Das waren Zeiten. Samstag, die Straßen menschenleer, Mittagessen, Abfahrt. Dann raus und auf irgend einen Hügel raufbretteln um danach in Klammer Manier runter zu sausen. Ging damals, denn es gab Schnee. Formel 1 mit Prüller und Lauda war das Pendant im Sommer, wobei der Rennstand auch von Badewart im Freibad per Lautsprecher durchgesagt wurde. War schön das erleben zu dürfen.
Genau. Und ich wundere mich immer wieder, warum im heutigen Schirennsport soviel Geld fließt. Denn wer interessiert sich tatsächlich noch ernsthaft dafür und fiebert den Rennen noch entgegen? Damals gab es doch noch kaum etwas anderes. Welche Schulklasse sieht sich heute noch während des Unterrichtes Abfahrtsrennen an? In Österreich pilgern heute deshalb viele Leute nach Kitzbühel oder Schladming, weil sie sich damit einen Kindheitstraum erfüllen oder einfach zu viel Geld haben. Häufig erhält jamand eine VIP-Karte und nimmt sein Familie mit. Die tief verwurzelte Euphorie gehört längst der Vergangenheit an, sie existiert nur noch an der Oberfläche. Ein Marcel Hirscher war doch niemals ein derartiger Volksheld wie Franz Klammer! Irgendwann wird dieser sich immer weiter aufblähende Weltcupzirkus austrocknen, weil sich immer weniger Leute dafür interessieren. Jene Kinder, die heute von ihren Eltern mit zu Schirennen genommen werden, feuern natürlich, wenn sie schon vor Ort sind, ihre Landsleute an. Aber von wirklicher Begeisterung keine Spur mehr. Neulich trat Leonhard Stock bei der Promi-Millionenshow auf. Dieser Mann zieht bis heute, denn im kollektiven nationalen Bewusstsein ist er untrennbar mit seinem Olympiasieg von 1980 verbunden. Wer erinnert sich heute noch an die Medaillengewinner der letzten beiden Weltmeisterschaften?
@@clemensgruber7278 heute ist alles jederzeit möglich/zu haben. Wir haben Geld, sind mobiler, die Stars sind auf RU-vid etc zu jeder Zeit sichtbar, etc. Ist wirklich etwad schade von dem. Standpunkt het. Ich merke das bei mir selber...
@@clemensgruber7278 Der Weltcupzirkus wird u.a. durch die Deutsche Rundfunkgebühr am Leben gehalten. Skiregionen sind froh, Wettbewerbe austragen zu dürfen und geben sich gönneros. Stimmt schon. Seit der Maier Herrmann nimma fahrn tut, verfolg i das Treiben im Weltcup nimma. Genauso handhabe ich es mit Fußball, Formel 1. Eishockey u. Surfen gefoin mir aktuell sehr goat. Beides schee o'zuschauen.
Erst seit 3 Wochen kein Teenager mehr, setzte Franz Klammer ein erstes Statement im Man-Downhill. Es dauerte dann jedoch noch 12 Monate, bis er seinen 3 Jahre dauernden Rumble in die Sportgeschichte startete. Jeder, der damals selbst noch im Teenalter war, wird diese abgefahrenen Paukenschläge nie vergessen. Erstaunlich parallell verliefen ja die Karrierehöhepunkte von Lauda und Klammer mit einem späten Peak 1984 - beiden ewigen Dank für ihr Können und ihren unbedingten Willen!
Wenn man sich diese Läufe anschaut, ist das so heute undenkbar. Das war ja lebensgefährlich, ohne Fangnetze, ohne Sturzräume. Ich bewundere jeden, der sich hier mit Vollspann heruntergewagt hat...
Nunja, durch die kritischen Stellen ist keiner vollgas gefahren. ☝🏿🧐 Die Fahrer wussten, dass man sich an so einem Häuschen auch verletzen kann. Womöglich hat es damals weniger Verletzungen gegeben, weil die Fahrer vorsichtiger fahren mussten. Heut' muss man sehr viel riskieren, wenn man auf's Stockerl will. Entsprechend heftig sind dann auch die Verletzungen - Kreuzbandriss is' heut' fast schon eine normale Trainingsverletzung. 😬
Ja der Franzi - einfach super, den mag man auch als Deutscher. Und auf der Planai mit 111, 25 km/h Durchschnitt auf dieser brutalen und auch gefährlichen Strecke durchzurasen - Respekt. Dafür und dass der Franzi mit diesem Wahnsinns-Erfolgsdruck die 1976-er Olympia-Abfahrt am Patschkofel gewonnen hat - Franzi ich ziehe meinen Hut vor Dir.
So toll, dass man auf RU-vid Dinge wiederfinden kann, die man seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen hat. Es gibt übrigens vom Schweizer Fernsehen eine super Doku über die WM in Crans Montana 1987
So scary. I don't think racers from today know how impossible it was to ski on that old equipment with heavy, poorly-turning skis, short flexible boots, and primitive bindings.
Not sure you know what you're talking about. Back in the mid '70's my older brother had custom foam fitted boots. Anyone could buy them if you had the cash. Fisher and Blizzard race skis that carved superbly and were multi-layer layups or metal plastic, fiberglass and foam. In the '70's, who was it Dolomite (?) can out with the boots so high up your calf that skiers where suffering knee injures from the stress that the boot translated to the knee. Olin came out with their "space age" rear entry boot in '75 (?) and they weren't the first.
I wish I had a translation of the racers comments at the start. I think they were being pretty negative about condition s. The hay bales were rediculous, placement and we never had enough either 🤣. This was scary racing even in 1973
They only talked about the characteristic of the race because of was the first race ever in Schladming. They did not have concerns about the preperation of the slope.
Ich wundere mich immer wieder, warum im heutigen Schirennsport soviel Geld fließt. Denn wer interessiert sich tatsächlich noch ernsthaft dafür und fiebert den Rennen noch entgegen? Damals gab es doch noch kaum etwas anderes. Welche Schulklasse sieht sich heute noch während des Unterrichtes Abfahrtsrennen an? In Österreich pilgern heute deshalb viele Leute nach Kitzbühel oder Schladming, weil sie sich damit einen Kindheitstraum erfüllen oder einfach zu viel Geld haben. Häufig erhält jamand eine VIP-Karte und nimmt sein Familie mit. Die tief verwurzelte Euphorie gehört längst der Vergangenheit an, sie existiert nur noch an der Oberfläche. Ein Marcel Hirscher war doch niemals ein derartiger Volksheld wie Franz Klammer! Irgendwann wird dieser sich immer weiter aufblähende Weltcupzirkus austrocknen, weil sich immer weniger Leute dafür interessieren. Jene Kinder, die heute von ihren Eltern mit zu Schirennen genommen werden, feuern natürlich, wenn sie schon vor Ort sind, ihre Landsleute an. Aber von wirklicher Begeisterung keine Spur mehr. Neulich trat Leonhard Stock bei der Promi-Millionenshow auf. Dieser Mann zieht bis heute, denn im kollektiven nationalen Bewusstsein ist er untrennbar mit seinem Olympiasieg von 1980 verbunden. Wer erinnert sich heute noch an die Medaillengewinner der letzten beiden Weltmeisterschaften?
Ich kann mich auch noch gut an diese Mutter aller Abfahrtsrennen erinnern. Am Tag hat es meines Wissens in Schladming noch Tauwetter gegeben und in der Nacht fiel die Temperatur, sodaß die Strecke (vor allem der untere Teil) eine natürliche Eisgalle war, wie man bei uns sagte. Diese Schi waren damals bei solchen Verhältnisse kaum um die Kurve zu bringen. Und diese Euphorie um ein Schirennen gibt es heute nicht mehr. Da ist schon passiert, dass der Herr Hochwürden mit dem Hinweis auf die gleich stattfindende Schiübertragung die Predigt ein wenig abgekürzt hat. Die Stuben, in denen ein Fernsehgerät stand, waren zum Bersten von allerlei Nachbarn und Kindern gefüllt wie ein Kino und eventuelle Jubelschreie waren von Haus zu Haus gut hörbar!
Und wann hat das aufgehört? Also 1998 war die Begeisterung auf jeden Fall noch da, die Hermann-Maier-Zeit war vielleicht die letzte. Irgendwie ist das alles in den 2000er-Jahren zurückgegangen, vielleicht wurde Skifahren tatsächlich ZU professionell (im Sinne von: blaue Bodenmarkierungen, überzogene Sicherheitsmaßnahmen etc.). Natürlich sollte eine Strecke sicher sein, aber es nimmt auch die Faszination der Herausforderung, des Überlebenskampfes und des Wagemuts. Genauso wie in der Formel 1 - nicht mehr anschaubar.
@@mgpich Meine Zustimmung, bei Hermann Maier war die Euphorie noch da, vor allem während seiner Teufelsritte über die Pisten im fernen Nagan,o als die Nation noch die Nacht zum Tag gemacht hat. Wann das aufgehört hat? So etwas ist ein schleichender Prozess. Vorbei sind die Zeiten, als es nur 2 Fernsehprogramme gab und somit die Anzahl der Sportübertragungen im Fernsehen sehr begrenzt war. Damals waren Schirennen echte Ereignisse und Familien haben gemeinsam einem Kitz-Wochenende entgegengefiebert. Am Montag wurde dann in Schulen und auf der Arbeit darüber gesprochen. Heute hat man ein derartiges Überangebot an Sportübertragungen, mit all den Sendern und natürlich dem Internet - da kann man quasi rund um die Uhr irgendwelche Sportübertragungen oder Reportagen sehen. Im Laufe der Jahre ist schließlich die Begeisterung für Schirennen allmählich abgeflaut. Neulich sorgte sich Michaele Dorfmeister um die Zukunft des Schirennsports. Abgesehen davon, dass Österreich wieder mehr Seriensieger benötige, bediente sie das Jahrhunderte alte Vorurteil von einer angeblich verweichlichten Jugend, die sich einfach nicht mehr quälen will und nur noch den Spaß sucht. Das wird seit jeher nachfolgenden Generationen vorgeworfen. Kinder und Jugendliche des 21. Jahrhunderts haben eben andere Träume, als einem Marcel Hirscher nachzueifern.
@@larsennbutz Ja, das waren noch Zeiten, als noch kollektive Euphorie herrschte. Im Wesentlichen waren unsere Schistars in den vielen Wohnzimmern und "Stuben" quasi zu Hause. Klammer habe ich nicht mehr so richtig miterlebt - erst während seiner letzten Saison 1984/85 erwachte mein Interesse an dieser Materie. Ich bin also zunächst in die Zeiten einer Schweizer Dominanz hineingeraten. Wenn ich nur an die WM 1989 in Vail zurückdenke: da schickte der ORF Kamerateams zu den Familien einiger Athleten mit Medaillenchancen (Monika Maierhofer und Rudi Nierlich zumindest). Und da war die unvergessene Uli Maier, deren Tochter Melanie man ja als ein Kind der ganzen Nation bezeichnen konnte. Wann immer Uli am Start stand, war eine Kamera auf Melanie gerichtet. Besonders in Erinnerung geblieben ist da die WM 1991 in Saalbach-Hinterglemm, als sie Gold und Silber gewann. Diese wunderbare WM bei strahlendem Sonnenschein und mit einer wahren österreichischen Medaillenflut. In der Schule war diese WM stets Gesprächsthema und die Damenabfahrt haben wir auch gemeinsam angesehen.
@@clemensgruber7278 Ja das Interview hab ich auch gehört. Vielleicht geht einfach durch die neuen Medien etwas Mystisches verloren beim Skifahren. Ich schau noch immer alle Rennen, find alles auch spannend und so, aber es wurde alles irgendwie a bissi "zu glatt". Oder Österreich war vorübergehend ZU ERFOLGREICH, und man hat nimmer das Gefühl, man wolle sich in der großen Welt als kleines Österreich behaupten. Was will man nach einem 9fachsieg noch erreichen :D
