... ich wünsche dir einen schönen Sonntag ... ich würde deinen Beitrag gern sofort anschauen und anhören ... begebe mich aber jetzt auf den Weg zu einem Workshop ... liebe Grüße vom Niederrhein ... bei Schiller denke ich - nach einem Aufenthalt in Weimar - nun zu erst an seine Autopsie ... 😳 ... und an die "Beziehung" zu Goethe ;-) ... Du hast mich heute auf eine Idee gebracht ... ich werde meinem kleinen Neffen vorschlagen, dass er für jede Stunde "Handyzeit" mit seiner Tante eine kleine Geschichte besprechen "muss" ... also ich lese sie vor ... und spreche mit ihm über Sprache ... mache ihm Lust darauf ...
Das ist eine schöne Idee, nicht dass wir uns bald in einem trockenen Flussbett wiedersehen, weil unsere Metaphern vom Winde verweht wurden. Auch wenn man wohl dicke Bretter bohren muss, ich zumindest kenne gar nicht mehr die Fülle der Bilder. Auch eine Mammutaufgabe also für mich. 😉 Liebe Grüße
Lion Feuchtwanger: Der falsche Nero, Aufbauverlag DDR 8,70 M, diese Ausgabe habe ich auch, vielen Dank für diesen Tipp! Die Parallelen sind eindeutig, gut geschrieben!
Hallo Max, danke für Dein wie immer sehr inspirierendes Video. Eine Anmerkung zum Text von Constance Debré: Meine erste Lesereaktion war ähnlich wie Deine. Ich fragte mich vor allem, weshalb so ein grosser Hype um diese Autorin veranstaltet wird, da doch dieser Text-für den sie ja hauptsächlich gelobt wird-fast schon unangenehm dominiert wird von a) den ständigen Wiederholungen der immer selben Gedankenschleifen und b) von teilweise recht vulgären Bildern der „feministischen Verpanzerung“ (um Deine sehr schöne Beschreibung aufzugreifen). Ich habe den Text in einem Zug gelesen, was die Redundanzen und damit verbunden auch meine Abneigung gegen das Vulgäre nochmal verstärkt hat. Aber: Der Text hat genau auf dieser Grundlage seine starke Nachwirkung erst entfalten können. In der gedanklichen Stille, die dem schnellen Lesefluss folgte, stellte sich Erkenntnis ein. Erkenntnis darüber, dass der Text zunächst ganz klar in einem französischen Kontext gelesen werden muss. Kulturell-gesellschaftliche Moral und ethisches Besserwissertum sind dort stark (und stärker wahrscheinlich noch als in Deutschland) an die soziale Klasse und an ein politisches Selbstbewusstsein, damit einhergehend an eine eingezwängte normative Praxis und Prägung, geknüpft. Und aus dieser kann man nicht ohne grosse Verluste ausbrechen. Genau das führt die Autorin immer wieder vor. Im Bild ihres Ex-Mannes findet sich eine bestimmte Klasse Frankreichs beispielhaft portraitiert. Und diese Klasse ist die tonangebende Schicht, gegen deren Ressentiments und Zwänge man selbst mit der grundsätzlichsten aller Lieben-nämlich der zum eigenen Kind-nicht anzukommen scheint; ihr Anderssein scheitert an den Zwängen der Vorstellungen einer kleinen Gruppe darüber, wie das „richtige“ Leben zu sein, wie es gelebt zu werden hat. Ich finde, dass Debré über ihren Umgang mit struktureller Ungerechtigkeit und Diskriminierung, den sie im Text wie im Leben in eben jene Redundanzen und Vulgaritäten verpackt, sehr schmerzlich zeigt, dass sie die Liebe zu ihrem Kind nicht „einfach abgeschaltet hat“, sondern dass ihr ganz individueller Liebesverlust ein gesamtgesellschaftlich geprägter ist. Das Buch ist für mich unter der „schnellen“ (der Text liest sich rasant schnell) und „hippen“ (der Text will auch verrucht sein) Oberfläche das Porträt der Trauer und eines Verlustes, der nur passieren konnte, weil er gesellschaftlich (an)trainiert ist. Wie tief die Vorstellungen des „Guten“ in unsere Körper und Seelen eingeschrieben sind und wie schwer es ist, dem etwas entgegenzusetzen und wirklich befreit man selbst zu sein und trotzdem in ein funktionierendes soziales Narrativ eingebettet zu sein, das führt die Autorin für mich dann doch mit einem sehr sensiblen Tiefgang vor, der versteckt ist unter der lauten Textoberfläche. Es ist der Nachhall der strukturellen Unannehmlichkeiten des Textes, der darstellt, wie vertrackt die strukturellen Gegebenheiten unserer Gegenwart überhaupt auf uns wirken. Und eben damit gibt sie eine sehr tiefe und überhaupt nicht liebesbefreite Antwort auf die Frage nach der Liebe zu ihrem Sohn, dem die einzigartige Liebe zu seiner Mutter eben leider auch abtrainiert wurde.
Ich möchte dir danken für deinen klugen und einfühlsamen Kommentar, der mir zeigt, dass man das Buch und gerade die Erzählerin in ihrer Rage auch anders wahrnehmen kann. Liebe Grüße
Kommt der Podcast eigentlich auch auf geläufige Podcastplattformen (Apple, Overcast, etc.)? Spotify ist nicht gerade eine typische Podcastplattform und möchte ich angesichts der Praktiken gegenüber Musikern auch nicht unterstützen.
Lieber Max, wie schön, dass du ebenfalls Kristin Lavranstochter kennengelernt hast. Ich habe die Trilogie im vergangenen Jahr belesen und fand die Romane bemerkenswert. Tatsächlich fand ich den 2. Teil noch stärker, was die Dramaturgie, aber auch den historisch-gesellschaftlichen Aspekt angeht. "Die Frau" kann ich dir also unbedingt ans Herz legen. Ich mag die nüchterne Art, wie die Autorin sich ihren Figuren nähert und unverblümt über Schwächen und Fehler berichtet. Allerdings geht es im 3. Teil doch in sehr stark in eine religiös verklärte Richtung und die damit propagierte Frömmigkeit der Protagonistin zum Ende hin, hat mir die Lektüre etwas verdorben. Eigentlich hätte mich der Titel "Das Kreuz" warnen müssen ... Hast du geplant, die Trilogie vollständig zu betrachten? Viele Grüße von Tanja 📚
@@KainUndAbelBooksFun Fact: Kampa ist einer der wenigen Verlage, die Geld dafür wollen, wenn man im Rahmen eines Radiobeitrags einen Auszug vorlesen möchte (zumindest bei Büchern von Tokarczuk, von anderen weiß ich es nicht).
Schön, von Kristin zu hören! Danke dafür. Zeitlos gut. Hat mich damals zur Facharbeit in Deutsch inspiriert (Frauenbild vergleich in 2 von S.U. Romanen). Und zu einem Urlaub im Dovrefjell.
Hallo Marita, Kristins Weg bin ich gerne gefolgt, obwohl ich nicht sicher bin, ob der eingeschlagene Weg der Ehebeschreibung noch sehr interessieren wird. Kannst du die weiteren Teile denn empfehlen? Liebe Grüße
Ich habe auch gerade davon gelesen. Vor einigen Wochen hatte ich seinen neuesten Roman besprochen. Vor vielen Jahren war ich fast süchtig nach Auster-Romanen. Die New-York-Reihe reizt mich zum erneuten Lesen. Liebe Grüße
Die Familie Debré ist tstsächlich ziemlich prominent. Michel Debré (ihr Großvater) war Justizminister unter Präsident Charles de Gaulle und einer der Hauptverantwortlichen der aktuellen französischen Verfassung.
