Er hat ja zum Teil Recht! Aber das Rumgehacke auf der Mathematik nervt mich! Warum braucht man Mathematik? Um die Welt kritisch hinterfragen zu lernen und darauf sollten die Aufgaben in Mathematikbüchern auch aufbauen. Wie funktioniert das Kreditsystem? Warum können Schulden nicht zurückgezahlt werden? Warum machen Versicherungen so viel Geld mit verunsicherten Menschen? Usw. Für all diese Fragen ist die Mathematik wichtig und noch für viel mehr. Wer wissen will, wie die Welt funktioniert, und das sollte der eigentliche Lerngrund sein, der muss Mathematik verstehen.
Mathematik braucht man gerade nicht, um die Welt "kritisch zu hinterfragen". Gerade hinter der Mathematik verbirgt sich die Wissenschaft gerne, um "kritische Fragen" möglichst zu vermeiden. Ich habe schon Leute Sachen sagen hören wie diese: "Um zu verstehen, was Schwerkraft ist, muss man die Mathematik beherrschen." Muss man das? Wenn ich exat ausrechnen kann, wie schnell ein Apfel zu Boden fällt, weiß ich nach wie vor nichts darüber, was Schwerkraft eigentlich ist. Im Gegenteil, ich habe mich gerade mit dieser Frage in Wirklichkeit überhaupt nicht beschäftigt. Mit was ich mich befasst habe, war lediglich die Auswirkung des Phänomens, welches wir den Namen "Schwerkraft" gegeben haben, auf einen Apfel hat, wenn man ihn los lässt. Sollte eines äußerst unwarhscheinlichen, aber dennoch nicht auszuschließenden Tages ein Apfel nicht zu Boden fallen, können wir darüber genauso wenig eine Aussage machen, warum, wie wenn der Apfel zu Boden fällt. Wir können es mit unseren Gleichungen dann allerdings auch nicht mehr ausrechnen, was der einzige Unterschied ist...
Blaluba a) Um Schwerkraft nicht (!) zu verstehen, muß man keine Mathematik beherrschen. Bis jetzt weiß man nicht, wie Schwerkraft entsteht und warum es nur Anziehung und keine Abstoßung gibt. b) +Jackson Ellis mahnt die praxis-/alltagsbezogene Mathematik an. Auch um nachzurechnen, ob dich jemand über den Tisch ziehen will. Oder 'mal einen anderen Zinssatz anzusetzen und dann zu rechnen. Ich bin sicher, die meisten hier können Zins- und Zinseszins nicht berechnen (sowohl für Guthaben als auch für Schulden) und lassen sich ein X für ein U vormachen. Die Zinsformel gehört nun 'mal zur Mathematik Abteilung kaufmännnisches Rechnen und wie Prozentrechnung zum Grundwissen für Schulabgänger jeglicher Richtung.
So in etwa. Aber auch, dass sie Werbungen von Versicherungen hinterfragen und Zusammenhänge erkennen. Es gibt für Sachen Zusammenhänge, die würde man gar nicht für möglich halten. Diese kann man durch Mathematik sichtbar machen (was nicht der Job von der Bevölkerung ist sondern von Statistikprogrammen). Doch um diese Ergebnisse dann sinnvoll interpretieren zu können muss man dann mathematisches Denken lernen. Mich nervt eigentlich nur warum immer die Mathematik als Beispiel verwendet (wobei sie noch einer der wichtigsten Teile in der Schule ist). Wann braucht man dringend eine Gedichtinterpretation oder eine Jahreszahl aus dem Geschichtsunterricht. Warum lernt man bei Fremdsprachen hauptsächlich die Grammatik und nicht das sprechen? Warum existiert Religionsunterricht? Hast du jemals dringend den Unterschied zwischen Dur und Moll Tonleitern gebraucht? So lässt sich das alles weiterführen. Klar lernt man Sachen die man nie wieder brauchen wird. Aber die lernt man in jedem Fach. Das kritische Auseinandersetzen mit Themen in Deutsch und Geschichte und mit Religionen ist sehr wichtig, das will ich auch nicht bestreiten. Mich nervt nur dass es in Mode ist zu sagen :"Ach in Mathe war ich immer schlecht." Den Satz hör ich fast immer wenn ich jemandem erzähle, dass ich Mathematik studiere und es nervt! Es erzählt ja auch keiner stolz: "Deutsch - da versteh ich nichts." oder: "Englisch - werd ich nie mehr brauchen." Es reicht mit der Verhetzung. Ich kann ja verstehen warum die Leute so denken, aber wenn ich ein Video von jemandem sehe, von dem ich eigentlich sehr viel halte und mehr erwartet hab, dann muss ich dazu meine Meinung sagen.
Achja und mit Mathematik zu lernen meine ich natürlich es richtig zu lernen und nicht blind irgendwelche Formeln zu verwenden. Und die Schwerkraft ist ein schlechtes Beispiel. Die ist ja ganz offensichtlich. Aber dass das Kreditsystem und das Versicherungssystem nur darauf aus ist dein Geld zu nehmen und es ein paar reichen Arschlöchern in den Hals zu stecken, das ist nicht ganz so offensichtlich. Auch nicht dass privates Vorsorgen meistens die schlechtere Alternative zur staatlichen Vorsorge und einer vernünftigen Anlage ist. Jetzt hab ich mich aber auch wieder genug echauffiert (schreibt man das so - Ich war nie gut in Deutsch :D). Lassts krachen.
Wie genau sieht denn der Einfluß der Gier, also des Kapitalismus, auf die Bildung aus. Vielleicht könntest Du uns Dummies einfach erklären, wie und wo das stattfindet. Wie genau sind die Schulfächer der "kapitalistischen Gier" unterworfen ?
wieso hab ich das gefühl das sich hier jeder über das aufregt in dem Er selbst in der schule schlecht war? also die eigene mangelnde Begabung oder das mangelnde Interesse an einem Fach ist noch lange kein Hinreichender grund für dessen abschafung
Es wäre möglich weitaus mehr Stoff den Kindern beizubringen, wenn man nur mal nen kleinen Teil der Techniken benutzt, die auch für Werbung benutzt werden. Ich mein so nen Schulbuch ist einfach trockener Stoff der einem noch meistens von demutivierten Lehrern in nicht enden wollenden Monologen aufgedrückt wird. Und weil man das natürlich dann nicht versteht, muss man das eben als Hausaufgabe machen und selbst in den Büchern, b.z.w Nachhilfe lernen.
In der Tat: Der Mann ist sehr gut! Übrigens: Kann sich noch jemand an Max Headroom (80er-Jahre) erinnern? Ich denke, mit Max Uthoff ist diese Figur Fleisch geworden...
natürlich aber in jedem Fach geht das was man ab c.a der 7 klasse lernt weit über das hineaus was man in Seinem altag braucht. Alles was man dann Lernt ist nur für den Fall das man etwas in die Richtung des Fachs Studiert natürlich wenn man im nachhinein seine Schulzeit betrachtet könnte man sich zwei drittel der sachen gespart haben aber da man in der 7 klasse noch nicht weiß was man studieren will wird einem nichts anderes übrig bleiben als vorsorglich alles zu lernen.
Spielen IST lernen. Das ist der Zweck von Spielen - die Natur hat das so vorgesehen. Überhaupt, warum sollte man keinen Spaß am Unterricht haben dürfen? Man lernt so um ein Vielfaches besser als durch Bulemie-Lernen, wie es tagtäglich an unseren Schulen praktiziert wird. Und was soll Zuverlässigkeit mit Indoktrination zu tun haben?
Deine Aussage widerspricht sich meiner Meinung nach ziemlich. Du meinst, es müsse mehr politischer Unterricht und Philosophie in die Schule, hältst kulturelles und gesellschaftlich spiegelnde Werke aber für sinnlos und uninteressant... Ich meine: Durch Brecht lernt so manch einer (wie ich im Deutschunterricht) mehr über Politik und Machtmissbrauch als im gemeinen Geschichts- oder BRD feierndem Gemeinschaftskundeunterricht. Und Faust ist wohl nicht philosophisch?
Hachja PISA... Ich hab mittlerweile die Theorie entwickelt, dass die Schüler da Fragen bekommen, die sie richtig beantworten und deren richtige Antworten dann völlig anderen Fragen zugeordnet werden damit ein falsches Ergebnis rauskommt.
Was ist daran peinlich? Wer braucht denn schon Mathematik? Grundlegendes 1x1, Prozentrechnen und Dreisatz - das sind die einzigen Bereiche der Mathematik, die ein Nicht-Wissenschaftler kennen sollte und die im Alltag Anwendung finden. Dafür braucht man keine 12/13 Jahre Schule. Genauso der Rest der Naturwissenschaft. Gewisse Grundprinzipien sind ja wichtig und erläuternswert, aber das Ganze geht über Grundprinzipien weit hinaus.
Also zu errechnen, mit welcher Beschleunigung ein Zug fahren muss, um eine Strecke in Y Minuten zurückzulegen, während Gegenwind Z herrscht, geht meines Erachtens nach weit über Grundprinzipien hinaus. Sowas braucht keine Sau. Nie und nimmer. Genauso wie man keine Fallgeschwindigkeiten berechnen können muss. Es reicht, zu wissen, dass die Tomate beim Aufprall Muß ist. Und bzgl. EsoSpinner: Man sollte eh nie alles glauben, was Andere sagen. Aber Naivität lässt sich nicht durch Mathe kurieren.
Ok, sich so über Mathe auszulassen ist schon etwas peinlich. Aber dass unsere Kinder Goethes Gedichte interpretieren müssen und Theaterstücke analysieren müssen, dass ist wirklich einfach sinnlos. Das will keiner machen und es interessiert auch die wenigsten. Es müsste wirklich wieder mehr politischer Unterricht und Philosophie in die Schule.
Die arme kleine Aische, mir kommen die Tränen. An unserem Supermarktkassen auf dem Land sitzen zu 90% deutsche Muttis. Mit diesem Beitrag hat er dem System gehuldigt, damit er weitermachen darf. Mehr als schade.
Ooh glauben Sie mir, das widerspricht sich gar nicht...Eine Lektüre in der Schule zu lesen find ich ja nicht schlimm...Aber da herumzuinterpretieren (was interpretieren Sie in einen Satz, wie "Der Himmel ist blau" hinein?") ist doch total sinnlos. Haben Sie schon mal eine Werbeanalyse geschrieben? Sprachlichen Ausdruck zu fördern ist ja schön und gut...Aber doch nicht so.
@@Rafael112able was soll denn das für eine "ganz andere Art und Weise" sein? Wo liegt denn der Unterschied? Hochnäsiges Gebahren und Reden kann Mathematik genauso fördern. Da kommt es viel eher auf den Menschen an, als auf das Fach.
Mathematik vielleicht, aber nicht das wiederholende Rechnen, mit dem man in der Schule zutun hat. www.maa.org/external_archive/devlin/LockhartsLament.pdf
Was war eigentlich das Thema? Achja. Ich bin der Meinung, dass wir weniger Mathe und Naturwissenschaften an den Schulen brauchen. Dafür verstärkt Ethik, Politik&Wirtschaft, Englisch, Sport - und neue Fächer, wie bspw. Verantwortung und Teamfähigkeit. Sozialverhalten und Zuverlässigkeit sollte einen weitaus größeren Stellenwert bekommen.