RPV: Ein Talk zum Einstieg ins Pen and Paper Rollenspiel 

Sehr sympathische Runde! Ich hab vor 26 Jahren damals mit DSA in der Schule angefangen. Früher hätte ich auch gesagt, die größten Einstiegshürden sind mangelnde Bekanntheit und der schlechte Ruf ("Crinch"). Aber ich denke auch, das ist vorbei. Heute ist das Hobby sowohl bekannter als auch anerkannter. Ja, Big Bang Theory ist noch sehr diskutabel, aber in Stranger Things wurde es schon durchgehend sehr positiv dargestellt. Und spätestens seit dem Erfolg von Critical Role und den Rocket Beans sind wir da wohl in einer neuen Zeit angekommen. "Ich mache Rollenspiel" (Zitat Eevie ;) ) funktioniert vielleicht immer noch nur eingeschränkt, aber "Ich spiele (sowas wie) Dungeons & Dragons" funktioniert schon erstaunlich oft gut. Ich versuche seit vielen Jahren und mit vielen verschiedenen Rollenspielen, Neulinge für Pen & Paper zu begeistern (mit durchaus gutem Erfolg, denke ich). Und aktuell sehe ich die größte Herausforderung auch beim Mangel an Spielleiter:innen bzw. der Angst davor, das Spielleiten zu versuchen. Wir bieten von unserem Verein aus Proberunden bei Vereinsabenden und Events an und ich veranstalte auch Spielleitungsübungen für Neulinge, was ganz gut angenommen wird. Aber man muss schon sagen, es ist ein mühsames Tröpfeln. Bei Events sind bei uns im Schnitt 50 Neulinge, davon kommen vielleicht 10 später zu den Vereinsabenden, 5 bleiben längerfristig hängen und davon wird ein:e SL. Und dann ist die Chance hoch, dass er/sie sich ein paar Spieler:innen schnappt und in der eigenen Runde verschwindet, anstatt Teil einer größeren Community werden zu wollen und weitere Neulinge anzustecken. Natürlich kann ich nicht abschätzen, wie viele der Neulinge, die nicht im Verein auftauchen, trotzdem weiterhin spielen. Wird es wohl auch geben. d.h. der Knackpunkt für die Nachwuchspflege ist es, das Spielleiten einfacher und interessanter zu machen. Gute Startboxen helfen. Und ich finde es sehr bedauerlich, dass die gratis verfügbaren gedruckten Schnellstarter immer weniger werden. Gefühlt gibt es die nur mehr für Shadowrun und Cthulhu. Ich verstehe, dass die für die Verlage teuer sind und keinen unmittelbaren Rückfluss bringen. Aber sie sind super um sie jemanden in die Hand zu drücken mit "probier das doch mal mit deinen Freund:innen". Und: Es gibt viele Erklärungen, was Rollenspiel toll und spaßig macht. Aber für das Spielleiten gibt es primär Texte und Videos darüber, was man alles beachten sollte, damit man es gut macht. So gut das gemeint ist (und so toll eure Videos und andere Hilfen dazu sind), das ist einschüchternd. Wo es denke ich fehlt ist zu zeigen, warum Spielleiten SPASS macht (und das tut es). Wäre das evtl. mal was für einen Orkenspalter TV-Video? Zu Foren-Rollenspielen: Die sterben leider zusammen mit den Foren.

ich hab damals vor ca. 30 Jahren mit DSA angefangen. Bei den Pfadfindern hab ich dann mit 12 mein erstes Abenteuer für andere gleichaltrige (bis 16 Jahre) geleitet und ein paar sind dann auch hängengeblieben und wir haben dann noch ca. 10 Jahre zusammen gespielt. Sind dann zwischendurch von 2 auf 3 gewechselt. Wegen Ben und seinen Videos und twitch (danke dir) bin ich zu Werwolf gekommen. Vor kurzem konnte ich einige Vampire auf die "richtige" Seite ziehen und wir haben vor kurzem eine Kampagne W20 begonnen.

Ist ja witzig dass Ihr gerade jetzt das Video hochgeladen habt. Ich bin jetzt über 50 und habe mich letzte Woche für mein erstes P&P Event angemeldet. Das findet in der Stadtbibliothek statt und ich weiß nicht was gespielt wird (soll aber auch für Einsteiger geeignet sein). Bin gespannt

Bei mir war es auch DSA 1, vor etwa 40 Jahren hatte ich im Fernsehen einen Bericht von der Spielwarenmesse gesehen - da wurde über DSA berichtet. Als ich dann meine Eltern gebeten hab mir das mitzubringen (langer Krankenhaus-aufenthalt damals), brachten sie mir erstmal ein D&D Abenteuer mit. "Der Verkäufer hat gesagt das ist das selbe." 😅 Als ich die Basis Box dann endlich hatte habe ich damit erfolgreich meine Freunde infiziert. Über die Zeit kamen dann immer mehr neue Systeme dazu. Wir hatten auch das Glück das der Buchhändler vor Ort Rollenspiele massiv unterstützt hat, mit Spielerlisten und einem guten Sortiment vor Ort.

so ein richtig gutes Text-Rollenspiel wär auch mal wieder was...

13:53 Wäre das nicht ein Thema für ein eigenes Video? Finde ich extrem spannend, weil ich gerade bei WoD am Tisch dieses Problem habe, da sinnvolle Ansätze zu bekommen.

Es ist so seltsam, Eevie komplett zu sehen :D

Das war ein richtiger "feel good" Talk! Danke =). Jetzt muß ich doch mal fragen: Was ist auf einer Pizza "James Bond" (neben den Oliven)?

Viele Gute Tipps und Infos, danke an alle 👍

Mein Einstieg war DSA 4, aber meine Freunde waren darin Experten. 🙂 Cthulhu finde ich auch gut zum einsteigen. Ganz normale Menschen reagieren auf Mythos-Horror. Wenn ich PnP erkläre, frage ich immer zuerst, ob sie das Spiel 'Werwölfe' kennen. Darin kommt rudimentär ein Spielleiter vor und man schlüpft in eine Rolle. Übergang von Brettspiel auf PnP geht zum Beispiel gut mit dem Wechsel von Armham Horror oder Villen des Wahnsinns zu Cthulhu.

Schöner Tag, grad für die doch sehr begrenzte Zeit. Das einzige, was ich noch ergänzen würde, was nur grob angeschnitten wurde: Nicht entmutigen lassen, wenn es mit der ersten Gruppe nicht passt. Man muss Leute finden, wo die Vorstellungen und Interessen stimmen, gerade heute, wo das Bild von Rollenspiel bei vielen Leuten bereits durch gestreamte Runden geprägt ist. (Und niemand fragt "Rollenspiel wie bei OrkenspalterTV?", weil Leute, die OrkenspalterTV schauen überhaupt keinen Zweifel daran haben, wie es gemeint ist!)

Sagen wir Steffen fängt erstmal als Drake an...aus Dunkelzahn wurde ja auch noch ein Großer.

Das Problem mit der Akustik war btw auch aus dem Publikum raus ein großes. Ich hätte mir sehr gerne viel mehr von euch angehört, aber bis auf ein paar Ecken auf den Tribünen ohne Sitzgelegenheiten konnte man euch einfach von nirgendwo vernünftig verstehen. Das lag sicher nicht an euch, sondern zum einen an der Ausrichtung der Lautsprecher und zum anderen daran, dass die Bühne in einer Halle war, die sonst eher zum durchlaufen, quatschen, kaufen und Sachen angucken konzipiert war, sodass ständig von allen Seiten geredet wurde. Ich hab mich schon mal gefragt: Hätte man dafür nicht besser den Raum nehmen können, in dem die Artists untergebracht waren? Der hatte ja auch ne Empore und hätte eigentlich genau die richtige Größe gehabt, um ihn zu bestuhlen, oder? Nur mal so als Feedback fürs nächste Jahr.

Wir waren live da und als das mit dem ob jemand den ganzen Tag da saß mussten wir schmunzeln. Abgesehen von dem Quiz wo wir mal pipi machen waren und futtern haben wir die ganze Zeit in der 1. Reihe gesessen😅. Wir fanden es nur Schade das die halle nicht etwas separater war und man oft die hintere Halle mitgehört hat.

ich bin amüsiert. Ziel erreicht?

Pädagog*innen: niemand mag Rollenspiel! (Auch Psycholog*innen und Sozialarbeiter*innen)