Wenn es nach Fridays for Future ginge, würden Braunkohlekraftwerke so schnell wie möglich abgeschaltet, denn sie sind einer der Hauptverursacher von CO2 in Deutschland. Gleichzeitig arbeiten in den Braunkohletagebauen und -kraftwerken und in den abhängigen Industrien junge Menschen, für die das womöglich Arbeitslosigkeit bedeuten würde. Wie denken die über die Forderung ihrer Altersgenossen? Ben ist einen Tag im Braunkohlekraftwerk Niederaußem im rheinischen Braunkohlerevier, um sich diese Perspektive anzuhören und -zusehen.
Unbestritten ist Braunkohle von allen konventionellen Energiequellen, die mit der schlechtesten CO2-Bilanz. Etwa ein Drittel der 300 Millionen Tonnen Kohlendioxid, die in NRW jährlich ausgestoßen werden, wird durch die rheinischen Braunkohleverstromung verursacht.
Befürworter der Braunkohle argumentieren, dass die erneuerbaren Energien noch nicht zuverlässig genug seien, um eine Versorgungssicherheit zu garantieren und dass Versorgungslücken durch Braunkohle ausgeglichen werden könnten. Ein Verzicht auf Braunkohle würde ihnen zufolge bedeuten, die Energie müsste aus dem Ausland in Form von bspw. französischem Atomstrom oder russischem Gas bezogen werden.
Auch in sozialer Hinsicht sind die betroffenen Regionen sehr abhängig von der Braunkohle - alleine in der Braunkohleverstromung (Kraftwerke, Tagebau etc.) sind im rheinischen Braunkohlerevier 10.000 Menschen beschäftigt. Die vom erzeugten Strom abhängige Schwerindustrie in der Region beschäftigt weitere 100.000 Menschen.
Klar ist: Spätestens 2038 soll in Deutschland die letzte Kohle verfeuert sein, darauf hat sich die sog. Kohle-Kommission geeinigt. Die Frage ist, ob es bis dahin gelingt, den Strukturwandel in den Braunkohle-Regionen so zu gestalten, dass die Menschen weiter dort leben können.
Links:
Wer selbst mal einen Tagebau oder Kraftwerk besuchen will, kann sich hier informieren:
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Musik: Molife - Long
Team: Ben Bode, Maik Arnold, Sven Feller, Katrin Schlusen, Moritz Seidel, Ana Polobotko
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3 сен 2019