Zu den Amazonen bei 30:00 : Ich glaube, da ist es noch interessant mitzubedenken, dass die Amazonen zwar aus der griechischen Mythologie kommen, aber innerhalb der Mythologie ja keine Griechinnen sind. Die wohnen in den Sagen ja immer "woanders". (Meistens die Ecke Thrakien) Aus Sicht der Griechen sind sie also Bewohnerinnen des "Orients" (Ganz schwieriges Wort, ich weiß). Insoweit finde ich es eigentlich ganz stimmig, dass sie in Aventurien aus einer tulamidischen Tradition rauskommen und dem durchschnittlichen Güldenländer (ob nun Horasier, Zyklopäer oder Mittelreicher) als "fremd" erscheinen.
Bei Skeletten fällt mir ein (werd ich nie vergessen): hatte ich auch in meiner ersten und einzigen Kampagne als Spieler (10 Jahre her). Wir standen in einen schmalen Gang hintereinander, unser rondragläubiger Ritter als Tank am Anfang und ich als aranische Diplomatin mit ner Peitsche dahinter. Mit einen crit hatte ich einem Skelett den Schädel "entfernt". War dann meine Trophäe, auf die ich Kerzen angebracht habe (hatte Angst vor der Dunkelheit). Schon ein Ding, dass unser Boronpriester mir das durchgehen ließ. Als er dann mal Lager-Wache schieben musste und ne Lichtquelle brauchte, hatte ich ihm die Schädellampe gegeben. Und genau dann kam jemand ans Lager. xD
Mir gefällt die Runde sehr. Ich bin ja auch ein Fan von Geschichtsfenster, der nicht nur Ahnung hat, sondern auch sein Wissen kurzweilig und verständlich herüberbringt. P.S. Glorontha hat römische Vorbilder (weniger griechische, aber immerhin).
Glorantha ist sehr groß, da gibt es sehr viele Vorbilder, von der ganzen Welt. Römisch wird gerne beim Lunar Empire gesagt, wobei das auch eher falsch ist.
Ich überlege manchmal, ob ich sowas wie den Peloponesischen Krieg nicht in meinem Aventurien entfesseln sollte (bzw die Helden arbeiten daran ihn zu verhindern). Das Mittelreich als alte Militärmacht wie Sparta und das Horasreich als aufstrebende Wirtschaftsnation wie Athen passen da einfach sehr gut :D
Wieder ein sehr spannendes Video. Zum Thema zeitlicher kultureller Unterschied, ich denke man darf nicht die kleinen griechischen Inseln von 100v.chr. mit 19xx vergleichen sondern eher mit 17xx dann würde der Vergleich noch viel kleiner ausfallen und deutlich näher an die aventurischen Verhältnisse der Zyklopeninseln zum Lieblichen Feld herankommen.
Ich vermute, dass dieser Schild mit den Aussparungen eine Mischung ist, aus dem klassichem halbmondförmigen Peltasten-Schild und dem großen doppelrunden Schild den man manchmal bei Kriegern aus mykenischer Zeit sieht.
6:46 Interessant ist ja auch, das diese Art der stark ritualisierten Zweikämpfe in Afrika bei den Zulus wohl noch bis zu König Shaka im 19.Jhd. üblich war. Ist also noch nicht so "archaisch" wie man denken könnte. Vor allem landwirtschaftlich geprägte Zivilisationen mit relativ viel Land, gutem Klima und eher wenigen Köpfen tendieren manchmal dazu, es beim Kloppen nicht ganz so weit kommen zu lassen.
Das klingt auf den ersten Blick paradox, aber letztendlich ist fast jede Art von Kampf oder Krieg ritualisiert, bis heute. Das aktuellste Beispiel dürfte sein, dass es Nationen gibt, die gerade eben, in diesem Moment Krieg führen, die Atomwaffen haben und sie nicht einsetzen. Weil wir uns als Menschheit relativ einig sind, dass dabei alle Beteiligten verlieren würden. Genauso ist man sich in sehr vielen (bedauerlicherweise nicht in allen) Konflikten bis heute einig, dass die Zivilbevölkerung nicht oder sehr selten angegriffen wird und das zumindest Krankenhäuser Tabu sind. Auch das ist letztendlich ein Ritual. Irgendwie ein ziemlich düsterter Kommentar für ein leichtherziges DSA-Video, aber ich wollte ihn trotzdem loswerden, um eine Awareness zu schaffen, wie wichtig Regeln und Rituale bis heute sind.