Von der ehemaligen Höhenburg Wiesneck oberhalb der Gemeinde Buchenbach im Dreisamtal haben sich nur wenige Mauerreste erhalten. Im späten 11. Jahrhundert erbaut, war sie über 500 Jahre lang bewohnt. Ein paar Mal wurde sie zerstört, aber jedesmal wieder aufgebaut, was strategisch nicht verwundert, weil man von ihr aus gleichermaßen das Höllental, das Dreisam- und das Ibental überblicken konnte.
Im 30jährigen Krieg wurde die Burg von den Franzosen endgültig zerstört und diente seitdem als Steinbruch. Trotz ihrer spärlichen Überreste lässt sich die Burg dennoch ansatzweise rekonstruieren. Die Anlage bestand aus einem Turm mit Bergfried, der von einer Kernburg umgeben war. Diese wurde von einem tiefen Burggraben umgeben, über dem sich ein zweiter Mauerring befand.
Der Hauptzugang zur Burg Wiesneck lag im Nordosten, etwa dort, wo auch heute noch die Mauerreste des Torhauses stehen. Von ihm gelangte man in den unteren Burghof, in dem wohl einige Speicher und Kasernengebäude standen. Der einzige Weg zur Oberburg führte durch den nördlichen Burggraben, der so schmal war, dass dort kein Karren durchfahren konnte. An seinem westlichen Ende führte ein schmaler steiler Pfad zur Kernburg hinauf, der mittig einen scharfen Knick machte und in die entgegengesetzte Richtung führte. Durch diese einfache kriegstechnische Rafinesse konnte die Kernburg nicht im Sturm erobert werden.
Die Kernburg selbst war auf einem Felsenbuckel errichtet und von hohen Mauern umschlossen. In ihr befand sich der Burgturm mit dem L-förmigen Bergfried, dessen Flügel direkt an den quadratischen Turm anschlossen. Die Mauerreste im westlichen Teil, wo auch der obere Burgeingang gelegen haben muss, deuten auf eine Bastion hin, der vielleicht ein kleiner Kanonenplatz vorgelagert war.
Für meine Rekonstruktion, die ich mit Sketchup, Enscape und Adobe Premiere Pro visualisiert habe, habe ich den Wald auf der Bergkuppe etwas gerodet. Tatsächlich stehen die Bäume dort so dicht über den Ruinen, dass man von außen noch nicht einmal aus der Luft etwas erkennen könnte. Für den Besuch der Burgruine empfehle ich daher unbedingt einen Grundriss, den man hier findet: www.breisgau-b...
4 окт 2024