Genua ist eine Hafenstadt in Italien. In Genua kommen Zehntausende von afrikanischen Migranten an, und die Stadt und ihre Bewohner sind von dieser Flut an Menschen überfordert. Administrativ sitzen die Migranten in Genua fest, und die Einheimischen müssen mit den Migranten, der Kriminalität und der Veränderung der Kultur Genuas leben, die in der emblematischen Straße Via di Pré deutlich sichtbar wird.
In der ersten Folge der VPRO-Reiseserie Via Genua führt uns Ilja Leonard Pfeijffer durch die italienische Hafenstadt Genua. Er spricht mit Bewohnern über ihre sich verändernde Stadt und ist auf der Suche nach Geschichten über Migration.
In dieser ersten Folge benennt Ilja die Probleme: In der Nachbarschaft leben viele arbeitslose afrikanische Migranten, und viele Migranten haben keine Aufenthaltsgenehmigung. Um eine Aufenthaltserlaubnis zu bekommen, brauchen sie einen Arbeitsvertrag. Aber es gibt keine Jobs für Migranten. Aus diesem Grund wurde die Via di Prè zu einer kriminellen Straße, in der man Blickkontakt vermeidet und einfach weitergeht. Selbst Einheimische wollen nicht mehr auf die Via di Pré gehen.
Der neue Polizeichef, Sergia Bracco, erhöhte die Zahl der Patrouillen im Zentrum Genuas. Grund dafür waren die Beschwerden der Anwohner und Ladenbesitzer, die Terroranschläge in anderen europäischen Städten und die verschiedenen fingierten Bombenanschläge in der Stadt. Regelmäßige Militär- und Polizeipatrouillen durchstreifen die Stadt.
Jeden Tag kommen neue Afrikaner in Genua an, auf der Suche nach Arbeit, die es nicht wirklich zu geben scheint. Zurzeit sind es vor allem junge Männer aus Westafrika. In Lampedusa und den Aufnahmezentren auf Sizilien werden sie auf die italienischen Gemeinden verteilt. In Genua sind derzeit über 3000 Asylbewerber registriert. Im letzten Dezembermonat kamen täglich mehrere Zehntausend. Während der Wintersaison gibt es an den süditalienischen Küsten weniger Ankünfte, aber die Aussichten sind, dass 2017 ein weiteres Rekordjahr sein wird.
Das zeigt, wie sich Italien in den letzten Jahrzehnten auf den Flügeln der Migration verändert hat. Die Italiener tauschten ihre Salami, ihren Käse und ihr Gemüse und Obst gegen senegalesische Fischrestaurants, nigerianische Friseure und marokkanische Kebab-Läden. In den nächtlichen Stunden lassen sich die Italiener in diesem Stadtteil an einer Hand abzählen.
In der VPRO-Reiseserie Via Genua spricht der Autor Ilja Leonard Pfeijffer mit den bunten Bewohnern seiner Heimatstadt, der italienischen Hafenstadt Genua. Pfeiffer zeigt, wie sich Italien mit all den Neuankömmlingen politisch, gesellschaftlich und wirtschaftlich verändert.
Regie: Hans Pool
Präsentiert von: Ilja Leonard Pfeijffer
Januar 2017
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24 авг 2024
