Vielen Dank für dieses Thema. Ich stecke da im Moment mal wieder voll drin. In der Klinik, in der ich mich erst vor Kurzen drei Monate aufhielt, haben wir ebenfalls mit Affirmationen gearbeitet. Mich beschäftigten genau diese Worte, Markus. Ich sage mir etwas positives, aber wer oder was spricht hier eigentlich zu wem??? Kann mein inneres Kind das glauben. Es hat viel mit Vertrauen zu tun und Wahrhaftigkeit zu mir selbst. "Wenn ich als Kind zur Auffassung gelange, es sei unmöglich geliebt zu werden und authentisch zu sein, dann riskieren wir unser wahres Wesen zu verleugnen." Dieser Satz von Dr. Edith Eva Eger, die den Holocaust überlebt hat, hat mich wie ein Blitz getroffen. Es ist wohl eine Lebensaufgabe unser Bewußtsein immer wieder auf Heilung auszurichten. Gut diesen Weg nicht alleine zu gehen. 🙏
Ich (53) hab natürlich gleich versucht, das Gesagte in deinem Vortrag auf mich selbst zu beziehen. Überraschend und deshalb außerordentlich interessant, lieber Markus, fand ich die Erkenntnis, dass ich adhoc gar keine richtig griffige Aussage über mein Selbstbild geben kann. Und zwar geht das so weit, dass ich schwanke zwischen einerseits reflexhafter Selbstbeschädigung, negativer Selbstprogrammierung, Selbstzweifeln, ultra-selbstkritischer Haltung und andererseits einem absolut stabilen lebenslangen Selbstverständnis meiner Person als Mensch mit einer Vielzahl von Kompetenzen, hohen Potentialen und einem im Christlichen Sinne innewohnenden göttlichen Kern. Was ich aber sagen kann, ist dass mir positive Affirmation schon immer irgendwie deppert vorkam. Sie beleidigt geradezu meine Intelligenz. Deshalb vielen Dank für die alternative Technik mit dem Worst-Case-Szenario. Das hört sich so an, als könnte ich Prokrastination damit angreifen. :) Viele Grüße und eine schöne Woche!
Egal in welcher Lebenslage. Ich gehe spazieren und sage positive Affirmationen auf, es funktioniert prima. Ich fühle mich sehr wohl und oft besser danach.
Wie ich im Video erkläre, liegt das vermutlich daran, daß der Selbstwert vorher schon gut war. Positive Affirmationen wirken eben gerade dann nicht (!), wenn man es bräuchte.
Damit berührst Du ein ganz wichtiges Thema, z. B. Die Flucht vor der Wirklichkeit à la „Happinez“- Zeitschrift. Die Illusion, alles hänge von einem positiven Mindset ab, und man sei der alleinige Meister seines Glückes. Natürlich ist eine dankbare Grundhaltung dem Leben gegenüber wichtig, doch allein mit Wunschdenken verändert man keine Realität.
