Es sollte zusammen mit den Herstellern ein ordentliches Recycling System entwickelt werden sodass man den Rohstoff auch gut nutzen kann. Eine möglichkeit um Altreifen besser aus dem Schwarzmarkt zu holen wäre ein Pfandsystem
Wahnsinn, wie lange die Lösung des Problems dauern soll (mehrere Jahre!!!) und wie sich mal wieder keiner schuldig fühlt… danke für diese umfassenden Recherchen 👍
*Vernünftige zertifizierte Entsorger* werden aus einem Bundestopf bezahlt, den am Ende die Autofahrer beim Autokauf als Gebühr/Zusatzsteuer auferlegt bekommen, gestaffelt nach „Umweltbewertung“ (Feinstaub/Verbrauch pro km) des Autos oder bei e-Autos eben entsprechend andere Faktoren (z.B. wie ökologisch positiv arbeitet das Werk wo das Auto herkommt)
Runderneuerte Reifen kenne ich noch - waren in der DDR durchaus üblich, da Kautschuk ein teurer Importrohstoff war. Was mich wundert - warum gibt es nicht einen Rücknahmezwang für die Hersteller?
Was mich interessieren würde: Wenn die Zementwerke alte Reifen zur Energiegewinnung verbrennen, entsteht dabei dann kein giftiger Rauch? Also ist das wirklich ein "Entsorgungs-Verfahren", das umweltfreundlich ist und es verdient "zertifiziert" zu sein? Könnt ihr dazu noch etwas sagen?
Das Zertifikat bezieht sich eher darauf, dass man nachverfolgen kann, wo die Altreifen landen. Es sagt aber nichts über die Umweltfreundlichkeit des Verfahrens aus. Es gibt jedenfalls umweltfreundlichere Methoden als die Verbrennung. Zum Beispiel die Runderneuerung der Reifen.
@@vollbild Um fair zur Zementindustrie zu sein, ist beim Hochtemperatur-Co-Processing von Altreifen in der Zementindustrie der Anteil an stofflichem Recycling immerhin 25% (Stahl und anorganische Bestandteile gehen in den Zement) und nur 75% sind Verbrennung. Wirklich zirkulär ist dies nicht, da nur einmal recycelt werden kann und der Altreifen das Ökosystem der Reifenproduktion verlässt. Zum giftigen Rauch: Die Schwefelanteile im Reifen produzieren bei Verbrennung Schwefeloxide, die mit einer Rauchgaswäsche aus dem Abgasen gereinigt werden, um Deutsche Emissionswerte einzuhalten, ähnlich wie das in Kohlekraftwerken und Müllverbrennungsanlagen gehandhabt wird.
Muss mir noch Euren Beitrag anschauen! Ich finde toll, daß auf einmal Reifenrecycling in aller Munde ist 😉 Als Berater von Reifenfirmen und Reifenrecyclingfirmen spezialisiere ich mich auf das Reifen-zu-Reifen Recycling. Es gibt hier viele Initiativen, die mich begeistern, die erwähnenswert sind und die einen ehrlichen Beitrag zur Nachhaltigkeit bieten. Leider gibt es im Recycling besonders viele "waste-to-wealth" Cowboys die das schnelle Geld wittern. Gut daß dieses in Mainstream und sozialen Medien aufgegriffen wird! 👏
Das wäre eine Idee! Was hältst du von dem Vorschlag von Frau Guth am Ende des Films bei 23:55 , dass nur zertifizierte Entsorger alte Reifen entsorgen dürfen?
Super Recherche! Leider ist das Thema in der breiten Öffentlichkeit noch nicht angekommen. Eine Lösung, um der Problematik der Altreifen entgegenzuwirken, ist außerdem die Reparatur der Reifen. In den meisten Fällen ist es bei einer Beschädigung des Reifens möglich, diesen wieder sicher und rechtskonform durch einen Fachmann instandzusetzen. Leider zeigt die Erfahrung, dass Autohäuser und Reifenhändler dazu angehalten sind, den Kunden neue Reifen zu verkaufen bzw. keine Reparatur anzubieten. Eine Reparatur ist in diesen Fällen oft technisch möglich, der Verkauf eines Neureifens bietet aber höhere Margen.
Danke! Wir geben unser bestes, dass unser Video eine noch breitere Öffentlichkeit findet! Sehr interessanter Vorschlag! Wir würden vermuten, dass das schon hier und da genau so passiert. Vielleicht jedoch noch viel zu wenig?
Continetal, Michelin und Goodyear sind Aktiengesellschaften. Auf deren Hauptversammlungen können Aktionäre auch unbequeme Fragen stellen. Vielleicht wäre das eine Möglichkeit für ein follow-up im nächsten Frühjahr.
Ein gesetzlich verpflichtendes Pfand-System (25€/Reifen), damit die Reifen an den richtigen Orten abgegeben werden und zusätzlich sollte die zertifizierte Entsorgung schon eingepreist sein damit diese direkt durch den Kauf des Reifens finanziert werden, wodurch sie somit einer zukünftigen Kreislaufwirtschaft ideale Bedingungen bereiten.
@@vollbild Leider lässt sich ein solches abgabenbasiertes System wohl mangels rechtlicher Grundlage in Deutschland nicht umsetzen. Ob die Alternative - die Entsorgung den Herstellern zu übertragen* - im Lichte deiner Erkenntnisse der richtige Weg ist? Verstörend fand ich das Statement "Goodyear setzt sich [...] für die Wiederverwendung von Altreifen auf neuen Märkten ein." Ging das bei Goodyear nicht durch die Rechtsabteilung oder war das wirklich so gemeint? "Wiederverwendung" ist lt. §3 KrWG Abs. 21: "Jedes Verfahren, bei dem Erzeugnisse oder Bestandteile, die keine Abfälle sind, wieder für denselben Zweck verwendet werden, für den sie ursprünglich bestimmt waren." Dies umfasst dann also "weiter fahren" oder "Runderneuerung". Was sind "neue Märkte" - wenn doch "weiter fahren" und "Runderneuerung" potentiell dieselben Märkte sind? Also sollen die Reifen - in anderen Ländern (Märkten) - runderneuert oder weiter verwendet werden? Ist das die Unternehmensphilosopie? Eins muss man aber positiv herausheben: es war im Unterschied zu den anderen Statements zumindest eine inhaltlich substantielle Aussage, wenn auch eine ambiguitive ;) Und gibt es denn jetzt besonders viel (Pkw-)Runderneuerung international? Oder will Goodyear sagen, dass Reifen, die überwiegend aus Gründen wie Profiltiefe oder Alter in Deutschland nicht mehr genutzt werden können oder nicht mehr sicher sind, in anderen Ländern noch weiterverwendet werden sollen? * Die meisten europäischen Länder haben eine solche erweiterte Herstellerverantwortung...wie siehts dort wohl aus? Sind die Halden hier vielleicht einfach nur viel weiter weg, dafür aber auch viel größer? Und verwenden die dann vielleicht beim "Markt"übertritt die alten Reifen weiter, um die Altreifen dort hin zu fahren? Wäre das dann schon nachhaltig in der Philosophie von GY? Fragen über Fragen...
Im Saarland gibt es eine Firma , die eine Komplettlösung für das Problem anbietet. Altreifen Recycling. Die stellen sogar wieder Öl aus den Reifen her. Das 1. Werk steht, mehrere sind in Planunung.
24:52 "Verläßliche Daten zur Illegalen (Reifen-) Entsorgung lägen aber nicht vor." Wieviel % der ~600 tausend Jahrestonnen an Altreifen in Deutschland werden illegal entsorgt? Gibt es eine Abschätzung?
Wenn es sich bei dem Brandort um Weißenfels handelt, ist es traurig zu sehen, dass die ganze Zeit nichts passiert ist. Hier könnte man mal, und das berechtigt, Druck auf die Politik machen.
2:05 - Naja, komm…. aber was das Problem mit illegalen Müllhandel war schon bekannt vor diesem Video, Fragt mal die Kollegen vom WDR mit ihrer ARD Doku „Die Recyclinglüge“
Wer sich ab und zu mit dem Thema Müllentsorgung und Recycling beschäftigt, kann über diese Ergenisse nicht geschockt sein. Das ist ein Thema, bei dem der Bürger tatsächlich schlicht auf den Arm genommen wird.
@@felixl.6564 Da hast Du Recht. Dennoch bin ich beim Thema Entsorgung inzwischen desillusioniert. Man kann es nicht richtig machen. Insofern werde ich demnächst nur noch Papier, Glas und Sondermüll trennen. Thermische Verwertung lasse ich mir gerne etwas kosten. Ist mir lieber, als wenn meine Abfälle in die sogenannte 3. Welt verschifft werden, um woanders der Umwelt Schaden zuzufügen. Aber zurück zu Dir: ja. Allem voran geht die Vermeidung. Man darf nur den Leuten nicht glauben die behaupten, plastikfrei sei auch nicht teurer. Das finde ich eigentlich am Frustrierendsten: ich kann mich nur noch als Selbstversorger ökologisch verhalten. Ich mache 5 Kreuze wenn mal jemand einen Weg findet, wie man mit Umweltschutz richtig Kohle verdienen kann. Ohne dieses Initial lassen sich Industrie und Politik ja nicht bewegen.
Na , hoffentlich haben die Reifenhersteller mehr Erfolg bei der Umsetzung ihrer Umwelt-Ziele als die Kunststoffindustrie. Da wurde der gleiche Spruch längst als Lüge enttarnt.
Solange sowas stattfindet sollte von co2 Steuer nicht mal die Rede sein . ! Wir wissen dass es immer um 💰 geht aber wir haben kein Verständnis wenn es n unser eigenes hart verdientes 💰 geht . . .
Früher wurden viele alte Reifen runderneuert. Damit sollte man dann eine gewisse Geschwindigkeit nicht überschreiten. Ich kann mich noch an 160km/h erinnern. Heute fahren alle Autos schneller und dann kauft die niemand.
@@vollbild Prinzipiell zwei Punkte: 1. Es ist nichts Neues, daß die Autobranche und alles, was damit zu tun hat (also auch die Entsorgung) von dubiosen Leuten beherrscht wird, die uns ständig Karten ans Auto stecken. Diese Leute und ihre Praktiken muß man nun nicht als Tragpfeiler der Entsorgung darstellen. 2. "Offizielle Entsorgung": es ist seit Jahr(zehnten) ein eingespieltes System, daß Kunststoffabfälle (also auch Reifen) selbstverständlich verbrannt ("thermisch verwertet") werden. Und die Entsorger verdienen genauso selbstverständlich damit *viel* Geld - insbesondere in Zeiten hoher Ölpreise - sonst würden sie's nicht machen, denn sie sind Wirtschaftsunternehmen. Also bitte etwas mehr Recherche und weniger RTL2-Niveau.