Ich habe mich einfach mal, spontan für eine Tour entlang der Strecke entschieden, um den aktuellen Zustand festzuhalten. Natürlich hat sich jetzt nach nur 2 Jahren noch nicht so viel verändert, aber man sieht schon, dass die Strecke nicht mehr befahren wird.
Geschichte:
Die Bahnstrecke Templin - Joachimsthal ist Teil der Bahnstrecke Britz - Fürstenberg und wurde am 15. Dezember 1898 eröffnet. Lange Zeit passierte auf der Strecke abgesehen vom Sprung aus der Dampf, in die Dieselzeit nichts besonderes. Interessant wurde die Geschichte der Strecke, erst nach der Wende. Mit dem Zusammenbruch der DDR Wirtschaft, brach auch im gleichen Schlag der Güterverkehr auf der gesamten Strecke weg. Als erstes traf es den Abschnitt Templin - Fürstenberg wo der Güterverkehr zum 31.12.1994 eingestellt wurde. Etwa 1,5 Jahre später am 19.05.1996 wurde auch der Personenverkehr zwischen Templin und Fürstenberg eingestellt. Auch auf der Reststrecke sanken Jahr für Jahr die Fahrgastzahlen immer weiter und so wurde auch auf dem Teilstück Templin - Joachimsthal der Personenverkehr am 09.12.2006 eingestellt. Nur noch ab und zu befuhr eine Rangierlok mit einem Kesselwagen, das Teilstück zwischen Joachimsthal und Milmersdorf. Dafür wurde dann auch die Stellwerke Friedrichswalde und Milmersdorf besetzt. Im Jahr 2014 tauchten Pläne das brandenburgischen Verkehrsministeriums auf, den Personenverkehr auch auf dem Teilstück Eberswalde - Joachimsthal einzustellen, was zum Glück nie geschehen ist. Im Oktober 2016 wurde das Teilstück Joachimsthal - Templin von DB Netz zur Abgabe durch andere Eisenbahninfrakstrukturunternehmen ausgeschrieben. Im Dezember 2016 wurde nun auch von DB Netz der Güterverkehr zwischen Joachimsthal und Milmersdorf eingestellt. Am 13.12.2017 wurde der Bahnhof Friedrichswalde aufgelöst und Weichen, sowieso Signale wurden demontiert. Die DB Netz AG verpachtete die Strecke zum 01.08.2018 an die Hanseatische Eisenbahn Gesellschaft. Am 09.12.2018 fuhr dann nach 12 Jahren der erste Personenzug wieder zwischen Joachimsthal und Templin, dies sollte zunächst erstmal für 3 Jahre im Probebetrieb durchgeführt werden. Im Dezember 2021 wurde dann der Probebetrieb nochmal um ein Jahr verlängert, aufgrund des Einbruchs der Fahrgastzahlen wegen Corona. Im Mai 2022 gab dann das brandenburgische Verkehrsministerium bekannt, dass der Probebetrieb im Dezember 2022 endet und nicht weiter fortgeführt wird. Am 11.12.2022 wurde dann schließlich der Personenverkehr, zum zweiten mal eingestellt. Am gleichen Tag verpachtete DB Netz nun die Strecke an Regio Infra Nordost und diese sperrten die Strecke erstmal bis zum 06.01.2024. Seit dem ist diese, aufgrund schlechtem Oberbauzustandes, nur noch mit maximal 10 Km/h befahrbar. Der Pachtvertrag mit Regio Infra Nordost läuft noch bis zum 31.12.2027. Sollte dieser nicht verlängert werden, fällt die Strecke ab dem 01.01.2028 wieder automatisch in den Besitz von DB Netz (heute DB InfraGo).
Bilder:
Ich wollte eigentlich auch ein Bild, vom Stellwerk in Joachimsthal machen. War auch da und hab beim Fahrdienstleiter gefragt. Dieser war sehr nett, wollte mich aber anfangs nicht mal reinlassen. Kann man ihm aber auch keinen Vorwurf machen, schließlich darf er das eigentlich auch nicht. Als ich dann erwähnte, dass ich selbst als Fahrdienstleiter arbeite, durfte ich aber doch wenigstens rein und er hat mir alles gezeigt und erklärt. Das Stellwerk ist fast genau gleich wie früher in Friedrichswalde es gibt kein Blockwerk, aber wenigstens ein Streckenblock nach Britz. Das Stellwerk ist auch ganz normale mechanische Einheitsbauform, nur halt ohne Blockwerk. Ausfahrten müssen auf Grund der Gruppenausfahrsignale, immer noch zusätzlich mündlich vom Fdl zugestimmt werden. Auf dem Streckenabschnitt bis Britz, ist auch eine Zugnummernmeldeanlage vorhanden. Auf dem Streckenabschnitt Joachimsthal- Milmersdorf, existiert weder eine Zugnummernmeldeanlage, noch ein Streckenblock.
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stellwerke.inf...
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29 окт 2024