Einige der Punkte, die die Mitarbeiterin genannt hat, sind auf jeden Fall wichtig. Das finanzielle, wohnliche, das "Bereit" sein und auch gewappnet sein für eventuelle Problemlagen des Kindes. Liebe und ein fürsorgliches Zuhause, wie es das Paar zu geben scheinen will, sind ein absolutes A und O. Der Beitrag zeigt deutlich wie viel Diskriminierung noch vorherrscht.
Könnt ihr bitte auf Hilfsangebote hinweisen? Bei anderen Themen macht ihr das doch auch. Das Thema ist für Adoptierte ein Trigger und gerade bei Jugendlichen kann so eine Doku viel auslösen, bis hin zum Suizid. Ich hätte euch die Anlaufstellen gerne zur Verfügung gestellt, aber mein Kommentar wird automatisch gelöscht, vermutlich wegen der Links. Kann ich euch die Infos per Mail schicken?
@@phil2865 Das würde ich mir auch wünschen. Meine Buchempfehlungen für Adoptiveltern wurden auch gelöscht. Ich will - als Betroffene - nur helfen und weitere Suizide von Adoptierten verhindern.
Ich bin selber adoptiert und etwas was viele Paare immer wieder vergessen: Man adoptiert nicht nur ein Kind, man adoptiert eine ganze Familiengeschichte. Das kann zu absoluten Eskalationen führen. Bei mir und meinen Adoptiveltern ging alles wirklich gut. Aber es gab Probleme nicht nur bei mir. Daher würde ich mir echt wünschen dass nicht nur der unerfüllte Kinderwunsch im Vordergrund steht sondern eben alles was mit einer Adoption einhergeht und was da auch für Probleme dabei entstehen können. Ich unterstelle den beiden nicht dass denen das nicht bewusst ist, aber ich finde das dieses Thema einfach sehr oft unterschlagen wird.
In erster Linie muss Adoption ein Kind glücklich machen, nicht dessen potenzielle Eltern. Ich finde es gut, dass der Überprüfungsprozess so streng geregelt ist und im Zweifel lieber auf Nummer sicher gegangen wird. Kein Paar mit unerfülltem Kinderwunsch hat Anspruch auf ein Adoptivkind und kein Kind, vor allem aber kein adoptiertes, steht in der Pflicht, die Bedürfnisse der Eltern zu erfüllen.
Eigentlich ist das Gegenteil der Fall. Eine Adoption ist kein Charity Projekt sondern sollte aus einem Kinderwunsch heraus geschehen. Denn am Ende ist ein Kind eine extreme Verantwortung und ändert das komplette Leben wenn da kein starker Kinderwunsch vorausgeht wird es glaube ich schwierig alle Herausforderungen zu meistern :)
@@munnimuffi2466 natürlich ist Adoption kein Charity-Projekt, aber ein Adoptivkind hat nicht die Aufgabe, eine Lücke im Leben der Eltern zu füllen. Daher hat auch niemand Anspruch auf Adoption
@@hannahlenk7426 Hi Hannah wir haben unsere Tochter vor 6 Wochen bekommen. Die Wartezeit war mit 2 Jahre und 4 Monaten zwar lang aber im Rahmen. Sie ist das Beste was uns passieren konnte und wir hätten sie uns nicht perfekter zeichnen können. Wir haben uns sehr ein Kind gewünscht, da wir keine Kinder bekommen können. Ich denke, dass ein großer Kinderwunsch zu einer Adoption dazu gehört damit man wenn das Kind da ist auch wirklich alles gibt :)
Ich habe manchmal das Gefühl, dass Leute denken, dass ihnen ein Kind zusteht, nur weil sie "selbstlos" genug sind, zu adoptieren. Aber Adoption bedeutet eben auch sehr viel Schmerz und Trauma (dazu gibt es viele Videos von adoptierten Menschen und auch von Geburtseltern, die ihre Kinder zur Adoption freigegeben haben). Nicht der Kinderwunsch sollte ausschlaggebend sein, sondern das Wohl und die individuelle Geschichte des Kindes.
Hm, aber es fällt doch schon auf, dass schwule Paare es (noch) schwerer haben als Heteros, Adoptiveltern zu werden. Wie begründest du das denn mit dem Kindeswohl?
Ich finde das ganz schwierig. Allein das vollständig eingerichtete Kinderzimmer wirkt sehr eigenartig. Der Weg der Adoption ist lang und steinig und das ist auch gut so. Diese Kinder bringen oft einen riesen Rucksack an Erlebnissen mit und man muss sie immer auffangen und stützen und stärken. Wir sind den Weg auch gegangen und dieses ganze Verfahren hat uns nochmal mehr über uns selbst erfahren lassen.
Werdende Eltern richten doch meistens dass Zimmer des Neugeborenen vollständig ein oder? Das heißt ja nur dass man sich vorbereitet und nicht dass es genauso bleiben muss. Zumindest meiner Meinung nach
Ich kenne eine Familie, die adoptieren will. Da hatte das JA bei einem Hausbesuch bemängelt, dass das Kinderzimmer leer ist. Deswegen haben sie es dann auch eingerichtet.
@@DieFrage Ich kann nur für mich sprechen, mir geht es auch so, dass ich das merkwürdig finde. Es suggeriert mir eine starke Erwartungs-/Anspruchshaltung, dass auf jeden Fall (bald?) ein Kind kommt. Die Ausrüstung wartet auf ein Kind (was mit seinem genauen Alter/Vorlieben doch völlig unbekannt ist) statt umgekehrt. Und der Vergleich, dass im Zuge einer Schwangerschaft auch Equipment für ein Neugeborenes angeschafft wird, den ich hier schon gelesen habe, der hinkt, finde ich. Hier ist eben kein Kind schon auf dem Weg und die Freude ein Zimmer einzurichten (so nachvollziehbar sie ist), den Bedürfnissen eines Individuums entsprechend, ist hier - gefühlt - 10 Schritte zu früh.
Ich mag die Frage an sich sehr, von dieser Folge bin ich aber echt etwas enttäuscht. Für mich klingen der Tenor und auch Franks Fragen schon so, als ob es in jedem Fall kritisch zu sehen ist, dass dieses Paar abgelehnt wurde und dies ja eigentlich nicht mit rechten Dingen zugegangen sein könne. Als Sozialpädagogin und unter anderem Adoptivmama möchte ich an dieser Stelle sagen: Das Jugendamt hat nicht die Aufgabe, Paare glücklich zu machen oder aus Rücksicht auf ihre Gefühle eine Eignung auszusprechen. Es geht darum, das bestmögliche Zuhause für Kinder zu finden, die nicht bei ihren leiblichen Eltern aufwachsen können. Dies ist eine riesige Verantwortung - sowohl zu entscheiden, wer ein Kind aufnimmt, als auch für Adoptiveltern, diese Verantwortung zu tragen. Da kann man nicht genau genug hinschauen und eigentlich sollten alle Bewerber*innen froh sein, wenn diese Aufgabe seitens des Jugendamtes ernst genommen wird. Im Übrigen sagt ja auch schon der Name 'Bewerbungs- bzw. Überprüfungsverfahren', dass es sich um eine Bewerbung/Prüfung handelt. Klar ist das nicht unbedingt angenehm, ich habe es ja selbst durch. Aber jeder Mensch, der sich mit der Thematik Adoption auseinandergesetzt hat, sollte erkennen, wie wichtig dies Verfahren für die Kinder und auch für einen selbst letzten Endes ist. Auf mich wirkt das Paar in der Reportage leider auch relativ unreflektiert und wenig selbstkritisch. Wer nicht verstanden hat, dass es in den Gesprächen mit dem Jugendamt nicht darum geht, zu erzählen "was sie hören wollen", sondern glaubhaft zu machen, dass man weiß, worauf es bei der Aufnahme eines Kindes ankommt (und zum guten Elternseins gehört u.a. auch in hohem Maß Selbstreflexion), disqualifiziert sich in meinen Augen leider schon selbst. Und dies ganz unabhängig von Sachbearbeiter*innen, unter denen natürlich (wie in jedem Beruf) auch Menschen zu finden sind, mit denen man vielleicht nicht so gut zurechtkommt, die Vorurteile haben oder deren Kompetenz man anzweifeln könnte. In diesem Fall wird aber seitens des Paares das komplette Eignungsverfahren in Frage gestellt und das finde ich eigentlich nur bezeichnend. Auch die Mutmaßung, dass nicht gewünschte Paare in der Kartei verhungern gelassen werden, klingt für mich sehr selbstbezogen. Es werden passende Eltern für ein Kind gesucht, nicht andersherum und kein Paar hat ein Anrecht auf ein Kind, bloß weil es im Bewerbungspool aufgenommen wurde. Ich wünsche den Beiden, dass es ihnen gelingt, die Kränkung herunterzuschlucken und noch einmal bei sich selbst zu schauen, ob nicht doch etwas Wahres an den formulierten Kritikpunkten dran sein könnte. Dies kann für künftige Elternschaft, auf welchem Weg auch immer diese erfüllt werden wird, nur von Vorteil sein. Von der Frage wünsche ich mir weiterhin unvoreingenommene und gut recherchierte Reportagen, die behutsam auch kritisch nachfragen.
Super Beitrag! Bin ebenso Sozialarbeiterin und das Ansehen der Reportage hat sich überhaupt nicht gut angefühlt. Niemand hat einen Rechtsanspruch auf ein fremdes (!) Kind. Und alleine in den paar Minuten, die wir die beiden hier kennengelernt haben, habe ich schon einige Red Flags bemerkt. Sie wirken sehr nett und ich wünsche ihnen eine gute Zukunft. Aber den Hintergrund von Adoption scheinen sie absolut nicht verstanden zu haben.
Bester Beitrag hier!! Danke dafür. Die beiden wirken einfach so, als hätten sie in ihrem Leben bislang keine Berührungspunkte mit Kleinkindern gehabt (evtl sind ihre Freund*innen auch einfach noch zu jung?) - ich würde ihnen wünschen, dass sie vor einer evtl. Leihmutterschaft (wie wollen sie damit umgehen, dass das Kind möglicherweise weder die EZ-Spenderin noch die Bauchmama kennenlernen kann?) echten, lebendigen Kontakt mit wilden, eigensinnigen, schmutzigen, lauten und leisen, hilfsbedürftigen, immerdaseienden und chaotischen Kindern sammeln können!
Klingt so, als ginge es dem gezeigten Ehepaar in erster Linie darum, dass SIE ein Kind bekommen und weniger darum, dass ein Kind aus problematischen Verhältnissen ein neues Zuhause bekommt. Die fehlende Reflexion, die das Jugendamt bemängelt, kann ich auch durchaus nachvollziehen. Es geht ja sogar soweit, dass man ins Fernsehen geht und das Verfahren kritisiert. Vermutlich haben die Gutachter schon eine vernünftige Entscheidung getroffen.
Die strengen Auflagen sind richtig und wichtig. Es sollte immer um den Schutz und das Wohlergehen der Kinder gehen. Ob das Jugendamt in diesem Fall die richtige Entscheidung getroffen hat kann ich nicht bewerten, auch dort werden Fehler gemacht. Für mich hat es einen faden Beigeschmack, dass die beiden gar nicht verstehen wieso das so streng ist. Ich glaube nicht, dass sie sich mit dem Auftritt nen Gefallen tun, denn es wirkt beinahe als würden sie mit ihrer Reaktion das Gutachten bestätigen. Gleichzeitig halte ich für es für möglich, dass das Jugendamt nen Fehler gemacht hat. Trotzdem sehe ich die Auflagen an sich nicht als das Problem. Es geht schließlich um das Wohl des Kindes, nicht um das Wohl der Erwachsenen.
Wahrscheinlich ist es aber nur pure Homophobie, da man nicht Schwule Männer bzw. Andere Member of the LGPTQIA+-Community anvertraut, ein Kind zu haben. Der Großteil der Familien mit Kindern besteht aus einer heteronormative Beziehung, und daher ist es auch wichtig eine Quote für Adoption von LGPTQIA+ -Member zu ermöglichen. ♥️
@@blueslime4103 Das Jugendamt in deren Stadt ist dafür bekannt, dass viele LGBTQ+ Pärchen adoptieren dürfen. Es ist unwahrscheinlich, dass es daran liegt. Man kann das nicht ohne Anhaltspunkte darauf reduzieren.
Ich will den beiden nichts Böses unterstellen, aber in diesem Film kommen sie für mich so rüber wie "wir haben so einen großen Kinderwunsch und trotzdem dürfen wir nicht adoptieren, wie gemein". Adoption ist aber nicht da, um unerfüllten Kinderwunsch Erwachsener zu befriedigen (auch wenn der sicherlich oft vorhanden ist), sondern um einem Kind eine sichere Familie zu geben. Es gibt kein Recht auf Kinder. Wenn zwei Personen (aus welchen Gründen auch immer) kein Kind bekommen können, ist das sehr traurig und schmerzhaft, aber eben auch ein normaler Teil des Lebens und führt nicht dazu, dass man dann ein "Recht" auf ein Adoptivkind hätte. Mir fehlt sehr die Reflexion des Paares im Video über dieses Thema, es geht stattdessen nur darum wie unfair das doch alles für sie ist.
Aber warum möchte man denn adoptieren? In den allermeisten Fällen wohl, weil man auf normalem Weg keine Kinder bekommen kann und seinen Kinderwunsch nicht anders erfüllen kann.
@@DBeck-ql1rg Ja, ist ja auch völlig verständlich aus Sicht der jeweiligen Paare. Adoption existiert aber wie schon gesagt nicht zur Erfüllung des Kinderwunsches von Paaren, sondern weil Kinder, die oft traumatisiert sind, ein neues Zuhause benötigen. Diese finden dann natürlich oft einen Platz bei kinderlosen Paaren, aber das muss ja nicht so sein. Kinder können auch von Verwandten adoptiert werden oder von Menschen, die schon Kinder haben aber einfach aus Empathie für die jeweiligen Kinder adoptieren. Ich halte es für sehr fragwürdig, die Möglichkeit zur Adoption so sehr von der Erwachsenen-Seite, quasi als Anspruch für Kinderlose auf ein Kind zu betrachten.
@@DBeck-ql1rg eigentlich adoptieren viel häufiger Familien die bereits Kinder haben noch ein Kind, weil es ihnen darum geht einem Kind eine bessere Zukunft zu bieten, eine Familie in der sie geborgen aufwachsen können.
Mein Mann und ich waren bei der selben Adoptionsstelle in Potsdam und wir waren auch so wie wir sind. Wir haben die Eignung bekommen und konnten einige Monate später ein Kind adoptieren. Die Kolleginnin der Adoptionsstelle haben aus unserer Sicht sehr gut und sehr transparent gearbeitet. Das es hier so dargestellt wird, als hätten sie keine Ahnung finde ich falsch und möchte daher allen Zuschauern mitteilen, dass wir als schwules paar bei der selben Stelle erfolgreich adoptieren konnten.
Das Feedback finde ich gut und wichtig. Auch wenn ein 20 min. Beitrag nur einen Teil wiedergeben kann, so macht das Paar einen relativ blauäugigen Eindruck und einen relativ unvorbereiteten Eindruck. Ich habe im Umfeld selber Paare, die adoptiert haben oder Pflegeeltern sind. Diese haben sich im Vorfeld eingelesen, sich mit anderen Adoptiveltern ausgetauscht etc.
Dein Feedback ist super 👍🏼 Denn in diesen Beitrag wird eine Behörde mit viel Verantwortung an den Pranger gestellt, dabei konnte man jedes Argument der Behörde nachempfunden nach diesem Interview
Zu der Kritik am Verfahren. Das Verfahren erzeugt 1,4 Prozent Ablehnungen. Wenn es bei diesem Verfahren sehr, sehr wenige Fälle gibt, wo die Adoption für das Kind von Schaden ist, dann kann man wohl sagen, dass es ein gutes Verfahren ist. Zu erst für die Kinder, dann auch für die Eltern. Wann sollte man also das Verfahren aufwendiger machen? Wenn man mehr für das Wohl der Kinder erreicht oder sie besser schützt. Im Video wurde aber Kritik am Verfahren geübt, weil die beiden sich falsch beurteilt sehen. Es ging den beiden nur darum, wie man *ihnen* gerecht wird. Nicht dass das Verfahren dem Schutz des Kindes dient. Also die beiden, wollen dass ein zum Schutz des Kindes funktionierendes System aufgebläht wird, damit man ihnen gerecht wird. Man könnte doch sagen, ziemlich ichbezogen.
So sehe ich das auch. Wenn ich das richtig verstanden habe, waren bei der Beurteilung auch Psychologen involviert. Denen traue ich es zu, beurteilen zu können, ob das Paar mit den Problemen eines adoptierten Kindes umgehen könnte oder nicht. Das könnte hier auch der Punkt gewesen sein und nicht Fehler im Adoptionsverfahren an sich...
Da es deren persönliche Erfahrung ist, ist es natürlich ichbezogen. Und wenn sie sich falsch beurteilt sehen und sie die Ursache in dem Verfahren sehen, kann man das auch durchaus so äußern. Die Seite des Amtes wurde ja im Gegenzug auch dargestellt.
„Sie müssen doch auch akzeptieren, dass Menschen unterschiedlich sind.“ (Minute 10:52). Da habt ihr so Recht! Ich bekomme so oft bei Familienfeiern zu hören, dass mein Partner nichts zu melden hat und in unserer Beziehung total leiden muss, da ich eher extrovertiert bin und dazu zeige viel zu erzählen. Er ist eher introvertiert und ruhiger, was aber nicht bedeutet, dass er nichts zu sagen hat und wir uns Zuhause anschweigen. Man sollte keinen Menschen innerhalb von 90 Minuten analysieren und in eine Kategorie einordnen. Ich wünsche den beiden alles Gute und viel Erfolg für die Zukunft ❤️
Bei meinem Mann und mir ist das auch so...auch wenn wir uns in manchen Sachen noch so ähnlich sind und die selbe Meinung vertreten, sind wir trotzdem unterschiedlich wenn es um gewisse Verhaltensweisen geht....somit Leben wir seit 14 Jahren glücklich zusammen😁👌🏻
Natürlich sollte man das im Normalfall und im Privaten nicht. Das hier ist doch aber eine ganz andere Situation. Und das war auch nur einer von vielen Punkten, die für eine Ablehnung gesprochen haben.
Also tut mir Leid, aber all die Antworten der beiden zu dem Schreiben klingen nicht sonderlich einsichtig und all ihre Lösungsvorschläge klingen nach Ausreden und Entschuldigen. Selbst als der Reporter den Wink mit dem Zaunpfahl gibt und meint, dass er bei so einem Schreiben erstmal an sich zweifeln würde, ob die Behörde das nicht besser einschätzen kann und man noch an sich arbeiten müsse, sagen sie, dass sie das kurz dachten ABER... und schon folgen wieder Ausreden und was die Behörde ändern sollte, um besser zu arbeiten. Sprich sie sind nicht auf die Frage eingegangen, sie hatten nicht die soziale Intelligenz zu erkennen, worauf der Reporter hinaus wollte und sie denken zu wenig differenziert. Das sind alles Problempunkte, wenn man Kinder möchte oder sogar adoptieren möchte. Und als homosexuelles Paar zu wünschen, dass die Paare unterschiedlich behandelt werden sollen, kann jawohl nicht ernst gemeint sein. Wir gehen am CSD FÜR GLEICHBEHANDLUNG auf die Straße und nicht um unterschiedlich behandelt zu werden. Dass die Angestellten sich die Wertung der Antworten nicht anmerken lassen und jeden gleich befragen, ist eher ein Qualitätszeichen. Ich möchte nicht wissen, wie schwer ihnen das bei der ein oder anderen Lebensgeschichte fällt und dennoch bekommen sie es höchst professionell hin. Außerdem sagt das Paar, dass sie sich besser hätten vorbereiten und andere hätten befragen sollen. Also Entschuldigung, wie kann man unvorbereitet zu so etwas gehen?! Dann scheint es ihnen ja nicht sonderlich wichtig gewesen zu sein. Sowas prüfen bevor und merken Personaler*innen schon im Vorstellungsgespräch und man ist raus, wenn man unvorbereitet ist und dort geht es "nur" um einen Job und nicht um ein hilfsbedürftiges Kind, das man in die Hände von anderen gibt.
Auf der anderen Seite halte ich es auch für fragwürdig wenn man erst ein Buch oder einen Kurs belegen muss um zu wissen wie man mit den Prüfern vom Amt umgehen muss …. Es geht doch darum zu zeigen warum man den Kinderwunsch hat ect. So wie es hier rüberkam waren es aber von Seiten des Amtes doch reichlich merkwürdige Ausschlusskriterien. Viel wahrscheinlicher ist doch, dass aufgrund der wenigen Kinder auf die Menge der Elternlosen Paare mit Kinderwunsch es wesentlich einfach ist irgendwelche verhältnismäßig belanglosen Gründe zu finden warum jemand nicht geeignet ist, als zu schrieben dass man jemanden hat der vermutlich noch besser geeignet ist. Allein aus rechtlicher Sicht wird das eventuell nicht der geschehen…denn dann wäre die Entscheidung möglicherweise ja anfechtbar….
@@worldpeace1822 geht ja nicht darum ein Buch zu lesen, auswendig zu lernen und dort wiederzugeben. Ich für meinen Teil habe mich jedoch bei jedem Vorstellungsgespräch mit den üblichen Fragen auseinandergesetzt. Meine Antworten auf die Fragen habe ich gut überlegt und bin sie vor den VGs durchgegangen, nicht um mich anders darzustellen als ich bin, sondern weil man in der Ausnahmesituation oft etwas neben sich steht und dann nicht sein ganzes Potential zeigen kann, was man alleine Zuhause während der Vorbereitung eben schon kann. Die beiden hätten nach den typischen Fragen googlen können und sich überlegen können, wie sie wahrheitsgemäß darauf antworten können. Dadurch wäre auch ein ähnlicher Redeanteil entstanden, da sich beide auf die Fragen vorbereitet und ihre Antworten dazu haben, statt dass automatisch der eher extrovertiertere von beiden etwas improvisiert und beide einen eher schlechten Eindruck hinterlassen. Schließlich sollen beide als Partner und Team agieren, wie es bei guten Eltern nun Mal der Fall ist. Wenn es dann so rüberkommt, dass der eine bestimmt und der andere mitzieht, fürchtet man schnell, dass das nicht für immer gut geht und dass der eine irgendwann den anderen verlässt, weil er es nicht mehr aushält und schon hat das Kind dir nächste zerbrochene Familie. Sowas hätte man durch gute Vorbereitung schon Mal vermeiden können. Es verlangt niemand, dass die Partner sich angleichen, aber sich vorbereiten und einen guten Eindruck hinterlassen wäre eben wichtig gewesen.
Ich finde es sehr gut, dass es strenge Auflagen gibt. Und in Bezug auf diese beiden Herren: keiner weiß, was dort vorgegangen ist, ob sie sich wirklich nicht dafür eignen oder es andere Gründe gibt. Daher finde ich es nicht sinnvoll, dass es hier so dargestellt wird, als wäre das Jugendamt so furchtbar oder die Verfahren davor nicht adäquat.
Das stimmt, es kann Gründe geben - allerdings finde ich die genannten Gründe schon fragwürdig als Ergebnis von 2 (!) Gesprächen. Das finde ich durchaus kritikwürdig. Ob die beiden nun geeignet sind oder nicht kann ich nicht beurteilen, aber die Begründung der Ablehnung finde ich durchaus fragwürdig in Anbetracht dessen, wie wenig Zeit dafür aufgewendet wurde.
Ich fand nicht, dass das Jugendamt hier als Buhmann dargestellt wurde. Das Paar hat die Situation sehr sachlich und (wenn man ihre Position bedenkt) erstaunlich neutral erläutert, hat das Urteil akzeptiert und Lösungsvorschläge dargebracht (Einzelgespräche). Man sollte sich von der Perspektive dieses Videos (Protagonisten sind ein abgelehntes Paar) halt nicht täuschen lassen.
@@waldfee90 Das hat mit Homophobie nichts zu tun. Es ist für jeden sehr schwer, ein Kind zu adoptieren, und das ist auch gut so. Für den einzelnen ist das natürlich immer unfair, weil man immer von sich denkt, dass man am besten geeignet ist. Aber das ist Quatsch. Wir wissen nicht, was hier dahinter steckt. Vielleicht haben die beiden später mal mehr Glück, ich wünsch ihnen das beste.
Negative Kommentare sind hier in dieser Wohlfühl-Bubble wahrscheinlich fast schon ein Tabu, aber ich will wirklich einfach nur ehrlich sein: Ich hatte bei den beiden von Anfang ein richtig mulmiges Bauchgefühl. Ich will die beiden nicht verurteilen oder in irgendne Schubade packen, denn ich kenn sie nicht, aber wie die beiden reden und sich geben, wirkt auf mich sehr unauthentisch und mich würde es nicht wundern wenn da auch große Narzissmus-Probleme eine Rolle spielen. Ein Kind zu erziehen ist eine große Verantwortung und wie sie da schon ein vorgefertigtes Zimmer präsentieren und irgendwelche Fantasien und Wünsche in die Zeit mit dem Kind projizieren, finde ich ehrlich gesagt sehr befremdlich und bedenklich. Ich finde es schon sehr positiv und richtig, dass das Jugendamt da so kritisch ist. Die scheinen also wohl doch auch bisschen was richtig zu machen.
Auch ich habe gedacht, dass da irgendwie richtig entschieden wurde. Man kann immer an sich arbeiten und die beiden waren so pauschal geschockt von den Entscheidungen und alleine die Einstellung, sie hätten einfach wissen müssen, was die dort hören wollen und dann "Ja und amen" sagen, zeigt schon, dass es ihnen nicht genug um das Wohl des Kindes ging. Auch konnten sie Überhaupt nicht darüber sprechen, was sie diesem Kind geben wollen, mit was für schwierigen Situationen und Konflikten sie evtll. rechnen müssten und was sie dann tun würden. Das zeugt, wie unreflektiert sie noch sind. Ich bin Erzieherin und die beiden wirken auf mich tatsächlich etwas blauäugig. Sie können GARNICHT einsehen, weshalb die Vertreter*Innen des JA etwas kritisch gesehen haben und hatten überlegt, rechtlich dagegen vorzugehen, anstatt um Rat zu fragen und zu schauen, wie sie an sich arbeiten können, um zu einem späteren Zeitpunkt vielleicht dann auch die richtigen Eltern zu sein. Aber ja, also klar haben auch wir hier nur nen kurzen Einblick bekommen. Trotzdem, wenn nur 1,4% der Bewerber abgelehnt werden, wird das schon Gründe haben...
Ja, sie hauen immer in die Kerbe, das JA liegt falsch und das ist alles ein Missverständnis. Und sie wüssten natürlich auch gleich am Besten wie man den Prozess anpassen kann, muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Am Ende wollen sie sich ein Kind "einklagen", haha
Ich fand es interessant, dass die beiden gesagt haben, sie hätten mit anderen Adoptiveltern sprechen sollen - allerdings nicht, um zu erfahren, wie das ist, ein Kind zu adoptieren, sondern nur, wie der Auswahlprozess abläuft, und was man da sagen "muss". Das finde ich schon bedenklich. Besteht bei ihnen kein Interesse an der Lebenswirklichkeit und den Besonderheiten der Adoption selbst? Generell finde ich den hier viel angestrengten Vergleich nicht richtig, so viele unqualifizierte würden Eltern und das Amt sei angesichts dessen zu spitzfindig. Ein Unterschied ist ja nunmal, dass jemand von außen die Entscheidung treffen muss und daher natürlich mit relativ hohen Erwartungen an die potentiellen Eltern herantreten muss. Was später dann passiert, ist dann auch in deren Verantwortung. Es ist eben ein anderer Vorgang. Bei biologischen Eltern muss das Kind die Folgen ausbaden. Hier ist eben jemand zwischengeschaltet, der dann hoffentlich die Verantwortung ernst nimmt - mal von all den zusätzlichen Anforderungen im Leben eines Adoptivkindes abgesehen. Da kann man ja nicht sagen, weil es sonst keine Anforderungen gibt, schrauben wir das auch runter.
Ich hätte mir gewünscht, dass ihr mehr auf die Qualifikationen der Jugendamtsmitarbeiter eingeht. Gerade die Aussage 14:34 könnte ohne einen Kontext als verbittert rüberkommen. Die Mitarbeiter sind hochgeschulte, sensible Menschen, die nicht zwischen Kaffee und Kuchen so eine Entscheidung treffen, sondern langjährige Erfahrungen gesammelt haben und die Entscheidungen auf diesen Gründen. Wir waren bei dem Gespräch zwischen den beiden und dem Amt nicht dabei, wir wissen nicht, was genau passiert ist und kennen nur ihre Seite. Auf mich wirkt es anhand der Reportage so, als würde es ihnen eher darum gehen ihren eigenen Kinderwunsch zu erfüllen, als einem traumatisierten Kind ein Zuhause zu schenken. Das könnte mE ein ziemliches Ausschlusskriterium sein.
Ich würde mal stark annehmen, jemand ohne Kinderwunsch bewirbt sich nicht um eine Adoption. Natürlich ist der zuerst da. Wenn ich nur traumatisierten Kindern helfen will, aber selber gar keinen Kinderwunsch habe, spende ich ans nächste Kinderheim, aber adoptiere sicher kein Kind. Ich denke auch nicht, dass so jemand vom Jugendamt gewollt ist.
@@ErklaerMirDieWelt Ich kenne Eltern mit zwei leiblichen Kindern, die dann dem dritten Kind durch Adoption das Heim erspart haben. Und zwar aus humanistischen Gründen, nicht weil sie "unbedingt" noch ein drittes Kind wollten... Genauso wie Pflegeeltern das meist aus Überzeugung machen und nicht um die eigenen Bedürfnisse zu stillen...
Trotz aller Qualifikation heißt das nicht, dass die Entscheidung nicht auch auf persönlichen Urteilen beruhen. Schließlich war in den Schreiben von Wahrnehmungen die Rede und weniger von der Implikation der Unfähigkeit deswegen in der Lage zu sein ein Kind mit Liebe und Geborgenheit groß zu ziehen.
Wir würden uns in ein paar Monaten total über ein Update von David und René freuen! 💛Wir drücken ihnen die Daumen, dass ihr großer Wunsch in Erfüllung geht 🙏
Wenn der verantwortliche Amtsträger diesen Film hier sieht, könnte ich mir vorstellen, dass es das dann komplett war. Ich sehe die Reaktion der beiden auf der einen Seite menschlich, ehrlich und sympathisch. Auf der anderen Seite wird sowas oft als Schwäche, Dünnhäutigkeit oder Kontrollverlust über Emotionen gedeutet, was die beiden noch viel mehr disqualifizieren würde. Die beiden haben doch selber gesagt und verstanden, dass sie sich vorher hätten informieren sollen und wissen sollen, was die Bearbeiterin hören will. Statt da weiter dran zu arbeiten jetzt der Film. Sehe ich sehr sehr kritisch im Bezug auf das Ziel der beiden. Kurz gesagt, die beiden sind nun durch den Test durchgefallen. Keine Krisensicherheit in dieser Familie, so der Eindruck.
Internet Polizei: Die beiden wollen doch jetzt eine Leihmutter in den USA finden um ein leibliches Kind zu bekommen. Das Thema Adoption scheinen sie bereits abgeschrieben zu haben.
@@Internet_Polizei naja, sie wirken vor allem sehr stur und uneinsichtig und so, als wäre die Adoption für sie vor allem ein Mittel zum Zweck den Kinderwunsch zu befriedigen, als dem Kind ein gutes Elternhaus zu geben.
@@DBeck-ql1rg das meine ich ja. Wer als Adoptiveltern validiert werden möchte, muss gewisse Kriterien nach außen sichtbar erfüllen. Wer ein starkes Rückrat hat, bewahrt doch nach so einem Bescheid auch langfristig Ruhe, Sachlichkeit usw. Wer dafür reif und erfahren genug ist, der reagiert auf so amtliche Sachen nicht öffentlich emotional. In Deutschland geht alles nur hinten rum, durch Manipulationen, Honig um den Mund schmieren und Stärke im Geist, im Körper und im Geldbeutel haben. Und wer das nicht weiß und nicht hinbekommt, der braucht auch kein fremdes Kind erziehen in DE. Ist das Logisch? keine Ahnung.
@@Internet_Polizei alles, was du machst, du forderst sie auf die Fehler zu machen, die bei anderen schon zu Problemen führten und rechtfertigst diese Fehler im selben Moment damit, dass es nunmal so ist in Deutschland. Aus deinen Worten kommt klar heraus, du findest es nicht richtig, dass individuelle Eltern, ihr Kind individuell erziehen, statt dessen forderst du, dass sie die selben Machtspielchen durchziehen, wie andere auch. Wer so wirklich handelt darf schon gleich gar keine Kinder haben und sie auch noch nach diesen Werten erziehen. Wenn Dinge falsch laufen, ist das kein Grund, das allgemein noch weiter zu fordern. Das zeigt viel mehr noch auf, wie falsch es ist und wie sehr ein Umdenken stattfinden sollte.
Auch auf die Gefahr hin, einen shitstorm zu ernten: das komplett eingerichtete Kinderzimmer hat mich echt geschockt. Ich bin jetzt noch sprachlos und kann gar nicht richtig sagen, warum...
Das ist mir auch aufgefallen! Ich habe selbst Kinder und ich kenne das, wenn man gewisse Wünsche auf Kinder projizieren will... Unbewusst. Ich wollte unbedingt ein Mädchen und einen Jungen. Es ist so nicht geworden. Es kam in mir so ein komisches Gefühl hoch, dass ich nicht das bekam, was ich wollte, als ich erfuhr, dass es wieder ein Junge wird. Jetzt weiß ich, dass ich gewisse Vorstellungen in meinem Kopf hatte und dass das eine von mir egoistische Sache war, die Gott sei Dank mit der Zeit wegging! Und genau dieses projizieren der eigenen Wünsche auf etwas, was man nicht bekommt, das ist genau das, was das Jugendamt erkennt und eventuell als K. O. Kriterium sieht. Es soll um die kinder gehen, nicht um die Eltern.
Ich schließe mich diesem Eindruck vollumfänglich an. Passt zu dem Inhalt des Ablehnungsbescheids, den man ja auch einfach mal als möglicherweise zutreffenden Eindruck des JA stehen lassen kann. (Und das Video bestätigt dies, wohl unbeabsichtigt…) Ich kann nicht genau sagen, was mich so unwohl fühlen lässt - auch die Aussage, dass sie ein 2-4jähriges Kind haben wollten… Leihmutterschaft finde ich auch ethisch zumindest mal bedenkenswert. Fazit: Aus dem Eindruck, den ich per Video, Auszügen aus dem Gutachten und Schwenk hin zu Leihmutterschaft erhalten habe, bleibt bei mir ein ungutes Bauchgefühl.
Ich bin mit einer Familie befreundet, die auch adoptieren möchte. Das JA hat bei einem Besuch bemängelt, dass das Kinderzimmer leer ist. Sie mussten es quasi einrichten für die Alterspanne, die sie adoptieren wollen. Sie fanden es erst auch etwas befremdlich weil jedes Kind unterschiedliche Geschmäcker hat und je nach individueller Vorgeschichte auch Sachen triggern könnten. Aber das JA wird das nicht willkürlich fordern.
@@ulmus20 Das sollte deinen Eindruck auch auf keinen Fall mindern. Ich maße mir auch nicht an beurteilen zu können, ob sie wirklich geeignet sind oder nicht. Ich fand aber auch einige Äußerungen und Handlungen von ihnen befremdlich.
Schade, dass die Beiden kein Kind adoptieren können....ich bin selber auch adoptiert und bin froh darüber, dass das in meinem Leben so gekommen ist und ich Eltern habe, die mich wirklich wollten und lieben. Meine Eltern haben mir aber auch immer wieder erzählt, was für ein großer Prozess die Adoption ist und wie schwer es ist, ein Kind adoptieren zu können. Natürlich sollte es gewisse Auflagen geben aber manche Gründe, kein Kind adoptieren zu können sind für mich nicht nachvollziehbar.
@@DieFrage zum Beispiel, dass man ab einem gewissen Alter schon zu alt ist ein Kind zu adoptieren. Das genaue Alter weiß ich gerade nicht, aber auf jeden Fall meiner Meinung nach zu früh. Es wird gesagt die Obergrenze liegt bei 40 Jahren Altersunterschied zwischen Kind und Eltern. Das heißt, dass man mit 40 Jahren kein Baby mehr adoptieren könnte.
@@inabongert ja ist schon weird mit der Obergrenze. Aber ab nem gewissen alter können die vllt nicht mehr so lang für die kinder sorgen.... ka bin kein Experte
Das Jugendamt sucht passende Eltern für ein Kind und nicht das „perfekte Kind“ für die Eltern. Die beiden wirken sehr „von oben herab“ und „durchgetaktet“. Und ein 2-4 jähriges Kind zu adoptieren in Deutschland ist sehr unrealistisch, die meisten Kinder die zur Adoption freigegeben werden sind Neugeborene.
Ich hätte als Jugendamt auch großes Unbehagen bei den beiden. Stelle ich mir schwer vor, als Jugendamtmitarbeiter dieses Unbehagen in justiable Worte zu fassen. Der Text klang aber ganz plausibel und treffend. Sicher enttäuschend für die beiden, aber es geht ja ums Kindeswohl und nicht ums Elternwohl. Die beiden sollten nochmal sehr in sich gehen, bevor sie eine Leihmutterschaft erwägen. Wenn das denn klappt, da stehen ja sicher auch etliche Gespräche vorher an.
Ich kann tatsächlich beide Seiten verstehen. Kinderwunsch ist so ein intensives Gefühl. Bei manchen Punkten musste ich aber auch schlucken. Ein Kind zu adoptieren ist eben doch was anderes, als eins zu bekommen. Das Zimmer schon fertig eingerichtet. Kann ich verstehen. Es gibt so schöne Kindersachen und die Sehnsucht ist stark...aber adoptieren heißt Raum für ein konkretes Kind mit eigener Vorgeschichte, eigenen Interessen, dass es erstmal kennen zu lernen gilt, um dann einen individuellen Raum einzurichten. Adoption bedeutet Kommunikation mit leiblichen Eltern, Jugendamt,... und da ist es wichtig wertfrei zum Wohle der Kinder miteinander umzugehen. Die Formulierung „Kommunikationsroboter aus Teflon“ geht da gar nicht. Da kann die Vorstellung entstehen, dass vor den Kindern zu Hause dann schlecht von den leiblichen Eltern gesprochen wird, wenn diese mit ihrer wahrscheinlich problematischen Lebensgeschichte vielleicht nicht auf Verständnis bei den beiden stoßen. Ich kann die Sehnsucht und die Frustration verstehen und habe ja auch nur die Eindrücke aus dem Film. Adoption ist eben doch was anderes wie ein Kind zu bekommen, weil man ein Kind mit Vorgeschichte, mit Familie aufnimmt. Ich denke, die beiden haben den für sie passenden Weg gefunden und Wünsche ihnen auf dem Weg alles Gute 😊
Ja, ich habe auch an einigen Stellen gemerkt, dass da mehr das Konzept von "Kind haben" da ist als ein "das ist ein Mensch". So Aussagen wie "dann hätten wir ja trotzdem kein Kind bekommen" klingen halt so nach nem neuen Smartphone oder so. Das mit dem Kinderzimmer ist mir auch genau so aufgefallen. Ich muss sagen, dass ich da auch Bedenken gehabt hätte bei den beiden. Realistischerweise haben diese Probleme wohl die meisten Eltern (würde ich in meiner Kindheit z.B. auch genau so sehen), aber wenn adoptiert wird, dann ist das eben a) komplizierter und b) gibt es ja auch mehr adoptionswillige Paare als zu adoptierende Kinder. Von daher ist es nicht verwunderlich, dass man irgendwo den Strich zieht. Ich denke jedenfalls, dass ich bei den beiden als Kind nicht glücklich gewesen wäre.
"Das Wichtige für uns einfach: Wir sind dran." Und genau das ist wahrscheinlich auch das Problem. Es geht bei der Adoption nicht darum, sich selbst den Kinderwunsch zu erfüllen, sondern darum, einem bereits traumatisierten Kind ein Zuhause bieten zu können, aber auch emotional das aufzufangen, was das Kind bereits durchgemacht hat. Als MAin eines JAs kann ich nur sagen, dass wir Fälle haben, bei denen die meisten fassungslos mit dem Kopf schütteln würden, und da ist es einfach verdammt wichtig, dass jemand eine Adoption eben nicht nur als eine Möglichkeit sieht, seinen Kinderwunsch zu erfüllen. Was die kleinen Mäuse da teilweise mitmachen ist einfach nur furchtbar und da ist es wirklich nicht verwunderlich, dass 1000%ig geschaut wird, ob auch wirklich alles passt - ob nun bei Pflege- oder Adoptiveltern.
Also ich bin in der Ukraine bis kurz vor meinem dritten Lebensjahr in einem Kinderheim aufgewachsen. Die Zustände dort sind erschreckend. Ein deutsches Pärchen hat mich dann adoptiert. Darauf bin ich schon von klein auf so stolz gewesen. Dass, ich frei raus sagte dass ich adoptiert bin und meine ganzen Eindrücke. Wenn man zu mir meinte ich solle das nicht sagen. Dann war das absurd für mich. Da ich so froh drum bin. Außerdem ist es praktisch als adoptiertes Kind zu seinen Eltern aus Spaß zu sagen ; ,,ich bin froh nicht eure Gene zu haben" Mit meinem Asperger ist es nicht immer leicht gewesen. Auch das müssen werden Eltern sich eingestehen können. Wenn sie adoptieren, auch solche "Risiken" eingehen zu können und aus zu halten oder nicht.
@@DieFrage Meine Mutter meinte gerade dass ihr gerne ihre Nummer haben dürft und sie euch gerne Antworten würde. Sie hatten auch noch auf alten Videokassetten alles dokumentiert gehabt. Sie haben mich diese immer anschauen lassen und Storys dazu erzählt gehabt. Auch heute sprechen sie manchmal noch davon. 😊
Ich finde die beiden echt gruselig, sie wollen einfach eine Lücke füllen. Ihre Bedürfnisse sind im Vordergrund. „Wir hätten andere Adoptiveltern fragen sollen wie das Verfahren abläuft“ um sich zu verstellen? Sie sollen mal fragen, wie das ist, mit einen Kind zu leben. Ich glaube die Leute beim Jugendamt machen Ihre Arbeit gut, und haben ein Auge dafür wer dafür geeignet ist.
Aber bitte nicht nur Jubel und Heiterkeit. In den USA aber auch anderen Ländern wird die Leihmutterschaft oft von Agenturen vermitteln die ein unfair hohen Teil des Geldes selbst einbehalten. Die Mütter sind fast ausschließlich arme Frauen die ihren Körper für den Kinderwunsch anderer belasten und auch nicht mehr die Wahl haben das Kind zu behalten, falls dieses ihnen in den 9 Monaten doch ans Herz wächst. Unter dem Strich kauft man so einen Menschen, ich finde das verwerflich.
Das die beiden einen weiterhin unerfüllten Kinderwunsch haben, tut mir leid und die Enttäuschung ist für mich absolut nachvollziehbar. Jedoch wirken die beiden in ihrer Haltung und ihren Äußerungen in diesem Bericht tatsächlich teils recht unreflektiert. Wie hier die Kompetenzen des Adoptionsdienstes in Frage gestellt werden, finde ich recht anmaßend. Ich will damit nicht sagen, dass die beiden schlechte Eltern wären, jedoch entspricht es auch nicht der Wahrheit, dass die Mitarbeitenden in den Ämtern solche Entscheidungen willkürlich oder unbegründet treffen. Die standardartisierten Eignunhsverfahren sind bei der großen Vielzahl an Bewerber*innen leider notwendig und dennoch wird immer auch individuell geschaut. Hier hat es nicht gepasst und schon sind es wieder die "inkompetenten Mitarbeiter" Des JA, die angeblich keine Ahnung haben. Finde ich sehr schwierig, auch wenn ich sehr verstehen kann, dass die beiden enttäuscht sind.
An welcher Stelle wirken die beiden denn auf dich „recht unreflektiert“? Weil sie Kritik an der Umgangsweise des JA äußern, sollen sie unreflektiert sein?
Ein Mitarbeiter im JA ist für mich in aller erster Linie mal ein Mensch der seinen Job macht, genau wie ein Verkäufer, ein Arzt oder ein Tischler. In allen Berufen gibt es Menschen die mit Herz und Seele dabei sind, Menschen die nur das aller nötigste machen, welche die einen tollen Job machen, welche die einen schlechten Job machen, usw. Jeder bringt auch seine eigene Weltanschauung mit ein, vielleicht hatte hier auch jemand das Vorurteile das die beiden aufgrund ihrer Homosexualität nicht geeignet sind. Wir waren alle nicht dabei. Jedoch finde ich es falsch eine Seite per se als kompetent/inkompetent anzusehen. Definitiv sind nicht alle JA Mitarbeiter hochqualifiziert, genau wie in alle anderen Berufsgruppen kannst du an solche und solche geraten.
@@DBeck-ql1rg Einen kleinen Unterschied gibt es schon, bin ich der Meinung der Schrank ist schief und die Qualität ist nicht gut, dann geh ich zu einem anderen Schreiner. Beim Jugendamt geht das eher schlecht, wenn dort tatsächlich jemand ist der einen persönlich nicht leiden kann und dies in seine Bewertung mit einfließen lässt hat man schlechte Karten und kaum eine Möglichkeit dagegen etwas zu unternehmen.
Muss der Originalaussage zustimmen. Das Jugendamt hat den Job, für die zu adoptierenden Kinder ein gutes zuhause finden. Es gibt deutlich mehr Bewerber als Kinder. Für das Wohl der Kinder ist es also unproblematisch, wenn einige geeignete potentielle Eltern abgelehnt werden. Es werden sowieso nicht alle ein Kind "abbekommen". Die beiden erzeugen aber den Eindruck, dass sie erwarten, dass man extensive Energie in die Frage steckt zu überprüfen, ob sie denn nicht vielleicht doch ein Kind "haben können". Und Kinder kommen auch nicht als Kommunikationswissenschaftler zur Welt...
@@dare8785 Hm. Ich glaube, das ist schon noch komplexer, wenn man es mal gesamtgesellschaftlich sieht. Du sagst, es ist "unproblematisch", wenn Paare, die eigentlich gute Eltern wären, abgelehnt werden. Ohne genau wissen zu können, ob das hier genauso gelaufen ist, aber die Vorstellung ist ja leider nicht sehr weit hergeholt: Findest du es auch "unproblematisch", wenn gleichermaßen gut geeignete schwule Paare aufgrund einer immer noch vorhandenen Homophobie in der Gesellschaft mit sehr viel höherer Wahrscheinlichkeit abgelehnt werden? Für die Kinder ja am Ende egal. Ich hielte das trotzdem für sogar *sehr* problematisch.
Ich glaube denen beiden, dass sie sich so sehr ein Kind wünschen, aber ich bin mir unsicher, ob ihnen die Verantwortung einer Adoption klar ist. Die Traumata die diese Kinder mitbringen darf man einfach nicht weg denken. Ich hab das Gefühl die beiden haben eine sehr romantische Vorstellung von der Adoption gehabt. Und sich vorher nicht mit dem Verfahren auseinander zu setzen ist auch irgendwie naiv.
Meinst du, potentielle Adoptiveltern sollten noch mehr aufgeklärt werden, was eine Adoption genau für sie und das Kind bedeutet? Und wie hätten David und René sich deiner Meinung nach noch besser vorbereiten können?
@@DieFrage Ja ich denke das eine Aufklärung zu Beginn des Verfahrens erfolgen sollte. Das man die potentiellen Eltern darauf hinweist, welche Geschichten dahinter stecken. Ich kann mir vorstellen das die beiden gedacht haben, sie schenken einem verlorenen Kind ein Zuhause, das stabil ist und liebevoll. Aber dieses Kind hat auch schon einen Bruch hinter sich und da muss man sicher mehr tun um das Kind langfristig aufzufangen. Nicht ohne Grund müssen viele Erwachsene in Therapie, weil in ihrer Kindheit Probleme vorlagen.
@ Die Frage Ganz ehrlich, wenn man sich für Adoption interessiert, dann ist es die eigene Pflicht jedes mündigen Erwachsenen, sich im Vorfeld darüber eingehend zu informieren. Man fühlt sich in der Lage, die Verantwortung für ein (zunächst fremdes) Kind mit Bindungsabbruch und eventuellen Traumata zu übernehmen, aber ein bisschen googeln und informieren ist zu viel verlangt? Es gibt heute sehr leichten Zugang zu allen diesen Infos, angefangen von Fachbüchern über Foren/Gruppen und Blogs bis hin zu Reportagen und Stammtischen. Erfahrungsberichte von Adoptierten, Adoptiveltern, Jugendämtern - es lässt sich alles mit ein paar Klicks finden und sollte das Mindeste sein, was Bewerber*innen sich im Vorfeld reintun (und was für uns selbstverständlich war). Klar sollte das Jugendamtamt auch informieren, das tut es meiner Erfahrung nach auch, aber das entbindet nicht davon, selbst nachzudenken und zu überlegen, ob und wie man dieser Verantwortung gerecht werden kann.
Was bei mir auffällt: die beiden machen immer wieder deutlich, dass sie bereit gewesen wären, sich auf das hin anzupassen, was das Jugendamt sehen will. Zum Beispiel sagen die beiden auf die Frage, wo sie Fehler gemacht hätten unter anderem, sie hätten sich mehr damit beschäftigen sollen was das Jugendamt hören will. Sie sagen, es wäre intelligenter gewesen, "einfach ja" zu sagen. Sie fühlen sich auch (zu Recht) ausgefragt. Und an keiner Stelle scheint irgendwie ein Verständnis dafür durch, dass da Kinder beschützt werden sollen und es vielleicht zumindest fragwürdig ist, wenn man sich verstellt um zu kriegen was man will. Ich wünsche den beiden alles Gute, ehrlich gemeint. Gibt Eltern mit größeren Schwächen. Aber das JA sucht halt aus dem Pool die aus, die am allerbesten mit Sternchen wirken, und das find ich auch gut.
@@gryfidxx7343 ach als Deutsche haben wir gleichzeitig auch direkte Herrschaft über das Land? Das wäre mir neu. Was wir aber tatsächlich haben, ist das Recht, an der Kontrolle durch unsere Stimme bei Wahlen mitzuwirken. …
Adoptierte Kinder sind halt nicht dasselbe wie leibliche Kinder. Trotzdem wäre es schön, wenn manche leibliche Eltern sich ihrer Verantwortung bewusster würden...
Das ist natürlich schwierig zu messen. Wenn man Kinder bekommt hat man erstmal automatisch die Verantwortung dafür. Das ist etwas anderes als wenn einem der Staat die Verantwortung für ein ihm zur Obhut übergebenes Kind überträgt.
Das Paar wirkt wirklich sehr sympathisch und es tut mir für die Beiden Leid, dass ihr Kinderwunsch nicht durch eine Adoption erfüllt werden konnte. Allerdings habe ich auch schon mehrfach mitbekommen, dass die Allgemeinheit Adoptionen häufig absolut unterschätzt, ein Paar, welches grundsätzlich gute Eltern sein könnten, sind nicht zwangsläufig gute Adoptionseltern. Der Prozess (auch die Gefahr, dass die biologischen Eltern das Kind doch nicht mehr zur Adoption freigeben, was auch Monate nachdem das Kind eingezogen ist passieren kann) und auch die Aufarbeitung von der Herkunft für das Kind sind nicht zu unterschätzen. Außerdem fällt vielen Paaren gar nicht auf was für eine hohe Erwartungshaltung sie an das Kind haben. In diesem Fall finde ich es schon eher abschreckend ein komplett eingerichtet Kinderzimmer zu haben, das stillt ja in diesem Fall eher die eigenen Bedürfnisse, als die vom Kind. Mir ist natürlich bewusst, dass dies nur gut gemeint war von dem Paar, aber ich glaube da sind sie einfach weit über das Ziel hinausgeschossen. Was sicherlich auch noch erschwerend hinzukommt: Es gibt viel mehr mögliche Adoptionseltern, als Kinder zu adoptieren. Die Chance, selbst wenn man als geeignet befunden wurde, adoptieren zu können sind nicht hoch. Dafür gibt es um so mehr Pflegekinder, die ein Zuhause suchen.
@@xxshinypinkxx eigentlich anders herum wenn du einen Hund vom Züchter kaufst und du weißt du kannst ihn an einem bestimmten Datum abholen, dann hast du im normal Fall schon alles da. Halsband nach ca größe, Leine, Futter. Ich will Kinder nicht mit Hunde vergleichen, aber die Vorgehensweise ist die gleiche. Man holt sich kein Kind, besitzt keine Spielsachen und fängt dann erst an alles zu besorgen, wer macht denn sowas..
Die leiblichen Eltern haben genau 8 Wochen Zeit die Adoption zu Widerrufen. Danach ist dies nicht mehr möglich. Da wird leider oft die rechtliche Situation von Pflegeeltern und Adoptiveltern vertauscht.
@@josefinesteigbach4358 Das du es trotzdem geschafft hast Kinder mit Welpen zu vergleichen ist bedauerlich. Aus Erfahrung kann ich dir aber sagen; typische Eltern besorgen Sachen wenn sie gebraucht werden, nicht aus reinem Wunschdenken. Klar wird beim 1. Kind im Vorhinein eine Krippe und Wickeltisch besorgt, aber dann liegt zumeist auch eine Schwangerschaft vor, die ich hier nicht erkennen kann.
@@berndstromberg1424 Im Kontext was man macht, wenn man auf natürlichem Weg keine Kinder bekommen kann, hab ich mir das auch gesagt. Nach dem Motto Unfruchtbarkeit ist kein Weltuntergang. Find ich persönlich nicht so naiv und dumm wie du das vielleicht empfindest, weil es für mich persönlich Druck aus dem ganzen nimmt.
@@berndstromberg1424 die Kommentarspalte unter so ziemlich jedem Video, welches über Leihmutterschaft handelt, ist voll davon. So nach dem Motto "kann ich nicht verstehen, wo doch die Heime voll sind und ihr auch da eins hättet nehmen können".
Ich finde es gut, dass die Anforderungen für eine Adoption vom Jugendamt so hoch sind. Schließlich geht es um das Wohl der Kinder und nicht um das Wohl und das Glück der potentiellen Eltern. Die betroffenen Kinder haben schon einen schwierigen Start ins Leben und daher sollten die Adoptiveltern auch gut ausgewählt werden. Die beiden Männer in der Reportage haben sich aus meiner Sicht etwas zu sehr auf eine Adoption "versteift" und waren sich zu sicher auch ein Kind zu bekommen. Auch haben sie schon ein Kinderzimmer eingerichtet, obwohl noch gar nicht feststand, dass sie ein Kind bekommen. Es gibt kein Recht auf ein Kind! Vielleicht hätten sie etwas lockerer an die Sache rangehen sollen. Etwas mehr Selbstreflektion wäre vielleicht auch ratsam.
Finde bisschen einseitig leider. Jedes Paar möchte ein Kleinkind adoptieren. Von den Kommentaren merkt man, dass die Leute nicht wissen, wie wenig Kinder (gesund, oder von Alter her passend, da es auch sehr wichtig ist, fast keine möchte ein zu altes Kind(also unter 6) zu sich nehmen, und am besten ohne Vorgeschichte und komplett ohne "alte" Eltern). Warum habt ihr nicht gesagt, dass es sechsmal so viele Paare sind wie Kinder? Die Zuschauer denken, die Armen, die sind schwul, und so nett, sympathisch und finanziell auch alles gut, aber die Mitarbeiter des Jugendamtes gibt kein Kind. Tja, es waren halt aus irgendeinem Grund bessere Kandidaten. Einmal versucht, nicht geklappt und so ein Szene? Mit solchen Anforderungen muss man leider/ oder um Glück, weil es heißt, dass es wenig Kind gibt, Jahren warten. Und wenn die zweite Meinung auch ähnlich denkt, da ist bestimmt was dran.
Wäre trotzdem interessant zu wissen ob nicht ein vergleichbares heterosexuelles Paar bessere Chancen gehabt hätte. Ich will da keinem was unterstellen aber Statistiken bezüglich der Ablehnungsquote oder Studienergebnisse dazu wären interessant.
@@DieFrage In Deutschland ist ca. jedes zehnte Paar ungewollt kinderlos. 2015 zB wurden weniger als 4000 Kinder adoptiert und ein Großteil der Adoptionen erfolgt nicht an neue Eltern sondern an Stiefväter und Mütter, die gerne vollwertige Eltern für die Kinder ihrer Partner sein wollen. Ohne belastbare Zahlen liefern zu können glaube ich, dass allein die Dimensionen von Angebot und Nachfrage ausreichend sein sollten.
@@DieFrage Destatis Statistisches Bundesamt 2020: 3 774 Adoptierte Kinder undJugendliche insgesamt 1 160 davon NICHT mit den Adoptiveltern verwandt (also auch zB Stiefeltern) 883 Zur Adoption vorgemerkte Kinder und Jugendliche 4 050 Vorgemerkte Adoptionsbewerbungen Die 6 Paare Zahl kam in diesem Bericht selbst vor
Irgendwie ist es absolut traurig, dass Menschen die einem Kind ein so gutes Zuhause geben könnten und auch wirklich wollen, die Chance nicht bekommen wenn man bedenkt, dass einige Eltern ihren Kindern nicht mal den Hauch von Liebe geben können/wollen.
Grundsätzlich ja. Aber man stelle sich vor, die bereits häufig vorgeschädigten, traumatisierten Kinder würden in den Adoptivfamilien wieder in die nächste Hölle kommen. Man sieht hier nur eine Seite. In der Vergangenheit ist das leider trotz aller Vorsicht passiert und das ist wirklich scheußlich. Wir sehen hier wie das Paar das empfindet, nicht wie die Sachbearbeiter das sehen. Sicherlich kann es vorkommen, dass dann auch potentiell geeignete Eltern rausfallen, aber besser so als anders rum. Die Reaktion von dem Paar alà „im ersten Moment hat uns das verunsichert, aber wir kennen uns ja besser als jemand der irgendwie 90 Seiten Text über uns geschrieben hat“. Finde ich eine eigenartige Reaktion, immerhin haben Jugendamtmitarbeiter*innen regelmäßig diese Situation und entscheiden in anderen Fällen anders. Ich sag damit nicht, dass die beiden grundsätzlich ungeeignet sind, ein Kind großzuziehen, aber vielleicht nicht eines aus der Jugendhilfe im Alter von 2-4.
Sehe ich ähnlich...vor allem finde ich das Thema Finanzen schon recht schwierig, dass man ein Mindesgehalt haben muss, um ein Kind adoptieren zu können, aber gleichzeitig ein Elternteil im Job für das Kind zurückstecken soll...widerspricht sich.
Mich würde interessieren, wie ein Paar über den Prozess spricht, bei dem das ganze erfolgreich verlief. Natürlich ist es schwer eine wirklich Meinung zu bilden wenn wir nur eine Seite des Gesprächs kennen, aber die Reaktion der beiden auf den Ablehnungsbescheid hinterlässt bei mir einen sehr negativen Eindruck. Beispiel der Kommentar mit dem Teflon Roboter: Enttäuschung und Frust hin oder her, das war daneben. Dass an den Bewertungen des Amtes so gar nichts dran sein soll, kann ich mir einfach nicht wirklich vorstellen, bei der Art und Weise wie die beiden vor laufender Kamera auf Kritik reagieren.
Wir haben vor einem Monat endlich unsere kleine Tochter bekommen (Wartezeit 2 Jahre und 4 Monate) und bei uns war der gesamte Prozess von Seiten des Jugendamtes absolut unproblematisch. Ich finde auch was hier oft gesagt wird, dass eine Adoption nicht den Kinderwunsch eines Paares erfüllen soll Quatsch, denn warum geht man zum Jugendamt und sagt man möchte ein Kind adoptieren? Natürlich weil man es sich extrem wünscht. Uns wurde sogar gesagt, dass eine Adoption niemals dazu da sein soll "etwas Gutes" zutun! Am Ende denke ich, dass unsere Tochter uns genau so geholfen hat wie wir ihr 🥰
Sehe ich genauso. Bzw. können wir nur festhalten, dass wir außer ihrer Version nicht wissen, wie es wirklich abgelaufen ist. Aber zum Beispiel finde ich es schon etwas krass, dass sie das Kinderzimmer so fertig gestaltet haben, obwohl sie noch nicht mal eine Zustimmung hatten. Und ein weiteres Indiz, das ich fragwürdig finde ist, dass sie so leichthin die Leihmutterschaft machen. Das finde ich sehr grenzwertig, denn der leiblichen Mutter dann das Kind zu entziehen, da kann man meines Erachtens überhaupt nicht absehen, wie traumatisierend das für ein Kind nun eigentlich ist. Dann der Punkt, dass sie bereits vor dem Bescheid geprüft haben, ob man das einklagen kann. Oder dass sie das Ergebnis nicht als Anlass genommen haben, darüber zu reflektieren, ob daran was dran sein könnte, sondern es einfach rigoros weggewischt haben. Ich kann es letztlich nicht beurteilen, aber ich hab anhand dieser Eindrücke keinen Grund, die Entscheidung des Amtes anzuzweifeln.
Keine Eltern sind perfekt, aber Adoptiveltern sollten schon sehr nahe dran sein. Adoptivkinder haben ein sehr schweres Schicksal und ein weiteres Entreißen aus einer Familie muss in jedem Fall ausgeschlossen werden. Deswegen finde ich es gut, dass im Zweifel immer für das Kindeswohl entschieden wird, auch wenn es gegen das Wohl der bewerbenden Paare ist. Ich kann mir vorstellen, dass viele bewerbende Paare nicht so offen und ehrlich ran gehen wie die beiden hier. Daher kommt diese merkwürdige Überinterpretation, z. B. bei der Sache mit der "Lücke" im Leben, die ihr angeblich durch das Kind füllen wollt. Ich verstehe beide Seiten, aber es ist besser so als wenn wegen zu weicher Regeln ein Kind an anderer Stelle an ein Paar vermittelt wird, wo es ggf. nicht hin sollte.
@@DieFrage Dass sie Kinder langfristig gesehen nur positiv beeinflussen. Dass das Kind im Erwachsenenalter keine negativen Verhaltensweisen aufweist, die ihre Ursachen in der Kindheit bei den Eltern haben.
Ich persönlich finde auch, weil es schlichtweg gar nicht geht, dass ein Mensch und Eltern perfekt sein können, sollten von niemanden den Druck bekommen, versuchen danach zu streben? Denn wohin führt uns das denn in unserer Gesellschaft?: Zu immer mehr psychisch kranken Menschen. Das muss aufhören. Wir sollten uns unserer Verantwortung für ein Kind bewusst sein, aber uns nicht dafür geiseln, wenn wir bemerken, es lief/läuft etwas falsch. Dann sollte man in der Lage sein zu reflektieren, und versuchen beim nächsten Mal es anders zu machen. Aber auch dem Kind kommunizieren, es war nicht ok, wie diese Situation gerade mit dem Kind lief, und einen besseren Umgang für's nächste Mal zu pflegen.
@@user-hp1fx4wt9i Tut mir leid, das hast du wohl falsch verstanden. Ich sagte das aus Perspektive des _Jugendamtes_ , welche Maßstäbe sie bei der Auswahl potentieller Eltern ansetzen. Wie _Eltern_ ihre Adoptivkinder oder Kinder erziehen, steht selbstverständlich auf einem anderen Papier :) Ich bin auch deiner Meinung, dass man nie perfekt sein kann und muss, aber wie gesagt ging es mir auch gar nicht darum. Denn das theoretische Konstrukt der Perfektion kann ich ja trotzdem erstellen und da hat das die-Frage-Team auch ganz richtig nachgefragt, dass selbst dieses Konstrukt Ansichtssache ist.
Ein Paar abzulehnen ist ein sehr aufwändiger Prozess, der außer in extremen Fällen einfach nicht nötig ist. Es gibt deutlich mehr Bewerber*innen als Kinder und diejenigen, die zwar grundsätzlich geeignet sind, aber für das spezielle Kind gerade einfach nicht in Frage kommen, warten dann eben :)
Tolles Video! Sehr interessant und schön das Frank wieder entspannt wirkt! Ich kann es nicht oft genug sagen, wie respektvoll ihr mit den Menschen und dessen Geschichten umgeht, find ich super!
@@nordderby7675 Sich austauschen gehört bestimmt dazu - alles andere wäre ja auch absurd. Ich denke aber schon, dass sich zwei Experten auf dem Gebiet jeweils eine qualifizierte Meinung bilden können. Andere Paare haben es bei den selben Mitarbeitern ja auch geschafft.
Wie die beiden selbst sagen.. sie sind in vielerlei Hinsicht zu naiv und unvorbereitet herangegangen. Wenn einem nicht mal die reflektierte Vorbereitung auf den Adoptionsprozess notwendig genug erscheint, wie soll das JA davon ausgehen dass sie sich verantwortungsvoll um ein Kind kümmern werden? Kann mir vorstellen dass bei beiden eine Art Anspruchshaltung bestand, nach dem Motto „hier ist das fertige Kinderzimmer, gebt uns ein Kind das direkt anfangen kann mit uns zu spielen (bitte 2 bis 4 Jahre alt).“
Also ganz ehrlich, ich verstehe, dass man die Kinder nicht an irgendwen verantwortungslosen geben will. Aber wenn da ein Mensch ist (muss ja nicht mal ein Paar sein) der finanziell fähig ist ein Kind zu unterhalten, sich das wünscht und ein liebendes Elternhaus bieten kann sollte adoptieren dürfen! Es gibt so viele Leute die Kinder auf natürliche Weise bekommen und viel weniger geeignet sind als die meisten die adoptieren möchten! :( So schade für Rene und David :( Hoffentlich bekommen sie bald ein Kind "gestattet" Edit: ich finde es auch irgendwie dreist, dass bei der Simulation die Frank macht von der Dame gefragt wurde, ob er schon bei der Kinderwunschberatung war. Das macht gefühlt niemand der auf natürliche Weise ein Kind bekommt. Dern Inhalt des Ablehnungsbescheid finde ich auch richtig dreist.
Ich kenne die Tochter (Mimi) eines Adoptivkindes. Das Adoptivkind ist also die Mutter (Mama) des mir bekannten Kindes. Mama beklagt, dass die Adoptiveltern sie so verwöhnt haben. Die geben das auch offen zu und erklären das damit, sie hätten Angst gehabt, dass die Zuneigung von Nini zu verlieren, weil es sich zu den eigentlichen Eltern wünschen könnte. Das Ergebnis Mama ist zu Mimi ab und zu übertrieben streng. Wenn ich Mama treffe, bekomme ich immer zu hören, man müsse Kindern Druck machen. Bloß weil die Verhältnisse gut sind, wird das Adaptionsverhältnis noch lange nicht gut und wirkt sogar Generationen weiter.
Man merkt sie haben eine komplett romantische Vorstellung von der Adoption, sie sehen nur das glückliche Kind spielen. Die Kinder können traumatisiert sein, Probleme haben, etc. Sie haben sich nicht einmal vernünftig über das Verfahren informiert. Und ja sie sind offensichtlich nicht kritikfähig .
Ich glaube, dass die Leute vom Jugendamt ihren Job wirklich gut machen. Dafür spricht schon, dass sie sich vier Gespräche Zeit genommen haben. Ein Kind ist nicht dazu da, eigene Bedürfnisse zu erfüllen oder die Partnerschaft zu bereichern.
Glaubst du, dass bei Eltern, die auf natürlichem Wege Kinder bekommen, eigene Bedürfnisse eine kleinere Rolle spielen, als bei Paaren, die adoptieren möchten?
@@DieFrage Genau das ist es! Wenn ich hier die Kommentare lesen habe ich immer so das Gefühl, Adoptiveltern wird von vielen abgesprochen diesen großen Wunsch eine Familie gründen zu wollen haben zu dürfen. Und das ist völliger Blödsinn. Das erwartet das Jugendamt doch auch garnicht. Die wollen keine selbstlosen Held*innen sondern Paare die sich ein Kind wünschen und dem Kind ein gutes Zuhause bieten wollen :)
Aber das eine schließt das andere nicht aus. Nur weil man das Bedürfnis nach einem Kind hat, widerspricht das nicht der Tatsache, dass man den Kindern alles geben könnte, was sie brauchen und man eine gute Mutter/ein guter Vater wäre. Wenn es einen glücklich macht, Kinder zu versorgen und sie glücklich zu machen, dann ist das kein Egoismus.
Wie kann man Leihmutterschaft ethisch vertreten? Da fällt es mir schwer sachlich zu bleiben. Ich bin selber Mutter und man baut eine große Bindung während der Schwangerschaft auf. Wenn ich das als Schwanger unterbinden muss, weil ich weiß, dass ich das Kind wieder abgebe, dann halte ich das für traumatische. Für die Frau und das Kind. Dabei spielt es für mich keine Rolle, ob es das biologische Kind ist oder nicht. Für mich ist das moderner Menschenhandel und Egoismus. Es gibt kein Recht darauf ein Kind zu haben. Das Kind aus einer Leihmutterschaft wird nie wissen wer wirklich seine Mutter ist und nie diese Bindung erfahren. Es tut mir von Herzen leid für alle die keine Kinder bekommen können. Und wer ein Kind haben kann und wer nicht ist naturgemäß ungerecht. Aber die Bindung von Mutter und Kind ist etwas so exklusives, dass ist einfach nicht ignorierbar und auch nicht zu ersätzen. Und ja, es gibt Kinder die von ihrer Mutter nicht gewollt werden und das erleben müssen. Das ist schlimm. Aber dann muss man sowas doch nicht vorsätzlich kreieren. Ich finde, Leihmutterschaft gehört auf der ganzen Welt verboten.
Mal ehrlich woher weißt du, dass das Kind so empfindet? Wenn es von Anfang an bemühte Eltern hat, hat es doch keine Bindung zur leiblichen Mutter. Allerhöchstens Neugierde. Als ob 9 Monate Schwangerschaft eine Garantie für irgendwas wären . Davon mal abgesehen muss deine Subjektive Empfindung nicht für alle Frauen gelten. Es gibt auch genug Frauen die aus nächsten Liebe Kinder für andere Paare austragen!
Nein, das Kind hört bereits im Mutterleib die vertrauten Stimmen und Umgebungsgeräusche, Herzschlag der Mutter etc. Selbst Neugeborene, die adoptiert werden, tragen dieses Thema oft ein Leben lang mit sich herum. So auch Spenderkinder - daher hat sich bspw. der Verein Spenderkinder eV gegründet.
@@JuJu-vg7ie Ich habe gerade ein Buch über Kulturevolution gelesen. Die "natürliche" Kinderaufzucht, vor der Sesshaftwerdung war das Cobreeding. Nach der Sesshaftwerdung wurden viele Strategien entwickelt, um mit den Problemen derselben klarzukommen. Eine davon, die Vereinzelung der Frau und die Erfindung eines Müttermythos. (Arg verkürzt.) Es könnte also dieser Sichtweise sein, dass die Kinder nicht an der Situation leiden, sondern an dem Gedankenkonstrukt, was über die Situation herrscht.
Also Leihmutterschaft ist so eine unglaubliche Ausbeutung des weiblichen Körpers und ich bin so froh, dass dies in Deutschland verboten ist. Es gibt eine tolle Doku auf RU-vid darüber, die zeigt, wie es alles tatsächlich abläuft und wie das Geschäft nach Indien gebracht gebracht wurde.
Allein die Wortverbindung finde ich immer schon schlimm. Mutterschaft kann man sich doch nicht Leihen! Selbst wenn die Frau nicht ausgebeutet wird und es aus freien Stücken machen würde, wäre es immernoch Menschenhandel und verstößt gegen Gesetze wie die UN-Kinderrechtskonvention z.B.. auch die Bindungsforschung und Epigenetik wird dabei scheinbar völlig ignoriert, aus bindungstheoretischer Sicht ein Trauma für einen Menschen bereits nach der Geburt verursacht.
Na ja, immerhin haben sie den Anstand in die USA zu gehen und nehmen nicht die Schnäppchenversion aus der Ukraine (kostet nur so 45.000€, davon 15.000€ an die Leihmutter, was dort mehreren durchschnittlichen Jahresgehältern entspricht). In den USA herrscht zumindest ein annähernd gleiches Lohnniveau, so dass die Grundvoraussetzungen gegeben sind, dass sich die Leihmütter dazu einigermaßen frei entscheiden können.
Genau. Schwangerschaft, Geburt und das Danach sind so eine riesige mentale und körperliche Anstrengung, die meiner Meinung nach mehr wert ist als 15'000.-...
@@woolypuffin392 Einige Länder erlauben Leihmutterschaft nur auf die Art, bei der tatsächlich nur Aufwandsentschädigung (Kleidung, Arztkosten in US, Essen), aber kein "Lohn" bezahlt wird, gerade um Ausbeutung vorzubeugen.
Die beiden waren zu offen und zu ehrlich in dem Gespräch mit dem Jugendamt. Das ist so schade. Hätten sie sich verstellt... zu allem ja und amen gesagt, hätten sie ein Kind. Völlig irre in meiner Wahrnehmung.
@@stn6428 Eltern sein ist ein Lebenslanger Job Die Kinder die adoptiert werden haben zT schlimmes erlebt, es ist absolut verständlich das man dann gut darauf schaut wo sie neu starten können und wieder vertrauen finden können
Das Kinderzimmer einzurichten wirkt auf mich doch sehr naiv. Gerade bei Adoptionen gibt es viel mehr BewerberInnen als Adoptivkinder und selbst „die Besten“ haben schlechte Chancen. Vielleicht waren die beiden auch zu ambitioniert. Selbst bei Pflegekindern wird gesagt, man solle erst mal sein Leben weiterleben und sich nicht so drauf versteifen.
Ähnliche Situation. Ich war über 5 Jahre in einem Meisterprüfungsausschuss als Arbeitnehmer Vertretung einer Gewerkschaft. Ich habe über die berufliche Laufbahn entschieden von Kolleginnen und Kollegen. Definitiv waren welche dabei wo ich für mich gesagt habe ok das kannst Du vergessen. Bei den meisten die auf der Kippe standen wurde immer nochmal Diskutiert. Aber genau die durchgefallenen Personen haben dasselbe wie die zwei Herren getan, ok wir sind nicht schuld sondern die anderen. Das war immer der Fall zu 100%. Am Anfang wird erwähnt das in Brandenburg viele Kinder adoptiert wurden, auch von gleichgeschlechtlichen Paaren. Um frei heraus zu sagen: Dann liegt’s halt leider gottes an euch selbst, da kannste auch noch soviel bei die frage jammern und lamentieren aber die Behörde wird schon ihre Gründe gehabt haben. Und ich weiß wärt ihr in einer heterosexuellen Beziehung wäre das Kind unterwegs und keiner hätte mehr darüber gesprochen..
Richtig... Es sind keine unbeschriebene Kinder...Es sind Kinder mit einem Päckchen auf dem Rücken, kleine Persönlichkeiten... Da darf man streng bewerten! 🙂
Als Vater von zwei Kindern, halte ich es für sehr wichtig das bei einer Adoption die potentiellen Eltern genauer geprüft wird. Kinder sind viel Arbeit, viel Verantwortung und die Beziehung der Eltern wird darunter leiden. Es wäre interessant zu wissen wie viele Adoptiveltern sich danach getrennt haben.
Ich kenne eine Familie, die sich einige jahre nach Adoption getrennt hat und keinen Kontakt mehr wollte zu den Kindern. Für die kleine (7 Jahre alt) wahnsinnig hart 2 mal verlassen wurden zu sein.
Wie willst du prüfen, ob eine Ehe den Stress aushält den Kinder mit sich bringen? Wie viele Paare scheitern in ihrer Ehe, wie viele von ihnen sogar auch weil sie unterschätzt haben, was es wirklich bedeutet Eltern zu sein? Ich halte es für nahezu unmöglich das zu beurteilen. Es wird ja vom Jugendamt versucht das zu ermitteln, ob es nun abschließend gelingt, wer weiß.
@Essiggurke stimmt, es wäre in einigen Fällen besser wenn das möglich wäre. Bei Adoption ist es noch ein anderer Fall, da die Kinder berets Traumstisiert sind, da sie bereits die leiblichen Eltern verloren haben.
Wenn in 18 Jahren nicht mal 2% der Bewerber abgelehnt wurden, dann wird man nicht einfach so abgelehnt. Die zwei tun jetzt so, als würden sie nur ganz falsch verstanden werden würden. Und natürlich weiß keiner wie der Prozess abgelaufen ist, aber im Endeffekt bleibt bei mir der Eindruck zurück, dass die Entscheidung doch ganz richtig war. Alleine das eingerichtete Kinderzimmer hat mich wirklich sehr irritiert. Als wären sie sich sicher gewesen, dass ihnen ein Kind zusteht.
Wir können bestätigen, dass es tatsächlich Fälle gibt, in welchen vieles Falsch ausgelegt wird. Wir wurden auch als ungeeignet ausgesprochen und durften einen Eindruck über das Verfahren bekommen. Wir sind beide Beamte, ich arbeite sogar mit Kindern und Jugendlichen und ohne mich zu loben, bekomme ich von den Sozialarbeitern und den Kindern sehr gutes Feedback. Was natürlich kein automatisches Geeignet bedeuten soll. Aber vllt bin ich nicht ganz sozial inkompetent 😅. Mein Mann ist eher der Typ klarer Worte, so Dinge wie „hätte hätte, wenn so und nicht so dann so oder vllt doch so“ das ist er nicht. Als Beispiel würde ich ihnen gerne eine Frage aus dem Fragebogen erzählen 😊 die lautete: würden sie ein Kind ablehnen, welches iwan einmal die Förderschule besucht? Die Antworten werden nachträglich mit der Sozialpädagogin besprochen. Wir ließen die Frage unbeantwortet, da uns gesagt wurde, dass sie lediglich Neugeborene an Bewerber vermitteln. Ältere Kinder werden durch die Pflegeeltern adoptiert, so ihre Erfahrung. Wir begründeten unsere Ansicht, dass wir die Frage nicht beantworten können, da weder das JA, noch wir wissen können, welche die Schule unser Kind besuchen würde. Mein Mann sagte noch, dass die Frage sinnfrei wäre (sinnfrei fande ich die Frage auch aber naja so hätte ich es nicht direkt ausgesprochen aber da mein Mann das nicht böse o abwertend meinte, zumal die Sachbearbeiterin selbst sagte, dass einige Fragen etwas unnötig wären, hat er es so ausgesprochen, was ja eigentlich nur ehrlich war). Sie wurde etwas eingeschnappt und mein Mann versuchte ihr zu erklären, dass wir unser Bestes geben würden, um unser Kind bestmöglich zu fördern und die Schule würde es dann werden, die es dann werden würde. Sie wurde richtig sauer weil der Fragenkatalog so nicht funktioniert und antwortete patzig „ja ist egal, nächste Frage“ 😮 uns wurde zu wenig Motivation ausgelegt, da wir nicht jede Frage bis ins Detail zerpflückten. Wir hatten sehr oft nachgefragt und auch manchmal zweimal aber iwan hatten wir es verstanden und wieso hätten wir es noch weiter zerpflücken müssen, wenn es uns verständlich erklärt wurde. In unserem Fall war es eine sehr junge Sozialarbeiterin, Anfang 20. sie war immer sehr nervös und hatte sehr oft den Faden während den Gesprächen und Bögen verloren. Wir mussten auch unseren Familienstamm aufmalen bzw erläutern, die Sozialpädagogin hatte daraufhin den Stammbaum gemalt. Bei meinem Mann kam sie mit Großeltern und Urgroßeltern durcheinander, so dass sie wild herum zeichnete und mein Mann zu sah und ihr sagte, dass sie was durcheinander bringt, das seien dann die Urgroßeltern und nicht seine Eltern. Sie war komplett verwirrt und konnte nicht mehr klar denken. Sie war wahrscheinlich einfach sehr nervös, da ihr die Erfahrung fehlte, ist ja auch kein Problem. Sie hätte so fair sein sollen und sich vllt eingestehen müssen, dass sie noch Unterstützung durch eine erfahrenere Kollegin benötigt. Beim Abschlussgespräch wurde uns dann mitgeteilt, dass wir ungeeignet wären. Wir waren wirklich sehr baff. Wir hatten nicht damit gerechnet aber nun denn wenn sie es so entscheidet, dann müssen wir das akzeptieren. Mein Mann sagte zu Hause, sei nicht traurig, sie hat ihre Meinung gefällt wir können es nicht ändern, wir sollen nicht an uns zweifeln weil wir bestimmt geeignet gewesen wären aber sie uns nicht richtig eingeschätzt hat. So war auch mein Empfinden aber dennoch hab ich dann daran gezweifelt, ob wir vllt doch so eine verzerrte Eigenwahrnehmung von uns selbst haben. Ich rief bei ihrer Kollegin an, die beim Abschlussgespräch dabei war und äußerte ihr meinen Gedanken, dass die junge Frau meinen Mann einfach komplett unsympathisch fand, ob das vllt der wahre Grund gewesen sein könnte und wir niemals rechtliche Schritte einleiten würden aber es ist uns einfach ein Rätsel. Wir würden gerne ihre fachkompetente und ehrliche Meinung hören wollen. Sie sagte: „Ja das stimmt, ihr Gefühl hat sie nicht getäuscht. Frau …. hat nicht mit ihrem Mann sympathisiert und wäre ungern im Falle einer Adoption jeden Monat zu ihnen gekommen“ 😮 Wir waren erneut schockiert über die Art und Weise, dass die junge Frau ihre Sympathie entscheiden hat lassen, wenn sie dem Wohle des möglichen Kindes gehandelt hätte, hätte sie sagen müssen, liebe Kollegin bitte übernimm du diese Bewerber, ich kann den Ehemann nicht leiden. Mach du dir bitte ein Bild und treff eine neutrale Einschätzung. Die Kollegin geht nochmal mit ihr ins Gespräch aber wir sind realistisch genug, um zu wissen, dass wir bei einer eventuellen Eignung dennoch kein Kind bekommen würden, da schwingt einfach zu viel Persönliches bei der Frau mit. Weiter sagte uns die erfahrenere Sozialpädagogin auch, dass wir auch im Falle einer Eignung kaum Chancen hätten, da es Gottseidank nur sehr wenige Adoptivkinder gäbe, zu viele Bewerber, mein Mann 40 und ich 34 sind (die max. Grenze liegt bei 45 Jahren) und wir schon einen vierjährigen Sohn haben. So sind die Vorgaben und das verstehen wir auch. Im Nachhinein dachten wir uns dann wieso die junge Sachbearbeiterin uns nicht zu Beginn oder während des langwierigen Prozesses sagte, dass wir nahezu keine Chancen haben werden, da wir schon einen kleinen Sohn haben. Wir hätten es vermutlich dennoch versucht und das Dreiviertel Jahr Verfahren durchgemacht, andererseits wäre es fair gewesen und wir hätten uns vllt aus realistischer Sicht auch gegen all den zeitlichen Aufwand, der absolut nötig ist, bitte nicht falsch verstehen, aber uns wäre die Möglichkeit gegeben worden realistisch zu sagen, danke für ihre Offenheit aber dann ersparen wir uns leider die weiteren Schritte. Anschließend ist es wie sie sagen ein sehr gutes Verfahren, es muss selektiert werden, um die bestmöglichen Familien zu finden. Das Kindeswohl steht an erster Stelle. Es gibt sehr viele klasse Padägogen, die ihren Job toll machen. Leider gibt es auch (hoffentlich sehr) wenige Ausnahmen, eine der Ausnahmen haben wir erleben müssen. Ohne überheblich zu sagen, wir sind def geeignet und das ist so, nein, aber wir denken, dass wenn die Sympathie vorhanden gewesen wäre, hätte uns die Sachbearbeiterin wahrscheinlich ein geeignet ausgesprochen, so haben wir zumindest die Aussage von ihrer Kollegin gewertet und verstanden. Ich hoffe, ich konnte ihnen einen kleinen Einblick geben, so, dass es vllt nicht ganz abwegig ist, was die beiden Herren im Video berichten. Ohne es besser zu wissen, vllt waren sie auch einfach wirklich ungeeignet. Und das mit dem fertig eingerichteten Kinderzimmer ist wirklich to much, das wird den Bewerbern aber auch offen kommuniziert, nicht versteifen, es kann sehr gut passieren, dass es aufgrund keiner Adoptivkindern zu keiner Aufnahme kommen kann, sein Leben weiter leben ohne komplett fanatisch zu werden. Lg 🙋🏼♀️
Dieses Thema ist so groß und wichtig und ich würde mir sehr wünschen, dass mehr darüber gesprochen wird. Es muss aufhören, dass Adoption so klingt und wirkt, als wäre es eine Kinderwunscherfüllung und, dass dann alles gut wird. Von der biologischen Familie wegzukommen ist keine kleine Angelegenheit- es ist traumatiesierend. Generell finde ich nicht ok, wie dieses Thema immer noch abläuft- kein Kontakt zu den biologischen Eltern etc. Viel mehr sollte der Weg richtung Pflegekinder gehen, wo die Kinder ihre Eltern selten aber doch sehen können und so verstehen lernen, warum sie dort nicht leben konnten. Sie sollen nicht in diese tiefen Löcher der ständigen Fragen um ihre biologischen Eltern geworfen werden. Ganz zu schweigen vom Thema der Leihmutterschaft. Es gibt so unbeschreiblich viel große Not in Kinderleben, - so viel zu tun. Für mich stellt sich die Frage nicht mehr, ob das ok sein kann. Kinder sind nicht bezahlbar. Liebe Grüße von einer kinderkrankenpflegerin und Pflegemama!
Vielen Dank für Deine beherzte Rückmeldung und Einschätzung. Vielleicht hat sie sogar einigen Mut gekostet. Du triffst den Nagel aus mehreren Richtungen gesehen auf den Kopf, und ich komme abschließend auch nach vielen Jahren hinzugenommener Erfahrungswerte zum gleichen Ergebnis. Der ganze Komplex muß raus aus der Dynamik ein >Kind zu besitzen< und es gleichermaßen das eigene Erbe "besitzen" lassen zu müssen. Wir sind zu Gast auf Erden und unsere Kinder gehören im weitesten Sinne sich selbst oder sind ebenso wie wir im Leben und bei uns Zuhause zu Gast. Die Notwendigkeit hier klare auch äußerlich, bereits der Bezeichnung nach ersichtliche Regelungen zu schaffen, wie Du sie Einsicht nehmend vorschlägst, ist längst überfällig. Aus systemphänomenologischer Sicht wird heute Immer noch neues Unrecht auf die schon bestehenden Traumatisierungen gesattelt, die ein Adoptiv-Familien-System dann oft folgenschwer belasten. Die sichtbaren, fatalen Auswirkungen dessen sind inzwischen wissenschaftlich erforscht, werden aber gerne unter dem Deckel gehalten, - warum auch immer!?
Damit stimme ich dir als Adoptierte und Pädagogin vollkommen zu! Schön, dass doch noch solche Kommentare zu finden sind. Adoption ist Trauma. Es gibt keine Adoption ohne Trauma. Neugeborene sind kein unbeschriebenes Blatt. Das Ausmaß des Traumas ist unterschiedlich, je nachdem welche weiteren Erfahrungen folgen und wie damit umgegangen wird. Auf allen drei Seiten ist viel Schmerz, der anerkannt, thematisiert und aufgearbeitet werden muss. Adoptierte verlieren ihre Herkunft und ihre Identität z.B. Name wird geändert und sie bekommen einen neuen "Geburtsnamen" ! Kontakt zur Herkunftsfamilie ist wichtig, sofern es keine Indikation (z.B. Missbrauch) dagegen gibt. Das gibt es bei Adoption i.d.R. nicht. Es gibt auch noch andere Familienmitglieder z.B Großeltern von denen sie auch entfremdet werden. Daher finde ich Langzeitpflegefamilien sinnvoller und viele Adoptierte, die ich aus SHG kenne, sehen das genauso. Und das allerbeste wäre Familien und Alleinerziehende so zu unterstützen, dass sie gar nicht erst in die verzweifelte Lage kommen, ihr Kind abzugeben (tw. spielen finanzielle Gründe eine Rolle und das ist einfach nur traurig!).
Das was du im zweiten Absatz geschrieben hast ist auch durch Adoption möglich, weil der Weg den man wählen kann als Eltern die ihr Kind zur Adoption freigeben, ein wenig geändert wurde. Man kann aus mehreren Modellen sozusagen auswählen bze werden bestimmte Parameter festgelegt. Man kann als Eltern sehr präzise Wünsche darüber äußern wie die Adoptivfamilie aussehen soll, also zb die Religion oder ob die Familie eher ländlich oder städtisch lebt etc. Desweitern ist es möglich ein Modell zu wählen bei dem regelmäßiger, direkter Kontakt zu den leiblichen Eltern besteht, oder nur Informationsaustausch in festgelegten Zeitäumen oder halt gar kein Kontakt (das ist im Grunde auch nicht mehr änderbar im Nachhinein, es sei denn es schadet dem Kind glaube ich, bin mir nicht so ganz sicher). Je nachdem wie man sich als leibliche Eltern dort festlegt werden dann passende Paare vorgestellt. Bei dem zuständigen Jugendamt wo ich mein Kind zur Adoption freigegeben habe wird auch immer ganz klar gesagt, dass die Adoptiveltern konkret dazu angehalten werden den Kindern von Anfang an zu sagen, dass sie adoptiert sind und auf die eventuell bestehenden Wünsche des Kindes einzugehen was die Herkunft betrifft. Selbst bei der Adoptionsform ohne Kontakt ist es möglich Bilder von sich und Briefe etc zu hinterlassen, welche die Adoptiveltern den Kindern aushändigen können, bevor diese 18 sind und somit von ihrem Recht gebrauch machen können, die leiblichen Eltern zu kontaktieren. Vor allem das mit dem direkten Kontakt ist mMn ein Schritt in die richtige Richtung geht. Das konkrete Problem an Pflegefamilien an sich ist, dass man als leibliche Eltern weiterhin anrecht aufs Kind hat und das Sorgerecht nicht notariell abtritt. Solange Kinder in Pflegefamilien sind besteht immer die Chance, gegeben der Umstände, das Kind als leibliche Eltern zu sich zurückzuholen, was natürlich viele nicht möchten. Kann ich auch gut nachvollziehen. All das macht den Prozess so langwierig und schwierig für die "Bewerber", jedoch wird so sichergestellt, dass alle Beteiligten gut mit der Situation umgehen können.
@@not-lea Adoptiveltern können sich nichts nehmen, was ihnen nicht gehört, aber sich Institutionen suchen, die den Schein davon verkaufen daß ein Machtanspruch durch mächtige Rückendeckung künstlich zu erzeugen wäre. Leibliche Eltern müssen sich nichts zurückholen, was an bleibender Verantwortung und ungeschriebenem, aber wirkmächtigem Gesetz nicht gelöscht werden kann, nur weil Jemand hintritt und mit willkürlichen Mächten auf dem Papier ausgestattet die Erlaubnis dazu erteilt!?!?! In der Seele bleiben diejenigen Ordnungen einfach bestehen, die wir mit dem Geist gerne entmachten wollen. ("Der Mensch denkt - Gott lenkt") Daraus entsteht Leid. Und deshalb geht das Plädoyer auch ganz klar in die Richtung < Demut >, davor nämlich daß wir unsere Rechnungen nicht ohne die SEELE machen können, ob wir sie nun anerkennen, an sie glauben, sehen usw. oder nicht.
Ich verurteile die Arbeit vom Jugendamt nicht, da ich denke dass sie nach bestem Wissen und Gewissen Adoptiveltern aussuchen für das Kind. So wie ich es verstehe, sind die zwei in Konkurrenz zu sechs anderen Paaren gestanden für dasselbe Kind. Die Chance, dass die Behörden sich für ein anderes Paar entscheiden sind einfach gross.
@@DieFrage ja, aber dann kann ja wirklich etwas nicht gestimmt haben. Wir bräuchten noch die Sicht des Jugendamtes hier, natürlich ist aus der Sicht der beiden alles super an ihnen, aber das Jugendamt muss ja gute Gründe gehabt haben.
@@99xara99 es kommt auch auf die Stadt an. In Bremen kommen auf 1 Adoptivkind ca. 12 BewerberInnen. Bei Pflegekindern ist der Bedarf höher, jedoch auch da kann es sein, dass es nicht klappt.
@@asdfasdfasdf12 also, mit den beiden Herren. Auf mich haben sie z.B. sehr stur und uneinsichtig gewirkt und so, als wäre die Adoption für sie eher ein Mittel, ihren Kinderwunsch zu befriedigen, als einem Kind ein Zuhause zu geben. Und nee, habe keine Ahnung von der Materie, aber die Leute beim Jugendamt sehr wahrscheinlich schon.
Ich kann mir vorstellen, dass das Jugendamt so hohe Anforderungen stellen kann, da es (zum Glück) so wenig Kinder in Deutschland gibt, die man überhaupt adoptierten kann.
Eben. Es gibt genug Kinder, aber es sind hauptsächlich Pflegekinder. Die meisten möchten ein ganz kleines zur Adoption. Da hat das Jugendamt die Qual der Wahl.
Eben. Und daher muss das Jugendamt ja auch nur ausreichend viele Bewerber identifizieren, bei denen sie sich möglichst sicher sein können, dass die Bewerber ein Kind mit einer schwierigen Vergangenheit gut auffangen können. Es macht für das Jugendamt also keinen Sinn alle Paare, wo sie deutliche Hindernisse sehen, noch weiter extensiv zu prüfen. Dazu kann ja auch kommen, dass andere Bewerber z.B. durch Beruf oder bereits vorhandene Kinder oder Erfahrung mit Pflegekindern schon gezeigt haben könnten, dass sie mit Kindern mit vermutlich schwieriger Vergangenheit umgehen können.
Das was ihr mit dem extrovertiert und introvertiert sein gesagt habt, stimmt vollkommen wenn man mich und meinen Partner neu kennenlernen würde, kann oft der Eindruck entstehen, dass ich nicht viel zu reden habe und mich unter ordne aber sobald man uns länger und genauer kennenlernt merkt man schnell, dass auch ich viel rede und wir uns vollkommen auf der selben Ebene befinden. Ich muss mich als erst wohlfühlen bevor ich mich öffnen kann und mit reden mag. Abgesehen davon ist es doch oft normal dass in bestimmten Bereichen einer mehr sagt aber in anderen Bereichen der andere.
Kriterien zur Adoption sollten für mich sein: - Kinderwunsch - finanzielle Absicherung - Prüfung einer gewaltfreien und sicheren Umgebung - Absolvierung eines „Adoptionskurses“, ähnlich wie ein Schwangerschaftskurs, der über mehrere Monate geht und man sich mit allen Themen zum Thema Adoption beschäftigt
Ich bin selbst in einem Jugendamt tätig. Grundsätzlich arbeiten, wie im Video erwähnt, Jugendämter unterschiedlich in verschiedenen Abteilungen. Letztendlich ist es die fachlich geprüfte Ermessensentscheidung der Fachkräfte. Ich stimme den beiden komplett zu, dass die wenigen Gespräche nicht ausreichend sind, um so eine Entscheidung zu treffen. Da arbeiten wir anders. Dennoch muss ich sagen, dass gerade Regenbogenfamilien leider nicht in jedem Jugendamt als Pflegeeltern/Adoptionseltern willkommen sind. Zu uns sind schon Eltern aus anderen Städten gekommen, da sie in ihrem zuständigen Jugendamt abgelehnt wurden. Grundsätzlich ist es wunderschön wenn Eltern ein Pflegekind aufnehmen oder ein Kind adoptieren möchten. Dabei ist immer zu bedenken, dass unsere Kinder von klein auf ein Päckchen mit sich tragen, es ist schwer und häufig eine Herausforderung für Eltern, es gemeinsam mit ihnen zu tragen. Ich wünsche den beiden alles gute und vielleicht wenden sie sich noch einmal an ein anderes Jugendamt :)
Elternschaft und Kinderwunsch sind echt super vielschichtige Themen! Interessant auch die Sicht eines Paares zu hören, das auf dem klassischen Adoptions-Weg nicht erfolgreich war. 💚
Finde es gut dass es so schwer ist Kinder zu adoptieren. Man muss echt gut aufpassen dass die Kinder nicht in falsche Hände kommen, daher ist es natürlich gut wenn alles so oft gecheckt wird
Schönes und wichtiges thema. Es gibt so viele Paare, die einen kinderwunsch haben, selbst aber keine bekommen können. Ich selbst wurde von deutschen Eltern aus Kolumbien adoptiert. Auch meine Eltern sind über mehrere Jahre einen langen und harten Weg gegangen, bis sie mich adoptieren konnten. Das gleiche mit meiner nicht leiblichen Schwester aus Kolumbien, 3 Jahre vor mir. Es ist definitiv nicht einfach! Klar, es ist schade, dass die beiden nicht genommen wurden, aber ich denke dennoch, dass sie es sich zu einfach vorgestellt haben und eine zu schöne darstellung von Adoption haben. Kinder im Alter 2-4/5 jahren können schwierig sein, man weiß nicht, was diese vorher erlebt und durchgemacht haben. Und ich finde es gut, wie genau Jugendämter Paare prüfen. Eine Bindung aufzubauen ist nicht einfach und braucht viel Zeit und Verantwortung. Ohne die beiden böse beurteilen zu möchten, denke ich, dass sie da noch etwas reinwachsen müssen. Man muss nicht Kinder aus Deutschland adoptieren. Auch in anderen Ländern ist dies möglich, auch wenn es nicht einfach ist. Aber wenn der Wille da ist, wird man nicht aufgeben! Viel Erfolg für die beiden
Ich bin Kolumbianerin und freue mich, dass du gute Adoptionseltern bekommen hast . Es gibt viele Kinder , die sich sehr auf solche „Eltern“ freuen würden
Ich muss ehrlich sagen, dass ich mich niemals trauen würde ein Kind zu adoptieren, die Verantwortung ist mir einfach zu krass. Ich hab zwei eigene Kinder und Kinder sind einfach verdammt viel Arbeit! Und das für mindestens 18 Jahre. Man gibt sein Leben wie es davor war komplett auf. Man kann sich das Ausmaß einfach nicht vorstellen. Es gibt Tage, da will man am liebsten seinen Koffer packen und abhauen. (Macht man natürlich nicht wirklich, nur in Gedanken) wenn ich mir jetzt vorstelle ein Kind zu adoptieren, das mir noch fremd ist und das dann krasse Wutanfälle bekommt wie eben jedes Kind, mir alles abverlangt, mir schlaflose Nächte bereitet und dann noch eventuell ein Trauma mitbringt. Ich könnte es einfach nicht. Und ich frage mich auch immer, ob ich ein Kind das nicht meins ist wirklich aus tiefstem Herzen Lieben könnte. Denn die Liebe zu meinen Kindern ist das einzige was mich Tag für Tag dazu bringt ihnen die beste Mutter zu sein, die ich sein kann. da frag ich mich eben immer, ob sich die Menschen die adoptieren wollen das auch wirklich wirklich so sehen wie es eben ist. Ich bin mir sicher die meisten werden unfassbar tolle Eltern aber bei manchen geht es eben doch schief.. umso wichtiger finde ich es dass es diese sehr sehr krasse verfahren eben gibt. Ein Kinderwunsch allein ist für mich absolut kein Grund zur Adoption. Es muss eher ein Wunsch sein, für ein Kind da zu sein und sich in gewisser Weise zu ‚opfern‘
Super das du es so ehrlich geschrieben hast. Das sind oft auch meine Gedanken. Ich stelle es mir bei adoptierten Kindern noch hundertmal anstrengender und anspruchsvoller vor. Man kennt das Kind ja nicht vom ersten Atemzug an...man muss evtl eine enorme Vorgeschichte mit dem Kind aufarbeiten, man kann ja nicht in die Situation reinwachsen, sondern ist von null auf hundert plötzlich Eltern von einem Kind mit Vorgeschichte. Da muss man schon enorm gefestigt sein und bereitwillig seine eigenen Befindlichkeiten und Bedürfnisse hinten anstellen! Auch die Beziehung muss das aushalten können, da kommen Situationen auf einen zu....wenn ein Adoptionskind aus traumatischen Verhältnissen kommt, ich kenne ein Kind das ist nun 8 Jahre und kann immernoch nicht nachts durchschlafen, wird jede Nacht wach und weint, nässt sich ein usw. das muss man bedenken. Das wär selbst für mich als jahrelange Mutter eine harte Aufgabe...ich sehe diese Stärke bei den beiden nunmal nicht :-/ und das wäre fatal für ein vorbelastetes Kind
@@ursula5225 gebe ihnen bei allem was sie schreiben absolut recht. Ich finde es ist sowieso schon ein riesiges Problem, dass das Eltern werden romantisiert wird. Klar ist es AUCH das, was man sich so vorstellt. Die purste Liebe, gemeinsames Spielen, glücklich sein. Aber es ist eben auch sehr viel mehr. Ich kenne wirklich kaum jemanden in meinem Umkreis, der sagt er/sie wusste genau worauf er sich einlässt, als er/sie kinder bekommen hat. Wie bereits geschrieben, man kann sich das Ausmaß schlicht und einfach nicht vorstellen. Und was man eben auch nicht kann, ich VORHER wissen, ob man den ganzen gewachsen ist. Ich kenne junge Mütter (18) die das wirklich alles unglaublich meistern, wo vorher jeder gesagt hätte, niemals packen die das. Und dann kenne ich gestandene, gefestigte, 35-40 jährige Mütter, die einen jahrelangen Kinderwunsch hatten und dann plötzlich ihre Mutterschaft bereuen. Und daher ist es einfach super wichtig, dass es diese Verfahren bei der Adoption gibt. Wobei ich allerdings nicht zustimme, was Sie über die beiden in dem Video schreiben. Ich kann nach einem kurzen Video absolut nicht urteilen ob die beiden geeignet sind, aber ich denke, es wird schon gerechtfertigt sein, dass sie aktuell eben nicht ausgewählt wurden und vertraue da auf die adoptionsstelle.
Ich habe großen Respekt vor den Leuten im Jugendamt, das ist ein echt harter Job. Fehler zerstören leben und sind sehr leicht zu machen. Eine Freundin wurde von ihrem Pflegeeltern misshandelt und andere Kindern kommen einfach nicht von ihren leiblichen weg. Teils kann das Jugendamt nichts machen wegen den Beweisen, oft sind sie extrem unterbesetzt, weil dieser Job die Mitarbeiter*innen schnell verschleißt und sehr belastend ist. Meine Eltern haben oft über das Jugendamt geschimpft als wir Probleme mit der drogenabhängigen Mutter hatten. Aber mittlerweile bin ich echt dankbar, was das Jugendamt trotz wenig Personal und schwierigen regeln leistet.
Also wenn sogar die Experten und sogar die zweite Meinung inklusive psychologische Begutachten Zweifel haben, dann ist es echt fragwürdig, ob das eine gute Idee mit dem Kind ist. Hier wird so gemacht, als würde beim Jugendamt die letzten Trottel sitzen.
@@manup1931 was ich bisher so beim Jugendamt erlebt habe sitzen da die letzten Trottel. Adoption machen sie riesige Sache raus aber Pflegekinder kriegt jeder. Hatte einen Klassenkameraden der Pflegekind war und tagsüber nichts zu essen bekam. Der hat immer bei uns gegessen während sich die "Pflegemutter" das Geld einheimste. Beschwerden seitens der Schule ohne Möglichkeit, da die Frau selbst beim Jugendamt arbeitet. Widerliche Menschen dort (nicht alle, aber es gibt so auch dort. Wie überall)
@@DieFrage Für mich ist es wichtig, meine Kinder mit Liebe, Geduld und Respekt zu behandeln. Ausserdem sollten gute Eltern viel Zeit für ihre Kinder haben, ihnen ein gutes Vorbild sein und alles tun, damit die Kinder ein gute Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl entwickeln.
@@manup1931 Beim Jugendamt gibt es kompetente und unkompetente Menschen. Aber wie schon im Video gesagt wurde, ist es schwer, nach nur wenigen Gesprächen jemand zu kennen und beurteilen zu können. Ich habe zb grosse Schwierigkeiten wenn ich mit Menschen sprechen muss. Da werde ich sehr nervös und bekomme manchmal kaum noch vernünftige Sätze zu stande. Insbesondere wenn ich weiss, dass jedes Wort auf die Goldwage gelegt wird. Müssten sich auf einmal alle Eltern einer solchen Beurteilung stellen, müssten danach vermutlich mehr als die Hälfte ihre Kinder weggeben.
Tut mir leid für die Beiden. Jedoch sitzen im Jugendamt Fachleute, die sich natürlich auch irren können, aber wenn die zweite Meinung der selben Ansicht ist wird es Gründe geben warum sie abgelehnt wurden.
Das Jugendamt fand auch, dass meine Mutter ein tolle Mutter war.....atteste, Psychologen und meine Klinik Aufenthalte sagten was anderes....Jugendamt und Deutschland ist ein Zustand!
Ich würde gerne später auch ein Kind adoptieren. Ich bin zwar nicht adoptiert, aber ich möchte mir als Vorbild, was liebe und Erziehung angeht, gerne an meine Eltern orientieren. Jeden Tag bin ich unfassbar dankbar, so ein Glück gehabt zu haben und das möchte ich gerne weitergeben, an die Kinder die das nicht haben durften 💕
Wow ich finde es so toll, dass du dein Glück an ein Kind weiter geben willst, dass weniger glück hatte. Wenn es doch nur das Herz von mehr Menschen groß genug wäre und nicht nur der Fortpflanzungstrieb. Dann gebe es mehr glückliche Kinder auf der Welt.
@@Vanillababe7 wahre Worte! Ich hoffe, dass da ein wenig Umdenken stattfinden wird. Aus meinem Freundeskreis kenne ich auch ein paar Pärchen, die später gerne adoptieren würden. Das gibt Hoffnung!
Warum muss man diesen "Raum" "Lücke" mit Kindern füllen. Man kann kann sich für Projekte mit Kindern einsetzten, im Ausland helfen, Pflegefamilie werden, einen sozialen Beruf nachgehen... dem Leben einen Sinn geben auch ohne Kinder. Ich glaube dieses ist eher das Problem vieler Menschen heute.
Nach den vielen negativen Kommentaren fühle ich mich wirklich dazu gezwungen, etwas positives zu schreiben. Ich habe im Gegensatz zu vielen anderen das Gefühl, dass die beiden sehr gute Eltern wären. Sie stehen fest im Leben, sind finanziell gut aufgestellt, gebildet und führen anscheinend eine stabile und liebevolle Beziehung. Sicher kann ich das nach 20 Minuten nicht komplett beurteilen, aber das kann auch niemand, der einen negativen Kommentar schreibt. Ich glaube auch nicht, dass sie allein schuld an ihrer Ablehnung waren. Es ist durchaus möglich, dass diese Entscheidung aufgrund fehlender Sympathie getroffen worden ist. Denn auch in den internen Strukturen solcher Institutionen herrschen Machtverhältnisse die zum Nachteil des Antragstellers ausfallen können. Ich bin werdende Sozialarbeiterin und kann mir vorstellen, dass so ein Verfahren sehr unangenehm ist (das ist in anderen sehr persönlichen Verfahren ähnlich, beispielsweise bei der Beantragung einer Eingliederungshilfe). Wenn jemand dem JA mit einer sehr offenen Art entgegentritt und ihm nicht nach dem Mund redet, kann es durchaus dazu führen, dass jemand disqualifiziert wird. Es reicht schon, wenn man ein wenig zu ehrlich ist, beispielsweise indem man schwierige Lebensabschnitte schildert (in dem Fall bsp. der Kontakt zur Familie). Dann ist schnell ein Urteil gefällt, die Person hat scheinbar persönliche Probleme und ist nicht bereit für ein Kind. Vergessen wird häufig, dass man durch solche Situationen durchaus wachsen und vieles gut verarbeitet werden kann. Ein Adoptionsverfahren ist eine Prüfungssituation. Das ist grundlegend ja auch sehr wichtig. Auf der anderen Seite aber auch schwierig, weil hier Menschen aufeinandertreffen, die vielleicht sehr unterschiedliche Vorstellungen der Lebensführung haben. Diese Lebensführungen kann man aber faktisch nicht einfach in „gut“ oder „schlecht“ einteilen, weil es sich immer noch um Menschen handelt. Da ist es auch nachvollziehbar, dass „Vorschläge“ von den zuständigen Mitarbeitern vielleicht überhaupt nicht in das eigene Weltbild passen und demnach abgelehnt werden. Normalerweise würde man das als Ehrlichkeit bezeichnen, in diesem Fall wird es als „stures Verhalten“ eingeordnet. Ich habe auch schon SozialarbeiterInnen kennengelernt, die ihren Beruf trocken und ohne Leidenschaft ausgeführt haben. Und in manchen Fällen trifft die Bezeichnung „Teflon Roboter“ leider wirklich zu. Dass so eine Ausdrucksweise aus der Enttäuschung resultiert, ist absolut menschlich und nicht zwangsläufig zu verurteilen. Vor allem dann nicht, wenn die aufgestellten Behauptungen tatsächlich nicht auf einen zutreffen. Ich finde es darüber hinaus überhaupt nicht problematisch, dass die beiden bereits ein Kinderzimmer eingerichtet haben. Das Zimmer ist geschlechtsneutral gestaltet und es fällt auf, dass vieles sehr sorgsam ausgewählt worden ist. Beispielsweise wurden nur Holzspielzeuge gewählt, die für ein Kind erstmal immer besser sind als Plastikspielzeuge. Nur weil bereits ein gemütliches Zimmer besteht, bedeutet das nicht, dass nicht nachträglich noch auf die individuellen Bedürfnisse des Kindes eingegangen werden kann. Immerhin ist dort auch noch genug Platz. Mal abgesehen davon, wieviele Kinder im Alter zwischen 2-4 kennt ihr, denen so ein Zimmer nicht gefallen würde? So extrem sind die eigenen Interessen oft noch nicht ausgeprägt, wenn wir Frozen und Co. ausklammern. Ein fertiges Zimmer ist eher förderlich für die Bindung zwischen Adoptiveltern und Kind. Immerhin fühlt es dadurch, dass sich die neuen Eltern Gedanken gemacht haben und dass das Kind gewollt ist. Man muss dabei auch bedenken, dass viele Adoptivkinder vorher oft nicht in den besten Verhältnissen gelebt haben. Da gehört oft die Verwahrlosung des eigenen Zimmer dazu, wenn denn überhaupt ein eigenes Zimmer gegeben war. Auf natürlichem Wege werdende Eltern richten doch auch schon das Zimmer ein, bevor das Kind da ist. Da kräht aber kein Hahn nach. In solchen Fällen wird auch niemand als egoistisch eingestuft, obwohl es unzählige Paare gibt, die Kinder zeugen, um beispielsweise die eigene Beziehung zu retten. Genauso wie es Mütter/ Väter gibt, die hoffen, dass das eigene Kind nachträglich unerfüllte Bedürfnisse stillt. Ich habe auch schon Paare gesehen, die Nachwuchs bekamen, um ihren Instagram-Kanal zu schmücken. Im Vergleich dazu kamen mir die beiden jetzt nicht übermäßig egoistisch vor. Ein Kind zu kriegen ist zu einem Teil immer eine egoistische Entscheidung, das muss aber nicht bedeuten, dass das Kind dabei nicht einbezogen wird. Biologischen Eltern könnte man auch vorwerfen, dass die Fortpflanzung egoistisch sei, weil der Klimawandel schnell voranschreitet und wir in 50 Jahren vermutlich in eine Krise geraten werden. Das macht aber natürlich niemand. Nur weil die beiden nicht in der Lage sind, ein eigenes Kind zu zeugen, wird ihnen so viel vorgeworfen. Dabei ist eine Adoption eine moralisch durchaus wertvollere Entscheidung als ein eigenes Kind zu kriegen. Und wieviele grauenhafte Eltern es gibt… da gibt es dann aber natürlich keinen „Elternführerschein“, obwohl dieser sehr angemessen wäre. Biologische Eltern dürfen in jedem Alter, in jeder psychischen Verfassung und in jeder finanziellen Situation Eltern werden. Mir wird bestimmt jemand entgegnen, dass es sich hier um ein traumatisiertes Kind handelt. Aber ob jemand damit umgehen kann oder nicht, sieht man leider fast immer erst im Nachhinein. Da reicht kein Gespräch der Welt aus, um das zu beurteilen. Vor allem reichen da aber keine drei Gespräche. Die grobe Einordnung der Stabilität ist selbstverständlich trotzdem sehr wichtig. Trotzdem weiß am Anfang niemand, welche Verhaltensauffälligkeiten das Kind evtl. entwickeln wird. Eine gewünschte Altersspanne anzugeben ist besonders aus diesem Grund absolut legitim. Ich kenne sogar eine hochqualifizierte Sozialpädagogin, die eins ihrer Pflegekinder nicht handhaben konnte. Das Kind kam nach 5 Jahren wieder in eine Wohngruppe und lebt bis heute dort, weil es keine Pflegeeltern gab, die das Verhalten des Kindes auffangen konnten. Das Kind war zu Beginn vier Jahre alt. Man muss dabei wirklich im Hinterkopf behalten, dass ich hier von einer Fachkraft spreche! Wenn sowas selbst in diesem Rahmen scheitern kann, dann kann man sich ja denken, in wie weit das leider auch anderen weniger qualifizierten Eltern passieren kann..
@Kein Gewissen: Vielen Dank für deinen fantastischen Kommentar - du sprichst uns aus der Seele. Dennoch möchten wir sagen, dass uns auch die negativen Kommentare nicht wirklich treffen. Im Gegenteil: Wir sind froh, dass wir mit diesem Beitrag eine (zumeist) konstruktive Diskussion anstoßen konnten. LG René
@@94erBoy Schade, also beweist ihr damit nach wie vor dass euch die Kritik nicht zum Nachdenken anregt und bei euch nur oberflächlich Selbstreflektion stattfindet. Sehr bedauerlich.
@@monroseroro Vielen Dank auch für diesen konstruktiven Kommentar. Dass du aber denkst, dir nach 20 Minuten Film ein Urteil über Menschen erlauben zu können, die du sonst überhaupt nicht kennst, wundert uns doch sehr. Wir wollten hier weder Wut noch Trauer loswerden; unser Anliegen war es, anderen Paaren in ähnlicher Situation zu zeigen, dass sie nicht allein sind und der Gesellschaft eine weitere Facette des Themas Adoption darstellen.
Ich finde das hast du sehr schön gesagt und ich stimme all dem zu, es gibt viele schreckliche Eltern und Adoptiveltern, die dem Kind Liebe und Verständnis geben können sehe ich in jedem Fall positiv, auch wenn natürlich immer Probleme entstehen können. Ich denke es kommt auf die richtige Lebensgrundlage an, die Adoptiveltern haben, jedoch so vielen biologischen Elfern fehlt.
5:30 Diese fragen sind einfach unerhört! Wenn man bedenkt, dass 90% der Menschen durch Unachtsamkeit Kinder zeugen und nicht weil ein expliziter Wunsch danach besteht und diese die Kinder aber großziehen dürfen, wohingegen Menschen die einen Absoluten Kinderwunsch haben und ein Kind aus dem Pflegeheim befreien möchten wie Verbrecher verhört werden.
@@DieFrageSagen kann man viel, wichtiger sind die Handlungen welche man setzt. Man kann das Kind (wenn das Kind es auch möchte versteht sich) ja einfach mal die Personen kennenlernen lassen, direkt mehrere gemeinsame Nachmittage und Wochenenden verbringen lassen. Anfangs überwacht durch das Amt und diese Überwachung halt im laufe der Zeit immer weiter Richtung 0 zurückfahren.
Natürlich ist das schwierig, aber es gibt einfach wesentlich weniger Kinder, die zur Adoption freigegeben werden, als Menschen, die Kinder adoptieren möchten. Man kann ja nicht einfach Leuten, die nicht gut als Eltern geeignet sind und trotzdem ein Kind in die Welt gesetzt haben, dieses Kind wegnehmen und einfach anderen Leuten "zuteilen" . Pflegeelternschaft hingegen ist nicht so schwer zu bekommen, aber das ist natürlich etwas anderes als ein eigenes Kind.
Ein Kind, welches bei seinen biologischen Eltern aufwächst hat eine ganz andere Grundvoraussetzung als ein Kind, welches im Heim ist. Natürlich muss da das Adoptions-Elternhaus sehr gut geprüft werden, um sicherzustellen, dass die Eltern gewisse Dinge abfangen können. Der Vorschlag, dass das Kind die Personen kennenlernen soll und sich dann ergibt, ob es passt ist grausam. Kinder brauchen eine gewisse Konstanz in ihrem emotionalen Umfeld. Das Kind mag nach ein paar Treffen dann die Personen, macht sich vielleicht sogar Hoffnungen, aber die Personen sind nicht geeignete Eltern, weil sie bspw. nicht mit Stresssituationen umgehen können. Dann werden die Personen dem Kind entzogen und tadaa, man hat ein Kind mit nachhaltigen Bindungsängsten.
Ehrlich gesagt halte ich viel von der Überprüfung, da gerade adoptierte Kinder uU schwieriger sein können, als man sich das so vorstellt. Dennoch ist es in diesem Fall sehr schade, da ich mir sie gut als Eltern vorstellen kann
Dieses Urteil fällt man allerdings auch nur aufgrund einer sehr kurzen Doku, ich teile es aber auf der anderen Seite kann sich das ganze in der Realität anders darstellen.
Leihmutterschaft ist so ein schreckliches Verbrechen am Kind UND der Leihmutter, wieso wird das nicht kritisiert? Die Mutter trägt das Kind und gibt es direkt zur Geburt wieder weg, das erste riesige Trauma ist damit bereits gesetzt. Ich bin sprachlos.
Ich habe Mitleid. Trotzdem darf nicht vergessen werden. Es fanden psychologische Abklärungen statt. Die waren wie es scheint sehr klar. Vielleicht sollten sich die zwei Herren reflektieren, ob doch nicht etwas an diesem Gutachten tatsächlich einen wunden Punkt getroffen hat. Eine Adoption ist nicht da um die Eltern glücklich zu machen, oder um etwas zu kompensieren, sondern damit das Kind wohlbehütet in einer funktionalen Struktur aufwachsen kann.
Ich verstehe das Problem überhaupt nicht. Sie waren doch mitten IN der Prüfung und können doch nicht dann so reagieren auf ein Nein? Ich wurde selbst über Monate geprüft und habe bis zum Schluss auch immer gedacht dass es aus welchen Gründen auch immer ein Nein werden könnte. Am Ende war es Gott sei Dank super positiv. Ich finde das schon anmaßend, dass man so sicher mit einem Ja rechnet obwohl es ja eine Prüfung ist und man absolut keinen Anspruch hat ein Kind zu bekommen. Das Jugendamt hat ganz normal seine Arbeit gemacht und das muss man eben akzeptieren. Ich sehe hier Leute, die einfach ihren Willen nicht bekommen haben.
Ich bin sehr dankbar für dieses thema, mein partner und ich sind seit ca drei Jahre auf der Adoptionsliste. Der bewerbungsprozess hat ungefähr ein Jahr genauert. Unser Kontakt zum Jugendamt hat uns immer gesagt es gibt keine falsche antworten und es wurde alles offen besprochen. Das war alles aber vor corona, da gab es auch noch ein wochenend seminar an dem wir sehr viel gelernt haben. Vor allem über uns und die beziehung. Und es wurde uns auch ganz klar gesagt es geht dem Jugendamt nicht darum für uns ein Kind zu finden, sondern für ein Kind die best mögliche Familie.
"Vorher klären was die hören wollen", "über den Rechtsweg gehen" holy moly... Also ich zweifle nach diesen 20 Minuten auch schon an der Tauglichkeit zur Adoptiv-Elternschaft der beiden. Auch wenn es bitter für sie ist. Klar kann man die Kriterien zur Vergabe der Eignung hinterfragen - in diesem Fall denke ich jedoch hat das JA eine gute Arbeit gemacht.
Ich finde es krass, dass (so gut wie) jeder selbst ein Kind bekommen kann wenn er (bzw sie) will, aber bei ner Adoption ist es ein riesen Aufwand und mit so vielen Hürden verbunden
Ja, nur kann man Dummheit halt nicht verhindern. Ich finde es wichtig, dass man kuckt, dass das Kind am richtigen Ort „versorgt“ wird. Oftmals haben diese Kinder bereits ein oder mehrere traumatische Erlebnisse hinter sich, da muss das Jugendamt kucken, dass dies nicht passiert. Auf der Anderen Seite bin ich halt der Meinung dass man psychisch kranken Menschen, bzw. Leuten die von Drogen/Alkohol abhängig sind das Kind einfacher wegnehmen können sollte. Gewisse Menschen eignen sich nicht dazu Eltern zu sein, obwohl sie biologisch dazu in der Lage sind. Nur wie will man das durchsetzen?
Mann muss wenn man adoptieren will jeder Zeit bereit sein, das Kind abzuholen. Das können auch nur 24h vorher sein, die man bescheid bekommt. Da ist es gut schonmal die Einrichtung zu haben :)
Ich glaube jedes Paar hat da seine ganz eigene Art sich dem Thema Familienplanung anzunähren. Ich glaube diese "Reihenfolge" ist auch garnicht so ungewöhnlich wie sie vlllt wirken mag. Insbesonder wenn der Kinderwunsch sich vor einer eigentlichen Schwangerschaft (die hier biologisch nicht gegeben ist) einrichtet, denke ich ist dies eine schöne Möglichkeit sich schonmal gedanklich ein wenig "einzuspielen". Ein Zimmer einzurichten kann doch dann ein toller Weg sein um eine Richtung, Voraussetzung zuschaffen, dem Wunsch schon mal mit einer Form begegen zu können als auch ein sich-bewusstmachen, anstöße für gedankliche Prozesse. Ich finde das Zimmer strahlt aus wie sorgsam und liebevoll alle Teile zusammengefügt worden. Ich lieb es heute und hätte es auch als Kind klasse gefunden. Ich wünsche den beiden von Herzen alles Gute und Liebe und das sich Sie die Chance bekommen Ihren Wunsch in welcher Form auch immer ausdruck zu verleihen ❤🙏 PS: Wo kann man diese tolle Krake bekommen?😍🙈
Irgendwie finde ich es sehr traurig, dass diese sympathischen und reflektierten Menschen die Chance nicht bekommen haben. Auch mit dem Hintergrund, dass es einige Familien gibt bei denen das Jugendamt SEHR viele Chancen gibt, damit die Kinder in ihren Familien bleiben, obwohl die Zustände absolut ungeeignet sind. Ich wünsche den beiden nur das Beste. Ich hoffe, dass sie deshalb nicht an ihrer Beziehung oder an sich zweifeln. Alles Liebe und Gute! :)
War in Gedanken auch kurz bei dem Punkt, dass Kinder oft in „schlimmen“ (relativer Bewertungsmaßstab) Verhältnissen gelassen werden, aber ist nur schwerlich vergleichbar. Das Interesse, dass eine Familie zusammengehalten wird, ist zunächst einmal viel höher und gewichtiger als die Möglichkeit, dass einem Kind in einem anderen Haushalt bessere Lebensumstände geboten werden. Ist denke ich eine schwierige Thematik und kann aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet werden. Hat wohl auch mit dem tradierten Bild der „Familie“ in Deutschland zu tun. Daher kommen mMn zB auch die Fragen zu Kinderwunschbehandlungen etc im Rahmen des Verfahrens. Oft wird die „biologische“ Bande als fester angesehen. Gibt aber auch andere Gründe warum Jugendämter versuchen Kinder nicht aus ihrem Umfeld zu reißen, wenn nicht unbedingt notwendig. Definitiv kritikwürdig, aber (mMn zumindest) nur bedingt anwendbar auf diesen Fall, weil wir zwei sehr unterschiedliche Formen von Handeln und (vermeintlichem) Nicht-Handeln der Jugendämter haben. Stimme dir aber im übrigen zu. Finds auch traurig…
Das Elternrecht ist ein hohes gut. Man kann als Staat (Jugendamt) da nicht einfach die Sorge entziehen und Kinder aus Familien nehmen. Da muss erst alles versucht werden, durch niedrigere Eingriffe zu helfen. Fremde Menschen (Anwerber auf Adoption) haben absolut KEIN Recht auf ein fremdes Kind. Darum muss man das beste Paar wie möglich finden, bevor irgendwas schief geht. Die Möglichkeiten ein Kind in Pflege zu nehmen besteht für die beiden auch, mit weniger hohen Ansprüchen, da Pflegeeltern nicht die elterliche Sorge bekommen und rechtliche Eltern werden. Das Jugendamt ist immer dabei. So ist da eben. Man hat keinen Rechtsanspruch auf ein Kind, schon gar nicht auf ein fremdes. Hoffe du verstehst, was ich meine. Man kann es nicht mit anderen Familien vergleichen. Liebe Grüße!
Ich selber bin auch adoptiert. Ich finde es super schön dass es so eine Möglichkeit gibt. Bei meine Eltern wurden bei der Adoptivstelle ein paar Fotos vorlegt und dann konnten sie entscheiden, welches Kind sie wollten. Nach der Entscheidung wurde Kontakt ins Ausland hergestellt und den Weg zur Adoption frei gemacht. Allerdings gibt es nicht nur den Kinderwunsch sondern man nimmt eine ganze Geschichte des Kindes mit. Man sollte sich auch explizit mit der Geschichte des Kindes befassen um es später aufzuklären. Denn die Fragen werden kommen..
Diese Doku zeigt ja nur Ausschnitte und lässt nur einen kleinen Blick auf das par und die Situation zu, aber mir fehlt hier die Frage im Raum, ob die beiden auch wissen was es bedeutet ein Kind zu Adaptieren, gerade mit 2-4 Jahren ist die Bindungsphase voll am Laufen und wenn die dort schon aus Familien genommen werden bzw. schlimme Erfahrungen gemacht haben ist das schon ein "Hartes Brot" was man da "bekommen kann", daher ist hier schon etwas Vorwissen / Erfahrung nötig (wünschenswert...). Und das sind auch alles so Sachen was die Mitarbeiter im Blick haben wovon (so vermute ich) die beiden noch gar keine Ahnung haben (zumindest kommt davon nix im Video rüber). Trotzdem wünsche ich dem Paar natürlich das sie an dieser Erfahrung wachsen können und ihren Weg finden.
ich arbeite selbst in einem jugendamt und war auch schon im bereich adoption eingesetzt. 1. gibt es ultra wenige adoptionen 2. muss von anfang an klar sein, dass man abgelehnt werden kann. das hat hier in diesem fall wohl überhaupt schon gefehlt. es geht immer um das beste für das kind, nicht den wunsch eines pärchens zu erfüllen. in verbindung mit punkt 1 gibt es auch viele herausragend gute bewerber für eine adoption, die niemals ein kind bekommen werden. ich finde es sagt viel aus wie das paar mit der absage umgeht/umgegangen ist. da geht es nur um den eigenen wunsch und das ist keine voraussetzung für eine adoption. auch hier geht es wieder nur um das eigene bedürfnis "kind" und nicht: was ist das beste für ein adoptivkind.
Es geht halt um das KIND und nicht um die Eltern! Und danach sollte man immer gehen. Es kann nicht einfach jeder mal ein Kind adoptieren, der Lust dazu hat. Natürlich wird man geprüft und muss eben auch ein Nein akzeptieren. Und nein, die waren nicht zu "unvorbereitet" man wird auf Herz und Niere geprüft und muss einfach ehrlich sein, man muss sich nicht vorbereiten, wie denn auch? Und wenn dann das Jugendamt ein schlechtes Gefühl hat, dann ist das so- sie haben auch eine große Verantwortung und beraten sich ja auch usw.
Kriterien für eine Adoption würde ich so festlegen: 1. Jedes Elternteil nimmt 1 Jahr oder eines 2 Jahre Elternzeit zum Bindungsaufbau und die sichere Basis - Adoptivkinder sind oft traumatisiert 2. Das Einkommen sollte einen Urlaub pro Jahr ermöglichen, ansonsten sind das auch bloß Zahlen und jede Familie kann selbst sagen, mit wieviel sie gut zurechtkommt 3. Beide Eltern unterschreiben, dass sie in guten wie in schweren Zeiten für das Kind da sein werden, es lieben und ehren... Ich denke, das deckt schon das wchtigste ab. 💛
Moin Ihr Lieben, ich kann eure Haltungen und geäußerten Erfahrungen sehr gut aus eigenen Erfahrungen gut nachvollziehen. Unser Sohn wohnt seit dem er sieben Monate ist bei uns und wird diesem Jahr 18. Wendet euch doch bei Interesse an die Diakonie Düsseldorf, Pflegekinderwesen von chronisch erkrankten und behinderten Kindern. Sie vermitteln und betreuen Deutschland weit. Ich kann sie sehr empfehlen, wenn ihr evtl Fragen habt, dann schreibt mir gerne. Ihr schafft das als Team schon, lieben Gruß Melanie
Mh... aber irgendwie wirkt es schon ein wenig so, als ob die beiden die Begründung der Ablehnungsentscheidung komplett negieren und fast schon ein wenig "hochnäsig" die Kompetenz der Gutachter in Frage stellen. Alles zwar auf einer sehr sachlichen, angenehmen und sympatischen Ebene, aber trotzdem fast schon ein wenig arrogant... Ich find die beiden eigentlich nicht sonderlich selbstreflektiert... Andererseits hört man ja auch oft von fatalen Fehleinschätzungen durch Sachverständige der Jugendämter... Aber letztlich weiß man nicht, wie es tatsächlich war und ich hab ja auch keine Ahnung von der Thematik - ist nur ein persönlicher Eindruck. Echt schwierig- den Job will ich jedenfalls echt nicht machen...
Das Problem ist, dass die Mitarbeiter*innen im Jugendamt bei dieser Frage einfach eine unglaublich große persönliche Macht haben. Je nach dem, an wen man da gerät, kann das echt problematisch werden. (Hetero-)Normative Einstellungen darüber, wie Familien (und auch Liebesbeziehungen) auszusehen haben, sind unter Sozialpädagog*innen und Sozialarbeiter*innen erstaunlich weit verbreitet, gerade unter Mitarbeiter*innen im Jugendamt.
@@priapulida ich studiere zusammen mit 300 angehenden Sozialarbeiter*innen und habe gerade ein Praktikum in dem Bereich hinter mir. ;) Natürlich sind die Ausbildungsinhalte progressiv (macht ja auch Sinn), meine Kommiliton*innen sind es aber zum größten Teil nicht. Dass irgendwie abgeklärt werden muss, dass ein Kind nicht von einem Paar adoptiert werden darf, das psychische und physische Gewalt anwendet ist klar, auch dass die ökonomischen Verhältnisse stimmen, muss abgeklärt werden. Die einzelne persönliche Macht muss aber irgendwie aufgelöst werden. Eine Möglichkeit wäre zum Beispiel, dass in Streitfällen ein anderes Jugendamt mit ins Boot geholt wird.
@@DieFrage Ein anderes Verfahren muss es geben. Ich bin aber mit dem Sozialrecht nicht so gut vertraut, als dass ich da eine wirklich qualifizierte Antwort drauf geben könnte. Ich denke aber, dass es eine Möglichkeit wäre - wie schon oben geschrieben -, bei Konflikten Fachkräfte eines anderen Jugendamtes dazu zu holen. Innerhalb von Jugendämtern gibt es oft einen großen Zusammenhalt zwischen den Kolleg*innen, was im Prinzip eine tolle Sache ist, aber die Beurteilung beeinflussen könnte. Und zwischen Jugendämtern gibt es oft Unterschiede was den Umgang mit bestimmten Normen angeht. Ob das aber rein rechtlich geht - keine Ahnung.
Ich war aber ehrlichgesagt auch davon ausgegangen, dass die beiden auch wegen ihrer sexuellen Orientierung abgelehnt wurden, dass das nicht der Fall war, ist mir erst beim zweiten Mal schauen aufgefallen. Wahrscheinlich bin ich deswegen davon ausgegangen weil ich schon bei zwei Paaren in meinem Freundes- und Bekanntenkreis (ein Paar davon zwei hoch qualifizierte Sozialpädagoginnen) miterleben musste, dass sie wegen ihrer sexuellen Orientierung abgelehnt wurden (natürlich in Beamtensprech verklausuliert).
Mit unserer gesellschaftlichen Prägung "wir können und sollten alles, zeitgleich und zu jeder Zeit haben dürfen" sind wir oftmals nicht fähig Grenzen zu akzeptieren.
Guter Punkt. Aber spätestens bei Kindern sollte dieses Denken auf Effizienz, Wettbewerb und Konkurrenz wegfallen. Kinder brauchen vor allem Liebe, Rückhalt und eine verständnisvoll Umgebung, in der sie sich frei entfalten können. Was die Eltern wollen, sollte immer, sowohl bei leiblichen als auch Adoptiveltern, in den Hintergrund treten.
Es tut mir auch sehr leid für die beiden, aber die Erfahrung von zwei psychologischen Gutachter*innen so in Frage zu stellen und der Meinung zu sein, dass man sich die "richtigen Antworten" bei anderen Eltern holen könne, die schon adoptiert haben, ist eine sehr kritische Einstellung. Es geht bei der Begutachtung durch das Jugendamt nicht um individuelle "Vorlieben" bei solch einem Gespräch und auch nicht darum eine tolle und super Atmosphäre für die vermeintlichen Eltern zu schaffen. Es geht darum eine Eignung festzustellen, die sich vor allem auch in einer "Extremsituation" zeigen soll. Und da geht aus auch darum, wie man auf unangenehme Fragen etc. reagiert. Und bei einer Ablehnungsquote von nur 1,4% haben sich in den Gesprächen anscheinend einige kritische Punkte eröffnet, die klar gegen eine Eignung sprechen. Das ist blöd und frustrierend, dient aber dem Schutz vom Adoptivkind. Und so gemein das auch ist, es spielen auch Punkte wie der Familienbackground eine wichtige Rolle. Gerade Adoptivkinder sollen in ein möglichst stabiles Umfeld kommen, da viele aus schwierigen Verhältnissen stammen, und wenn es kein Hilfsnetzwerk von Angehörigen gibt, dann hat man schon mal schlechtere Chancen. Das ist unfair für die Paare mit Kinderwunsch, aber die stehen nun mal an zweiter Stelle, nach dem Wohl des Kindes.
Mit dieser Form von Ernsthaftigkeit, mit der sich beide Parteien (Jugendamt und Bewerber) sich dem Thema Eltern werden nähern, wäre es zu wünschen dass sich auch angehenden biologische Eltern mit dem Thema beschäftigen würden.
man kann einiges nicht direkt nachvollziehen was die Mitarbeiter von der Adoptionsstelle als geeignet und nicht geeignet ansehen. Aber grade wenn man ein Kind ab 2 Jahren, also keinen Säugling, adoptiert, ist das ganze nicht einfach nur “hier ein Kind, hab es lieb” sondern das Kind hat ja schon mindestens 2 Jahre erfahrungen gesammelt, die möglicherweise nicht fördernd für die Persönlichkeitsentwicklung des Kindes wirken. Trauma im Kindesalter, und eine Adoption kann ein Verlusttrauma darstellen, führt nunmal oft zu späteren Auffälligkeiten. Mein Onkel hat ein Mädchen adoptiert, allerdings nicht über eine deutsche Stelle, dort wären er und seine frau zu alt gewesen, sondern über eine russische Stelle. Das Mädchen war 2 1/2 Jahre alt und lebte dort seit 1 Jahr im Kinderheim. Das hat dort zwar alles viel Geld gekostet, aber hinterfragt wurde nicht viel und ende des Liedes ist, dass das Mädchen (natürlich!!) viele Entwicklungsprobleme hatte und die Frau meines Onkels das Kind nie richtig als eigenes anerkennen konnte, jetzt im teenager alter kommt das alles natürlich in form von wut und verzweiflung hoch. Das Mädchen hat größte probleme mit ihrer identität, ihren emotionen und mein onkel ist einfach ungeeignet dafür, sie aufzufangen. Dabei finde ich all ihre reaktionen und entwicklungen sehr typisch bei ihrer vergangenheit. man hätte sich also drauf einstellen und gegenarbeiten können. Deswegen ist die ganze sache mit dem Umgang mit Problemen und wie man dinge zwischenmenschlich löst so wichtig. Es werden Probleme auftauchen, unterschiedlichster Art, die bei biologischen Kindern so nicht zu erwarten sind im Normalfall.
Meine Freundin und ich wollen auch adoptieren. Die Story von den beiden ist mein schlimmster Alptraum. Ich bin auch so ein Mensch, der seit seiner Kindheit in sozialen Interaktionen immer "durchfällt". Mal bin ich zu unsicher, dann wieder zu vorlaut. Ich kann es den Menschen einfach nie recht machen. Ich fände es schrecklich, wenn mir deswegen die Möglichkeit einer Adoption verwehrt werden würde. Ich finde außerdem das Auftreten des Jugenamtes in dem Gespräch super merkwürdig. Die Frau tut so als würde kein Über-Unter-Ordnungsverhältnis bestehen, wobei das ganz klar der Fall ist. Ich frage mich auch, was für konkrete Möglichkeiten bestehen, das Jugenamt dabei überprüfen zu lassen, wenn die beiden aus Angst vor Konsequenzen bei der Vermittlung den Rechtsweg nicht beschritten haben, dann stimmt da etwas nicht.
Eine der besten Reportagen von euch! Zum einen wirkt das Paar unglaublich sympathisch und reflektiert und ihre Verbesserungsvorschläge ans JA sind total legitim. Andererseits kann ich die Maßstäbe und die hier strenge Bewertung des JA auch nachvollziehen. Sie müssen alles dafür geben sicherzustellen, dass die Kinder in gute Verhältnisse adoptiert werden. Wirklich schwieriger Fall.
Ich finde die beiden völlig unreflektiert. Sie halten sich für toll und überlegen eifrig, wie sie sich hätten anders verhalten sollen, damit das JA sie doch gut findet, anstatt die Kritik des JA anzunehmen und ihre eigene Haltung gegenüber dem eigenen Adoptionswunsch zu hinterfragen. Ist eigentlich genau das, was das JA in dem Gutachten schreibt: Bei Kritik machen beide dicht. Als Lehrerin, die oft in Beratungssituationen mit teils verzweifelten Eltern ist, würde ich sagen, dass ist genau die Haltung, die dann später vieles sehr schwierig macht. Das JA weiß sehr oft sehr genau, was es tut oder lässt. Man kann denen ruhg einen Vertrauensvorschuss geben, wenn es um die Wahrung des Kindswohls geht.