Text: Gottfried von Neiffen
Musik: Helium Vola
Gesang, Gitarre, Einspielung und Gestaltung: Jürgen Wagner
Der mittelhochdeutsche Text:
Saelic, saelic sî diu wunne,
saelic sî des wunnebernden meien zît,
saelic sî der vogel singen,
saelic sî diu ouwe, saelic sî der walt!
Man siht bluomen manicvalt
durch daz grüene gras ûf dringen,
mêr dann ich erdenken kunne.
tanzen springen suln die jungen widerstrît.
Wol dir, wol dir, wîbes güete!
wol dir, daz du saelic iemer müezest sîn!
wol dir, dû kanst trûren swachen,
swâ diu Minne ein sendez herze hât verwunt.
dîn vil rôsevarwer munt,
sô der lieplîch wolde lachen,
sam der rôse in touwen blüete
fröide machen kan dîn spilnder ougen schîn.
Frouwe frouwe, saelic frouwe,
herzen trût, ir sît mir liep für elliu wîp:
des ich selten hân genozzen:
dâ von ich niht mêre fürbaz singen wil.
ez dûht iuch vil gar ein spil.
iuch hât dicke mîn verdrozzen:
des ich mich vil trûric schouwe.
von beslozzen ist mir fröide und iuwer lîp.
Wâfen, wâfen über die Minne!
wâfen wil ich über si schrîen iemer mê.
ich was ir dâ her gebunden:
nû lât sie mich trûreclîche von ir gân.
sie hât übel an mir getân.
sie muoz einem andern wunden
herze muot und al die sinne.
wol befunden hân ich daz si tuot sô wê
Text (in eigener Übersetzung)
Selig, selig sei die Wonne,
selig sei die freudenbringende Maienzeit,
selig sei das Singen der Vögel,
selig sei die Wiese, selig sei der Wald!
Man sieht mannigfaltig Blumen
aus dem grünen Gras hervorsprießen,
mehr als ich mir ausdenken könnte.
Tanzen, springen sollen die Jungen im Wettstreit!
Wohl Dir, wohl dir, Güte einer Frau!
Wohl dir, du sollst für immer selig sein!
Wohl dir, du kannst Traurigkeit lindern,
wo immer die Liebe ein sehnendes Herz verwundet hat
Dein so rosenfarbener Mund,
würde der liebevoll lächeln,
wie die Rose im Tau aufblüht:
ebenso erfreut der Glanz deiner leuchtenden Augen
Hohe Frau, Hohe Frau, selige Frau,
Traute Liebste, ihr seid mir lieb von allen Frauen,
was ich selten genießen konnte,
wovon ich nicht weiter singen will
Es dünkt euch wohl ein Spiel zu sein
Euch hat meiner sehr verdrossen,
so dass ich mich sehr traurig wiederfinde.
Weggeschlossen ist mir die Freude und eure Gestalt.
Wehe, wehe über die Minne!
Wehe will rufen ich über sie, schreien alle Zeit
Bisher war ich an sie gebunden,
nun lässt sie mich traurig von ihr geh’n
Sie hat Übles mir getan
Sie soll einem anderen
Herz, Gemüt und alle Sinne verwunden.
Ich habe erkannt, dass sie so sehr weh tut
2 мар 2018