Fantastisches Video. Du hast Heinrich Heine erwähnt, der ein sehr interessanter Denker ist. Wenn ich in Deutschland ankomme und mit dem Zoll zu tun habe, erinnert mich das immer an sein Wintermärchen. Kannst Du bitte ein Video über Heines Einfluss machen?
Ich hab letztens nen Text gelesen der meinte man erreicht den Übermensch indem man jede Identität verneint. Klingt schlüssig aber Menschlich allzu Menschlich nicht umsetzbar.
Wird leider immer falsch zitiert, das Original aus "Jenseits von Gut und Böse" lautet: "Der Irrsinn ist bei Einzelnen etwas Seltenes, - aber bei Gruppen, Parteien, Völkern, Zeiten die Regel
Soweit ich mich erinnere findet er in "Genealogie der Moral" die Theorie das die Moral dadurch entstand, das es als Gruppe Evolutionär einen Vorteil bot als Falsch ohne das weiter zu begründen. Tut er das noch in irgend einem anderem seiner Texte ?
Ja gegen Darwin schimpft er des öfteren. Nietzsche wehrt sich dagegen, dass menschliche Entwicklungen nur durch das Überleben einer Notlage heraus stattfindet, und wenn doch, weist er auf den (nicht freien) Geist der schwachen Menschen hin, der das Ergebnis verfälscht. Fraglich ist, ob Nietzsche der Fehler unterlaufen ist, "survival of the fittest" mit "Übelben des Stärkeren" zu übersetzen. In der Götzendämmerung 14. schreibt er: 14. Anti-Darwin. - Was den berühmten Kampf um’s Leben“ betrifft, so scheint er mir einstweilen mehr behauptet als bewiesen. Er kommt vor, aber als Ausnahme; der Gesammt-Aspekt des Lebens ist nicht die Nothlage, die Hungerlage, vielmehr der Reichthum, die Üppigkeit, selbst die absurde Verschwendung, - wo gekämpft wird, kämpft man um Macht… Man soll nicht Malthus mit der Natur verwechseln. - Gesetzt aber, es giebt diesen Kampf - und in der That, er kommt vor -, so läuft er leider umgekehrt aus als die Schule Darwin’s wünscht, als man vielleicht mit ihr wünschen dürfte: nämlich zu Ungunsten der Starken, der Bevorrechtigten, der glücklichen Ausnahmen. Die Gattungen wachsen nicht in der Vollkommenheit: die Schwachen werden immer wieder über die Starken Herr, - das macht, sie sind die grosse Zahl, sie sind auch klüger… Darwin hat den Geist vergessen (- das ist englisch!), die Schwachen haben mehr Geist… Man muss Geist nöthig haben, um Geist zu bekommen, - man verliert ihn, wenn man ihn nicht mehr nöthig hat. Wer die Stärke hat, entschlägt sich des Geistes (- „lass fahren dahin! denkt man heute in Deutschland - das Reich muss uns doch bleiben“…). Ich verstehe unter Geist, wie man sieht, die Vorsicht, die Geduld, die List, die Verstellung, die grosse Selbstbeherrschung und Alles, was mimicry ist (zu letzterem gehört ein grosser Theil der sogenannten Tugend).
Danke für den Beitrag, das beantwortet meine frage zu beethoven:) der gleichheitsgedanke war bei beethoven vorhanden. Die verehrung napolenos hielt an bis zu dem zeitpunkt als dieser sich zum kaiser krönte und abzusehen war das er damit zum tyrann werde. Ein schachzug den für nietzsche vielleicht weniger problematisch war? Beethovens eroica ist, Anschauung hin oder her, ein meisterwerk:) Vielen Dank! :))
Sehr interessant. Nietzsches politische Haltung in Bezug auf die Selbstverwirklichung und Selbstrealisierung halte ich für potentiell hilfreich. Mögen die Menschen heute vielleicht länger leben, so weiß ich nicht ob das den Verlust der Selbstrealisierung aufheben kann.