charakterzüge schließen. Zum einen der Detailgrad, ich liebe, nein ich lebe von Details. Deine Neigung zur Struktur und noch ein paar andere Dinge gefallen mir wirklich gut. Nun zum Thema, ich habe überleget ob ich ein Äquivalent zu Netflix aus Deutschland finde mit der Buchhaltung wie sie in Deutschland gemacht wird. Also es gäbe schon SVoD-Anbieter (Subscription Video on Demand) aus Deutschland aber keiner der Filme selbst produziert. RTL hat z.B. die Plattform RTL+ aber die sitzen in Luxemburg und haben nur einen Verwaltungssitz in Köln. Falls ich dir den Geschäftsbericht von Netflix zukommen lassen soll, sag bescheid, ich habe die hier alle rumfliegen. Das was du über die Bezahlung der Schauspieler und Einordnung von Kamera geschrieben hast, leuchtet komplett ein, danke dafür :) Vielleicht kann ich dir im Gegenzug mal mit meinen Kompetenzen weiterhelfen, das wäre nur fair. IT ist mein Fachgebiet, sag gerne bescheid, falls du mal ein IT-Anliegen hast :)

@@luggiiiluggiii7179 Vielen Dank für dein Angebot. Bei Bedarf komme ich gerne darauf zurück.

Das hat keinen tieferen Grund. Dieses Haus sah einfach einer Lagerhalle am ähnlichsten 😊