Im letzten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts hielten zwei neue Musikrichtungen
Einzug in New Orleans. 2 Stile ohne die den Jazz nie gegeben hätte. Den
ersten hatten schwarze Klavierspieler in den Städten des Mittleren Westens
entwickelt: eine muntere, treibende und unwiderstehliche Musik.
Sie nahm Anleihe bei Allem was vorangegangen war: Afroamerikanischen
Spirituals, Minstrel-Songs, europäischer Volksmusik und Militärmärschen und
vereinte alles in frischen eingängigen synkopierten Rhythmen.
Diese Musik nannte sich Ragtime und sollte in den folgenden 25 Jahren zur
populärsten Musik in Amerika werden. Sie wurde anfänglich von fahrenden
Musikanten später durch den Verkauf von Notenblättern verbreitet und fand
überall sofort Anklang. Vor allem bei jungen Tänzern, die sie auch deswegen
so mochten, weil ihre Eltern sie verabscheuten.
Ragtime ist wild gewordene Synkopierung und seiner Opfer können meines
Erachtens nur erfolgreich behandelt werden wie ein tollwütiger Hund nämlich
mit einer Dosis Blei. Ob es sich hier lediglich um einen vorübergehenden
Auswuchs unserer dekadenten Kunstkultur handelt oder um eine ansteckende
Krankheit, die wir nicht mehr loswerden, wie Lepra, das bleibt abzuwarten,
so Eward Baxter Perry, 1980.
9 окт 2019