Implantate benötigen Zeit zum einheilen. Der Weg zum Zahnersatz auf Implantaten erfolgt in mehreren Schritten. Rauchen ist tabu.
Implantate sind künstliche Zahnwurzeln. Zahnärzte setzen sie mit einer Operation in den Kieferknochen ein. Sowohl einzelne als auch mehrere fehlende Zähne kann der Zahnarzt mithilfe von Implantaten ersetzen. Auf ihnen kann er Kronen, Brücken oder große Prothesen befestigen.
Zahnimplantate - Vorteile:
- Herausnehmbarer Zahnersatz kann durch Implantate manchmal vermieden oder besser im Mund fixiert werden.
- Gesunde Nachbarzähne bleiben unberührt.
- Implantate unterscheiden sich kaum von natürlichen Zähnen.
- Sie sind belastbar wie ein natürlicher Zahn.
- Das Implantat überträgt den Kaudruck direkt auf den Kieferknochen.
- Implantate vermeiden Knochenschwund.
Zahnimplantate - Voraussetzungen:
- Implantate eignen sich, wenn die Nachbarzähne gesund sind.
- Zähne, Zahnfleisch und Kiefer sollten entzündungsfrei sein.
- Nachbarwurzeln dürfen nicht zu dicht liegen.
- Es muss genügend Kieferknochen vorhanden sein.
- Der Patient sollte keine schwere Allgemeinerkrankung haben.
- Bei Rauchern sind Misserfolge häufiger als bei Nichtrauchern. Denn Rauchen schädigt das Gewebe. - Die Folge: Das Implantat kann nicht richtig einwachsen.
Zahnimplantate - so wichtig ist Kieferknochen:
Zum Zeitpunkt einer Implantation sollte das Knochenwachstum abgeschlossen sein. Davon kann man in der Regel ab einem Alter von 18 Jahren ausgehen.
Auch bei erwachsenen Patienten ist der Zustand des Kieferknochens entscheidend, ob ein Implantat erfolgreich gesetzt werden kann. Fehlt ausreichender Knochen, so muss über gezielte Techniken zum Knochenaufbau (Augmentation) nachgedacht werden. Bei kleineren Defiziten kommen dabei Knochenspäne oder Gewebe aus dem benachbarten Kieferknochen, zum Beispiel aus den hinteren Abschnitten des Ober- und Unterkiefers, zum Einsatz. Bei sehr großen Knochendefekten können Verpflanzungen etwa aus dem Beckenkammknochen nötig sein. Diese erfolgen unter Vollnarkose und erfordern einen stationären Aufenthalt. Der transplantierte Knochen muss zunächst für mehrere Monate einheilen, bevor sich Implantate einsetzen lassen.
Zahnimplantate - so setzt der Zahnarzt sie ein:
Die Behandlung beginnt mit einer örtlichen Betäubung. Der Zahnarzt bohrt ein Loch in den Kieferknochen und schraubt das Implantat ein. Die Mundschleimhaut wird in zahlreichen Fällen wieder zugenäht, damit das Implantat einheilen kann. Danach muss das Implantat bis zu drei Monate einheilen.
Danach legt der Zahnarzt das Implantat frei und schraubt eine Einheilkappe oder Gingivaformer ein. Das Zahnfleisch umschließt diese in wenigen Tagen. Dieser Schritt kann entfallen, wenn die Einheilkappe auch schon zu Beginn eingesetzt wird (offene Einheilung).
Um einen Abdruck nehmen zu können, ersetzt der Zahnarzt die Einheilkappe im Anschluss für kurze Zeit mit einem Abformpfosten. Anhand des Abdrucks wählt der Zahntechniker den passenden Implantatpfosten aus. Dann fertigt er den Zahnersatz - Krone, Brücke oder Prothese - individuell für den Patienten an. Der Zahnarzt schraubt den Aufbau in das Implantat und befestigt die künstliche Zahnkrone darauf.
Zahnimplantate - so heilen sie ein:
Beste Voraussetzung für eine erfolgreiche Implantation ist eine gesunde Mundhöhle. Dafür muss der Zahnarzt erkrankte Zähne oder eine Entzündung des Zahnhalteapparats (Parodontitis) vor dem Setzen des Implantats erfolgreich behandelt haben. Damit die Einheilung des Implantats ohne Komplikationen gelingt, muss der Patient auf eine gute Mundhygiene achten.
Die Einheilung kann aber auch durch eine zu frühe oder unerwartete Belastung beeinträchtigt sein. Dies kann beispielsweise beim unbewussten Knirschen oder Pressen der Zähne (Bruxismus) der Fall sein.
Weitere Risikofaktoren, welche die Einheilung von Implantaten stören können, sind Allgemeinerkrankungen wie z.B. ein schlecht eingestellter Diabetes. Liegen Allgemeinerkrankungen vor, sollte daher eine enge Abstimmung mit dem Hausarzt erfolgen.
Mehr Infos:
www.prodente.de
proDente.e.V
15 сен 2024