Eine authentische Berliner Eckkneipe ist, wo man sich die Herzlichkeit der Bedienung erst hart erarbeiten muss: das war aber eine lustige spöttische Bemerkung. A good dig!
Meine Güte, fast jedes Mal, wenn ich ein Video dieser wunderbaren Reihe ansehe, schreibe ich mir einen Buchtitel für die spätere Besorgung auf.📚 Macht nur weiter so. Authentisch, lehrreich, unterhaltsam. 😄
Problem ist halt, dass man wenn man keine "starke" Persönlichkeit hat, eher Mitläufer ist und sich dann mehr in Geschmäcker drängen lässt, als dass man sein eigenes Ding macht. Man will cool sein und dazugehören. Ganz besonders Schauspieler haben ja mehrere Personas. Sie spielen vor der Filmkamera ihre Rollen. In Interviews weiß man nie so richtig, wie viel da jetzt echt ist und wie Show ist. Und selbst wenn man einen Star persönlich trifft, würde dieser wohl trotzdem noch einen Schutzwall aufrecht erhalten, einfach weil das ja keine echte Beziehung ist sondern eine Paranomale äh oder eher Parasoziale. 😂 Also ich meine viel zu wissen über die Person, finde ihre Arbeit geil, aber sie kennt mich natürlich nicht, aber wir treffen uns und das ist alles wirr, weil wenn ich Fan bin wir beide natürlich hoffentlich unser bestmögliches geben, um bei dem Gegenüber einen guten Eindruck zu hinterlassen. Weil bei einem Fantreffen auch gar nicht mehr Platz für echtes Kennenlernen ist. Wie der Star wirklich ist, weiß er das selbst eigentlich noch? z.B. sagte mal der "rüpelhafte" Rap-Rocker Fred Durst, Frontman von Limp Bizkit, dass er diese Rolle mehr oder weniger gespielt hat. Er war irgendwie auch so ein Musik A&R, also kein Dummkopf. Laut ihm hat aber das Spielen dieser Rolle des vorlauten Prolls ein Eigenleben entwickelt. Ich meine, wir alle können wohl auf Knopfdruck in den verschiedene Modi wechseln: Auf der Arbeit, wenn man den Vermieter trifft, die Eltern, Freunde, auf dem Amt, wenn man eine Gruppenaktivität macht usw. Ach, das ist alles so spannend und gleichzeitig so komplex, dass ich nen Knoten im Hirn bekommen habe. 😂
Dankeschön! Sascha Friesike lehrt auch an der Universität der Künste Berlin, wo er den berufsbegleitenden Masterstudiengang "Leadership in digitaler Innovation" leitet. 😊
Wahnsinnig guter und lehrreicher Inhalt, der Begriff Content gefiele mir, wär aber nicht authentisch. Spaß beiseite, das ist ein Thema über das mein eine Doktorarbeit schreiben könnte, wirklich gut gemacht!
Liebes Team @MenschenundMuster, Danke für das anregende Video. Am Ende fragte ich mich "wie können Menschen miteinander (kann ich mit anderen) so umgehen das ich die Authentizität der anderen würdige und die Anderen meine?". Leider habt ihr diese Frage wohl nicht gehabt und damit auch nicht beantwortet. Schade, eigentlich. Denn ich empfinde dieses Video (und den Kanal) als sehr authentisch nachdenḱlich über unsere Kultur. Und dafür ein GROßES DANKE. Lieben Gruß Marcel
Aber haben wir das am Ende nicht getan, in dem wir erklären, dass man es nicht entlarven und mystifizieren soll. Ist das nicht genau die gegenseitige Würdigung?
Lieber @@friesike , Danke für die Antwort. Ich bin nur ein inhaltlicher Laie bei den Themen des Kanals. Mh, der Hinweis am Ende es nicht zu machen mit dem "entlarven und mystifizieren" ist für mein Gehirn schwer in das wie mache ich idealerweise besser zu verarbeiten. Daher die noch unbeantwortete Frage "wie können Menschen miteinander (kann ich mit anderen) so umgehen das ich die Authentizität der anderen würdige und die Anderen meine?". Nachvollziehbar? Danke.
Am besten noch mal ab 10:25 anschauen, da wird Ihre Frage, @l.marcel7283, wie @friesike bereits erwähnt, grob behandelt. Würde ich sagen 🤔 Sogar mit Beispielen, um es besser zu verstehen - mit dem Hinweis, dass es letztendlich sozial konstruiert ist, was authentisch ist und was nicht. Hoffe das hilft. Ganz konkret wird sie trotzdem nicht beantwortet, aber im Groben?
Ich bin in einem Kurs mal durchgedreht. Hab eine "Bombe" platzen lassen und Jedem seine Fehler vorgeworfen. Am Ende hatte ich mich entschuldigt und die Leute meinten "Quatsch, Alles gut, du bist halt authentisch" 😂 Das fand ich richtig geil 😂
Welche kleine Rösterei in Salzburg meinst du denn genau? Ich wohn da um die Ecke und frag für nen Freund. Irgendwie hat die Begrifflichkeit "Authitenzität" (sorry, ich find Fatoni's Varation so toll) etwas merkwürdiges an sich. Einerseits will man nicht der Teil der "tumben Masse", der "Sheeple", des "Kommerzes" sein, aber dnan will man aber trotzdem irgendwo dazugehören. Man grenzt sich ab, aber irgendwo wird man zwangsläufig dazugehören müssen. Du sagst ja um Minute 3 "die paar Leute die es sich damals leisten konnten". Und da wären wir bei des Pudels Kern angelangt. Wir leben auch wenn wir das schwerlich begreifen können auf der Sonnenseite dieser Welt. Strom, Wasser, Essen, Internet, Jobs, Infrastruktur, Reisen usw. Luxus für Milliarden Menschen. Individuell zu sein können sich auch heute nicht alle leisten. Auch Musiker nicht. Nur jene, die bewusst und geplant einen Gegenpol darstellen zu Bewährtem, das passiert regelmäßig. Aber das ist dann ja nicht authentisch, sondern künstlich erschaffen. Gerade im Hip Hop ist ein wichtiges Kriterium die so genannte "Realness". Jene die Underground oder Nicht-Mainstream sind dissen jene, die erfolgreich sind, die sich verkauft haben oder die nicht die echten Werte des Hip Hop Lifestyles vertreten. Und das zieht sich durch viele Genres, wo das Image und Auftreten des Künstlers, also sein Gesicht, ein wichtiger Erfolgsfaktor ist.
Dieser Beitrag war für mich sehr spannend. Jetzt denke ich darüber nach, ob der Wunsch (oder schon der Drang ?) nach Authentizität für einige Menschen auch die Ursache sein könnte, sich zB in Teams, Vereinen zu engagieren, aber gleichzeitig Wert darauf legen dass ihre Sichtweise (zB auf ein Problem) doch wahrscheinlich die richtigste ist. Vielleicht aus Angst, dass ihre Authentizität / Individualität / Singularität nicht wahrgenommen wird ? Ein 2. Punkt: Könnte es sein, dass das auch mit ein Grund ist, dass - quer durch alle Altersstufen - Menschen den etablierten Parteien den Rücken kehren ?
Klingt wieder nach Opfer, nach passiver Rolle. Sich selbst nicht verstellen, um etwas zu erreichen, wäre die aktive Formulierung. Und das ist normalerweise Teil des Sozialverhaltens. Zum Beispiel nicht zeigen wenn man schlechte Laune hat, sondern freundlich sein. Da wird man schon unauthentisch.
Wäre ein Ansatz für Authentizität nicht die Bezugnahme auf individuelle, persönliche Werte? Vereinfacht: Wenn einer Person Nachhaltigkeit als Wert wichtig wäre, dann wäre es unauthentisch wenn sich die Person jedes Jahr das neuste iPhone holt.
wobei du noch entscheiden musst, welche der beiden Seiten die authentische ist, meistens ist es eher das Handeln als Worte. Also hier hat die Person offenbart, dass ihr Nachhaltigkeit als Wert nicht wichtig ist (sie sagt es nur). Das Unauthentische ist die Aussage, nicht der iPhone-Kauf.
Ich würde sagen: ja, kann man. Sich ab und zu hinterfragen, ob man das, was man macht für sich tut, weil es so von "der Gesellschaft vorgeschrieben wird" - seien es nur Kleinigkeiten, wie man sich zB anzieht. Das merke ich manchmal, dass ich gerne den Weg des geringeren Widerstands gehe bzw etwas tue, nur um komische Blicke/Kommentare zu vermeiden, obwohl es mehr meine Art wäre bzw mich als Person besser repräsentieren würde. Also solange es im Rahmen des gesetzlichen ist natürlich 😂 man soll ja jetzt nicht plötzlich anfangen nackt rauszugehen, weil es "authentischer" wäre. Aber authentisch sein ist ja sowieso sozial konstruiert und ist ein "systematischer Enttäuschungsgenerator" wie das so schön im Video zitiert wurde 😅
@katoptron6583 Die Grenzen zum Sozialverhalten sind fliessend. Nicht jedem deine Gefühlslage und Sorgen auf die Nase binden ist ja durchaus normal und gewollt. aber authentisch sein, heißt ja sonst einfach nichts besonderes machen. Deine Frage klingt wie "ist es schwierig mit Angeberei und Hochstapeln aufzuhören ... kann man lernen damit aufzuhören" ? Seinen Charakter zu verändern kann schwierig sein, weil es einfach "schlechte Angewohnheiten" sind. vielleicht so wie Rauchen.
Ich kann diese dritte Definition "besonders/einzigartig" nicht mit Authentizität in Verbindung bringen. Der Peru-Urlaub ist für mich nur authentisch wenn er "ursprünglich" war, also Definition 2.
Das ist immer das gleiche. Denn oft passt man sich an eine Gruppe an, verstellt sich vielleicht etwas um hineinzupassen. Eigenbrödler machen das perse nicht. Die passen sich nicht an.
Wieder: Die eigentliche Fragr, das Warum, konnte noch nicht erklärt werden. Die Zusammenfassung am Ende liefert darauf nur eine Definition (wir wollen brsonders sein - ja, aber warum?). Die eigentliche Antwort ist wohl: Wir sehen es als Überlebensvorteil an: Wir werden von anderen bewundert und steigen damit in der sozialen Hierarchie nach oben. Das bringt uns zusätzliche Ressourcen, mit denen wir länger und besser überleben können. In den 50ern war es eben umgekehrt: Je unauffälliger, desto akzeptierter ist man und desto eher ist man Teil einer menschlichen Gruppe, die für das Überleben wichtig ist. Im Übrigen widrstrebt es mir, Merkel als "authentisch" zu bezeichnen; ich wüsste gerne, wer das getan hat bzw. wie die Forscher zu ihrer Ausgangsthese gelangt sind (müsste ich den Aufsatz wohl lesen...). Ansonsten: Super Format, das sollte unbedingt Teil des Lehrplans in der Schule sein.
Fur mich war bislang ein Mensch authentisch wenn er echt ist und keine Rolle spielt....Sich zum Beispiel als klug, seriös, über den Dingen stehend mit grandioser Tolleranz auftritt und nichts davon stimmt. Das ist eben nicht authentisch... Muß ich jetzt umdenken? Bin jetzt etwas verwirrt....
