Für mein Verständnis ergibt sich der +I-Effekt aus der Elektronendichteverteilung. Bei der Methylgruppe übt C einen -I-Effekt auf seine 3 gebundenen H-Atome aus => die Elektronendichte des Kohlenstoffs nimmt also zu und "drückt" auf das benachbarte (anders substituierte) C, was wiederum dessen Elektronendichte leicht erhöht und so setzt sich das in der Kette fort....
Verstehen tue ich leider nicht, wenn der -I-Effekt unmittelbar von der EN abhängt, dass der -I-Effekt dann bei der 2-Chlorpropansäure von dem Substituenten Chlor ausgeht, obwohl dieses eine geringere EN aufweist als die Sauerstoffatome in der Carbonsäuregruppe. (Bezogen auf 9:33)
Die Sauerstoffatome üben natürlich einen -I-Effekt aus, aber das trifft ja auf die 2-Chlorpropansäure und die 2 Methylpropansäure gleichermaßen zu. Der für einen Vergleich der Säurestärke entscheidende Unterschied liegt eben in den I-Effekten der anderen Substituenten (also das elektronenziehende Chlor VS das elektronenschiebende Methyl).
am ende des videos erklärst du dass propansäure keinen - oder + I-Effekt hat aber hat das dann nicht einen -I-Effekt vom Sauerstoffatom der Doppelbindung? Und ist deshalb auch eine Säure?
Das ist schon richtig, aber das trifft ja auf alle Carboxy-Gruppen und damit Carbonsäuren zu. Hier sind die Unterschiede der Verbindungen herausgearbeitet.
Was wäre jetzt eine stärkere Säure: 3-Fluorpropansäure oder 2-Chlorpropansäure? Fluor ist ja zwar Elektronegativer, aber bei 2-Chlorpropansäure ist das Chlor-Atom ja näher an der Carboxy-gruppe. Würde mich auf eine Antwort freuen ^^!
Der Begriff "Mehr" Bindungseleltronen ist doch im Zudammenhang mit dem I Effekt falsch, die Elektronen lagern sich lediglich näher an eines der Atome an.