Wohlstandschauvinismus in Deutschland
mit Sarah Speck und Thomas Ebermann
Wohlstandschauvinistsche Ressentiments sind ein maßgeblicher Motor der politischen Debatten der vergangenen Jahre. Die Ablehnung sozial Abgehängter und Prekarisierter aufgrund ihrer Armut ist ein Anknüpfungspunkt der Neuen Rechten zum Distinktionsbedürfnis der Mittelschicht. Ob es gegen „Leistungsunwillige“, „Wirtschaftsflüchtlinge“ oder „Fremdarbeiter“ geht - der mal offene, mal unausgesprochene Appell an die Besitzstandswahrung verfängt parteien- und milieuübergreifend und festigt die zunehmende Vermögensungleichheit. Die feministische Analyse wiederum hat den Überlegenheitsgestus des Chauvis in seinen unterschiedlichen Facetten herausgearbeitet.
Wir diskutieren, wie sich das Verhältnis von realen und suggerierten wirtschaftlichen Ängsten einerseits und das Erstarken antisemitischer, fremdenfeindlicher und misogyner Ideologie andererseits heute fassen lässt.
// ZUR REIHE
Die Reihe Gegen//Über ist ein offenes Debattenforum für Zeitfragen aus Politik und Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur. Das Format lädt zur gemeinsamen Auseinandersetzung ein und findet an unterschiedlichen Veranstaltungsorten in Berlin statt.
Je zwei Autor·innen aus Wissenschaft und Publizistik begegnen einander und sprechen in essayistischen Kurzvorträgen zum jeweiligen Abendthema. Ihre Thesen und Argumente vertiefen sie anschließend im fokussierten Dialog - als Überleitung zur Diskussion mit dem Publikum.
Mehr Informationen: lcb.de/program...
18 сен 2024