Ich habe selbst schon bei einem Mittelständler einige Prozesse digitalisiert. Der schwerste Teil dabei war alle betroffenen Mitarbeiter mitzunehmen und von den Vorteilen zu begeistern. Letztendlich kamen meist kurz nach der Umstellung die vorher größten Kritiker auf mich zu und haben sich bei mir bedankt, weil es jetzt so viel besser sei als vorher. Man kann so viel Digitalisieren wie man will, solange die betroffenen Mitarbeiter nicht mitziehen, ist das nur vergeudete Zeit.
Nunja es gibt nicht von der Hand zu weisende Vorteile, aber man bindet sich aber auch gewissermaßen fester an andere Dienstleister mit den Schnittstellen. Das Problem existiert solange, bis alle Schnittstellen genormt sind unabhänig der verwendeten Software. Oft sind das ja noch "In-House" Lösungen.
In House Lösungen haben IT Ingineuren Jahrzehnte eine Arbeit gegeben. Wenn das jetzt nur noch ein Monopol wird, sagen wir SAP oder Siemens, gehen nicht nur Arbeitsschritte sondern auch Jobs verloren, befürchte ich. Zudem macht man sich dann abhängig von einem Monopol.
Interessantes Video aus der Sicht eines Softwareingenieur. Schöne Theorie. In der Praxis sind die verschiedenen ERPs nicht kompatibel, jeder hat sein eigenes System und man kann Schnittstellen für jede einzelne Firma neu implementieren. Das heisst dann viel Aufwand, viele Fehler und Lieferantenwechselerschwernise. Das wollen die Firmen aber nicht, die wollen den Lieferant wenn möglich einfach wechseln können. Warum dann also 3 Monate eine Schnittstelle zu Lieferant X implementieren wenn der Chef danach sagt wir wollen zukünftig nicht mehr bei X sondern bei Y bestellen. Man könnte das Problem lösen mit mehr Standardisierung und einheitlichen Schnittstellen, aber das wird wohl noch dauern und Standardisierung kann Verbesserungen verhindern.
Die kleine Spedition, in der ich meine Ausbildung gemacht habe wurde verkauft und als ich in der neuen angefangen habe war ich überrascht, wie angenehm die arbeit sein kann mit mehr digitalisierung
Dazu müsste es viel besser standardisierte (und gerade für kleinere Unternehmen bezahlbare) Software geben. Aber jeder kocht seine eigene Suppe, viele Kunden verweigern sogar die Computernutzung, die faxen ihre Aufträge noch oder geben sie am Telefon durch. So manche Partnerspedition akzeptiert nicht einmal Rechnungen per Mail. Das muss zwingend per Post geschickt werden…. Kann man sich nicht ausdenken.
Wir benutzen Tatsächlich Digital und analog. Das digitale system ist bei uns noch in der Erprobung und macht oft noch probleme, Touren verschwinden , das System stürzt ab etc. . Daher haben wir immer die Lieferscheine mit und die Wiegenoten. Abkippen, aussteigen unterschriften Auf Wiegenote und Lieferschein , Mit dem Tablatt ein Foto machen und zurück zum Firmenhof. Bin ehrlich gesagt kein Fan von der Digitalen Variante , was allerdings auch daran liegen kann, das es sehr umständlich geschrieben ist. An manchen Tagen fahre ich 14 Touren und muss jedes mal Aussteigen und mir die Unterschrift holen. Bei der Papier variante wird Der Lieferschein ins Fahrzeug gelegt und solange angeliefert bis die Bestellte menge an Schüttgut beim Kunden ist oder er bescheid sagt er braucht nicht mehr. Hat an manchen Tagen schon gut und gerne mal 2 Touren an zeitverlust aus gemacht. Trotz allem bin ich für eine stärkere Digitalisierung bei uns im Unternehmen da es jetzt doch sehr umständlich ist an manchen stellen.
Ja wir digitalisieren alles. Arbeitsaufwand gemindert, Abläufe optimiert und Fehlerquellen reduziert. Das ist schon was feines. Ach halt... Wer fährt den den Auftrag nun? Einer der fehlenden 70.000 Fahrer in DE? Oder von den wer weiß wie viele Hundertausend fehlenden in Europa? Alles schön und gut, aber solange da nicht abhilfe geschaffen wird, bringt die beste Digitaliserung nichts, wenn kein Schwein da ist, es zu fahren! Zumal ja auch selbst das nicht funzt, da jeder sein eigenes Süppchen kocht und die zig tausend In-House Lösungen gar nicht miteinander Kommunizieren können. Schönes Theorievideo aber für die nächsten Jahre auch nicht mehr als das.
absolut. es sollte zuallererst dasproblem mit dem fahrmangel bekämpft werden und die neue maut-erhöhung trägt da nicht gerade zu bei, weil der unternehmer eh schon nicht mehr in der lage ist anständige gehälter zu zaheln. und vielleicht sollten mal die logistiker in sich gehen und ihren umgang mit dem fahrpersonal neu überdenken. denn, wenn man einen fahrer an der rampe, wie den letzten hund behandelt, dann kann man von aus gehen, dass dieser den job an den nagel hängt.auch sollte es gesetzlich verboten werden, dass das fahrpersonal be- und entlädt.
@@viktorl3300 Die Logisttikbranche hat ein ungeheures Problem, was zu einem goßen Teil von politischer Seite aus geschaffen wurde. Es gibt extrem viele Baustellen die man angehen muss, aber es wird halt genau das Gegenteil gemacht. Preise werden hoch getrieben dank steigender Maut und Kraftstoffpreise (Gierige Mineralölkonzerne oder Scheichs, wahtever. Der arme Staat muss ja auch bezahlt werden, doppelt und dreifach!). Keine oder zu wenige Investitionen in Infrastruktur (vernüftige Park- u. Rastplätze bzw Autohöfe), wenn ich mir das ein oder andere Gewerbe oder Industriegebiet ansehe, frag ich mich, warum man die Strassen so eng bauen muss und warum zum Geier sind am Strassenrand keine Parkplätze mehr für LKWs? Wo soll der Trucker denn seine 45min pause machen? aufm Standstreifen oder stappel wir demnächst die LKWs aufm Rastplatz? Die öffnung des Arbeitsmarktes für alle möglichen hat die Löhne in den Keller getrieben (danke osteuropa für euren dumpingscheiß!!), nun ist es umso schwere da wieder raus zu kommen. Der Berufskraftfahrer ist nun eine 3 1/2 jährige Ausbildung (WTF WARUM?!?!), was noch mehr abschreckt und den Mangel an Fahrer nur noch verschlimmert. Kabotage gehört schlichtweg verboten. Hab ich n Ladung für ein anderes Land, fahr ich dahin, lade ab und kann eine Ladung für mein Land wieder mitnehmen, Punkt, Aus, Ende! Besser noch, grenzüberschreitetnder Güterverkehr nur noch über Schiene oder Schiff! bei ganz wenige Ausnahmen der LKW (einige Lebensmittel!). Und idealerweise soll bei dem ganzen Dreck dann auch noch der Transport gestern schon da sein, wenn man den Auftrag grad bekommen hat. Es muss immer schneller gehen, am besten fährt der LKW 24/7 damit wir ihn bestmöglich ausnutzen. Alles schön auf den Rücken der Fahrer. Der, der im Büro (egal wo und wer) sitz, den juckt das wenig, denn er kommt um 7 Uhr (wenn überhaupt) und geht nach 8 Std Arbeistzeit schön nach Hause. Na wer findet den Fehler? Warum pennt der Disponent (und alle anderen in so einem Unternehmen) denn nicht im Büro, an seinem Arbeistplatz wie es von den Millionen von Kraftfahrern ja schon vorrausgesetzt wird? So, ich schweif ab. Dennoch hoffe ich, das sich mein Text mal gewisse Leute durch den Kopf gehen lassen... passiert leider nicht, denn die die es lesen mü+ssten, werden es nicht -.-
Theoretisch weniger Papierkram. Alles in einem Tablet. Praktisch kocht jeder Kunde seine eigene Suppe und will seinen eigenen Mist unbedingt in Papierform haben…
@@happygimp0 Ich bin mir über eine solche Rationalisierung schon im klaren. Um dem noch einen draufzusetzen, mit Digital 4.0 bin ich in Echtzeit kontrollierbar! Damit steigt der Druck auf die Kraftfahrer, sich noch deutlicher und stärker von der Disposition abzugrenzen. 😁😁😂
Jetzt Frage ich mich noch mehr warum so viele Leute im Büro sitzen und es ist mal wieder typisch der Fahrer ist an der Wartezeit schuld. Nachdem ich mich immer gefragt habe wo unsere Disponenten die Zeit haben während der Arbeitszeit mit ihren Hunden gassi zugehen ist mir das zumindest klar geworden. Eine Frage hätte ich da noch an den Verfasser auf welchem Planeten er lebt?
Was hat Aaron eigentlich noch zu tun nach der Digitalisierung? In der mittelfristigen unrealistischen Annahme das es nach der Digitalisierung Reibungslos funktioniert.
Schön, aber meistens nur Illusion. Ich frage mich warum ich erstmal ein Haufen Papiere unterschreiben muss und dann eine halbe Bibel an Papieren mitschleppe. Wo man doch alles so schnell elektronisch verschicken kann. Eh das alles so funktioniert wie es sollte und könnte, bin ich schon lange in Rente.