Ein super Vortrag, Hartmut Rosa spricht mir aus dem Herzen! Ja, die Aspekte, die er mit „Resonanz“ benennt, bilden die „Aufgabe“ bzw. das riesige Potenzial des BGE. Sehr schön, wichtig und dringend notwendig, finde ich. Für eine freiere, würdigere, entspanntere und menschlichere Gesellschaft
Wirklich schön und befreiend diese Worte von Dr . Hartmut Rosa. Die Frage ist nur, wie lange wird dieser Steigerungsmodus noch weitergehn, denn wenn man sich dagegen strebt, steigert es sich erst recht. Vor allem beim Lehrpersonal.
Wenn wir trotz steigender Produktionen mit immer weniger notwendiger menschlicher Arbeitskraft trotzdem noch 8h am Tag (oder mehr) für immer weniger Geld arbeiten, sollte man das in Frage stellen. Eine Arbeitsaufteilung (z.B. statt 8h nur noch die Hälfte, sodass sich ein zwangsläufig Abgehängter wieder einbringen kann) und ein Grundeinkommen (ohne Druck und Zwang, welcher für unsere aktuell geduldeten Arbeitsverhältnisse verantwortlich ist) sind eine Voraussetzung und eine logische Entwicklung. Auf was arbeiten wir alle hin? Die Wirtschaft ist für die Menschen da und nicht umgekehrt. Wenn wir den Freiraum und Wohlstand (den wir längst erreicht haben und der noch weiter ausgebaut wird) nicht in Anspruch nehmen und uns sogar untereinander in Klassengesellschaften fertig machen, uns KIndes- und Altersarmut leisten, ist das fast schon masochistisch. Und undankbar. Aber elementare Ursachen werden immer mit anderen Oberflächlichkeiten überdeck. Diskussionen innerhalb dieses Systems sind nett, aber schrammen voll an die Realität vorbei, da die Basis schon unseren eigentlichen Wertvorstellungen widerspricht (Grundgesetz usw.) Sprüche wie "sozial ist, was Arbeit schafft" sind leider an der Tagesordnung. Nach derzeitiger fiktiver Arbeitseinstellung müsste jeder nach Hause und schauen, wie er schnellstmöglich seine Waschmaschine loswird, damit wieder Arbeit entsteht. Absurd. Sozial ist nicht, was Arbeit schafft... sozial ist, was von Arbeit befreit, um Zeit für Soziales zu haben. Die meisten haben keine eigene Meinung, sondern eine gemachte. Was sie sagen, entspringt nicht ihrer echten Wahrnehmung. Als Kinder waren wir alle noch nicht so bekloppt. Da haben wir mehr von Lebensfreude verstanden. Bis der Kindergarten, die Schule und dann das spätere Berufsleben uns das letzte bisschen authentische Gespür raubt. Dann heißt es fügen, fügen, fügen, um anderen zu gefallen, die man eigentlich nicht leiden kann. Die Zahl des Grundeinkommens ist nur fiktiv. Es muss so hoch sein, dass das Existenzminimum abgedeckt ist und dass eine Teilhabe ermöglicht ist. Es wäre also sogar etwas höher als ALG II. Die Ärmsten sind HEUTE die Verlierer, weil sie alles zu verlieren haben, sich nackig machen müssen (alles offen legen) und von Außen unter Druck gesetzt werden. Für ein bisschen Sicherheit die Freiheit aufzugeben, bedeutet, dass man am Ende beides verlieren wird. Und das kann man an zahlreichen echten Schicksalen beobachten. Hätten diese Menschen ein Grundeinkommen, wären sie nicht ins Nichts gestürzt. Es ist also heuchlerisch, wenn man über die Armen spricht und Ihnen sogar noch indirekt eins reinwürgt, indem man sagt, vor allem für die Armen wäre ein Grundeinkommen schlecht. Das stimmt überhaupt nicht. Heute ist das der Fall - durch die Sanktionspraxis und das Recht über andere zu bestimmen.
Du missachtest die realen Gegebenheiten. Es ist rein faktisch möglich, jedem das Existenzminimum zu gewährleisten. Also ist es auch umsetzbar. Die Beträge verstecken sich schon in verschiedensten Leistungen.
@Charles Büttner Du stellst die Wirtschaft, also ein fiktives Konstrukt über den Menschen selbst und lässt dabei völlig außer Acht, dass die Wirtschaft die Idee des Menschen ist und sich anpassen kann. Du stellst es so dar, als müsse sich zwangsläufig nur der Mensch anpassen. Wer die "Macht" hat? Wir. Jeder einzelne. Nur muss sich man sich dessen auch bewusst sein. Die Idee muss verbreitet werden, damit ein BGR eine Chance hat. Es ist möglich. Geld kann man beliebig drucken. Die Güter und Dienstleistungen sind steigend vorhanden. Wenn wir unabdingbar "Geld" benötigen, ist es ja auch da (Flüchtlinge, Einwanderer, Bankenrettung usw.). Aber für uns selbst darf es nicht funktionieren? Es gibt Modelle, die durchgerechnet sind und auch in unserem aktuellen System umsetzbar sind. Aber auch Modelle, die völlig neue Ansätze mitbringen. In jedem Fall zeigt das die Umsetzbarkeit eines BGEs. Enorme "Gelder" (wie gesagt, das bestätigt nochmal, dass das nur fiktiv ist und kein reales Problem) werden freigesetzt, wenn das ganze Kontrollkonstrukt abgebaut wird, die Jobvermittlung auf ein effektives Minimum reduziert wird und sämtliche Beschäftigungstherapien wegfallen. Also alles Dinge, die uns den erarbeiteten Wohlstand verwehren. Das ist doch masochistisch. Es gibt keinen einzigen sinnvollen Grund, wieso wir uns den Fortschritt und Wohlstand nicht zunutze machen sollten. Statt Armut, Leid und damit verbundene Gewalt zuzulassen. Denn da hat keiner etwas von. Ein Fundament für alle, das unabhängig von Äußerem jedem in unserer Gesellschaft zusteht. Das muss nun mal konsequent gemacht und gedacht sein. Wenn wir Antworten aus dem alten System suchen oder da weiter herum dümpeln, wird sich nichts bewegen.
@Charles Büttner Die Wirtschaft kann keine "Macht" haben. Nur die Menschen dahinter. Die Wirtschaft ist ein Ablauf, welcher auf menschlicher Ideen basiert. Alles kann umgeschrieben und angepasst werden. Wenn man das nicht erkennt, stößt man immer an imaginären Wänden. ALLES menschliche Schöpfertum das wir hervorgebracht haben, basiert auf Gedanken und folgenden Taten. Ich bin schon lange dabei. Jeder einzelne ist nun mal wichtig und keiner kann genau sagen, wann der Tag kommen wird. Ich sehe derzeit keine bessere Alternative als ein BGE, vor allem, wenn man auch vorausschauend handeln will und nicht nur für einen kurzen Zeitraum. Aber man muss bei sich anfangen. Wenn man es nur immer auf andere schiebt oder allgemein auf Äußerlichkeiten und dabei völlig außer Acht lässt, dass die Masse aus jedem Einzelnen besteht, befindet man sich immer in der Opferrolle. Der Film Matrix hat das eigentlich sehr gut dargestellt. Das ist alles im übertragenen Sinne heute der Fall. Wir kreieren uns selber Mauern und Käfige und meinen, es ginge nicht anders, weil wir so konditioniert worden. Überzeugen kann man sich nur selbst. Um in unserer Gesellschaft überleben zu können, braucht man Geld. Demnach ist es logisch, dass jeder Mensch ein Einkommen benötigt, um leben zu können. Und wenn man leben kann, kann man tätig werden. Und wenn man ein Einkommen für alle einführen möchte, kann man sich nicht an aktuelle Ungerechtigkeiten orientieren, die vergänglich sind, da man ja ein Fundament für alle in der Zukunft und unabhängig von Äußerlichkeiten schaffen will.
@Charles Büttner Dir ist vermutlich nicht mal bewusst, dass wir keine echte Demokratie haben. ... unser System haben wir einigen wenigen zu "verdanken". Wir haben es ohne zu fragen übernommen und sind so rein geboren. Von freier Entscheidung kann keine Rede sein. Aber scheinbar macht es keinen Sinn, da du die Zusammenhänge vermutlich nicht kennst. Du ignorierst Aussagen oder verstehst sie nicht. Jeder Einzelne ist wichtig, aber das schließt auch andere ein. Die Idee muss erst entfacht werden. Was Menschen nicht kennen, lehnen sie erstmal ab. Vor allem die gemachten Menschen (Konditionierung durch Schule, Kindergarten, Medien usw.). Und das ist nun mal noch der Großteil. Allerdings werden immer mehr Menschen bewusster und identifizieren sich nicht mehr mit Oberflächlichkeiten. Was du als Wortspielerei bezeichnest, ist nichts anderes als forschungsoffenes Bewusstsein. Das sind Beobachtungen und Fakten, denen du dich entziehst. Deine Hürde ist das krampfhafte Festhalten am Alten. Krishnamurti hat eine gute Videoreihe mit Untertitel hier auf RU-vid.
@Charles Büttner Wir haben schon mal unter einem BGE Beitrag darüber diskutiert, bis zu dem Punkt, wo du beispielsweise die Konsumsteuer nicht komplett verstanden hast. Du kennst meine Einstellung nicht, aber ordnest im Vorfeld ein. Mogelpackungen schließe ich aus. Ich halte an keinem Model fest, sondern füge immer bei, dass alles verbesserbar ist. Welche Komponente am Ende zum Tragen kommen, steht für mich nicht an erster Stelle. Wichtig ist, dass es überhaupt kommt und die Existenz aller Menschen trägt. Die Wissensmanufaktur hat meines Erachtens nach die besten Ansätze, da hier sogar das Geldsystem angepasst wird. Ob du dir das angesehen hast, weiß ich nicht.
