Vom Wesen und Unwesen der Depression 

Das Thema würd mich auch interessieren!

ich auch ;-)

Inzwischen habe ich das Hörbuch gehört. Vielen Dank für deine Arbeit. Es ist für mich sehr hilfreich.

Ja, most most powerful - habe ich hier auch nur superkurz erwähnt, weil die Pilze & Co. ja auch eine große Rolle im Buch spielen ....

Liebe Monika, das tut mir so leid zu hören. Als Kind selber, aber auch als Vater von drei Kindern verstehe ich (glaube ich) (jedenfalls durch die Brille meiner Erfahrungen) das Problem vielleicht sogar von beiden Seiten. Erst will dir von Herzen sagen, dass es wohl kaum etwas Schmerzhafteres gibt, und es mir aufrecht leid tut, dass du in dieser Situation bist. Wie würde ich als Vater damit umgehen? Ich glaube, es gäbe wirklich wenig Situationen, wo ich nicht immer wieder signalisieren würde, dass meine Arme offen sind. Dass er oder sie willkommen ist bei mir, auch wenn es noch so großen Streit und Probleme und Enttäuschungen oder Verletzungen gab. Es bleibt dein (mein) Kind, das ich in die Welt gesetzt habe, ich glaube, ich würde mich immer verantwortlich fühlen, und ich hätte immer ein offenes Herz. Ich kann mir umgekehrt auch die Kindersituation vorstellen, und da kann ich mir vorstellen, dass ein Kind diese Liebesdemonstration vielleicht auch braucht, je nachdem wie alt das Kind ist, fast als ein (unbewusster) "Test" in dem Sinne von: Ich habe den Kontakt abgebrochen, um herauszufinden, ob und wie sehr ich geliebt werde. Ich glaube, das ist ein weiteres Argument dafür, auf den Sohn oder die Tochter zuzugehen. Ich denke, das wäre meine Grundhaltung. So, und dann gibt es die nächste Frage, nämlich: Während ich also dem Kind gegenüber diese Offenheit immer wieder signalisiere, währenddessen könnte ich in der Tat innerlich versuchen, eine Art akzeptierende Haltung einzunehmen, so ungefähr, wie: Dies ist nunmal momentan die Entscheidung meines Kindes, das ich großgezogen habe, es wird seine Gründe haben, und ich akzeptiere diese Situation, ich bekämpfe sie nicht innerlich, ich akzeptiere diese Entscheidung, auch wenn das NICHT heißt, dass ich nicht handle und nicht weiterhin meine Offenheit signalisiere und weiterhin meinem Kind zeige, dass ich für es da bin ... Man könnte sagen, man hätte das "Ziel" innerlich aufgegeben, mit dem Schicksal zu hadern. Nicht aber unbedingt, weiterhin die Haltung zu praktizieren, die hoffentlich eine Veränderung der Situation herbeiwirken lässt. Was mehr auch kannst du tun? Vielleicht könnte noch irgendeine Vertrauensperson vermittelnd wirken etc.? Aber irgendwann wirst du alles getan haben, was man tun kann, und ab da hilft vielleicht die Haltung: Ich habe alles getan und tue weiterhin alles, und den Rest muss und werde ich akzeptieren, denn niemand hat etwas von diesem ständigen inneren Kampf in mir ... Tja, liebe Monika, ich weiß auch nicht, ob dir diese Zeilen helfen. Ich wünsche dir von Herzen alles, alles Gute, und ich hoffe, dass ihr es schafft, euch wieder aneinander anzunähern. Ganz lieben Gruß, Bas

@@baskastofficial So lieb von Dir Bas, ich hatte nicht wirklich ein Feedback erwartet und dann noch so empathisch und ausführlich. Ich bin wirklich sehr berührt und bis auf den "Test" ganz bei Dir. Mein Sohn ist vor 3 Wi. 28 J. geworden und hat auf meine guten Wünsche nicht reagiert. Vor 2 Wochen sah ich ihn zufällig (nach üb. 3 J.), er ist wortlos vorbeigegangen. Als Mutter kann man nicht aufgeben, aber jeder Kontaktversuch der ins Leere geht, ist eine Ohmmachtsauffrischung, die mich wochenlang lähmt. Aber ein Kind ist jede Träne wert. Er hatte seit über 10 J. nur Online-Kontakte mit denen er League of Legends spielte, er lebte nur in seinem Zimmer. Kein Gespräch, kein Mitteilen, keine Mimik, Beziehungslosigkeit, auch zu seinen 3 Geschwistern (ab 2004 alleinerziehend). Kein Intresse an uns, kein Streit, keine Gewalt,...nichts. Bis zur allgemeinen Hochschulreife konnte ich ihn noch motivieren...schwere Depression, Antidepressiva! Nach Klinikaufenthalten u. Auszug über soziale Hilfestellen, wohnt er betreut (keine gesetzl. Betreuung 🙏). Er ist arbeitsunfähig...nimmt keinerlei Hilfe von mir an und lässt mich nicht an seinem Leben teilhaben. 😥 Entschuldige Bas, dass ich Dich zutexte. Ich danke sehr für Deinen Input und Deine top Themen, ich folge Dir jetzt auch auf INSTA. Ganz herzliche Grüße, Monika. 🌻💞

Naja, war abzusehen dass hierzu kein Kommentar kommt. Ganz die Bourgeoisie.

​@@rephlaxhaben Sie schon sein Video 'Matrix' angehört ? LieberGruß❤

Ein sehr wichtiger Kommentar. Erschwerend kommt noch hinzu, dass in der Moderne das Individuum selbst verantwortlich gemacht wird für Erfolg oder Scheitern im Leben.

​@@bennobauer7703 Ich kann mich beinahe nicht wieder fassen, so sehr muss ich lachen 😂 Was meinen Sie denn, wer die Verantwortung für die Menschen von vor 10.000 Jahren getragen hat? Diese verwöhnte & -weichlichte Gesellschaft ist einfach nur noch ein einziger Hühnerhaufen - ohne Worte...

Die soziale Komponente wird tatsächlich in diesem Vortrag total ausgeklammert. Nur gibt es auch viele wohlhabende Menschen die depressiv sind. Das Thema erschöpfend zu besprechen ist unmöglich aber was ich persönlich am wichtigsten finde für eine Depressionsprophylaxe sind gelungene soziale Beziehungen zu anderen Menschen. Da sind viele Menschen überfordert, weil ihnen aufgrund von mangelnder Bildung, inkompetenter Erziehung und traumatischen Erfahrungen die geeigneten mentalen Werkzeuge fehlen für Streßbewältigung, gutes Miteinander und ausdauernde Aufgabenbewältigung. Meditation, Sport, Ernährung und Medikamente alleine helfen einem schwer depressiven Menschen nicht. ( sh Robert Enke). Es braucht eine verstehende ( therapeutische) Beziehung und intensive Auseinandersetzung mit den eigenen Lebensvorstellungen ( welche Ziele kann ich nicht aufgeben ? was kostet mich mein Denken?)