Streckenflug Kössen-Lofer-Going (07_2017) 

Genau wegen solchen positiven Kommentaren habe ich mich doch noch dazu durchgerungen, dieses bislang gesperrte Video nun in einer abgeänderten Version zu veröffentlichen. Es soll Gelegenheitsflieger zum Nach- oder sogar Bessermachen animieren.

Gerne, obwohl die Entscheidung, an die Kante bei Ellmau zu fliegen, nicht die Beste war. Jetzt weiß ich, dass dort meistens eine ausgeprägte Lee-Zone herrscht. Also aufpassen.

...was ja dann auch zum Dazulernen zählt.. ;-))

Danke für den Zuspruch. Als erfahrener Gelegenheits- und Genussflieger würde ich mir nie einen C-Schirm zulegen. Außerdem haben die heutigen B-Schirme genug Performance für schöne Streckenflüge. Deshalb setze ich lieber auf Sicherheit, denn das garantierte mir bislang ein angstfreies Fliegen in jeder Situation. 100% Sicherheit wird es aber nie geben. Es bleibt eine Risikosportart und jeder grobe Fehler kann dein Letzter sein. Aber darin liegt natürlich auch der Reiz, der dir das nötige Adrenalin beschafft.

Danke für das Mitgefühl. Schmunzel. Klar hätte ich mich auch gefreut, wenn der Flugplan aufgegangen wäre. Eine Außenlandung ist immer blöd, wenn man kein Rückhol-Shuttle hat, dafür aber ein nicht weniger spannendes Abenteuer. Das böse Lee kenne ich jetzt. Dort werde ich sicherlich nicht mehr absaufen.

Für einige aus dem DHV Forum vermutlich schon. Weißt du, wenn schon der Wortlaut der Paragraphen aufgelistet wird, gegen die du angeblich verstoßen haben sollst und mögliche Strafhöhen genannt werden, dann sperre ich einfach das Video und die Diskussion ist zu Ende. Ich hatte da einfach keinen Bock auf eine weitere Eigendynamik in den Social Medias.

@@Textilflieger , tja, Deutschland eben...

Hallo Ameranger, danke für deinen Kommentar. Den Talsprung zum Fellhorn bin ich auch zum aller ersten Mal geflogen. Durch den Windversatz konnte ich noch weit hinter dem Unterberghorn die Thermik nutzen. Und durch den Rückenwind war meine Gleitzahl so gut, dass ich nur sparsam mit dem Beschleuniger umgehen musste. Das änderte sich schlagartig als ich westlich vom Fellhorn in starkes Sinken geriet. Da habe ich den Beschleuniger bis zum Anschlag getreten, aber in direkter Hangnähe wieder rausgenommen. Im Nachhinein wäre es vielleicht besser gewesen, direkt das Fellhorn anzusteuern. Aber ich wollte so schnell wie möglich auf die Südseite kommen. Zur Südseite des Kaisers: Nach meiner Erfahrung spielt der Höhenwind eine untergeordnete Rolle, wenn du tief hinter einem markanten Massiv fliegst. Auf der Nordseite hätte ich wohl eher einen kanalisierten West- und Gegenwind angetroffen. Diesen Flug hatte ich so gründlich geplant wie noch nie. Ich habe mir vergleichbare Flugrouten aus dem XC-Contest angeschaut und potentielle Thermikquellen im Internet recherchiert. Und da ist die Südseite des Kaisers eigentlich ziemlich vielversprechend. Ich war sogar 2 Tage vor dem Flug oberhalb von Ellmau unterhalb der markanten Felsformation wandern, um Wind und potentielle Notlandeplätze im Hochmoor auszukundschaften. Und einen Tag zuvor bin ich mit dem eBike einmal um das Unterberghorn gefahren, um bei Kirchberg einen Landeplatz und Bushaltestelle zu finden. Außerdem wollte ich unbedingt an der Gruttenhütte vorbeifliegen. Das hätte auch alles sicherlich 1-2 Stunden früher funktioniert. Aber ich bin in eine Abschattung geraten, aus der es kurze Zeit später schon geregnet hat. Und obwohl ich schon höher als erwartet am Kaiser angekommen war, hätten mir wohl auch weitere 100 Höhenmeter zu diesem Zeitpunkt nicht mehr geholfen. Für ein echtes Lee hätte ich mehr Turbulenzen haben müssen. Ich befand mich unerwartet schon im Talwindsystem und hatte kontinuierliches Sinken. Und da talwärts ein großes Waldgebiet überquert werden muss, habe ich für mich entschieden, den Weiterflug abzubrechen, um mich über das Moor und den Wald hinwegzuretten. Da stand ich dann wieder komplett im Beschleuniger. Und obwohl der Flugplan nicht aufgegangen ist, hatte ich riesigen Spaß und habe wieder wertvolle Erfahrungen sammeln können. Und darum geht es doch eigentlich.

Hallo Textilflieger, Danke für deine ausführliche Antwort, genau so was ausführliches hilft ungemein weiter !!!! - Danke Das macht alles Sinn, mit dem was man sieht. Der Flug zum Fellhorn ist insoweit für mich fast nachvollziehbar gewesen, aber wie stark der Wind war lässt sich passiv halt sehr schlecht beurteilen..... Das mit der Kaiser - Südseite macht auch Sinn, ich bin da viel Bergsteigerisch unterwegs und Südseitig geht es sehr gut wenngleich im Sommer zur Mittagszeit eher für mich noch zu starke Thermik vorherrschen wird. Der Herbst ist da deutlicher besser für den Einstieg.... Das da kein Lee mehr herrscht hatte ich nach dem Schreiben meiner Antwort auch schon etwas bedacht aber das wollte ich schon wissen was denn genau im Flug vorgefallen ist. Vg Ameranger

Ja, auf der Talwindkarte von Viento ist dieses Lee auch klar markiert. Aber auch am Fellhorn ist ein Lee eingezeichnet, und dort hatte ich zweimal einen besten Bart von der Kante bis auf über 3000m. Hätte ich die Talwindkarte schon früher gehabt, wäre ich da wohl nie reingeflogen. So hatte ich halt einmal Glück und einmal Pech. Bin im Juli wieder in Kössen. Vielleicht bezwinge ich den Kaiser dieses Mal ;-)

Das Fellhorn ist ja auch um einiges höher und hat diese schöne Südrinne, in welcher sich die Thermik sammeln kann. Vielleicht sieht man sich ja dann im Juli. :-)

Hallo Claudio, danke für deinen Kommentar. Leider hast du wohl die Videos verwechselt. Hier gibt es keine Szene mit Verfolgercam. Aber du meinst wohl mein anderes Video, mit dem Flug über den Walchsee. Da hast du gut aufgepasst. Da habe ich etwas gemogelt, denn diese Landeszene ist von einem Vortagsflug. Generell hat die verwendete Cam Bluetooth zum Ein- und Ausschalten. Habe ich aber nicht verwendet. Die Aufhängung der Cam habe ich über eine Umlenkrolle an der Segelhinterkante realisiert. D.h. ich konnte die Cam bei Start in meinem Cockpit aufbewahren und erst beim Flug in die richtige Position ziehen. So wollte ich die Cam bei Bedarf auch wieder runterlassen und einfangen um Strom zu sparen. Leider funktionierte dies aus unbekannten Gründen nicht. Ich konnte die Cam lediglich hochziehen. Also lief die Cam während des gesamten Flug. Ich weiß nicht mehr, wie lange das war. Wahrscheinlich eine knappe Stunde. Vermutlich ohne WLAN. Auch ich war überrascht, dass der Akku so lange durchgehalten hat. Jedenfalls ist die Lösung mit der Umlenkrolle Mist. Ich werde mir vielleicht nächstes Jahr eine andere Lösung zum Einfangen der Cam überlegen. Denn bei Streckenflügen ist mir der Dauereinsatz einer Verfolgercam zu riskant.

Hallo Nick, das hast du sehr gut analysiert. Meine Landeeinteilung war ja auch eigentlich für die große Wiese hinter den Häusern ausgelegt. Ich hatte mich dann spontan umentschieden, als ich gesehen habe, dass a) alle Zugänge zur Straße durch Zäune versperrt waren und ich einen großen Umweg hätte gehen müssen, und b) die Position für den Landeanflug für die kleinere Wiese absolut passt. Ich hätte das aber wohl nicht mit einem Schirm gemacht, den ich noch nicht so oft geflogen bin. Ja, die letzte Kurve ist dann etwas "sportlich" geworden. Aber das Ausflaren und die Landung waren dann kein Problem. Aber ich gebe dir Recht: Die große Wiese wäre bestimmt die sicherere Option gewesen.

Textilflieger Danke für deine Antwort. Ich selbst bin noch nie Strecke geflogen und Videos wie deine sind wirklich sehr lehrhaft, um sich mental auf Streckenflüge vorzubereiten. Vor der Landung pausiere ich ein Video sehr gerne und überlege mir wo ich landen würden, Plan A und Plan B. Mache weiter mit deinen tollen Videos. Beste Grüße, Nick