Ja, leider! Schellackplatten bestehen zu 70-80% aus Gesteinsmehl und Füllstoffen und wenn man einen noch so harten Nagel nimmt und mit 78 km/h ca 20 Meter über eine Betonpiste zieht, ist der auch stumpf.. 😂👍🏻 Nein, ernsthaft: die Nadel ist dann an einer Stelle abgeschliffen und beginnt dann, die Platte geradezu „abzuhobeln“ und zu beschädigen. Selbst sogenannte Dauernadeln haben sich nicht bewährt, da der Abrieb zu groß ist. Die Nadel soll nur in der Mitte der Rille laufen, nach bereits einer, spätestens nach zwei Plattenseiten ist sie aber so breit gehobelt, dass sie die Ränder der Rille beschädigt. 😉👍🏻 Und sie kosten ja nicht soviel… 😉
Cooles Video. Aber das mit dem Tracking error hat jedes Grammophon aus der Zeit. Erst ab Anfang der 20er Jahre wurde herausgefunden, das z.b. ein schlangenförmiger Tonarm schonender für die Platten ist. Also vor den 20er Jahren war das ganz normal
Du hättest noch beim Indischen Gerät darauf hinweisen können, dass die Schalldose vor der Mitte des Plattentellers durchläuft.. Das ist natürlich sehr schlecht. Ich hab bei etlichen dieser Geräte diesen Fehler korrigiert, inklusive der anderen Fehler, welche du erwähnst. Die indische "Trichtergrammophon-Produktion" ist jetzt quasi zu Ende, da die Koffergrammophone ausgegangen sind. Und zudem sind diese "Dekorgeräte" heute kaum mehr gefragt. Die indischen Alu-Schalldosen sind so verkehrt gebaut, dass dieselben unbrauchbar sind.
Genau! Allerdings läuft die Schalldose auch nicht gewollt von der Mitte durch: der Tonarm ist bei den indischen Geräten total verkehrt montiert und verdreht, die Schalldose im falschen Winkel und in der falschen Richtung angesetzt. Also man hätte noch viel mehr erzählen können, da hast Du Recht… 🤓👍🏻
Die Produktion ist leider ganz und gar nicht zu Ende - nun ist aber alles neu und miserabel hergestellt! ru-vid.com/video/%D0%B2%D0%B8%D0%B4%D0%B5%D0%BE-cWqcnx9vY7U.html Das hier ist ein recht aktuelles Video aus Indien inkl dort üblicher Kinderarbeit
Gibt es auch die Möglichkeit so ein Billig-Trichtergrammophon so umzubauen, dass es dennoch die Platten vernünftig abspielen kann? Und wie würde man da am besten vorgehen? Ich habe mir leider unwissentlich so einen Indischen Nachbau gekauft, auch nicht für so viel Geld. Dazu gab es auch noch Einige Platten, aber die traue ich mich nicht abzuspielen, denn ich möchte gerne das diese ganz bleiben... aber hören möchte ich sie natürlich auch.
Das wäre ein geradezu unsinniges Unterfangen, denn man müsste jedes einzelne Teil austauschen, bis auf den Holzkasten: - Man müsste die Auflagehöhe des Tonarms im Vergleich zur Platte neu berechnen, - Den Winkel neu berechnen, in welchem die Nadel auf die Platte aufsetzt, - Den Tonarm müsste man aus einem völlig anderen Material herstellen, man müsste also Metall gießen und schmieden - Der Motor muss im Vergleich zum Plattenteller eine neue Aufhängung bekommen - Das Drehmoment des Motors im Vergleich zum Tracking Error des Tonarms müsste komplett neu berechnet wird werden… Also kurzum: es ist so als wolle man ein Skateboard zu einer Weltraumrakete umbauen und hätte nach viel, viel Arbeit und Geld immer noch nicht die Garantie, dass es funktioniert. Bei modernen Plattenspielern ist das Tonarmgewicht auf das Zehntelgramm genau berechnet und ein „Deko-Grammophon ist einfach nicht gebaut, um Platten abzuspielen, es ist eben nur Deko zum hinstellen. Mit so einem Ding kann man Platten spielen aber sie werden dadurch zerstört, da der Tonarm durch falschen Winkel und Gewicht die Platten ausfräst und die Rillen platt schleift wie ein Nagel. Ich habe es ausprobiert: bereits einmaliges Abspielen beschädigt die Platte und zerkratzt sie einfach bis zur Schrottreife, besonders bei neueren Schellacks ab 1945, da diese eine weichere Schellackmischung haben als die Vorkriegsmodelle. Fazit: legen Sie sich lieber ein echtes Grammophon oder einen elektrischen Plattenspieler mit 78 UpM zu und lassen sie das Dekogerät nur zum Hinstellen…. 😉
Hier kann man mal sehen, daß diese Dinger nur auf grobes Augenmaß zusammengeschustert werden. Als Dekogerät toll, zum Spielen: KEINESFALLS! 😳☝🏻 ru-vid.com/video/%D0%B2%D0%B8%D0%B4%D0%B5%D0%BE-cWqcnx9vY7U.html
@@grafhohenegg ja erstmal vielen dank für die detaillierte Erklärung. Dann wird es erstmal mein Deko gerät sein. Und da herumbasteln ist es ja wirklich nicht wert.
Gut das auch mal zu sehen. Mich als Handwerker (nur im kfz-bereich aber dennoch) schmerzt es sogar ein bisschen, dass die Geräte ziemlich lieblos zusammengeschustert werden. Eigentlich möchte man gerade bei einem Nachbau noch eher davon ausgehen, dass es um so genauer und besser produziert ist, aber gut in Indien wiederum nicht. ist denn ein "richtiges" also eins aus dem 19. Jahrhundert denn überhaupt noch bezahlbar? In deinem Video hattest du von über 1000 Euro geredet, aber das war vor 2 Jahren. Und wo sollte ich am besten eins kaufen, um sicher zu gehen das ich nicht unnötige Fahrtwege habe in denen ich dann doch leer ausgehe (denn dank dir kann ich ja jetzt ein echtes von einem Nachbau relativ gut unterscheiden).
Sorry, aber das „Original“ ist auch aus verschiedenen Einzelteilen unterschiedlicher Hersteller zusammengeschustert. Der Metallring der Trichterhalterung ist nicht original, die Schraube und Beilagscheibe am Tonkopfgelenk gehören da auch nicht hin...
Hey, der Metallring ist notwendig, da der Trichter sonst nicht mehr hält. Die Metallscheibe sorgt für besseren halt, da das Grammophon regelmäßig gespielt wird. Aber wenn es Dir nicht gefällt und Du nur Negatives zu meckern hast, schau doch die Videos einfach nicht an, hm? ☺️👍🏻 „Zusammengeschustert“
Der Metallring und die Schraube sind sicher nicht die passendsten Ersatzteile, aber lassen sich ohne Probleme sofort abnehmen wenn man die originalen Teile wie ein passendes Knie anbringt. Ansonsten ein völlig originales einfaches Lindströmgerät
