Technisch eine Meisterleistung. Gratulation dazu. Praxistauglichkeit als Wohnmobil ? Enge Gassen, Altstädte, Wege abseits der geteerten Straßen, also überall da wo das Wohnmobil fahren anfängt richtig Spaß zu machen, ist die Bewegungsfähigkeit erschwert oder sogar unmöglich. Diese Unmöglichkeiten im normalen Leben haben auch alle anderen Fahrzeuge dieser Größe und das fängt schon auf dem Parkplatz vor dem Lebensmittelgeschäft an. An diesem Fahrzeug kann man aber noch weit mehr lernen, was man leider in dieser Kurzversion des Videos nicht sieht. Die schnellstmögliche Begehung der Womo-Kabine dauert circa 2x 6 Minuten Hubdach fahren + 2x 1 Minute Treppe fahren = circa 14 Minuten. 14 Minuten für kurz mal auf die eigene Toilette gehen, für kurz mal den Einkauf in den Kühlschrank stellen, für kurz mal ein bisschen auf der Couch ausruhen, für kurz mal „Schatz ich habe den Reiseführer im Bett vergessen“, für den kurzen Blick ob der Herd aus ist. Kurz mal schnell ins Womo gehen dauert für dieses Womo jedesmal 14 Minuten. Wie oft geht man an einem durchschnittlichen Reisetag mal kurz in den Womo-Aufbau? Einmal zum tanken, einmal zum einkaufen, einmal auf die Toilette, einmal zur Mittagspause, einmal zum Geld holen, einmal um Getränke zu holen, einmal um Getränke aufzufüllen, einmal zum Naseputzen, einmal zum ausruhen, einmal zum Essen kochen, einmal zum Schuhe wechseln, nochmal auf die Toilette, einmal zum schlafen gehen. Das war es aber auch schon. Alleine jedenfalls. Gezählt sind das 13x 14 Minuten = 182 Minuten = 3 Stunden 2 Minuten für Kabine hoch, Treppe raus, Kabine runter, Treppe wieder rein. Mit Familie wird das noch öfter sein. Ist das übertrieben? Dann zähle mal einen Reisetag lang die Häufigkeit der Begehung der Wohnkabine. Bei einem technischen Ausfall des Stromnetzes oder der Technik kommt man bei geschlossenem Dach nicht einfach in den Aufbau. Vielleicht über die Dachluken? Aber was macht man drinne. Sitzen geht. Toilette geht nicht. Falls sich jemand tatsächlich mal bei geschlossenen Dach im Aufbau aufhält, dann ist das eine Falle mit mindestens 6 Minuten Öffnungszeit, wenn der Strom funktioniert. Ohne Strom ist der Ausstieg vielleicht über das Dach möglich? Es gibt einfacher zu bedienende Sonnensegel, aber das spielt bei der sonstigen Menge an komplizierter und für eine Reise unnötiger Technik auch keine Rolle mehr. Wer einige Zeit im Womo unterwegs war, freut sich über alles, was keinen Strom braucht, mit einfachen Mitteln genutzt, in Stand gehalten und selbst repariert werden kann. Am einfachsten sind die Dinge, die nicht eingebaut wurden, so können diese auch nicht kaputt gehen, „Lieber haben als brauchen“ kann durchaus Sinn ergeben. Es gibt aber auch den technischen Overkill. Was definitiv auf Reisen gebraucht wird, ist die Nutzbarkeit der wichtigsten Funktionen bei Stromausfall: aufsperren und reingehen, sitzen, schlafen, Toilette nutzen, Essen zubereiten, rausgehen und zusperren. Besonders wichtig ist das auf Allradtouren fernab der Zivilisation. In Foren gibt es Berichte, dass Menschen in den Kofferraum krabbeln und der Wind die Kofferraumklappe zugeschlagen hat - ohne Öffnungsmöglichkeit von Innen. Wenn man von den möglichen Super-GAUs ausgeht, dann fallen einige Spielereien automatisch weg. Für längere Zeit unterwegs sein gilt die Regel, weniger unnötige Technik ist mehr Freude und Freiheit. Als Präsentationsfahrzeug für die Leistungsfähigkeit einer Firma ist der Ausbau hervorragend geeignet. Ebenso als Schulungsobjekt für eine technische Universität. Für den täglichen Gebrauch erscheint mir das Womo völlig untauglich. Deshalb landen solche technischen Ungetüme oftmals früher oder später als Immobilie auf einen Dauer(ab)stellplatz. Oder in diesem Fall könnte auch ein Technisches Museum der passende Ort sein. Das ist natürlich nur meine persönliche Meinung nach 22 Jahren Womo-Reise-Leben. Es dürfte aber bereits eine Reise-Saison ausreichen um auf ähnliche Erkenntnisse zu kommen. Viele erfolgreiche Präsentationen mit vielen Bewunderern der Technik und hoffentlich auch schöne Reisen im Super-Hightech Womo wünscht Felix von Unterwegs
@@uwechristoph5627 Wenn jemand Erfahrung mit Wohnmobilen hat, dann wird er solche reißerischen Informationen über Die Größten, Die Längsten, Die Besten selbst in der Praxistauglichkeit einschätzen können. Wenn jemand sich aber neu für Wohnmobile interessiert, dann könnten solche Informationen praxisuntaugliche Wünsche wecken. Deshalb macht es Sinn, diese Superlative in ihrer Praxistauglich in den konkret nachvollziehbaren Punkten zu relativieren.
Das wurde alles in der ursprünglichen über 60 Minuten langen Präsentation des Fahrzeuges erklärt. Diese Präsentation ist aber nicht mehr auf RU-vid auffindbar.
Du hättest lieber den Sprinter zeigen sollen, diese Blechdose braucht doch kein Mensch, Schlafzimmer ohne Fenster und garantiert alle Augenblicke Probleme mit der Elektronik, neeee nixxx für mich 👹🦧🤭🤗🥶