Viel Wichtiges hast Du ja bereits genannt. Ich checke auf jeden Fall noch die elektrische Ankerwinsch, schau mal in die Bilge ob sie trocken ist, Schwimmwesten und Lifebelts und das Gelcoat rund ums Schiff auf Schrammen. In Zukunft auch die wichtigsten Schäkel. Uns ist beim letzten Törn beim Segelsetzen ein Schäkel der Gross-Talje am Baum rausgefallen. Dann habe ich mir die anderen 4x Schäkel am Baum angesehen. Von denen war bei Drei der Bolzen locker. Das kann bei Starkwind übel werden, wenn plötzlich die Großschot versagt.
Ein erfahrener Skipper kann den Check auch alleine durchführen. Ich habe allerdings noch nie erlebt, dass der Vercharterer nach meinem Meilenbuch fragt :-). Die Segel zu checken ist absolut wichtig da ich leider schon oft erlebt habe, dass das Roll nur zu 2/3 rausläuft oder das Lattengross gar nicht mehr runtergekommen ist. Die Metzger unter den Skippern helfen da gerne durch Einsatz der Winsch nach und machen alles kaputt. Tauchen im Hafenbecken mache ich aber auch nicht, aus diversen Gründen, aber immer in der ersten Bucht. Alleine weil ich mir da ja ansehe das der Anker gut liegt. Ich empfehle immer sich eine topaktuelle Karte auch aufs Handy bzw. das Tablet zu legen. Ich lasse dann beide parallel laufen bzw. checke es dauernd gegen und mache einen Abgleich der Tiefenlinie mit beiden und auch der Papierkarte. Da sieht man sofort wo man ist. Beim reparieren unterwegs, was schon mal vorkommt, hat man manchmal das Gefühl das man das Boot besser zurückgibt als erhalten :-).
Womit wir jetzt schon mehrfach Probleme hatten: Es werden vom Vercharteterer Schwimmwesten gestellt, zum Teil auch zwei pro Person, aber diese Westen sind hoffnungslos veraltet und spröde, lassen sich nicht mehr richtig anpassen, eine ließ sich schon gar nicht mehr schließen, etc. Beim Letzten Mal waren sogar von den fünf gestellten Automatikwesten vier komplett leer (also bereits ausgelöst und nicht gewartet, bzw. die CO2-Kartusche fehlte gänzlich). Ich nehme daher immer mindestens zwei eigene Westen mit, aber das war ein Törn mit vielen Frischlingen und wir waren auf die Westen angewiesen. Zum Glück ist es vor dem Ablegen aufgefallen und wir haben anstandslos Ersatz bekommen, aber selbst vom Ersatz waren dann noch zwei unvollständig, sodass wir die nochmal zurückgebracht haben. Offensichtlich werden die Westen an Bord nicht nach jeder Fahrt vom Basispersonal überprüft und teilweise nichtmal die, die im Lager liegen. Auch ein Tipp für diejenigen, die mal mit einer geliehenen Weste im Wasser gelandet sind: Sooo teuer ist der Service nicht. Versucht nicht, die wieder möglichst ordentlich zusammenzufalten, damit das ja nicht auffällt. Im Zweifelsfall verlässt sich ein Mensch blind darauf, dass diese Weste funktioniert. Am besten direkt bei Abgabe die ausgelöste(n) Weste(n) dem Servicepersonal in die Hand drücken und sich dafür bedanken, dass sie funktioniert haben.
Klasse Beitrag! Vielen herzlichen Dank dafür. Gerade in der Hauptsaison sind viele Stützpunkte bei den Check in und Check Outs überfordert. Man sollte aus diesem Grund tatsächlich immer die Rettungswesten checken und im besten Fall hat man seine eigene dabei. Da weiß man dass sie passt und gewartet ist. Viele Grüße. Ümit.
Das mit dem Unterwasserschiff versteh ich auch nicht…. Ich tauche nicht in der Hafenbrücke rum. Mein Tipp … bevor ich das erste malablege löse ich einmal eine Mooring und einen Festmacher am Heck und lass die Crew den Anlegevorgang durchspielen. Da bleiben die üblichen Fehler gleich im Kopf haften und passieren danach eigentlich nicht mehr.
Tolles Video. Als wir in einem italienishcen Städtchen bei Sturm nicht ausgelaufen sind, haben einige Mitsegler die Chance genutzt und sich die Zeit mit einem Sprung in's Hafenbecken verkürzt. Alle wurden anschließend von der italienischen Costguard mit einer Strafe von 200,- € belegt. Ob die beim Check des Unterwasserschiffes kulanter gewesen wären, ich möchte es nicht ausprobieren.
O jeh!!! Vielen Dank für den wertvollen Beitrag Detlef! Und danke für das tolle Feedback! Das ist tatsächlich etwas was ich auch noch in dem Video hätte ansprechen müssen. Im Hafen zu schwimmen ohne eine Genehmigung dafür zu haben, kann tatsächlich im Zweifel Kosten verursachen. Aufgrund der Gefahr, da dort teilweise auch die Marineros hin und her fahren und viele Schiffe an und ablegen. Wenn man selbst das Schiff abtaucht, dann definitiv der ersten Bucht beziehungsweise wenn man aus dem Hafen raus gefahren ist. Viele Grüße und vielen Dank noch mal für den Kommentar! Ümit
